Hallo Axel,
interessant, dass Du das Laufverhalten der Lok nicht bemängelst, sie also offensichtlich auf Deiner Bahn zuverlässig läuft. Das ist ein Zeichen dafür, dass Piko die Radmaße seiner Wechselstromfahrzeuge noch korrekt nach Märklinnorm (protokolliert in NEM 340) fertigt. Wenn Du das Gleiche mit einer neuen Roco- oder Fleischmannlok für AC gemacht hättest, hätte der Begriff "Katastrophe" eine ganz neue Bedeutung bekommen .
Zitat von raily
es ist in der Tat so, daß Loks, die über eine Kulissenführung der KK verfügen, den Schiebebetrieb mit direkt angekuppelten Relexkupplungen nicht mögen, denn das Prinzip der KKs beruht ja darauf, daß die zusammengekuppelten Kupplungen keine Seitenverschiebung mehr zulassen, deswegen sind an deren Unterseiten auch Führungsstäbe, die ineinandergreifen angebracht.
Ja, wenn kulissengeführte Schächte und traditionelle Relexkupplungen aufeinandertreffen, gibt es Probleme, weil es in diesem System zu viele Drehpunkte gibt, die bei Druckbelastung gegeneinander arbeiten. Wie Dieter richtig dargestellt hat, funktioniert ein Kurzkupplungssystem sicher, indem die Kupplungen in sich starr kuppeln und dadurch nur noch die Drehpunkte in der Kulisse arbeiten. Dreht sich die Kupplung in sich, wird es Probleme geben.
Außerdem muss bei kulissengeführten Fahrzeugen das Wagengewicht begrenzt werden, d.h. zu schwere Fahrzeuge (oder auch zu lange Züge!) machen Ärger. Das wurde in der NEM 302 festgelegt. Demnach dürfen Fahrzeuge nur 0,4g pro Millimeter Wagenlänge plus max. 30% wiegen. Ein zehn Zentimeter langer Waggon dürfte also allerhöchstens ca. 52g Gewicht haben. Da sind Deine "Blechis" sicher schwerer. Desweiteren war es früher nicht üblich, die Achsen spitzengelagert einzubauen, wodurch der Rollwiderstand der Wagen höher ist und die Kupplungen mehr belastet werden.
Eine Lösung für das Problem wäre, alte und neue Fahrzeuge voneinander zu trennen und nur noch gleich mit gleich fahren zu lassen. Das funktioniert. Die andere Abhilfe sieht im allgemeinen so aus, dass man den Drehpunkt in der Kulisse fest legt. Du könntest mal testen, ob Du ein kleines Loch mittig durch die Kupplungshalterung und die Kulisse bohren kannst und dann dort einen dünnen Draht wie z.B. eine Stecknadel hindurchstecken kannst. Die Drehbewegung findet dann in der Kupplung selbst statt. Außerdem würde ich die Piko-Kupplungen abziehen und gegen Märklin Relex ersetzen. Ich hatte es versuchsweise mal bei ein paar Piko-Wagen getestet und hatte den Eindruck, dass die Pikoköpfe nicht so der Bringer sind.
Das gleiche Problem wie Du haben übrigens diejenigen, die amerikanische Kadee-Kupplungsköpfe einsetzen - auch dort muss die Kulisse stillgelegt werden, weil sich die Köpfe in sich drehen.
Viele Grüße
Ulrich