Ein fröhliches Hallo in die Runde,
die C-Gleis-Problematik dürfte ja bestimmt jedem bekannt sein. Märklin hat ein relativ ausgereiftes Schienensystem am Markt. Leider fehlen aber - vor allem in den größeren Radien - wichtige Gleisstücke. Dies ist für den Anlagenbauer weniger von Bedeutung, da einfach die Gleise zersägt und entsprechend angepasst werden. Für einen Tischbahner, der seine Anlage fliegend aufgebaut hat, ergibt sich die Problematik, dass Gleise nicht einfach zersägt werden können. Zum einen weil zersägte Gleise kaum in eine fliegende Anlage intergriert werden können, ohne dass sie sich selbst wieder lösen. Zum anderen weil ein vielleicht einmal gebrauchtes Gleis nie wieder Verwendung findet und man so dauernd neue Gleise zersägen müsste, was ganz schön ins Geld geht.
Aus diesem Grund hatte ich die Idee das Gleis im Selbstbau zu erweitern. Das hat den Vorteil, dass ich keine Gläse zersägen muss und trotzdem auf große Geometrien verzichten muss. Man könnte zwar in gewissen Grenzen die Elastizität des Gleises ausnützen. Aber eben nur in gewissen Grenzen.
Die Weichenproblematik möchte ich jetzt hier nicht ansprechen. Hier hat Weichen-Walter eine brauchbare Lösung, wie große und schlanke Weichen und Doppelkreuzungsweichen fliegend in eine Anlage integriert werden können.
Worauf ich hinaus will, ist die Erweiterung im Bereich des R9. Der R9 ist eigentlich als Gegenbogen für die schlanken Weichen gedacht, kann aber genausogut als Bogengleis für die Streckenführung genutzt werden. Hier gibt es aber folgende Probleme bzw. fehlende Gleisstücke:
- Mit dem R9 allein kann keine zweigleisige Strecke gebaut werden. Es gibt zwar Lösungen für das Parallelgeis mit Zwischengeraden o.ä. aber die Lösung sind relativ bescheiden.
- Der R9-Bogen hat einen Winkel von 12,1°. Somit können keine 30°-Bögen (bzw. ganzzahlige Vielfache davon) erstellt werden.
Somit fehlen meiner Meinung nach nur zwei Gleisstücke:
- ein Parallelgleis zum R9 mit 30°: entweder R10 (24030) mit r=1.178,9 mm oder R8 (24830) mit r=1.050,3 mm.
- ein Ausgleichstück mit R9/5,8° - um das Gleis 24912 (mit 12,1° auf 30° zu bringen: 30° = 2x 12,1° + 5,8°
Zu überlegen wäre noch, ein Gleisstück mit R9/5,3° zu haben, so dass man mit dem R9 einen 90°-Bogen (90° = 7x 12,1° + 5,3° bekommen kann. Ob man die Gleisstücke mit 5,8° und 5,3° mit einem Gleis (z.B. mit 5,55°
mitteln kann oder ob der 5,8°-Bogen ausreicht, dass man mit dem R9 auf 90° kommt (90° ist etwa 7x 12,1° + 5,8°), müste man ausprobieren.
Könnte man sich das so vorstellen oder habe ich einen Gedankenfehler gemacht? Würden euch (im Bereich des R9) weitere Gleisstücke fehlen?
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Nun zur praktischen Umsetzung. Es müssen folgende Problemlösungen gefunden werden:
1) Ein Gleis, das sich in der Optik annähernd am C-Gleis orinert (so dass die Schienenprofile einigermaßen passen).
2) Da vermutlich nur ein Zweileiter-Flexgleis in Frage kommt, müsste ein passender Mittelleiter dazu gekauft oder gebaut werden.
3) Ein Gleiskörper in den Dimensionen des C-Gleises muss gebaut werden.
4) Die Selbstbau-Gleise müssen zum einen untereinander (mechanisch) verbunden werden. Zum anderen müssen diese auch mit C-Gleis verbunden werden können.
5) Die elektrische Verbindung der Selbstbau-Gleise untereinander sowie zum C-Gleis muss auch sichergestellt sein.
Hier noch einige Lösungsansätze für die obigen Punkte:
zu 1: Die Gleise von http://www.flexgleis.de haben mich von Optik und Preis überzeugt. Dies könnte man meines Erachtens problemlos einsetzen.
zu 2: Für das genannte Flexgleis muss allerdings ein Mittelleiter nachgerüstet werden. Entweder gibt es am Markt fertige Mittelleiter, die in den Gleiskörper eingelassen werden können oder man müsste kleine Metallstifte in den Gleiskörper einschlagen und auf der Unterseite elektrisch verbinden.
zu 3: Hier könnte ich mir vorstellen, den Gleiskörper entweder aus Kunststoff oder aus Holz aus dem Vollen zu fräsen. Da die Geometrie recht einfach ist, düfte das kein Problem darstellen. Auf der Oberseite des Gleiskörpers kommt eine breite Nut, in die das Gleis gelegt oder geklebt werden kann. Eventuell muss für den Mittelleiter ebenfalls eine Nut gefräst werden oder für die Metallstifte kleine Löcher gebohrt werden.
Auf der Unterseite müsste ebenfalls eine Nut verlaufen, so dass die metallstifte für den Mittelleiter elektrisch verbunden werden können oder dass ein Mittelleiter von unten eingeschoben werden kann.
zu 4: Mit der mechanischen Verbindung bin ich noch nicht recht im Klaren. Ein seitliches Verschieben der Gleise (quer) ist nicht das Problem. Hier könnten gewöhnliche Schienenverbinder die Gleise in Position halten. Viel mehr sorgen bereit mir die Längsverschieben der Gleise, so dass Lücken im Gleis entstehen oder die Gleise sich sogar trennen.
Hier müsste vielleicht auf der Unterseite des Gleises ein kleiner U-Winkel als Verbindung zu zwei Gleisen eingesteckt werden. Die Verbidung zu einem C-Gleis könnte z.B. mit einem kleinen Stift im Gleiskörper realisiert werden, die in die Nasen der C-Gleise eingreift.
zu 5: Die elektrische Verbindung müsste über Stecker realisiert werden. Diese können sowohl untereinander gesteckt als auch mit den Zungen am C-Gleis verbunden werden.
Habe ich hier etwas vergessen oder nicht beachtet?
Vielleicht klingt das ganze jetzt auch etwas verrückt oder gesponnen. Aber das waren einfach mal meine Gedanken, die ich mir so gemacht habe. Also: Feuer frei!