Hallo zusammen,
nachdem mich der Blechfahrer in diesem Beitrag viewtopic.php?f=27&t=46876, wo es um einen Umbau der Drehscheibe mit Reedkontakten geht, zu der dort nur am Rande erwähnten Schaltung wegen dem leisen Entriegelungsmagneten und dem Betrieb mit einem separaten Trafo angefragt hat, will ich diese hier doch mal ausführlicher zeigen.
Sie basiert auf zwei altbekannten Schaltungen:
1.) der Magnet wird mit Gleichstrom betrieben, wie in einem alten Märklin Magazin beschrieben. Hierzu wird aus einer 16 V Wechelspannung (bzw. bei dem hier verwendeten Trix Trafo 14 V WS) über einen Gleichrichter mit nachgeschaltetem Glättungskondensator eine Gleichspannung erzeugt, mit der der Entriegelungsmagnet angesteuert wird. Solche Schaltungen wurden auch schon für Weichenantriebe verwendet.
2.) die beiden Wicklungen des Motors werden ebenfalls mit Gleichstrom betrieben. Diese Schaltung nutzt zwei Dioden, die den Strom in die eine ode die andere Wicklung schicken. Früher hat man diese direkt an die Motoren angelötet und konnte so auf Märklin-Gleisen mit Gleichstrom fahren. Schließlich ist der alte Motor in der Drehscheibe ein Allstrommotor, der also auch mit Gleichstrom betrieben werden kann.
Praktischerweise sind die beiden Wicklungen zum Drehscheibenrand herausgeführt. Also können die Dioden auch außerhalb der DS eingesetzt werden.
Ich habe nun beide Schaltungen an einen extra Gleichstromtrafo angeschlossen.
Der Magnet klackt nun nur noch leise. Was mir besonders gefällt ist, dass nun die Drehscheibe über den Trafo entsprechend seiner Reglerstellung im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn gesteuert werden kann. Das ist für mich einfacher zu handhaben als die Steuerung mit dem Originalschalter oder einem Nachbauschalter mit links/rechts - Stellung.
Außerdem kann ich die DS nun langsam anfahren und abbremsen und auch mal zwischen den Gleisanschlüssen stoppen.
Zuerst mal ein kleines Video zur Demo:
Pardon für die sehr schlechte Qualität. Bin immer noch auf der Suche nach einer guten Digital-Videocamera und wäre für Vorschläge sehr dankbar.
Wie man sieht, funktioniert das alles auch in der digitalen Welt. Und sowieso in der analogen.
Und hier der Schaltplan als Vorschau
und hier http://www.jk-webagentur.de/moba-downloa...ntriegelung.pdf besser als pdf-Datei.
Ich habe einen alten Trix Trafo Vario Compact genommen. Mir gefällt der beleuchtete Drehknopf an ihm und er ist recht günstig bei Ebay zu bekommen.
Leistungsmäßig schafft er es gerade noch, den Magneten und den Motor beim Start gleichzeitig zu versorgen. Stärker ist der alte Trix 5599. Der packt es gut und die Endgeschwindigkeit ist etwas höher. Der Trafo Ist aber nicht so leicht zu bekommen bei Ebay.
Beide Trafos sind noch für 220 V ausgelegt. Wir haben ja heute 230 V im Netz. Ich kann aber keine negative Auswirkungen feststellen.
Am Kondensator (Messpunkte A-B) liegt beim kleinen Trix Trafo ohne Last 22 V an, bei Einschalten des Magneten geht es auf 14,4 V runter.
Merkwürdigerweise geht die Spannung bei Magnet aus und Motor aus (verriegelt am Gleisanschluss) auf 31 V hoch, wenn der Regler betätigt wird.
Wird wohl mit der Halbwellenansteuerung im unteren Bereich des Trix Vario Compact zusammenhängen. So tief bin ich da nicht drin.
Beim alten Trix Trafo zeigt sich dieses Verhalten nicht. Die Spannung bleibt da bei 22 V konstant und sinkt auf 16,6 V, wenn der Magnet eingeschaltet wird.
Den Trafo sollte man ausschließlich für diesen Zweck verwenden. Zu leicht hat man sonst auch einen positiven Pfad aus Versehen auf den gemeinsamen Rückleiter gelegt.
Die Verbindung zum Märklin Trafo oder dem Ausgang des Digital Systems besteht nur über den gemeinsamen Rückleiter (kontrollieren !). Man kann also verschiedene Stromarten auf die Leitungen schicken. Das stört sich nicht und jeder Strom "findet seinen Weg nach Hause, zu seiner Quelle".
Sorry an alle Freaks für diese sehr banale Erklärung. ops:
Die wenigen Bauteile lassen sich bequem für erste Tests auf einem kleinen Steckbrett aufbauen. Auf Dauer werde ich das dann aber auf einer Platine verlöten. So wie ich daran rumwürche, lösen sich die Kabel zu leicht.
Hier noch zwei Fotos dazu:
Der Taster in der Filmdose ist ein guter Rafi-Taster, nur zum besseren Halten hier eingebaut.
Der Gleichrichter ist ziemlich überdimensioniert, hatte ihn gerade zur Hand und er passt so gut auf das Steckbrett. Eine Type mit 1 A sollte reichen. Muss mal messen, was der Magnet zieht.
So, das war es erst mal. Die Schaltung funktoniert bei mir einwandfrei.
Wenn es jemand nachbauen möchte: alles auf eigene Gefahr !
Und über Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen .
Viele Grüße
mecki