habe unter Anlagenplanung die Frage zur Eigung Verwendung von Abachi Holz für den Segmentbau gestellt. Bisher habe ich immer Multiplex Buche (Rahmen) Birke (Deckplatte) verwendet. Nun trage ich mit dem Gedanken Abachi Holz zu verwenden. Falls hier jemand mitliest, welcher aus der Holzbranche/-fach kommt darf er mich gern beraten bzw. über seine Erfahrungen berichten. Auch würde ich gern etwas erfahren, ob und wie man dieses Holz nachbehandelt (lasieren, beizen). Bin mal gespannt was da so an Meinungen und Erfahrungen vorgetragen werden.
Naja, Abachi ist recht leicht, das ist einer der wenigen Vorzüge dieser Holzart.
Leimen, beizen und lackieren bzw. lasieren läßt es sich gut. Abachi ist aber recht weich, und Nägel und Schrauben halten darin nicht sooo besonders gut, für die MoBa sollte deren Festigkeit aber genügen. Außerdem hat man sehr schnell Druckstellen.
Und besonders biegesteif ist dieses wechseldrehwüchsige Holz auch nicht. Man sollte also die Deckplatte möglichst solide auf den Abachi-Rahmen aufleimen (am besten in einer Furnierpresse), um über diese Fugenverbindung die notwendige Steifigkeit der Segmente zu erreichen.
viele Grüße
Armin
----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Überzeugter Europäer - gegen die Verblödung des Abendlandes
Also - wenn man es sägt, riecht es schon sehr angenehm. Sieht auch gut aus, schöner sanfter Farbton. Aber eher für Möbel und hübsche, kleine Sachen geeignet. So schön es ist, für die Modellbahn würde ich es nicht nehmen.
vielen Dank für die Antworten. Sie Aussagen decken sich mit dem was ich bereits hier http://www.holzlexikon.modellskipper.de/...tt_A/Abachi.htm gefunden habe. Erweitere jetzt meine Frage - wer hat mit dem Holz gearbeitet und kann über seine Erfahrungen berichten.
vielen Dank für die Antworten. Sie Aussagen decken sich mit dem was ich bereits hier http://www.holzlexikon.modellskipper.de/...tt_A/Abachi.htm gefunden habe. Erweitere jetzt meine Frage - wer hat mit dem Holz gearbeitet und kann über seine Erfahrungen berichten.
Da gibt es nicht viel zu berichten (eigentlich meinte ich, oben bereits das wichtigste erwähnt zu haben ).
Abachi ist kein im Handwerk verbreitetes Holz, weil seine Optik doch zu wünschen übrig lässt. Mit der Zeit bekommt es nämlich eine wenig attraktive fahlgelbe Farbe. (Horst ist für mich der erste, dem dieses Holz gefällt ). Außerdem kann man es wegen des Wechseldrehwuchses nicht so gut schleifen (kommt natürlich auf die Ansprüche an). Drum haben wir das früher bloß da verwendet, wo man es nicht sieht (zB. als Furnier innen in den Schränken, als Unterkonstruktion, oder wenn es sowieso überstrichen wurde. Heute verwenden wir es gar nicht mehr.
Abachi war und ist eigentlich ein typisches Billig-Holz. Sein nahezu astfreier Wuchs prädestiniert es für industrielle Anwendungen, so zB. Hobelware in Baumärkten, Profilleisten, Kanten in Türrohlingen, etc. Dies auch, weil es kaum zum Splittern neigt, also maschinelle Fertigung mit hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten zulässt.
Vorteile:
- geringes Gewicht - leicht zu bearbeiten - leimt gut - günstiger Preis
Nachteile:
- wenig biegesteif - weich (Druckstellen) - optisch nicht sonderlich ansprechend - Nagel- und Schraubverbindungen sind weit weniger belastbar als zB. in Fichte (für die MoBa aber sicher ausreichend)
viele Grüße
Armin
----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Überzeugter Europäer - gegen die Verblödung des Abendlandes
danke für deine ausführliche Darstellung. Gehe ich recht in der Annahme, dass das Holz mit Pappel bzw. Kiefer vergleichbar ist. Dann werde ich wohl auf das Bewährte zurückgreifen. Was heißen soll, Multiplex Birke für den Rahmen und Buche für die Deckplatte/Trassenbretter.
Abachi ist schon härter als Pappel. Und auch leichter zu bearbeiten.
Aber anders als unsere heimischen Hölzer weist dieser tropische Baum keine Jahresringe auf, oder besser gesagt: keinen Unterschied zwischen Früh- und Spätholz.
Für meine geplante Segmentanlage werde ich auch 12mm Birke-MPX verwenden. Das ist nicht allzu gewichtig und, handwerklich genutet und verleimt, äußerst stabil und verwindungssteif.
viele Grüße
Armin
----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Überzeugter Europäer - gegen die Verblödung des Abendlandes
Bernhard Stein hat mal in einem seiner Bücher berichtet, dass ein in dem Holz eingeschleppter Schädling eine ganze Anlage ruiniert hat....diese wurde dann abgerissen. Ich würde heimisches Holz nehmen.
#10 von
Harzroller
(
gelöscht
)
, 24.10.2013 21:44
Hallo Armin,
wie ich bereits in meiner Anlagenplanung schrieb baue ich kleinere Segmente, welche ich dann auf einem sogenannten Leiterrahmen aufsetze. Aktuell habe ich aus meiner Gesamtplanung das BW ausgekoppelt, weil ich mit diesem geginnen möchte und auch eigenständig betreiben möchte. Damit ich meine Loks bewegen kann. Auf Grund der Größe hatte ich an 10mm Materialdicke für die Wangen und 8mm für die Deckplatte gedacht. Hier die schon mal befinierten Segmente.
[/quote]
Alle Verbindungen werden gedübelt (5mm) und zusätzlich verschraubt. Die Innengefache wollte ich mittig aussparendait diese inneinander gesetzt werden können, stirmseitig werden mit den Außenwangen über Düben und Schrauben befestigt. Die Deckplatte soll mit Dübeln und Schauben mit den Wangen befestigt werden. Während die Innengefache nur mit der Deckplatte verschraubt werden. Was hälst du davon.
da sehe ich überhaupt kein Problem. Multiplex-Platte lässt sich hervorragend verleimen, die Schrauben brauchst Du eigentlich bloß als Ersatz für Zwingen.
Wenn ich noch einen Tipp geben darf:
Gerade bei Kästen mit solchen Schrägen passiert es gerne, daß diese windschief werden. Eine winzige Abweichung in der Gehrung reicht dazu schon aus.
Wenn Du einen Schreiner kennst, kannst Du die Deckplatte vielleicht in dessen Furnierpresse aufleimen. Eine Alternative wäre, das Segment bis zum Aushärten des Leimes -Deckplatte nach unten - mit Zwingen an den Ecken auf eine plane Platte (zB. den Rest einer Küchenarbeitsplatte) zu spannen.
viele Grüße
Armin
----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Überzeugter Europäer - gegen die Verblödung des Abendlandes
#12 von
Harzroller
(
gelöscht
)
, 26.10.2013 12:16
Hallo Armin,
bin noch mal in mich gegangen und habe die Sache mit dem Abachi Holz noch mal auf den Prüfstand gestellt. Ergebnis/Resultat ich werde doch bei den schon verarbeiteten Materialien bleiben. Ich möchte mich an dieser Stelle für die sehr ausführlichen Antworten bedanken.
Bernhard Stein hat mal in einem seiner Bücher berichtet, dass ein in dem Holz eingeschleppter Schädling eine ganze Anlage ruiniert hat....diese wurde dann abgerissen. Ich würde heimisches Holz nehmen.
Gruß Mike
Hallo zusammen,
Abachi oder wie wir es im Handel genannt haben Katzenpipiholz, weil es danach riecht, wenn man es bearbeitet. Würde es für die Moba nicht nehmen bzw. kann es dafür nicht empfehlen. Es gibt einige Stücke die vertickert werden mit Schädlingsbefall, die wie oben beschrieben solche E-Motion mitbringen. Was aber oft nicht gesehen bzw. übersehen wird, dass viel Stücke Fallbruch haben und dies erst entdeckt wird, wenn man Druck auf das Holz ausübt. Ein weiterer Nachteil dieses Holzes ist, dass die Werkzeuge schnell stumpft werden.
Von daher rate ich davon ab dieses "Zeugs" für die Modellbahn zunehmen. Davon abgesehen, ist es nicht gerade eine Preiswerte Holzart. Ach so ja, für die "Ökos", es handelt sich um Exotenholz.
Zitat von ShoogarAber anders als unsere heimischen Hölzer weist dieser tropische Baum keine Jahresringe auf, oder besser gesagt: keinen Unterschied zwischen Früh- und Spätholz.
Auch Abachi hat Jahresringe, wie alle Hölzer. Was Du meinst nennt man Splintholz. Wo man beim Holzkern und "Holzrand" Farbunterschiede deutlich sieht nennt man Kernholz.
Den Tipp von Armin, mit Buche oder Birke Multiplex Platten zu arbeiten, kann ich nur anschließen.
Viele Grüße Peter
Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!