Hallo zusammen,
über drei Ecken habe ich vor kurzem eine fertige Modelleisenbahn gekauft. Eigentlich wollte ich das nicht, aber es war mehr oder weniger eine Hilfsaktion: das ursprünglich extra gebaute Modellbahn-Zimmer wird aus persönlichen Gründen dringend benötigt und der Verkauf einer so großen Anlage ist nicht ganz einfach.
Kurze Vorgeschichte dazu: Die Verkäuferin konnte sich lange nicht von der Anlage ihres 1998 verstorbenen Vaters trennen. Die Anlage ist quasi ihre Kindheit: sie wurde über Jahrzehnte gebaut und besteht dementsprechend aus einem Mix aus M-Gleis und K-Gleis. Von beidem sind auch noch unverbaute Vorräte dabei. Aber lassen wir Bilder sprechen:
Übersicht:
Das BW:
Der "Schweizer Teil":
Die drei Fahrpulte:
Von den drei großen Schattenbahnhöfen gibt es keine Bilder. Sie sind mit M-Gleis gebaut und nur erreichbar, wenn man sich unter die Anlage legt. Das ist definitiv das größte Manko an der Anlage. Bei den beiden Wendeln (in den Bergen des "schweizer" Teils) wiederum kommt man gut dran und die Bergkuppen sind abnehmbar. Ebenso gab es dort wohl eine Einlegeplatte mit einem See, die herausnehmbar ist um an weitere Anlagenteile zu kommen.
Die Anlage ist eigentlich zu schade, um sie komplett zu zerlegen. Alle Gleise und der Unterbau sind sehr akkurat gebaut, fast alles mit selbst gebauter Oberleitung versehen. Dabei sind Unmengen an Waggons, ca 35 Loks/Triebwagen, leider teilweise unvollständig (wie zum Beispiel der Roco TEE oder der ICE). Geländegestaltung ist aber eher mau: entweder Pappe (bedruckt und unbedruckt) oder die alten Grasmatten. Viele Ideen sind zwar vorbereitet, aber nicht umgesetzt: kein einziges Haus ist beleuchtet (manche vorbereitet), funktionale Komponenten wie Rauchgeneratoren (zum Beispiel in einem der Fabrikschornsteine), eine Schranke etc pp sind nicht angeschlossen. Realistisch ist auch eher anders: der Erbauer hat mehr Gleiswüste gebaut als zum Beispiel darauf geachtet, dass zum Bahnwerk auch eine Straße gehen sollte.
Das Zimmer hat 5,20m x 8,90m, den Platz um die Anlage bei mir aufzustellen hätte ich, Transportmöglichkeit ebenfalls. Allerdings bin ich eigentlich in Spur N unterwegs und will nicht unbedingt wechseln. Und der Aufwand ist nicht gering:
- Anlage sehr sorgfältig trennen. Maximale Transportgröße: 1,70m x 5m
- Schaltpulte müssen abgebaut werden, ich würde sie so auch nicht verwenden wollen. Also Neubau auf eine Weise angesagt, daß sich jeder schnell zurecht findet
- sämtliche Verkabelung muss neu gemacht werden: die ist nicht besonders gut umgesetzt und wo Kabel zu kurz waren kamen die alten Märklin Stecker zum Einsatz. Außerdem fehlt einiges.
- Geländebau muss vollkommen überdacht werden. Plastik-Fantastik Optik und Grasmatten sind nicht so prickelnd. Generell ist die Ausgestaltung mit Details extrem mager.
Hier ergibt sich aber die Chance, sehr viel gestalterisch tun zu können. Ob die Anlage digitalisierbar ist stelle ich mal ganz in Frage (M-Gleis!). Zumindest zwei der Loks sind digital, der Erbauer hatte wohl vor zu digitalisieren.
Jetzt habe ich also folgende Optionen:
- kompletter Abriss der Anlage und was ganz neues daraus bauen (oder alles verkaufen und bei Spur N bleiben)
- Teilabriss, einzelne Abschnitte erhalten und daraus etwas neues bauen
- Anlage so abbauen, daß sie wieder exakt so bei mir aufbaubar ist und damit weiter machen
Was würdet ihr tun? Ist es die Anlage wert? Oder besser gefragt: ist es die Arbeit wert die Anlage so wie sie ist auch wieder aufzubauen?
Ich bin im Moment etwas ratlos.
Gruß,
Markus.