der Electrotren-Bahnpostwagen Post 3-a/12,5 (3-b/12,5) dürfte allgemein bekannt sein. - Kürzlich habe ich ein mir bislang unbekanntes Bild gefunden, auf welchem oben eine zweite mir bislang unbekannte Variante mit weniger bzw. versetzten Türen und mit Oberlichte statt Ofenrohr dargestellt wird:
In Werner/Hölzer "Das Bahnpostwagen-Buch" fand ich keinerlei Hinweis auf diese Version. Um einen Nachkriegs-Umbau dürfte es sich eher nicht handeln, denn ein allem Anschein nach gleichartiger, während des Krieges in Österreich zurückgebliebener Wagen wurde im August 1955 in Kärnten fotografiert (wenn auch mit ausgebauter Mittelachse). Diesen Wagen möchte ich nachbauen:
das ist eine interessante Variante, die ich auch noch nicht gekannt habe. Aber beim Vorbild hätte dieser Wagen wahrscheinlich keine Betriebserlaubnis erhalten, denn die Position der Trittstufe deckt sich nicht mit der Tür - Unfallgefahr! Merkwürdig sind fehlende Eigentümeranschrift (Deutsche Reichspost) und die fehlende Anschrift der Wagennummer und der Postdirektion. Der Briefkasten ist von einem Wagenende ans andere gerückt (warum sollte man hier einen Umbau vornehmen?). Für mich sieht das Ganze ein wenig nach einem Umbau im Photoshop aus.
Ich besitze einen Wagen in Ep. III -Ausführung (Art. 096222, Wagennr. 3880 Han).
Hinsichtlich "Schule des Sehens" habe ich durch Deine Hinweise eine Menge dazugelernt. Auch ich sehe das jetzt so, dass Bild 1 wahrscheinlich nur eine Art Entwurf gewesen sein kann. Zudem finde ich in der originalen Bilddatei auch keine Kameradaten, sondern nur einen Hinweis darauf, dass sie in Photoshop Elements generiert wurde.
Ich muss wohl davon ausgehen, dass es sich bei Bild 2 doch eher um einen rein österreichischen Nachkriegs-Umbau handelte, wobei allerdings der Postkasten hier tatsächlich ans andere Wagenende verlegt worden ist. Sieht ein wenig so aus, als ob man hier aus Teilen zweier (kriegs-?)beschädigter Wagenkästen einen gemacht hätte.
Ich werde dann halt die Säge schärfen...
Liebe Grüße
Karl
Wer schnell fertig werden will, sollte nicht Modellbau betreiben, sondern sich mit losen Damen vergnügen...
Ich habe kürzlich herausgefunden, dass dieser Wagen bei den ÖBB die Nummer F84520 hatte. Damit konnte er als DRG 2442 identifiziert werden, d.h. es handelte sich laut Werner/Hölzer um einen in den 30er Jahren modernisierten und zu einem Zweiachser umgebauten, ursprünglich vierachsigen 4-b/12 aus 1906.
Der umgebaute Wagen ähnelt zwar stilistisch stark dem 3-a/12,5, ist jedoch im Modell um etwa 6 Millimeter kürzer und die Anordnung von Fenstern und Türen ist eine gänzlich andere.
Es bietet sich nun an, ein Dingler-Modell zu zersägen....
Euer Karl
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