ich benötige ein Signal an einer exponierten Stelle meiner Anlage mit dieser Eigenschaft.
Viessmann 4502 soll dies laut einigen Händlern leisten, hab aber gelesen, dass die langsame Flügelbewegung nicht der Hit ist, außerdem soll es Probleme mit dem Digitalbetrieb geben.
Hat jemand Erfahrung damit - kennt jemand andere Produkte von anderen Herstellern?
Dank und viele Grüße!
Rolf
Märklin, H0, CU 6021/6050 (alternativ ECoS 50200), S88-Bus mit HSI88 (RM vorwiegend Masse- aber auch Fahrstrom-Detektion), WinDigital 2006 - Steuerung vorwiegend über PAPS, WindowsXP SE in Virtualbox auf Windows10-Rechner, erste Versuche auch mit i-train
Lieber Rolf M., ich benutze die Conrad-Bausätze mit einem Servoantrieb. Zugegeben, der Zusammenbau der bausätze ist etwas fummelich, aber es rentiert sich. Ich montiere den Mastfuss auf ein kleines Brettchen, das ich dann auf dem Gleisbrett versenken kann. Unter dem Brettchen sitzt ein Servo, der das Signal bewegt. Sogar das Wippen beim Aufziehen des Signals ist nachahmbar. Als Ansteuerung fuer den Servo (Conrad Mini Servo ES05 JR) benutze ich den ESU-SwitchPilot. Gruss h.-h.kiltz
#4 von
UlrichRöcher
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gelöscht
)
, 03.05.2013 08:16
Hallo,
ich würde grundsätzlich für jede Bewegung, seien es Signale, Schranken oder Schuppentore, nur noch Servos und keine andere Technik mehr einsetzen. Auch die Viessmann-Antriebe gelten auf die Dauer nicht als der Weisheit letzter Schluss - ein Freund hatte öfter Ärger damit.
Wie H.-H. Kiltz schon sagte, ist die beste Option, einen Conrad-Signalbausatz (d.h., das ist ein Viessmann-Signal, aber ohne Antrieb) zu verwenden und dieses mit einem Servo anzusteuern. Der Anschluss ist kein Problem - bei den Servos sind die erforderlichen Ruderhörner, die auf den Antrieb kommen, i.d.R. dabei. Aus dem Signal kommt unten der Stelldraht heraus. Der wird umgebogen und in ein Ruderhorn eingehängt - den Servo selbst habe ich einfach seitlich unter die Anlage geklebt.
Die Vorteile von Servos sind neben der Stellkraft und der justierbaren Geschwindigkeit die Einstellbarkeit des Weges, den der Servo laufen soll. Man baut die Geräte möglichst so ein, dass die Signale bei Neutralstellung des Servos mittig zwischen "Halt" und "Fahrt" stehen. Alles andere wird über die Justage des Servos gemacht.
Wichtig ist die verwendete Elektronik für die Servoansteuerung. Es ist keinesfalls möglich, die Servos einfach so an den Bahnstrom oder einen Digitaldecoder anzuklemmen - es muss eine spezielle Ansteuerelektronik verwendet werden! Gute Erfahrungen habe ich mit der Elektronik von mbtronik gemacht. Hier hat unübersehbar jemand die Bedürfnisse einer Modellbahn gekannt - das Ding kann so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann. U.a. ersetzt es auch einen Digitaldecoder für die Ansteuerung. Außerdem - und das halte ich für sehr wichtig - hatte ich mit dieser Elektronik bisher keine Probleme durch unkontrollierte Bewegungen der Servos beim Einschalten. Dies war bei der Conrad Servoansteuerung (leider finde ich den Link nicht mehr) ein gravierendes Problem - so schlimm, dass durch die unkontrollierten Bewegungen beim Einschalten Signale auseinandergerissen wurden. Desweiteren fehlte der Conrad-Elektronik die Neutralstellung, die eine große Hilfe bei der Justage der bewegten Objekte ist.
Zitat von h.-h.kiltz ich benutze die Conrad-Bausätze mit einem Servoantrieb. Zugegeben, der Zusammenbau der bausätze ist etwas fummelich, aber es rentiert sich. Ich montiere den Mastfuss auf ein kleines Brettchen, das ich dann auf dem Gleisbrett versenken kann. Unter dem Brettchen sitzt ein Servo, der das Signal bewegt. Sogar das Wippen beim Aufziehen des Signals ist nachahmbar.
auf Seite 5 und Seite 6 meines Bauberichtes über Igling II habe ich auch einige Fotos über den Einbau von Formsignalen mit Servosantrieb. viewtopic.php?f=51&t=25446&start=125
Liebe Stummianer, ich kann gerne ein paar Fotos machen von dem Einbau. Ich kann aber hier im Forum keine Bilder einstellen. Bitte mir per PN Ihre e-mail zu geben. Dann schicke ich die Bilder zu. Wenn Sie die Möglichkeit habe, hier Bilder einzustellen, können Sie das dann machen. Bei einzelnen Signalen habe ich auch die Elektronik von MB-Tronik eingesetzt. Funktioniert sehr gut. Damit kann man 2 Signale ansteuern. Inzwischen verwende ich aber den SwitchPilot. Bei etwa gleichen Kosten kann ich damit 4 Signale ansteuern. Gruss h.-h.kiltz
Ich beziehe meine Signalbausätze von SMDV.de, dass sind auch Viessmann-Signale nur eben günstiger. Für die Ansteuerung benutzte ich meine Eigenentwicklungen mit Servoantrieb.
Gruß Marcel
Jede Weiche funktioniert perfekt – bis sie fest in die Modellbahn-Anlage eingebaut wird. (Murphys Gesetz)
herzlichen Dank für die vielen Antworten, LINKs und Diskussionsbeiträge. Dies ist sehr nett von euch.
Für mich schaut das Projekt aktuell so aus, dass ich ein Viessmann-Signal mit Servos ausrüsten werde.
Ich habe trotzdem nochmals eine Frage zu den Viessmann-Formsignalen: Die Flügel der Signale Vi4532 oder Vi4502 haben werksseitig bereits eine Antriebstechnik, die zumindest in Ansätzen eine langsame Flügelbewegung immitiert - stimmt dies?
Vielen Dank nochmals!
Rolf
Märklin, H0, CU 6021/6050 (alternativ ECoS 50200), S88-Bus mit HSI88 (RM vorwiegend Masse- aber auch Fahrstrom-Detektion), WinDigital 2006 - Steuerung vorwiegend über PAPS, WindowsXP SE in Virtualbox auf Windows10-Rechner, erste Versuche auch mit i-train
Hallo Rolf, ja der Originalantrieb der Viessmann Signale ist auch langsam. Das sieht auch gut aus, aber die sind sehr empfindlich und störanfällig. Es soll natürlich auch Leute geben die damit keine Probleme haben. Optisch sind die Signale von Viessmann erste Sahne. Bei Conrad und SMDV evtl. auch Völkner gibt es diese als Bausatz preisgünstig und man muss den bescheidenen Antrieb nicht mitbezahlen.
Ich kann die Störanfälligkeit der Viesmann Signale nur bestätigen. Ich habe zirka 12 davon. Aber sie laufen alle und können auch selber repariert werden. Meist ist irgend etwas verklemmt oder ein Kontakt Problem. Mit ein paar Handgriffen ist es oft getan.
#13 von
h.-h.kiltz
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gelöscht
)
, 05.05.2013 00:29
Ich habe auch 3 Viessmann-Signale. Das permanente Frickeln an diesen Signalen, weil etwas klemmt oder schlechten Kontakt hat, geht mir entsetzlich auf den Geist. Ich werde die demnächst auf Servobetrieb umbauen. Meine Signale mit Servoantrieb sind seit bis zu 5 Jahre im Einsatz, ohne jegiche Probleme. Die laufen äusserst zuverlässig. Hinzu kommt, ich bastele gerne. Mir macht es Spass, die Conrad Bausätze zusammen zu bauen. Gruss h.-h.kiltz
langsame vorbildliche Bewegung bei Flügelsignalen wird gefordert. Wie wird denn beim Vorbild ein Flügelsignal bewegt? Das Wissen darüber scheint hier aber überhaupt nicht gefragt zu sein, mir fallen da jedoch spontan zwei ganz verschiedene Arten ein: 1. rein mechanische Stellwerke, bei denen allein die Kraft des Menschen an der Hebelbank das Stellen des Signals bewirkt und die Kraftübertragung - nicht selten mehr als 1 km weit - über Drahtzüge geschieht und 2. der Signalantrieb mit Motor, wobei wir damit ganz nah beim Servoantrieb des Modells wären. Es gab und gibt vielleicht auch noch heute auch andere Arten - Hydraulik, Druckluft u.a., die in Mitteleuropa aber weniger verbreitet sind. Wer vorbildgerecht sein möchte, muss auf die Art des Antriebs achten!
Hans-Hermann Kiltz hab mir ein E-mail geschrieben:
habe jetzt ein paar Bilder gemacht, wie ich die Signale mit den Servos montiert habe. Dieser Anlagenteil ist noch im Rohbauzustand, so dass ich ein Signal rausholen konnte. Die jetzt sichtbaren brettchen werden beim Ausbau der Anlage verspachtelt. Das oberste Brettschen wird dann als Signalfuss gestaltet. - Mastfussbefestigung: Habe ein 10 mm Brettchen so ausgesaegt, dass ich den Mastfuss dort mit 2-Komponentenkleber einkleben konnte.
- Sperr-Antrieb: Dieses Brettchen habe ich auf ein gleich grosses Zwischenbrettchen montiert und dieses wiederum auf ein groesseres Brettchen, aufdem ich unter dem Anlagenbrett den Servo befestigen konnte. Der Servo muss so befestigt werden, dass das Antriebsloch zum Einhaengen des Stelldrahtes in den Hebelarm exakt unter dem Durchfuehrungsloch des Stelldrahtes liegt.
- Sperr-Antrieb-b: Um dem Servohebel einen moeglichst grossen Weg zu erlauben, habe ich ein Loch fuer den Stelldraht in den Hebel gebohrt, das naeher an der Drehachse liegt. dort habe ich den Stelldraht eingehaengt.
#16 von
h.-h.kiltz
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gelöscht
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, 05.05.2013 23:42
Danke Klaus für das Einstellen der Bilder. Ergänzung: Mit den 3 brettchen kann das Signal auf dem Basteltisch fertig montiert und mit der Servo-Elektronik optimal eingestellt werden. Erst wenn alles fertig ist, wird der Signalbaustein durch das vorgefertigte Loch im Anlagebrett gesteckt und befestigt. Gruss h.-h.kiltz
selbst die kleinen billigen Servos, die für solche Zwecke gerne verwendet werden, erreichen Drehmomente von 10 Ncm. Größere bzw. bessere ein Vielfaches davon. Für die Praxis teile man die Ncm einfach durch 10. Dann hat man über den Daumen in kg, was diese kleinen Dinger stemmen können.
Was passiert wohl, wenn der Decoder die programmierte Endstellung mal nicht einhält oder das Signal blockiert wird ?
Man tut deshalb gut daran eine elastische Komponente in den Stelldraht einzufügen, die den maximalen Stellweg aufnehmen kann. Das kann man z.b. durch einen zickzack gebogenen Draht erreichen.