RE: Digitalsteuerung - was ist beim Gleisbau zu berücksichtigen?

#1 von 181fan , 19.05.2013 12:42

Hallo,

da ich mich so langsam vom Rollmaterialkauf lösen und dem Anlagenbau widmen möchte stellt sich für mich die elemantare Frage: Was muß ich beim Gleisbau berücksichtigen?

Vorab: gefahren werden soll Mä K-Gleis, ausgelegt als 2-gleisige Hauptstrecke; Angedeutete Oberleitung; Steuerung noch nicht final geklärt. Evtl. CS1 mit ESU Update, es ist aber auch CS2 oder eine Z21 möglich. Also von manueller steuerung bis hin zur PC-Steuerung ist alles denkbar.

Was mich brennend interessiert ist zunächst: Was muß ich beim Gleisverlegen alles im Vorhinein berücksichtigen? Die letzte Anlage vor 30 jahren war noch analog. Elektr. Weichen waren dabei das maximum an Fortschritt. Heute haben diese digitale Adressen und es gibt Rückmelder für alles mögliche.

Das bedeutet, daß man voll ausgebaut die Anlage komplett selbständig fahren lassen kann. Muß ich dies von Anfang an berücksichtigen, oder geht das mit recht überschaubaren Umbaumaßnahmen auch nachträglich?

S88, k88 sind dabei für mich Schlagworte die ich auch noch nicht zu 100% erfassen kann. Sind diese Module (ggf. unterschiedlicher Hersteller) untereinander kombinierbar oder sollte man dies tunlichst lassen? Was brauche ich wirklich? Ein S88 für x-Magnetartikel? Zählen Signale da auch dazu?

Das Thema Signale ist für mich ind er digitalen Welt auch noch neu. Früher hatte man für ein Signal einen Gleisabschnitt. War das Signal auf Rot war der Strom dort weg. Heute im Digitalzeitalter funktioniert das doch sicherlich anders! Züge sollen dann doch langsamer werden und vor dem Signal halten. Steuert das das Signal? Oder sind dafür die "Bremsstrecken" zuständig?

Mit PC-Steuerung kann man das sicherlich anders umsetzen (PC kennt Geschwindigkeit, Position des Zuges und Zustand des Signals und verringert dann die Geschwindigkeit bis zum Stillstand vorm Signal) Aber wie kann man das ohne PC umsetzen?

Sorry für diese Anfängerfragen nach knapp 6 Jahren Forentätigkeit hier, aber auch diese Wissenslücke schreit nach Schließung... Für mich stellt sich hierbei im Prinzip auch die Weiche gleich auf PC-Steuerung zu gehen oder das ganze etwas kleiner über die Zentrale zu steuern.


Gruß
Martin (181fan)
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RE: Digitalsteuerung - was ist beim Gleisbau zu berücksichtigen?

#2 von freestate ( gelöscht ) , 19.05.2013 13:46

Schönen Pfingssonntag,

Zitat
Das bedeutet, daß man voll ausgebaut die Anlage komplett selbständig fahren lassen kann. Muß ich dies von Anfang an berücksichtigen, oder geht das mit recht überschaubaren Umbaumaßnahmen auch nachträglich?



Also einfacher ist es du baust von Anfang an alles so wie du es dir vorstellst.
Das Umbauen ist aber recht überschaubar. Ich bin auch gerade dabei.

Zitat
Mit PC-Steuerung kann man das sicherlich anders umsetzen (PC kennt Geschwindigkeit, Position des Zuges und Zustand des Signals und verringert dann die Geschwindigkeit bis zum Stillstand vorm Signal) Aber wie kann man das ohne PC umsetzen?



Schau dich mal bei Roco um, dort gibt es alles was du brachst auch ohne PC. Z.B. Signaldecoder mit Bremsgenerator.


freestate

RE: Digitalsteuerung - was ist beim Gleisbau zu berücksichtigen?

#3 von Ferenc , 19.05.2013 13:52

Hallo,
solltest dich schon etwas genauer festlegen wie die Steuerung erfolgen sollte. Du baust jetzt mit Bremsgeneratoren oder Bremmodulen und morgen nimmst du eine Softwarelösung
und deine Module ( Bremsmodule ) werden nicht mehr benötigt.
Bei unserem Stammtisch sind wir zur Zeit 5 Modellbahner die mit TC ( http://www.freiwald.com/seiten/traincontroller.htm ) fahren. Hier bleibt kein Wunsch unerfüllt.
Die Handsteuerung ist möglich, Vollautomatik ist ja klar und eine kombi aus beiden ist auch möglich.
Würde nicht anders mehr bauen.

Gruß
Ferenc


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RE: Digitalsteuerung - was ist beim Gleisbau zu berücksichtigen?

#4 von digitalmarc , 19.05.2013 14:18

Hallo Martin,

Schön, dass du in die Digitale Welt einsteigen willst. Ich fahre selber mit der CS2, welche übers Netzwerk mit meinem PC verbunden ist. Dort läuft Rocrail. Es macht meinen PC zum Server. Rocrail ist eine Freeware für die Steuerung von Modellbahnanlagen aller Art. Nun zur beantwortung Deiner Fragen:

Zitat von 181fan
Was muß ich beim Gleisbau berücksichtigen?



Wenn Du mit dem PC fahren willst, musst du deine Anlage in sogenannte Blöcke einteilen. Fangen wir mal mit dem Bahnhof an. Nach jeder Weiche in ein Gleis, musst du einen Rückmelder einbauen(dazu später mehr). Dann weiss die Software, dass der Zug jetz am Bahnhof einfährt und verringert die Geschwindigkeit (das kannst du dann individuell einstellen) Dann brauchst du ev. einen Rückmelder in der mitte für kurze Züge, damit diese nicht bis zu vorderst ans Signal fahren. Denn die Regionalzüge halten in Echt ja auch meistens gerade bei den Treppenaufgängen. Dann brauchst du einen Rückmelder am Ende des Gleises. Dieser ist dann für die Langen Züge.
Das muss für jedes Gleis an den Bahnhöfen gemacht werden.

Auf der Strecke kannst du dann so viele Blöcke machen, wie es dir gefällt. Hier würde ich persönlich dann keine Rückmelder für kurze Züge einbauen, denn diese sollen ja auch bis zum Signal vorfahren. Grundsätzlich gilt, je mehr Blöcke desto mehr Züge können gleichzeitig fahren. Aber man kann es auch übertreiben und das sieht dann sehr blöd aus, wenn die Züge die ganze Zeit wieder in einem Block warten müssen. Dann hast du einen "stockenden" Betrieb.

Zitat von 181fan
Was muß ich beim Gleisverlegen alles im Vorhinein berücksichtigen? Die letzte Anlage vor 30 jahren war noch analog. Elektr. Weichen waren dabei das maximum an Fortschritt. Heute haben diese digitale Adressen und es gibt Rückmelder für alles mögliche.


Zitat von 181fan
Das bedeutet, daß man voll ausgebaut die Anlage komplett selbständig fahren lassen kann. Muß ich dies von Anfang an berücksichtigen, oder geht das mit recht überschaubaren Umbaumaßnahmen auch nachträglich?



Also wenn du schon von beginn an weisst, dass du mit dem PC fahren willst, dann kannst du gleich die Rückmelder einbauen. Ich habe meine Anlage begonnen, als ich noch kleiner war und damals wollte ich einfach spielen Ich habe dann erst nachträglich damit begonnen die Anlage in Blöcke aufzuteilen. Das war ein wenig mühsam in den Tuneln...

Zitat von 181fan
S88, k88 sind dabei für mich Schlagworte die ich auch noch nicht zu 100% erfassen kann. Sind diese Module (ggf. unterschiedlicher Hersteller) untereinander kombinierbar oder sollte man dies tunlichst lassen? Was brauche ich wirklich? Ein S88 für x-Magnetartikel? Zählen Signale da auch dazu?



Die S88 Module sind Rückmelde Module. Diese kannst du beliebig aneinander hängen und sind untereinander Kompatibel. Ich habe zum Beispiel die Originalen von Märklin und die von Litfinski(etwas Preisgünstiger ) und hatte noch keine Pribleme damit. Pro Rückmelde Modul kannst du in der Regel 16 Kontakte anhängen. Du kannst rückmelder von den Blöcken anhängen und auch weichenlagen rückmelden. Ich habe aber keine Weichen oder Signalrückmeldung. Da weiss ich nicht genau was das bringen soll. Auf meiner Anlage wäre das viel zu umständlich. Aber da gibt es geteilte Meinungen.

Für das digitale Ansteuern von Weichen und Signalen brauchst du dann einen Decoder k83. Da kann ich dir aber nicht so gut weiter helfen, weil ich für die C-Gleis Weichen einen Einbaudecoder verwende(Massiv weniger Kabelsalat).

Zitat von 181fan
Das Thema Signale ist für mich ind er digitalen Welt auch noch neu. Früher hatte man für ein Signal einen Gleisabschnitt. War das Signal auf Rot war der Strom dort weg. Heute im Digitalzeitalter funktioniert das doch sicherlich anders! Züge sollen dann doch langsamer werden und vor dem Signal halten. Steuert das das Signal? Oder sind dafür die "Bremsstrecken" zuständig?



Ja das mit den Signalen ist dann wirklich kein Problem mehr. Ich habe bei mir noch keine eingebaut, aber das geht ganz einfach. Du stellst das Signal ans ende eines Blockes und die Software Steuert das Signal von alleine. Wenn die Züge halten sollen, ist das Signal Rot usw.. Dafür braucht es natürlich wieder einen Decoder. Welchen ich dafür verwende muss ich noch schauen...

Zitat von 181fan
Mit PC-Steuerung kann man das sicherlich anders umsetzen (PC kennt Geschwindigkeit, Position des Zuges und Zustand des Signals und verringert dann die Geschwindigkeit bis zum Stillstand vorm Signal) Aber wie kann man das ohne PC umsetzen?



Ohne PC Stelle ich mir das sehr mühsam vor. Du brauchst so ein Abbremsmodul für jedes Signal. Das wird dann sehr teuer und umständlich(so viel ich gelesen und verstanden habe)...

So, ich hoffe ich konnte dir einen Einblick in die Digitale Welt geben. Wenn du ohne PC fahren willst, kann dir sicher jemand anderes Auskunft geben

Freundliche Grüsse
Marc


Freundliche Grüsse
Marc

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RE: Digitalsteuerung - was ist beim Gleisbau zu berücksichtigen?

#5 von Majestix , 19.05.2013 14:53

Hallo Martin,
zur Rückmeldung:
S88 ist sozusagen die Art der Rückmeldung (Bus-Format). K88 ist die Märklin Bezeichnung eines S88 Rückmeldedecoders, dort relativ teuer. Ich verwende die S88 Rückmelder von Kabasoft, als Bausatz sehr Preiswert.
Rückmelder brauchst Du für jede Art von Automatik, egal ob über Zentrale oder gleich PC! Viele sagen S88 sei veraltet und es gibt besseres. Ich denke trotz aller Unkenrufe ist es in Verbindung mit Märklin noch am häufigsten eingesetzt. S88N mit Patchkabeln zwischen den Decodern soll weniger anfällig sein für Störsignale.

Zu den Signalen:
Ohne PC brauchst Du Bremsmodule für die Bremsstrecken. Jede Bremsstrecke der Anlage muß gleich lang sein und die Lokdecoder müssen vom Bremsweg auf diese Länge eingestellt werden. Die Zentrale schaltet dabei nur das Signal und an dessen Anschlüsse für die Stopstelle kommt dann das Bremsmodul wovon es verschiedene Arten gibt. Je nach Bremsmodul bestehen die Bremsstrecken aus 2 o. 3 Abschnitten. Hierzu kannst Du dich bei BOGOBIT gut einlesen. Dort gibt es auch zuverlässige Preisgünstige Bausätze. Man findet im Netz aber auch Selbstbau Lösungen die vom Prinzip genauso aufgebaut sind.
Mit PC Steuerung (die idR auch über die Zentrale mit der Anlage verbunden ist) kannst Du dir die Bremsstrecken sparen. Je nach Software braucht es vor einem Signal 1-3 Melder und du mußt dem Programm nur sagen welcher Zug wo halten soll. Da ist es auch möglich dass z.B. der Schienenbus im Bahnhof nicht bis zum Signal vor fährt sondern in der Mitte des Bahnsteigs zum Stehen kommt und er auf der Strecke aber wie die alle anderen direkt vorm Signal hält.

Ich habe bisher auf die Zentralen (ECoS) Steuerung hin gebaut. Somit Bremsstrecken gebastelt usw.. Nun habe ich mir ein Netbook zugelegt und mich etwas bei Rocrail (ist Shareware) eingelesen und bin begeistert. Für einen großen Rechner ist bei mir im Modellbahnkeller kein Platz, mit dem Netbook erschließen sich mir neue Möglichkeiten. Ich bin schwer am zaudern mit mir selbst, diesen Schritt der Umstellung noch zu machen bevor der Landschaftsbau voran schreitet. Sind ja doch einige Änderungen an der Verkabelung. Zum Glück sind meine Bremsmodule selbst gebaut wodurch nicht soviel Geld unnötig ausgegeben war, ich habe nur einen Bogobit Bausatz gekauft weil ich für das eine Bahnsteiggleis die Variante in beiden Fahrtrichtungen benötigt habe, wofür es keine billige Eigenbauvariante gab! Der Rechner wird ja nur über Netzwerkswitch mit der ECoS verbunden, somit kann ich das Netbook ja auch weiterhin mobil nutzen.


Viele Grüße Thomas

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RE: Digitalsteuerung - was ist beim Gleisbau zu berücksichtigen?

#6 von 181fan , 20.05.2013 22:45

Hallo,

zunächst einmal vielen Dank dafür daß Ihr mich mit Eurem Input aus dem DAU-Dasein herausholt. Ich habe hier noch viel Nachholbedarf.

An vielen Stellen habt Ihr meine Gedanken zu dem Thema angesprochen. Zusätzlicher Rechner und Software das Ganze an eine Digitalzentrale... das ist ein Riesenpaket was wohl bedacht sein will.

Grundsätzlich hat es schon einen gewissen Charme mit der PC-Steuerung. Ein Kollege schwärmt immer von Traincontroller. Punktgenaue Steuerung.usw.

Also muß ich jetzt überlegen welche Digizentrale ich nehme um sie später fremdzusteuern....

Bei den genannten S88 (es wurden 3 verschiedene Hersteller genannt) gibt es da unterschiede? "Können" die das gleiche oder gibt es irgendwie weitere Optionen? Selbstbau ist zwar denkbar, aber ich denke ich kaufe die Teile eher komplett.

Danke nochmals


Gruß
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Next: Es wird die Bahn gebaut!


 
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RE: Digitalsteuerung - was ist beim Gleisbau zu berücksichtigen?

#7 von 8erberg , 21.05.2013 08:31

Hallo,

neben dem S88 gibt es zuverlässigere und schnellere Rückmeldebusse.

Guck Dir das Ganze mal genauer an. Wenn Du eh Computersteuerung einsetzen möchtest reicht als Zentrale eine "Blackbox" aus und Du brauchst keine Klicki-Bunti-Zentrale, da der Kollege Computer die Arbeit übernimmt.

Pter


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