Zitat von Jan_Niklas
Hallo liebe Forumsmitglieder!
Zur Ausgangssituation:
Ich habe für meine Kids (7 und 8 Jahre) vor einem Jahr 2 Roco Digital Startersets mit nun gesamt etwa 10 Weichen gekauft. Mittlerweile haben wir 4 Loks, welche dann auch gut durch 2 teilbar sind .... Nun soll die Anlage elektrifiziert werden (Weichenantriebe Roco Universal für Geoline angeblich mit Endabschaltung und einige Signale) Gleichzeitig soll die Anlage ein wenig erweitert werden und eine Landschaftsgestaltung versucht werden. Die endgültige Größe der Anlage schwankt noch und liegt ca. bei 3,5 x 2,0 Meter.
Um den Kids bei der Steuerung der Anlage operative Tätigkeiten zu ermöglichen und aus Kostengründen, hätte ich mich für eine analoge Steuerung mit zwei Schaltpulten (Eigenbau aus Holz mit Gleisbildübersicht und LED's-Statusanzeigen) entschieden.
Die Gleisteile mit Weichen sollen auf eine Holzplatte am Schaltpult übertragen werden. Danach wird im Gleisverlauf eine Nut eingefräst. Für die Weichenantriebe und die Signale steht ein alter TRAFO mit 16 Volt Wechselspannung zur Verfügung.
Hallo Rudi, ich will mal versuchen, deine Fragen systematisch zu beantworten:
Das nennt man Gleisbildstellwerk. Die angestrebte Eigenbaulösung dürfte die günstigste und zugleich auch die übersichtlichste sein.
Zitat von Jan_Niklas
Nun entsteht die erste Herausforderung:
Variante 1)
In den Weichenbereichen werden im Schaltpult elektrische Kontakte eingebaut, welche dann in weiterer Folge den Weichenantrieb schalten sollen. Für die Schaltung soll ein isolierter (Spitze blank) Metallstift verwendet werden, welcher den Stromkreis schließt, wenn man diesen durch die Nut zieht und so den Zuglauf vorzeichnet.
So kompliziert braucht es nicht sein. Für jede Weiche einfach zwei normale Taster einbauen, müssen sogenannte Schließer sein. Sollten eventuell auch etwas robuster sein, da der Weichenschaltstrom direkt darüber fließen muss.
Zitat von Jan_Niklas
Gleichzeitig soll mit einer/mehreren Leuchtdioden der Fahrweg angezeigt werden.
Leuchtdioden eignen sich gut dafür. Man kann die Endabschaltkontakte der Weichenantriebe für diesen Zweck bestens nutzen. In jeder Endstellung ist immer eine Spule des Antriebes "eingeschaltet", der Eingang aber offen, weil der zugehörige Taster nicht gedrückt ist. Deshalb besteht eine recht niederohmige Verbindung von diesem Eingang über den Endschalter und die Spule zur gemeinsamen Rückleitung der Weichenantriebe. Diese Tatsache nutz man bei dieser Methode aus und kann damit LED's ansteuern. Natürlich dürfen die notwendigen Vorwiderstände und für alle LED eine gemeinsame Vordiode nicht vergessen werden (damit sie bei Wechslestrombetrieb nicht in Sperrrichtung betrieben werden. Man kann also die Leitungen, welche von den Tastern zu den Antrieben führen, zusätzlich auch noch für die LED's benutzen. Man muss sie nur umgekehrt beschalten. Also Taster für Gerade ist Anzeige für Abzweig und umgekehrt.
Zitat von Jan_Niklas
Daraus ergeben sich für mich folgende Fragen:
Reicht der kurze Kontakt aus um die Weiche zu schalten? Für die Steuerung der Leuchtdioden bräuchte ich einen digitalen Baustein, der die gelben LED's so lange brennen lässt, bis die Weiche wieder umgestellt wird. Kann mir jemand bei der Auswahl dieses Bauteil helfen? Kann jemand eine entsprechende Schaltung kurz skizzieren?
Für solche Magnetantriebe reicht ein kurzer Kontakt / Tastendruck (vorausgesetzt, sie sind einwandfrei montiert und technisch OK). Ein zusätzliches Bauteil brauchst du dafür nicht. Eine Skizze habe ich zur Zeit nicht zur Hand. Sollte ich Zeit finden, werde ich eine für eine Weiche und Anzeige mal anfertigen.
Zitat von Jan_Niklas
Ich war heute im einzigen Fachgeschäft in unserer Gegend. Der kennt sich so super aus und sagt nur ohne Bauteilnummer geht da gar nichts
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Zitat von Jan_Niklas
Variante 2 wäre die Schaltung mit einem 2-poligen (ein Kreis schaltet den Weichenantrieb / ein Kreis schaltet die LED's) EIN/EIN Schalter, welcher im Weichenbereich in der Holzplatte montiert wird, zu realisieren. Mit dem Nachteil, dass es wahrscheinlich bei Kreuzweichen und 3-wege Weichen neue Herausforderungen entstehen...
Nicht zuviel Aufwand und nicht zu kompliziert denken! Eine DKW gedanklich in zwei einfache Weichen zerlegen und wie bei den anderen verfahren. Ebenso Dreiwege...
Schalter bedeutet Dauerstrom. Ist nicht unbedingt ratsam (die Endschalter in den Antrieben sind nicht unfehlbar!-- Rauchzeichen bei Nichtfunktion) und die Anzeige würde dann auch nicht mehr funktionieren.
Zitat von Jan_Niklas
Signalschaltung:
Hier würde ich mit einem 2-poligen EIN/EIN Schalter das Signal Rot/Grün schalten. Ein Kreis soll die Stromversorgung der Gleise schalten und der andere das Signal. In Serie zum Signal würde ich auf dem Schaltpult eine LED in der entsprechenden Farbe schalten und so am Pult die Signalstellung darstellen.
Falls es sich um Formsignale mit magnetischen Antrieb handelt, kann man diese wie Weichenantriebe sehen und die gleiche Technik auch hier anwenden. Falls Lichtsignale, dann entweder die Lösung mit nem zweipoligen Umschalter oder zwei Taster, welche ein bistabiles Relais mit zwei Umschaltkontakten schalten.
Zitat von Jan_Niklas
Durch die Stromlosschaltung werden die Züge angehalten. Wenn die Lok immer vorne ist, lässt sich das Signal auch -so denke ich- relativ einfach positionieren...
Meine Idee, um zumindest in den nicht einsehbaren Tunnelbereichen Auffahrunfälle zu vermeiden, wäre eine Blockschaltung. ops: Ich würde dann mit einem Schalter 2 Signale gegengleich schalten. Bei Schalterstellung 1 hat Signal 1 grün und Signal 2 rot ... bei der anderen Schalterstellung umgekehrt. Die Gleisbereiche erhalten gemäß Signalstellung die Spannung. Der Nachteil dieser Schaltung ist, dass die Blöcke manuell freigeschalten werden müssen.
Die offenen Fragen wären nun:
Gibt es eine Methode/Schaltung die im Wendezugbetrieb den Steuerwagen vorne und LOK hinten (wie beim ICE) erkennen und den Zug rechtzeitig auf Höhe des Signals stoppen?
Es gibt bestimmt zig, wenn nicht hunderte Methoden. Im Prinzip folgendes: Etwa zwei Loklängen vor dem Signal muss ein "Meldepunkt" geschaffen werden, welcher einer geeigneten Schaltung sagt: "Zug ist jetzt in Anhalteposition, Spannung im gesamten Gleis abschalten". Damit hält also dann die Lok weiter hinten, der Zug steht richtig. Ohne etwas Aufwand geht hier also nichts. Am meisten wird eine Stromfühlerschaltung verwendet, um zu erkennen, wann ein Fahrzeug sich in seinem Bereich befindet. Bei geschobenen Zügen sorgt man dafür, dass die vorderen Achsen stromabnehmend sind ( z.B. Beleuchtung oder mit Widerstand präpariert). Die Einfahrt (des Steuerwagens) in diesen Abschnitt vor dem Signal wird erkannt und im gesamten Gleis wird die Spannung abgeschaltet. Hier gibt es wiederum unzählige Methoden und Möglichkeiten. Die einfachste ist Gleisbelegtmelder mit einem Relais, welches die Gleisspannung abschaltet.
Es gibt auch kompakte Geräte, in denen alles zusammengefasst ist, zusätzlich noch das langsame Anhalten und Anfahren: Hier ein Beispiel
Zitat von Jan_Niklas
Gibt es eine einfache Methode diese Blockschaltung kostengünstig zu automatisieren? Blockschaltungen wären grundsätzlich auch im sichtbaren Bereich angedacht.
Am einfachsten geht das mit Relais. das Prinzip der Blocksteuerung ist, dass die Grundstellung des Signals Frei ist. Ist der darauf folgende Block belegt, dann wird das Signal auf Halt geschaltet, geht erst wieder auf Frei, wenn der Block wieder frei gemeldet ist. Und über das Signal wird der Zug im Block gesteuert. Klingt ganz einfach. Aber da gibt es einige "Feinheiten" zu beachten. Beispiel geschobene Züge. Abgesehen vom richtigen Haltepunkt. Wenn der führende Steuerwagen in den nächsten Block einfährt, meldet er belegt. Das Blocksignal geht auf Halt. Die Lok des Zuges hält an. Zug steht "zwischen den Blöcken" und kann theoretisch nicht weiter fahren. Hier ist also auch etwas mehr an Aufwand notwendig. Der oben verlinkte Baustein kann auch dieses Problem lösen.
Zitat von Jan_Niklas
Ich bin für alle Anregungen und Verbesserungen dankbar und würde dann meinen Gleisplan hier auch veröffentlichen... Aber noch ist es nicht so weit...
In jedem Fall vorab herzlichen Dank für eure Unterstützung.
ops: Ich habe schon sehr viel im Internet gelesen, zu meiner Schande gestehe ich, dass ich dieses Forum nur oberflächlich auf diese Themen abgesucht habe... sollte ich hier etwas nützliches bereits geben - vorweg gleich Sorry und danke für den Link zum Thema
Liebe Grüße aus dem Süden Österreichs
Rudi
Nun verarbeite erst einmal alle in Ruhe. Grüße zurück nach Österreich