RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#1 von Rothenbergsblick , 26.08.2013 11:26

Hallo zusammen,

ich möchte heute einen Umbau einer Peco-Weiche als "Rückfallweiche" beschreiben.
An einigen Stellen meiner Anlage werden Weichen "aufgeschnitten", z.B. die Schattenbahnhofsausfahrten und an einem Abzweig
in einer Tunnelstrecke. Diese Weichen erhalten keine Stellantriebe. Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, bekommen
diese Weichen eine "mechanische Grundstellung" verpasst und werden elektrisch modifiziert.
Dieser Umbau lässt sich sehr einfach durchführen und kostet "fast" kein Geld.

Benötigt werden:
1 kleine Schraube (z.B. Schrauben zum befestigen von Gleisen, z.B. Märklin oder andere)
1 Schaltschiebefeder (z.B. Märklin oder andere)
Drahtlitze

Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte:

Hier die Situation in der Anlage. Das Gleis auf dem die 140er unterwegs ist, wird in beiden Richtungen durchfahren.
Der gerade Abzweig nur von "oben" nach "unten".


Zunächst wird die Schraube in die Feder eingefädelt. Anschließend erfolgt die Befestigung der Feder an der Stellschwelle.
Mit dem Lötkolben wird der Pin an der Stellschwelle am oberen Ende erwärmt und wie ein Deckel verformt, so dass die Feder nicht mehr herausfällt.
Erst dann wird die Schraube im entsprechenden Abstand eingedreht. Achtung, es muss gewährleistet werden, dass sowohl
die Weiche auch von den leichten Wagen oder Vorlaufachsen von Dampfloks sicher aufgeschnitten wird.
In Gegenrichtung muss die Zunge genauso sicher anliegen.


Auf die Polarisierung des Herzstückes verzichte ich. Das Herzstück selbst trenne ich auf eine Länge von ca. 35 mm.
Da haben selbst kurze Loks keine Probleme mit. Hier handelt es sich um Streckenfahrten und um keine Rangierfahrten,
so dass die Geschwindigkeiten zum überfahren des isolierten Herzstückes immer ausreichend sind.


Zur besseren Stromversorgung löte ich noch Drahtbrücken zwischen den Backenschienen (äußere Schienen) und den Weichenzungen
ein und verbinde die beweglichen Zungen mit dünner Drahtlitze. Dieser Umbau geht natürlich vor dem Einbau einfacher von der Hand.


Dieser Umbau sorgt für einen reibungslosen Betrieb im "Untergrund".


Viele Grüße aus Mittelfranken
Peter


 
Rothenbergsblick
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RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#2 von Detlef J ( gelöscht ) , 26.08.2013 22:27

Hallo Peter,
mal ne dumme Frage von einem " elektrischen Greenhorn " ( und ich hab vor 37 Jahren Strippenzieher gelernt ).

Warum werden die Herzstücke isoliert? Hat das etwas damit zu tun das dort zwei verschiedene Kreise ( somit Stromkreise ) aufeinandertreffen? Oder welchen Effekt erzielt man damit?


Detlef J

RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#3 von steve1964 , 29.08.2013 18:56

-
Moin Peter ,
danke für diese Anleitung ,
dieser Umbau ist für mich sehr einleuchtend und auch mit einfachen Mitteln
durchführbar .
ich habe Märklin K - Gleis auf der Anlage mit eingleisiger Hauptstrecke ,
schlanke bzw . Bogenweichen als Rückfallweichen im Bahnhof ,
jeder Zug hat seine Richtung und sein Gleis im Bf .

Grüße
Steve
-


Ich baue, also bin ich.


 
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RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#4 von histor , 29.08.2013 22:45

Zitat von Detlef J
Warum werden die Herzstücke isoliert? Hat das etwas damit zu tun das dort zwei verschiedene Kreise ( somit Stromkreise ) aufeinandertreffen?


Ganau das. Bei Geradeausfahrt geht ein anderer Pol der Fahrstomversorgung durch das Herzstück als bei abbiegender Fahrt. Also entweder Herzstück stromlos oder polarisieren ja nach eingestelltem Fahrweg.


Freundliche Grüße
Horst
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RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#5 von Dreispur , 30.08.2013 02:09

Hallo !

Bei 2 Leiter treffen sich Plus Minus bei den Weichen oder verlegen einer Kehrschleife .
Um zu testen wo hab ich seit Jahren einen Hilfreichen Trick angewandt . Zwei Buntstifte zusammengebunden und den Verlauf nachgezogen . Und schon erkennt man wo ein Kurzschluß auftritt.
Oft plant man größeres und verliert den Überblick . Mit dieser Methode ist es leicht am Papier Maßnahmen zu treffen.


mfG ANTON

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RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#6 von Thomas I , 16.07.2019 11:35

Zitat von im Beitrag Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

Hallo zusammen,

ich möchte heute einen Umbau einer Peco-Weiche als "Rückfallweiche" beschreiben.
An einigen Stellen meiner Anlage werden Weichen "aufgeschnitten", z.B. die Schattenbahnhofsausfahrten und an einem Abzweig
in einer Tunnelstrecke. Diese Weichen erhalten keine Stellantriebe. Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, bekommen
diese Weichen eine "mechanische Grundstellung" verpasst und werden elektrisch modifiziert.
Dieser Umbau lässt sich sehr einfach durchführen und kostet "fast" kein Geld.

Benötigt werden:
1 kleine Schraube (z.B. Schrauben zum befestigen von Gleisen, z.B. Märklin oder andere)
1 Schaltschiebefeder (z.B. Märklin oder andere)
Drahtlitze

Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte:

Hier die Situation in der Anlage. Das Gleis auf dem die 140er unterwegs ist, wird in beiden Richtungen durchfahren.
Der gerade Abzweig nur von "oben" nach "unten".


Zunächst wird die Schraube in die Feder eingefädelt. Anschließend erfolgt die Befestigung der Feder an der Stellschwelle.
Mit dem Lötkolben wird der Pin an der Stellschwelle am oberen Ende erwärmt und wie ein Deckel verformt, so dass die Feder nicht mehr herausfällt.
Erst dann wird die Schraube im entsprechenden Abstand eingedreht. Achtung, es muss gewährleistet werden, dass sowohl
die Weiche auch von den leichten Wagen oder Vorlaufachsen von Dampfloks sicher aufgeschnitten wird.
In Gegenrichtung muss die Zunge genauso sicher anliegen.


Auf die Polarisierung des Herzstückes verzichte ich. Das Herzstück selbst trenne ich auf eine Länge von ca. 35 mm.
Da haben selbst kurze Loks keine Probleme mit. Hier handelt es sich um Streckenfahrten und um keine Rangierfahrten,
so dass die Geschwindigkeiten zum überfahren des isolierten Herzstückes immer ausreichend sind.


Zur besseren Stromversorgung löte ich noch Drahtbrücken zwischen den Backenschienen (äußere Schienen) und den Weichenzungen
ein und verbinde die beweglichen Zungen mit dünner Drahtlitze. Dieser Umbau geht natürlich vor dem Einbau einfacher von der Hand.


Dieser Umbau sorgt für einen reibungslosen Betrieb im "Untergrund".




Hallo Peter,
so jetzt komm ich sechs Jahre später hier mit einer Frage dazu an:
Was für eine Feder hast du verwendet?

Mit besten Grüßen
Thomas


http://www.oogardenrailway.co.uk/


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RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#7 von volkerS , 16.07.2019 11:41

Hallo Thomas,
steht oben bei Materialbedarf:
1x Schaltschieberfeder Märklin (aus dem FRU) o.ä.
Volker


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RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#8 von Jürgen , 16.07.2019 13:49

Eine andere Variante ist die Verwendung eines Federdrahtes, der parallel zum Gleis verlegt wird und die Zunge in die entsprechende Position drückt. Geht auch.

Viele Grüße
Jürgen


Mein Erstling von 2002/2003: Rosentalviadukt, Friedberg, Hessen um 1960

Meine aktuellen Projekte: Maulbronn, ein schwäbischer Endbahnhof, 21.Juni 1922 und Zeitreise nach und in Maulbronn-West


 
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RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#9 von Thomas I , 16.07.2019 22:14

Zitat von im Beitrag Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

Hallo Thomas,
steht oben bei Materialbedarf:
1x Schaltschieberfeder Märklin (aus dem FRU) o.ä.
Volker



Danke, manchmal sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht...
😎😁


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RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#10 von Thomas I , 16.07.2019 22:15

Zitat von Jürgen im Beitrag Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

Eine andere Variante ist die Verwendung eines Federdrahtes, der parallel zum Gleis verlegt wird und die Zunge in die entsprechende Position drückt. Geht auch.

Viele Grüße
Jürgen



Hallo Jürgen, kann mir gerade nicht vorstellen wie das aussehen soll, kannst du das etwas genauer beschreiben?
Mit freundlichen Grüßen
Thomas


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RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#11 von Jürgen , 17.07.2019 06:45

Hallo Thomas,

man klemme der Federstahldraht ein paar cm von der Stellschwelle neben das Gleis ein und je nach Einstellung der Befestigungklemme stellt die Weiche auf gerade oder abzweigend. Ich kenne Pikoweichen nicht aber bei Rocoline ist das so machbar.

Skizze:



Grüße
Jürgen


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RE: Peco Weiche als Rückfallweiche - Kleiner Basteltip

#12 von HardyZ , 17.07.2019 09:04

Gute Sache 👍

Kleine Anmerkung am Rande:
Eine Weiche aufschneiden = unbeabsichtigtes falsches Befahren einer Weiche ( hat meist eine Untersuchung/Abklärung als Folge)

Eine Weiche auffahren (wie von Dir dargestellt) bewusstes Umlegen der Weichenzungen durch Schienenfahrzeug und anschliessend Rückfall in Grundeinstellung, so wie dies bei Dir sein soll.

Somit werden die Weichen bei Dir aufgefahren und nicht aufgeschnitten.
Zumindest in den schweizerischen Fahrdienstvorschriften sind dies zwei grosse Unterschiede 😉

Bitte nicht zu ernst nehmen 😊


Es grüsst Chris

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