Hallo und einen wunderschönen guten Abend,
wir nähern uns mit großen Schritten der Zielgeraden. Heute bin ich ein gutes Stück vorangekommen mit dem Finish der Gehäuse und Fahrwerksrahmen. Die Stromabnehmer sind nun fertig. Zuerst habe ich mittels einer Lehre die Höheneinstellung vorgenommen (die sind ja fix). Der Test ergab, dass noch genügend Luft nach oben war. Also habe ich die Oberscheren etwas nachgebogen, die Unterscheren folgten ihnen auf Grund ihrer Gelenkigkeit.
Danach habe ich die Wippen angefertigt. Genommen habe ich 0.4 mm weichen Messingdraht, den ich recht freihändig mit Zange, Geduld und Spucke in Form gebracht habe. Die Schleifleisten habe ich dann mit der Zange ein bisschen flach gequetscht, danach wurden die Wippen aufgelötet.
Ein bisschen feinmotorischer Wahnsinn muss schon sein, und so habe ich auch noch die Zugfedern für die Wippen nachgebildet. Dies geschieht folgendermaßen. Man nehme dünne Kupferlitze und drehe sich die Spiralfedern zurecht (ich habe sie um einen dünnen Federstahldraht gewickelt, weil dieser nicht gleich wegknickt).
Dann schneide man sich 4 mm lange Stücke ab (insgesamt 8 Stück).
Alsdann lötet man eine Kupferlitze an die Oberschere...
...und fädelt eine Spiralfeder auf.
Danach zieht und wickelt man die Litze um das überstehende Stück der Wippe, setzt einen Lötpunkt und fädelt die zweite Spiralfeder auf. Danach wird die Litze auf der Oberschere angelötet und fertig ist.
Das wiederholt man noch 3x, kürzt die überstehenden Teile der Wippe ab, richtet alles noch ein bisschen und dann sieht das Ganze so aus:
Parallel dazu habe ich noch diverse Anbauteile angesetzt, z.B. die Trittstufen der vorderen Fahrwerke. Diese sind äußerst filigran und sollten laut Bauanleitung stumpf an den Rahmen angelötet werden.Das halte ich allerdings für keine so gute Idee, weil die mit Sicherheit abbrechen werden, zumal an einer so exponierten Stelle wie vorne links/rechts. Ich habe deswegen 0,3 mm Bronzefederdraht genommen und auf die Hinterseite der Stufen gelötet, um es zu versteifen bzw. über die abgewinkelten Füßchen an die Unterseite der Fahrwerke zu löten.
Es passiert leider immer wieder, dass mir Teile wegspringen und ich dann mit Kopflupe und Taschenlampe den Fußboden nach ihnen absuche. Nachfolgendes Foto ist quasi ein Suchbild: Wo ist die weggesprungene Leiter?
So sieht das (hoffentlich betriebsfeste) Ergebnis dann aus:
Das war schon eine arge Fummelei, die mich an die Grenze meiner Möglichkeiten brachte, und als ob das nicht schon genug wäre, habe ich mich dann noch entschieden, die Regenrinnen auf dem Dach über den Führerstandseinstiegen nachzubilden. Dazu nahm ich 1 mm breite Ms-Streifen, längte ihn auf 5 mm an, knickte ihn entsprechend, verzinnte die Stelle auf dem Dach, strich Lötwasser drauf, setzte dann die Teilchen auf (das Lötwasser saugte es fast an) und hielt den Lötkölben in unmittelbare Umgebung, damit das Lötzinn flüssig wurde und die Regenrinnen darinnen versanken. Der Lokführer wird es mir danken.
Die Vorbauten habe ich auf dem Dach auch zugerüstet (Isolatoren, Trittroste), so dass die Gesamtkomposition nun so aussieht:
Somit fehlen nur noch wenige Teilchen und ich kann die Gehäuse und Fahrwerksrahmen voraussichtlich noch diese Woche grundieren.
Viele Grüße von Thomas