Grüß Gott zusammen!
Wer als Ex-Wiesbadener den Namen Henkel(l) hört, denkt eher an das trockene Edelgesöff als an flüssige Putzmittel und dergleichen. Doch für den Modellbahner ist das Düsseldorfer Unternehmen (fast) gleichen Namens vermutlich von größerem Interesse. Denn es gibt wohl keine Modellbahnepoche, Baugröße oder Modellbahnfirma, die keine Modelle mit Werbung für Henkel-Produkte im Programm hat. Henkel selbst hat vor mehr als neunzig Jahren mit der berühmten Dame in Weiß die Werbeikone schlechthin erschaffen.
Anlass für meine kleine Betrachtung ist die Auslieferung der 2013er Neuheit 36502 Diesellokomotive DHG 500 „Pril“. Mein erster Gedanke nach ihrer Ankündigung war „Schöner Gag für die lieben Kleinen“. Doch nachdem ich festgestellt hatte, dass es für sie ein reales Vorbild gibt, war mein Interesse geweckt. Doch dazu später mehr.
Eigentlich hat es ziemlich lange gedauert, bis Märklin im Nachkriegsprogramm ein Modell mit Henkel-Werbung herausgebracht hat. Als Insider-Modell 1995 (84870) erschien der bei der alten Deutschen Reichsbahn eingestellte Kesselwagen „Persil bleibt Persil“. 1997 gedachte Märklin des Jubiläums „75 Jahre Persil“ mit einem limitierten Sonderwagen (94018), den die zuvor schon erwähnte Dame in Weiß zierte. Zu den historischen Modellen gesellte sich 2005 ein bei den Bayerischen Staatsbahnen registrierter Kolonialwarenwagen (46078). Einreihen möchte ich hier auch einen gedeckten Güterwagen der frühen Bundesbahn mit einem ATA-Werbeplakat (aus ZP 29845).
Schon 1997 kam als limitierte MHI-Sonderauflage ein vierteiliges Wagenset (4789 auf den Markt, bei dem der Silowagen besonders hervorstach.
Die Silowagen erfuhren 1999 eine Ergänzung in Form eines dreiteiligen Wagensets (47896), wiederum als limitierte MHI-Sonderserie. Diese Wagen hatten drei Achsen mit ungewohnter asymmetrischer Anordnung.
Aber noch dauerte es zwei weitere Jahre, bis 2001 bis die erste Henkel-Werkslokomotive eingesetzt werden konnte; es war eine vierachsige Dampfspeicherlok, der im Rahmen einer erneut limitierten Sonderzugpackung (26504) zwei weitere Silowagen beigegeben waren.
Einmal in Gang gekommen gab es sporadisch weitere Modelle, so 1998 als Bestandteil einer Zugpackung (29805) einen Schiebewandwagen mit der Aufschrift „Weißer Riese“ und 2003 einen vierachsigen Kesselwagen mit klassischer Persilwerbung (46524). In die Abbildung hat sich ein dreiachsiger Silowagen von Roco eingeschlichen, der durch die symmetrische Anordnung seiner Achsen auffällt.
Der inzwischen schon recht angewachsene Wagenpark machte ein zweite Werkslokomotive wünschenswert. 2002 nahmen sich die idee+spiel-Fachgeschäfte dessen an und präsentierten als limitiertes Sondermodell eine Diesellok DHG 500 mit dem Namen „Persil“ (33784). Leider war sie gegenüber den Serien-DHGs recht teuer; inzwischen kann man sie als „vitrinenneues“ Second-Hand-Modell schon für den halben Betrag bekommen.
Ab 1998 startete Märklin dann die Nachbildung individuell gestalteter Kesselwagen, wie sie von der Firma Henkel vorgegeben wurden. Bis 2005 sind in Jahres- bzw. Zweijahresabständen drei dreiteilige Sets (46423/46425/46430), eine zweiteiliges Set ( 46427) und zwei Einzelwagen (46424/46429), allesamt als limitierte Editionen, erschienen.
Wer mitgezählt hat, inzwischen gibt es insgesamt dreizehn bunte Kesselwagen, nur eine passende Lok hat bislang noch gefehlt, und damit bin ich wieder beim Anfang meiner Betrachtung. Vor wenigen Wochen wurde die bunte DHG 500 „Alter Herr“ ausgeliefert und kann sich nun vor den Kesselwagenzug setzen. Im schlichten Blau, wie sie aus der Packung kommt, sieht sie ja noch etwas trist aus. Nach Aufbringung der bunten „Prilblumen“ ist sie aber doch recht ansprechend, oder?
So können mit den Märklin-Modellen drei unterschiedliche Züge der Firma Henkel gebildet werden ....
.... und ein lebhafter Werksverkehr kann beginnen. Aber das wäre dann eine andere Geschichte.
Saubere Grüße
Reinhard