Hallo zusammen,
nach einigem Stöbern im Forum habe ich Gefallen an den Feldbahnen von Busch gefunden, jedoch wollte ich jetzt keine Feldbahn in meinen Ruhrheim Gleisplan integrieren (der Plan ist gut, so wie er ist), sondern eine kleine Feldbahn auf einem separaten Brett anlegen, da ich so von der geografischen Anordnung und der Epoche unabhängig bin.
Nach einigen Vorbildrecherchen bin ich bei der Feldbahn der Idunahall Ziegelei in Schermbeck-Gahlen hängen geblieben. Vor Ort war leider nicht mehr so viel zu entdecken, dennoch ließen sich im Internet einige Bilder und Berichte aus vergangenen Zeiten finden, die mir für mein Vorhaben sehr weiter geholfen haben.
Um ein wenig zu experimentieren habe ich mir zunächst eine Startpackung und einige Gleise zugelegt, dazu noch ein paar Figuren und zusätzliche Wagen.
Letzten Samstag habe ich dann meinen Gleisplan angelegt, der auf einem Ikea "Lack"-Regal (Das Regalbrett ist 110 x 26 cm groß.) umgesetzt werden soll:
Zu sehen sind ein paar Teile der Ziegelei, in Anlehnung an den oben genannten Betrieb, jedoch mit starken Veränderungen der Gleisführung und der Gebäudeanordnung. Aufgrund der Größe kann natürlich nur ein Teil der Ziegelei dargestellt werden.
Die braun gefärbten Gleise sind Attrappen aus dem Auhagen-Sortiment, die dazu dienen, das Betriebsgelände noch ein wenig zu füllen mit nicht mehr verwendeten Gleisen und Fahrzeugen, an denen der Zahn der Zeit nagt.
Am linken Anlagenrand sind die Spuren eines alten Abbaufeldes zu entdecken, theoretisch wäre das Diorama nach links erweiterbar, aber zunächst soll dieser Teil gebaut werden.
Die "Anlage" wird Ruhrheim Heidhausen heißen, ein Randgebiet von Ruhrheim, das eingemeindet wurde und eher ländlicher Natur ist. Ein direkter Kontakt zur eigentlichen Anlage wird nicht bestehen, das Regal wird oberhalb der Anlage montiert (und zum Betrieb entnommen).
Verwendet werden die Busch-Gleise aus der Startpackung, die Buschweichen und Märklin-Z-Flexgleise (im Gleisplan dünn dargestellt).
Warum das Ganze, wo ich doch eine ziemlich Große Anlage im Bau habe?
Nun es geht mir darum, mit diesem Übungsdiorama erstmal meinen Wunsch nach einer Feldbahn umsetzen, weil sie mir gefällt. Darüber hinaus will ich hier aber auch verschiedene Techniken üben, die in Ruhrheim zur Anwendung kommen sollen, wie Gelände und Gebäudebau, vor allem die Darstellung verschiedener Bodenbeläge, den Pflanzenbau und auch ein paar Beleuchtungselemente sollen zur Anwendung kommen. Einiges an Gelände habe ich schon in den vergangenen Jahren gebaut, jedoch mit anderen Techniken in einem anderen Maßstab und einem geringeren Detailgrad, da es "nur" um Tabletop-Spiele ging.
Letzten Sonntag habe ich dann den Gleisplan auf das Brett übertragen:
Ich klebte zunächst eine Schicht Selitac (2,2 mm) auf und zeichnete die Gebäude und die Lage der Weichen ein, die ja später mit Flexgleisen verbunden werden sollten. Nach dem Zerschneiden und anpassen der Flexgleise unternahm ich einige Fahrversuche und kam zu der gleichen Entdeckung, wie sie Klaus und Bertram schon gemacht hatten: An den Übergängen zwischen Busch und Märklingleisen bleibt die Lok kleben, da die Märklingleise keine Metallplättchen haben, die die Lok anziehen. Zunächst versuchte ich einen Ausgleich mit den Metallstreifen aus Schnellhefterstreifen, jedoch brachte das nicht den gewünschten Erfolg. Da ich nur wenig motiviert war, mit verschiednen Stücken von Metallstreifen herumzuexperimentieren, bis die richtige Masse zustande kommt, musste eine andere Lösung her.
Montag Morgen ging ich in den Baumarkt und kaufte 2 Stahlbleche mit den Maßen 50 x 25 x 0,5 cm:
Zuhause unternahm ich gleich ein paar Versuche damit: Buschgleis und Märklingleis miteinander verbunden und direkt auf das Blech gelegt. Der Übergang der Lok klappt. In beide Richtungen. Da ich nicht direkt auf dem Blech bauen will, legte ich zwischen Gleis und Blech eine Schicht Selitac. Lok hängt wieder. Mist. Also überlegt: Wenn die Bleche verbaut sind, brauchen die Buschgleise doch eigentlich keine eigenen Metallstreifen. Also mit einem Cutter an der Unterseite die Metallstreifen freigelegt und ausgebaut:
Wieder probiert. Geht. Also die restlichen verwendeten Buschgleise ebenfalls bearbeitet.
Dann ging es darum, die Bleche auf das Regalbrett zu kleben. Die alte Selitacschicht ging nicht mehr ab, also die Bleche drauf:
Dabei stellte ich dann fest, dass die Maße auf den Blechen nur ungefähre Angaben sind, hinten schließen die auf gleicher Höhe ab. Drauf kam dann wieder eine Schicht Selitac. Während des Trocknens war genug Zeit, ein paar Fotos vom gealterten Fahrmaterial zu machen:
Die kleine Gmeinder-Lok wollte ich nicht so unbehandelt lassen. Alterung stand für mich fest, aber ein paar mehr Details sollte sich auch noch bekommen: Ein Lüftungsgitter habe ich eingebaut, der Fahrer sollte auch nicht so auf dem schwarzen Motorkasten sitzen, deshalb habe ich den mit Balsaholz als Kiste verkleidet, die halt auf keinen Wagen mehr passte (vielleicht sind Ersatzteile drin), dazu kamen noch zwei Bedienelemente und ein Sack mit Sand.
Nachdem der Holzleim angetrocknet war, konnte ich mich daran machen, die Gleise wieder aufzulegen. Doch halt, der Plan musste ein wenig angepasst werden, da die rechten 10 cm nicht mit den Blechen unterlegt waren (oben ist der bereits angepasste Plan zu sehen). An den Gleisen musste ich noch ein wenig Schneiden, damit sie zum verkürzten Plan passten. Aufgelegt sah es dann so aus:
Ich probierte den Untergrund mit Acrylfarbe und einer Schaumstoffrolle zu streichen, was für einen dünnen Farbauftrag sorgte, durch den die Quadrate des Selitac noch zu erkennen sind. Für die Zukunft gelernt: Bedruckte Seite nach unten/innen und/oder zwei Schichten Farbe.
Danach mussten die Märklingleise noch einen Feldbahn-Look bekommen. Es blieb ungefähr jede dritte Holzschwelle erhalten. Als Maß für den Abstand diente mir ein Stück Auhagen-Feldbahngleis:
Montag Abend probierte ich das nur noch mit einem Stück Gleis aus. Dienstag ging es dann weiter:
Nachdem alle später sichtbaren Gleise von ihren überflüssigen Schwellen befreit waren, konnte ich mich an die Lötarbeiten machen, denn um Kurzschlüsse zu vermeiden mussten einige Gleisbereiche isoliert befestigt und dann gespeist werden. (Ja ich hätte verschiedene Farben für die unterschiedlichen Pole verwenden können, wird zukünftig auch so sein:
Den Untergrund habe ich da entfernt, wo die Kabel verlaufen, um Huckel zu vermeiden.
Anschließend wurden die Gleise noch angemalt und die Holzschwellen an der richtigen Position mit dem Untergrund verklebt (Weißleim):
Gestern Abend habe ich mich dann nur noch mit dem Werkszaun befasst und schon mal ein paar Überlegungen zum Gebäudebau angestellt. Nachher geht es dann weiter.