Zitat von Betulaceae
Zum anderen wird das schwedische Erz schon ziemlich lange direkt zu Pellets verarbeitet.
Das sind kleine Kügelchen, 1-2 cm Durchmesser, ebenfalls grau, welche ohne Weiterverarbeitung direkt eingeschmolzen werden können. Das spart die Fracht des unnützen Gesteins.
Zum Zeitpunkt der Umstellung auf Pellets müsste ich erst zuhause nachforschen.
Gruß Birk
Hi Birk,
Das Pellets schon lange hergestellt werden ist richtig, aber sie sind (auch heute) nicht das einzigste Produkt aus Kiruna bzw. Malmberget (Gällivare). Neben den Pelltet wird Feinerz verkauft und früher auch "normales" Erz mit stückgrößen von Faust- bis Kopfgröße. Aso nix mit Umstellung auf Pellets.
Weiterhin ist es mit dem "einfachen" einschmelzen der Pellets nicht getan, die müßen schon, wie anderes Erz auch, reduziert* werden.
*) Reduktion = entzug des Sauerstoff aus einer chemischen Verbindung.
Übrigens wird bei Erz aus Lappland (zumindest bei dem Magnetit) kaum "unnützes Gestein" befördert:
Magnetit in Reinstform enthält ca. 67% Eisen - das Magnetit aus Kiruna hat einen typischen Eisengehalt von 60 - 62 %, und ist damit das reinste bekannte Vorkommen.
Darum ist es so beliebt, und auch die Untertageförderung in Konkurenz zum Tagebau in Brasilien oder Australien (um nur die wichtigsten zu nennen) rentabel!
Vielleicht ist es noch interessant zu wissen, das das Erz aus dem Siegerland oder Östereich (Erzberg) einen mitleren Eisengehalt von 20 bis bestenfalls 30 % aufweist, und deshalb von den Hochöfnern gerne auch als "Mutterboden" bezeichnet wird.
Zum Ausgangsthema, ja in Kiruna und Malmberget wir heute nur Magnetit gefördert, aus den größten weltweit bekannten Lagerstätten.
Die Dimension dieser Lagerstätten ist so unvorstellbar groß, dass nicht nur durch das Magnetit die größte bekannte Deformation des Erdmagnetfeld entsteht, nein die hohe Dichte des Magnetit in der Erdkruste führt dazu, dass Sateliten (deren Bahn dieses Gebiet berühren) eine deutliche Bahnabwichung aufweisen!
Aber es wurde in der Vergangenheit nicht nur Magnetit gefördert ((Fe3O4) sondern auch Fe2O3 besser bekannt als Hämatit. Und das Zug ist rötlich!
Insofern ist die Farbe der Ladung richtig, wenn auch aus heutiger Sicht eben nicht Typisch für Erz als Lappland.
Zitat von 232 U 1
Vermutlich verkehren auf der Strecke auch Züge mit anderer Ladung als Eisenerz, z.B. evt. auch mit Abraum, Beton-Kies etc. Das fällt meines Wissens in Kiruna ebenfalls an. Diese Materialien könnten ein anderes spezifisches Gewicht haben.
Grüße
Peter
Hi Peter,
in "Lastrichtung" also von Kiruna bzw. Malmberget weg, verkehrt nur Erz, bzw. Pellets!
Abraum aus dem Mine wird in unmittelbahrer Umgebung abgelagert.
Das einzigste was die Erzwagen (außer Erz) gelegentlich befördern ist ein Mineral namens Olevin, das zur Pelltherstellung benötigt wird. Auf Grund der starken Steigung von Narvik Richtung Schweden (in "Leerrichting") st jedoch nur ein kleiner Teil der Wagen beladen, bei heutigen 68-Wagen Zügen ca. 20 Wagen! In der Vergangenheit wird es sicher (anteilsmäßig) nicht anders gewesen sein.
Viele Grüße, Michael