Hallo Stummis!
Vor einiger Zeit hatte ich in dem Beitrag Alte 4-achsige Märklin Wagen kurz verbunden die Verbindung von alten, 4achsigen Märklin-Personenwagen statt mit der Drehpunktkupplung 7205 mit meinen Adaptern und starren Deichseln vorgestellt.
Bei der Verwendung von bauartgleichen Wagen klappt das auch wunderbar, nur wenn z.B. in einem IC die Wagen TEE-Wagen (4096-4099) und D-Zug-Wagen (4091, 4092) miteinander verbunden, so klappt das mit den Deichsel nicht, da der Abstand des Drehpunktes für die Adateraufnahme nicht gleich weit vom Wagenende entfernt ist.
Um das Problem zu lösen hätte ich für jede mögliche Wagenreihung einen individuellen Adapter drucken lassen müssen. Dazu kommt dann noch, dass die Eurofima-Wagen (Großraumwagen) 4147, die Länderbahnwagen aus Bayern (4136 etc.) und Silberlinge (4158) nochmals andere Abstände erfordern. Kurz gesagt, die Lösung mit den starren Deichseln ist "suboptimal".
Jetzt habe ich mir Hakenkupplungen drucken lassen, die von der Länge her individuell an die unterschiedlichen Wagen angepasst sind.
Für die unterschiedlichen Wagengruppen sind die Kupplungen also unterschiedlich lang.
An jedem Wagenende sitzt eine Kupplung im Adapter, die im gekuppelten Zustand die Hälfte der Verbindungslänge für genau diesen Wagentyp hat. Die Kupplung ist so konstruiert, dass die Typen für die unterschiedlichen Wagen zueinander kompatibel sind.
Durch den einfachen Haken als Kupplung lassen sich die Wagen nur durch "Einheben" in die andere Kupplung miteinander verbinden, aber auch auf eben diese Weise wieder voneinander Trennen.
Im unbearbeiteten Zustand, so wie die Teile von Fabberhouse nach dem Entstützen geliefert werden, braucht es noch eine Pinzette um die Kupplungen miteinander zu verbinden oder wieder zu trennen. Aufgrund des schichtweisen Drucks "verzahnt" die Kupplung und bietet einen sehr sicheren Halt, auch bei unsauber verlegten Gleisen. Für Züge die nicht getrennt werden sollen ist das sehr gut, hat aber den Nachteil, dass die Wagen nicht einfach so aus dem Zugverband entnommen werden können.
Durch Glätten der Schichtung an der Kupplungsseite, die dem Haken gegenüber ist, kann ganz nach eigenem Belieben der "Rastgrad" der Kupplungen verändert werden. Durch die Materialstärke im Bereich des Kupplungshakens mit 2,3 mm ist aber auch bei geringer Rastung der Kupplung ein Betrieb ohne häufige Zugtrennungen möglich. Nur grobe Schnitzer in der Gleislage werden dann mit Zugtrennung quittiert.
Ein Entkuppeln mit Vorentkuppler ist natürlich nicht möglich, also für Züge mit Kurswagen ist die Kupplung nicht geeignet.
Ein weiteres Problem, dass sich bei den Personenwagen mit LüP 27 cm zeigte, waren die Trittstufen für die Einstiege am Wagenende. Da in meinem Bekanntenkreis mir kein Modellbahner alte Wagen im Maßstab 1:100 geben konnte und ich meine eigenen TEE-Wagen (4095-4099) vor ein paar Jahren über ebay verkauft hatte um mir die Roco 1:87 Wagen zuzulegen, habe ich mir einige Wagen über ebay für Testzwecke angeschafft. Meine ersten Testobjekte waren zwei Silberlinge (4158 und 4159), die als Mitteleinstiegswagen am Wagenende nur Rangiertritte haben.
Anders sah es dann bei den D-Zug-, TEE- und TEN-Wagen aus. Bei diesen Wagen ist am Wagenende eine komplette Trittstufe für den Zustieg angebracht.
Mein alter Adapter stößt nun bei R1-Gleisen im Gegenbogen von unten gegen die Trittstufe und bringt den Wagenaufbau zum Kippeln. Das sieht während der Fahrt ziemlich unschön aus.
Also habe ich den Adapter speziell für die Personenwagen mit LüP 27 cm nochmals überarbeitet. Auf den beiden folgenden Bildern ist jeweils links die neue Version der alten, rechts liegenden Version gegenüber gestellt.
Bei der neuen Konstruktion ist zum einen die Materialstärke auf der Oberseite des Schachtes um einen halben Millimeter reduziert worden und zum zweiten sind die Seitenwände des Schachtes im vorderen, oberen Bereich verjüngt worden.
Durch diese beiden Maßnahmen kann jetzt der Adapter unter der Trittstufe im erforderlichen Maß wegtauchen.
So sieht jetzt dann die Kupplung von oben am offenen Wagenende aus.
Und so sehen jetzt die Wagen in bunt gewürfelter Reihung aus.
TEN- und D-Zug-Wagen
TEE- und IC-/D-Zug Wagen im Vordergrund (4096 + 4091) und
TEN- und Eurofima-Wagen im Hintergrund (4152 + 4147)
Auch so wenig sinnvolle Wagenverbindungen von Silberling und TEE-Wagen sind nach Belieben möglich.
Das Entnehmen der einzelnen Wagen aus dem Zugverband klappt nach dem Glätten der Kupplungen am besten auf der geraden Strecke, wenn die Kupplungen entlastet sind und nicht durch die Kurve leicht gegeneinander "verzahnen".
Natürlich habe ich auch noch Kupplungen für die bayrischen 4-achser gedruckt. inzwischen sind auch die langen Faltenbälge bei mir eingetroffen.
Die Wagen sehen jetzt so aus:
Gegenüber dem original Zustand von Märklin noch mit der Relex-Drehpunktkupplung ist das ein optisch wesentlich geschlosseneres Zugbild.
Soweit für heute. Hier kommt jetzt die Sonne raus und die Natur lockt mit klarer Herbstluft.
Allen Lesern mein herzlicher Dank für das Interesse und die besten Wünsche für ein schönes Restwochenende.
Rudolf