Grüezi miteinander!
Seit Jahren bin ich hier fleissiger Mitleser und arbeite an meiner Modellbahn. Nun endlich stelle ich mich und meine Modellbahn vor Mein Name ist Thomas, bin in der IT tätig, 31 Jahre alt und Vater eines 4 jährigen Sohnes. Als Hobby habe ich nebst der Eisenbahn natürlich alles was mit Computern und Netzwerk zu tun hat sowie Modellbau im allgemeinen, ich baue regelmässig Autos im Masstab 1:5 oder 1:10 mit verschiedenen Materialien nach.
Vor gut drei Jahren hat mich das Thema Modellbahn wieder gepackt und da ich min meiner Wohnung einen grossen Raum übrig habe fiel der Entschluss eine Modellbahn zu bauen.
Für mich war klar, wenn ich was baue, dann so gut es geht "richtig". Früher hatte ich eine Eisenbahn auf Spanplatten aufgebaut, mit abenteuerlichen Kurvenradien und Rampen mit 6% Steigung und ähnlichen Verbrechen. Offene Rahmenbauweise, maximal 3% Steigung, Gewindestangen etc. waren daher Pflicht. Aber trotzdem würde ich heute bereits vielen anders machen, besseres Holz ist zum Beispiel ein Stichwort...
Ebenso habe ich die Anlage so geplant, dass ich sie in verschiedene Segmente teilen kann. Die Segmente haben eine Kantenlänge von 120x120cm. Eines 60x120cm und eines 100x140cm. Die Segmente sind mit je 4 Schlossschrauben miteinander verschraubt. Die Elektronische Ringleitung ist ebenso an jedem Segment schnell lösbar. Zudem verfügt jedes Segment über sein eigens Rückmeldemodul.
Somit sind wir auch beim Thema der Moba. Klar, Schweiz muss sein, natürlich "modern", somit wird eine Szene in der Epoche V/VI dargestellt. Ich wollte einen mehrgleisigen Hauptbahnhof an dem auch ein Intercity halten kann, sprich wenn möglich 2m Gleislänge. Dann natürlich das klassische, einspurige Nebenbahn, zweigleisiger Nebenbahnhof und ein kleines Rangier oder Abstellgleis.
Landschaftlich sollte Platz für ein kleines Gebirge, ein schönes Tal, ein älteres Dorf sowie eine moderne City vorhanden sein. Mit Wintrack habe ich unzählige Gleispläne entworfen und auch wieder verworfen. Kein Wunder bei den Soll-Anforderungen. Auch wenn man berücksichtigt dass natürlich keine Weiche auf den Segmenttrennstellen liegen sollte und dergleichen...
Der 39. Entwurf hat mich dann soweit zufrieden gestellt und meine vorher notierten Bedürfnisse befriedigt Keine sichtbaren Radien von R2 oder R1 (Weichen und gaaanz wenige Ausnahmen ausgenommen), die besagten Bahnhofsgleise und auch die Nebenbahn habe ich untergebracht.
Einfach gesagt ist die Bahn im Hundeknochenprinzip aufgebaut. Vom HB aus geht es "links" Richtung Nebenbahnhof. Das Gleis führt in einem R9 und R5 Bogen durch ein zweigleisiges Portal in den Berg, der mit einem Matterhorn ähnlichen Gipfel aufwartet. Es folgt eine Fahrt der Wand entlang und der Zug kommt in einem Galerieähnlichen Portal eine Ebene höher wieder zum Vorschein. Er fährt eine S-Kurve aus R4 und R5 Gleisen entlang auf der anderen Seite wieder in den Berg. Hier ist die ganze Strecke eingleisig ausgelegt. Kaum wieder aus dem Tunnel raus fährt er in den zweigleisigen Nebenbahnhof ein. Von dort geht es im grossen Bogen wieder runter Richtung Hauptbahnhof. Von dort aus im rechten Flügel der Anlage im 180° Bogen Richtung Paradestrecke (gut 2,5m lang, zweigleiseig an einem ebenso langen Mauerportal entlang. Nach einem kurzen Tunnel kommt der Zug im grossen Bogen nochmals zum Vorschein bevor er Richtung Schattenbahnhof verschwindet. Dieser ist 5-gleisig ausgelegt, was bei meinem überschaubaren Fuhrpark völlig ausreicht. Nach dem Schattenbahnhof kommt der Zug wieder zum Vorschein wenn er eine hohe Schlucht überquert, in die auch ein Wasserfall stürzt. Nach einem grossen R5 Bogen verschwindet der Zug wiederum in einem Tunnel und dort bleibt er auch lange. Kurz kommt er hinter dem See in einer Galerie zum Vorschein bevor er einen 360° Bogen absolviert und auf der Paradestrecke Richtung Hauptbahnhof wieder erscheint.
Die Nebenbahn fährt vom HB aus nach einem 270° Bogen über eine Brücke über die HB-Gleise, eine Ebene höher der Anlage entlang. Nachdem sie ein Stück weiter ins "Matterhorn" gefahren ist kommt sie am Nebenbahnhof wieder zum Vorschein. Von dort aus führt der Weg auf der Hauptbahn wieder zurück zum Hauptbahnhof.
Der HB hat 6 Gleise und ein paar Abstellgleise sowie ein zweigleisiges Depot.
Die ganze Streckenlänge beträgt gut 90m Gleis. Zudem sind 25 Weichen verbaut. Oberleitung ist nur im sichtbaren Bereich vorhanden resp. geplant (das Sommerfeldt Zeug ist verdammt schön aber auch entsprechend teuer...) und ohne Funktion.
Überwacht wird die Anlage von 80 Rückmeldern welche an LDT RM-88-N Module angeschlossen sind. Gesteuert wird mit einer Central Station2 und WinDigipet 2009 Small Edition.
Nachdem ich knapp 2 Jahre am Unterbau, den Trassen und der Verkabelung gewidmet habe (ich habe noch einen Beruf, eine Freundin und einen Sohn, die brauchen auch Ihre Zeit....) ging es dann "endlich" mit der Landschaft los.
Es war für mich das erste Mal dass ich Landschaft gebaut habe. Bisher und natürlich auch viele Jahre früher, sind meine Anlagen nie über den Rohbaustatus hinausgekommen. Nachdem ich sehr viel gelesen habe fasste ich mir ein Herz und es ging los. Aludrahtgitter mit Heissleim geklebt und vorgeformt. Das erste Mal mit dem Material Gips gearbeitet. Und nachdem zweiten Anstrich war ich dann auch mit dem Ergebnis zufrieden. Mit der Begrünung habe ich mich lange schwer getan und bin auch nicht zufrieden. Als "Testberg" musste der Hügel hinter dem Abstellbahnhof und dem Betonwerk dienen.
Danach ging es mit dem Segment des Nebenbahnhofs weiter. Da konnte ich mich an Strassen und Häusern üben aber auch schöne Felsmauern gestalten und mit der Wiese spielen. Ich habe mich bewusst dafür entschieden jedes Segment in mehreren Schritten zu vollenden. Sprich zuerst einfach alles begrünen, die Häuser beleuchten, Bäume pflanzen etc. Erst in einem zweiten Schritt wird der Fokus auf die kleinen Details gelegt. Hierzu zählen dann z.B. Strassenmarkierungen, Preiselein, Schilder etc. Auch die Natur wird in einem zweiten Schritt noch verbessert.
Im Mittelteil dominiert ein Berg der die Spitze ähnlich dem Matterhorn trägt. Hinauf schlängelt sich eine enge Passstrasse. Oben sind die Häuser Landschaftlich an eine andere Region angelehnt. Unten führt die Eisenbahn in mehreren kurzen Strecken dem Berg entlang. Vom Tal aus gesehen bietet sich ein ähnlicher Anblick wie in den Schweizer Bergen. Knapp neben dem Berg liegt ein kleiner See welcher einen Abfluss in einen Wasserfall hat. Dieser führt in einer 30cm tieferen Schlucht weiter. Daneben ein kleiner Bauernhof und ein Aussichtsplatz. Oben an diesem Modul führt die Nebenbahn über eine Doppelgitterbrücke über das Tal.
Im rechten Modul liegt die moderne City. Da bin ich über den Rohbau der Trassen etc. noch nicht weiter gekommen.
Baulich hat sich in den letzen zwei Monaten nicht viel getan. Im Moment erfreue ich mich dem bisher erbauten und lasse gerne die Züge fahren
Und hier mal ein paar Bilder
Beste Grüsse an alle Stummianer
Thomas
P.S. Entschuldigt bitte die schlechten Bilder, sind alle mit dem Handy geknippst. Ich werde mir jetzt dann mal eine "richtige" Kamera holen und besserer Fotos schiessen.
Übersicht:
Berg mit See:
Altstadt:
Weitere Fotos folgen!