RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#26 von 218 ( gelöscht ) , 30.10.2018 19:32

Zitat von im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV
Mein Sohn muss ca. 40 km zu seiner Schule überwinden
warum? Gibt es keine nähere Schule? Oder gibt es spezielle Gründe warum es genau diese Schule sein muss?


218

RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#27 von 218 ( gelöscht ) , 30.10.2018 19:49

Hallo Viet,

[quote="Viet Bui" post_id=1888362 time=1540762829 user_id=28555]
Ein Bus, der am Wochenende erst um 10.30 Uhr und alle zwei Stunden fährt, ist einfach kein ernstzunehmendes Angebot[/quote]Für einen Großstädter der den 10 Minuten Takt gewohnt ist vielleicht. Da ich vor kurzem ein Praktikum bei einem Regionalbusbetrieb gemacht habe kann ich dir sagen: Ein 2-Stunden-Takt am Wochenende ist im Regionalbusverkehr ein spitzenmäßiges Angebot, was du so in Deutschland sehr sehr selten finden wirst! Die Regel ist nämlich das Regionalbuslinien, von einigen Linien zwischen größeren Ortschaften und mit touristischer Bedeutung abgesehen, nur an Schultagen verkehren. Und auch da oftmals nicht mehr als 5 Fahrten am Tag, auf Unterrichtsbeginn und Ende ausgerichtet. Und das nicht ohne Grund, denn außerhalb des Schülerverkehrs sind die Busse quasi leer. Bei der Auswertung der Fahrgastzählung hatten wir Fahrzeuge die teilweise 3 Stunden lang ohne einen einzelnen Fahrgast durch die Gegend gefahren sind.


218

RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#28 von Family-MoBahner , 31.10.2018 10:27

Ja, Martin, das muss diese spezielle Schule sein. Wie ich oben schon angedeutet habe, hat mein Sohn eine ganz spezielle starke, autistische Störung. Gott sei Dank ist die so nahe (sonst hätten wir umziehen müssen). Deshalb ist es umso ärgerlicher, dass der ÖPNV bei dieser kurzen Strecke oft schlechter funktioniert, als wenn meine Schwägerin mit dem Zug auf Heimaturlaub nach Berlin fährt. Und dazu immer die Politiker, die den Ausbau des ÖPNV versprechen, wobei sie offenbar nur Hauptstrecken der Spreckgürtel meinen.

Interessant ist die Frage, ob die Nachfrage das Angebot bestimmt oder das Angebot die Nachfrage. Die Ammertalbahn ist für mich ein Beispiel, dass auch das Angebot die Nachfrage bestimmt. Die von der DB stillgelegte Strecke ("lohnte sich nicht mehr") wurde privat wieder belebt und ist ganz gut ausgelastet und das auch v.a. weil sie von Anfang an einen viel höheren Takt fuhr (was hohes Risiko für die Betreiber war) als die DB vorher. Die Frage ist doch, ob die lokalen und regionalen Busse - außer im Schulverkehr - so leer sind, weil keine Nachfrage besteht oder ob die Menschen - wegen des schlechten Angebots - den Bus längst als Möglichkeit aus dem Blick verloren haben. Ich bin mir fast sicher, dass sich bei halbstündigen, täglichen Verbindung in alle örtlich relevanten Richtungen, auch auf dem Land die einen oder anderen Busse (egal ob 60-Sitzer oder Sprinter) füllen würden (sicher regional unterschiedlich). Ich habe beruflich viel mit Senioren und Familien zu tun. Die Senioren (die ja mehr werden) stöhnen immer wieder über den Stress im heutige Straßenverkehr(saufkommen). Die Familien stöhnen darüber, dass sie Zweit- und sobald als möglich - Drittwagen (wir haben immer mehr gedrosselte Fahrzeuge mit kleiner, grüner Nummer für Jugendliche mit 16!) brauchen und sich das beinah nicht leisten können. Natürlich braucht so eine Taktung öffentliche Investitionen und birgt auch ein hohes finanzielles Risiko. Aber den einen oder anderen Modellversuch wäre es wert. Meine Erfahrung dabei ist auch, dass Rufbusse keine echte Option sind, v.a. nicht für Senioren. "Bevor ich "Fremde" anrufe und wie ein Bittsteller um eine Fahrt bitte, rufe ich lieber die Tochter an, die das dann halt irgendwie einrichten muss. Wenn fahrplanmäßig was fährt, kann ich das einrichten."

Ein erster Schritt wäre für mich aber, dass die schon bestehenden Verbindungen auch wirklich funktionieren und man nicht ständig irgendwie den Anschlussfahrzeugen hinterherschauen muss und dann die Eltern mit dem PKW los müssen.


Grüße von Sven, dem Family-MoBahner

John 3:16! --- Denn der Mensch lebt nicht von MoBa allein


 
Family-MoBahner
InterRegio (IR)
Beiträge: 171
Registriert am: 25.07.2008


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#29 von Viet Bui ( gelöscht ) , 31.10.2018 11:08

Guten Tag zusammen,

Zitat von im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

Und dazu immer die Politiker, die den Ausbau des ÖPNV versprechen, wobei sie offenbar nur Hauptstrecken der Spreckgürtel meinen.

Schade, dass Du meine Beiträge bisher nicht gelesen hast. Das Land Baden-Württemberg macht viel, um den ÖPNV attraktiver zu machen (keine leeren Versprechen), allerdings fehlt dem Land die Handhabe, direkt in den ländlichen ÖPNV einzugreifen (vgl. Artikel 28 Absatz 2 GG), das ist eine kommunale Aufgabe. Das Land kann lediglich Zuschüsse gewähren, die auch in Anspruch genommen werden müssen, so hat das Land gestern einen neuen Fördertopf für Bürgerbusse bereitgestellt. Und ich glaube nicht, dass Dein Landrat den Ausbau des ÖPNV verspricht.

Zitat von Gast im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

Und das nicht ohne Grund, denn außerhalb des Schülerverkehrs sind die Busse quasi leer. Bei der Auswertung der Fahrgastzählung hatten wir Fahrzeuge die teilweise 3 Stunden lang ohne einen einzelnen Fahrgast durch die Gegend gefahren sind.


Zitat von im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

Interessant ist die Frage, ob die Nachfrage das Angebot bestimmt oder das Angebot die Nachfrage. Die Ammertalbahn ist für mich ein Beispiel, dass auch das Angebot die Nachfrage bestimmt.

Hier unterliegt Martin einem Irrtum. Es ist tatsächlich so, dass ein Angebot auch eine Nachfrage schafft, sonst würden Angebotsverbesserungen nicht zu steigenden Nutzerzahlen führen. Ein Beispiel aus dem SPNV: Im Rahmen eines neuen Angebots auf der Murrbahn (durchgehender Halbstundentakt) stiegen die Fahrgastzahlen um 34 %. Ein Fahrplanangebot, das hauptsächlich dem Schülerverkehr dient und darüber hinaus nur einzelne Fahrten vorsieht, ist unattraktiv und das nicht nur für einen Großstädter. Bei der Verkehrsmittelwahl wird ein solches Fahrplanangebot überhaupt nicht in Erwägung gezogen, so dass eben die Busse eben leer sind. Ein Grundangebot nach Maßgabe der Öffentlichen Daseinsvorsorge mag vielleicht die notwendigsten Grundbedürfnisse befriedigen, stellt aber keine Alternative zum Auto dar.
Zitat von im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

Ich bin mir fast sicher, dass sich bei halbstündigen, täglichen Verbindung in alle örtlich relevanten Richtungen, auch auf dem Land die einen oder anderen Busse (egal ob 60-Sitzer oder Sprinter) füllen würden (sicher regional unterschiedlich).

Da hast Du Recht
Das Land Baden-Württemberg fördert Regionalbusse, wenn diese ein Fahrplanangebot analog zum SPNV aufweisen, eben den angesprochenen Stundentakt von 5 bis 24 Uhr.
Aber:
Zitat von im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

Natürlich braucht so eine Taktung öffentliche Investitionen und birgt auch ein hohes finanzielles Risiko. Aber den einen oder anderen Modellversuch wäre es wert.

Kosten und Nutzen müssen in einem darstellbaren Verhältnis stehen. Das größte Problem ist das mangelnde Fahrgastpotential, das durch die niedrige Bevölkerungsdichte auf dem Land begründet ist. Denn die Linien, die die größten Fahrgastzuwächse verzeichnen, liegen exakt in den Siedlungsachsen der Speckgürtel. Aber vielleicht sollte das Land Baden-Württemberg vielleicht wirklich einen solchen Modellversuch über fünf Jahre fördern.

Grüße
Viet

Als Beispiel dafür, dass ein Angebot eine Nachfrage schafft, nehme ich die Schönbuchbahn. Der Personenverkehr wurde 1966 von der Deutschen Bundesbahn (angeblich mangels Nachfrage. Nein, man hatte kein Interesse und dünnte das Angebot Stück für Stück aus) eingestellt und sollte 1988 endgültig stillgelegt werden. Der Landkreis Böblingen konnte genau das verhindern, die Strecke wurde durch den neu gegründeten Zweckverband Schönbuchbahn reaktiviert. Die Fahrgastzahlen haben sich von 1996 bis 2015 (8.200 Fahrgäste täglich) mehr als verdoppelt!
Wenn die S-Bahn und auch die elektrifizierte Schönbuchbahn durchgehend im 15-Minuten-Takt fahren, rechnet man mit über 10.000 Fahrgäste täglich auf den 17 Kilometern Strecke.


Viet Bui

RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#30 von att , 31.10.2018 12:13

Hallo zusammen,

wir haben hier in Oberschwaben noch nicht mal eine elektrische Eisenbahn. Wenn man das irgendwo im Ausland erzählt denken die Gesprächspartner man veräppelt sie... Anschluss an den ICE in Ulm ist ein reines Vabanquespiel, in etwa 30% steht man 1 Stunde dort herum. Für den Weg zum ca. 4 km entfernten Bahnhof werden €15 für das Taxi (einfach) fällig, Fahrad ist hinterher mit hoher Wahrscheinlichkeit weg. Alternative war ein kleiner Regionalbahnhof mit Parkplätzen. Aber nachdem mir dort am 15 Jahre alten Golf die Reifen aufgeschlitzt wurden ist das auch passe... Dazu kommt die Problematik dass man schon ab ca. 21:00 nicht mehr von Stuttgart oder Mannheim zurückkommen kann, das reicht dann nicht mal mehr für ein Abendessen, geschweige denn für eine Abendveranstaltung.
Also bleibt nur das böse Auto...
Viele Grüße Alexander
PS: Die Mitforisten aus der Schweiz werden wahrscheinlich müde lächeln....


 
att
InterCity (IC)
Beiträge: 541
Registriert am: 04.06.2014
Spurweite H0, 1, Z
Stromart AC, DC, Digital, Analog


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#31 von Family-MoBahner , 31.10.2018 13:02

Zitat
Schade, dass Du meine Beiträge bisher nicht gelesen hast. Das Land Baden-Württemberg macht viel, um den ÖPNV attraktiver zu machen (keine leeren Versprechen), allerdings fehlt dem Land die Handhabe, direkt in den ländlichen ÖPNV einzugreifen (vgl. Artikel 28 Absatz 2 GG), das ist eine kommunale Aufgabe.


Das stimmt so nicht, Viet. Ich habe diese Rechtslage, die Du schon früher geschildert hast, sehr wohl wahrgenommen. Allerdings denke ich, dass Bundes- und Landespolitiker Mittel und Wege habe, den notwendigen Druck auf Kommunen auszuüben, wenn sie vollmundige Dinge für ihr "Land" versprechen (sonst sollen sie bitte klar und deutlich sagen, dass die bei uns nur Stuttgart, Esslingen, Böblingen oder Ludwigsburg [oder auch die Spreckgürtel Badens] meinen. Das ist aber nicht BW, sondern nur ein Teil). Bei anderen Dingen finden sie auch Mittel, um Landkreise und Kommunen zu "motivieren", wenn sie etwas wollen. Und offenbar sind die Fördertöpfe nicht ausreichend attraktiv (oder auch zu spärlich?), als dass unsere Kommune und unser Landkreis etwas an der Situation ändern wollen.

@Alexander: Du hast gerade die Schweiz ins Gespräch gebracht. Das hatte ich in einem Gespräch vor einigen Wochen schon Mal. Da wurde behauptet, der öffentliche Nahverkehr sei dort anders geregelt und funktioniere viel besser. Kannst Du da etwas mehr dazu sagen? Ein funktionierendes System könnte ja auch Vorbildcharakter haben für unser Land oder?


Grüße von Sven, dem Family-MoBahner

John 3:16! --- Denn der Mensch lebt nicht von MoBa allein


 
Family-MoBahner
InterRegio (IR)
Beiträge: 171
Registriert am: 25.07.2008


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#32 von Hamburg-Rahlstedt-Bahner , 31.10.2018 15:55

Hallo Sven,

den Thread hier verfolge ich schon ziemlich seit Beginn. Ich kann gut verstehen, dass die Situation mit dem ÖPNV so nicht zufriedenstellend ist.
Da ich auch regelmäßig mit dem ÖPNV unterwegs bin und mich ja nebenbei auch für die Zusammenhänge interessiere, kenne ich gut die ganzen kleinen und großen Unzulänglichkeiten im System. Meine Erfahrung ist, dass man sich nicht nur über den Zustand beklagen darf, sondern auch gerne selber tätig werden kann. Ich stehe immer, wenn etwas ist, mit dem Bürgerschaftsabgeordneten von Rahlstedt in Kontakt. Dieser ist wirklich sehr freundlich und lud mich sogar mal auf ein Glas Wasser (Kaffee wäre auch möglich gewesen, trinke ich aber nicht) in sein Wahlkreisbüro ein, nachdem ich ihn das erste Mal eine freundliche Email geschrieben hatte. Bei einem Thema habe ich sogar einen Einwand zum Planfeststellungsverfahren der geplanten S-Bahnlinie 4 gestellt, was er politisch nutzen konnte. Aber das ist ein anderes Thema.
Vielleicht hast du bei dir ja auch das Glück, dass ein Abgeordneter mit Zuständigkeit (wohl auf Kreisebene) das Thema Bürgernähe noch ernst meint. In Harburg, wo ich arbeite, hatte ich mich auch an den Bürgerschaftsabgeordneten gewandt. Dieser hielt es aber nicht für nötig, mir antworten. Wählen würde ich ihn daher nicht.
Manchmal sind es aber auch nur Kleinigkeiten, die in die Zuständigkeit der Verkehrsunternehmen fallen. Mit den Hamburger Verkehrsunternehmen stand ich auch schon in Kontakt. Freundliche Antworten erhält man in der Regel, außer bei der RBSH ging es mir so. Ich meine auch, einmal bei der Hochbahn Einfluss auf einen Fahrplan genommen zu haben, weiß aber nicht, ob sich noch dort gemeldet haben.

Viele Grüße
Jan-Peter


Meine Dachbodenanlage: Neuschönbach

Mein Umbaufaden


Hamburg-Rahlstedt-Bahner  
Hamburg-Rahlstedt-Bahner
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 382
Registriert am: 20.10.2008
Gleise C-Gleis
Spurweite H0
Steuerung CS1R & MS1
Stromart AC, Digital


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#33 von ICE 4 , 01.11.2018 16:44

Zitat von im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV


@Alexander: Du hast gerade die Schweiz ins Gespräch gebracht. Das hatte ich in einem Gespräch vor einigen Wochen schon Mal. Da wurde behauptet, der öffentliche Nahverkehr sei dort anders geregelt und funktioniere viel besser. Kannst Du da etwas mehr dazu sagen? Ein funktionierendes System könnte ja auch Vorbildcharakter haben für unser Land oder?



Hallo,

ich glaube da kann ich helfen. Soweit ich weiß, ist es in der Schweiz gesetzlich geregelt, dass ein Ort ab 100 Einwohnern eine Busverbindung bekommt. Je höher die Einwohnerzahl, desto attraktiver wird auch die Verbindung ins Umland.


Zu meinen persönlichen ÖPNV Erfahrungen kann ich als Schüler sagen, dass ich es im Vergleich echt gut habe. Der Bus Takt ist mit dem letzten Fahrplanwechsel auf einen 30 Minuten Takt verbessert worden. Darüber kann man nicht klagen. Auch zur Straßen- und Regionalbahn fahre ich nicht mehr als 10 Minuten. Was hingegen echt nervig ist, sind die Busfahrzeiten am Abend. Gerade wenn man sich mit Freunden trifft oder Abends auf einem Geburtstag ist, der bis in die Nacht geht, ist man immer auf Eltern oder das teure Taxi angewiesen. Um der doch irgendwie eingeschränkten Mobilität ein bisschen zu entgehen, mache ich momentan auch den Führerschein. Wer sich jedoch hin und wieder mit dem Versichern von Autos befasst, weiß, dass eine Versicherung für Fahranfänger extrem teuer ist. Also ist für junge Leute das Auto auch keine 100%ige Alternative. Der ÖPNV ist in Zeiten steigender Mobilität einfach unentbehrlich.


Viele Grüße
Konrad


"Altona" etwas anders interpretiert Epoche V/VI

viewtopic.php?f=64&t=160646]Schaut vorbei in Altona


 
ICE 4
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 301
Registriert am: 30.06.2018


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#34 von Djian , 02.11.2018 09:52

Moin,

zugegeben, das was jetzt kommt ist ein bischen Spinnerei, aber warum nicht mal in diese Richtung denken.

Momentan ist die Situation doch mehr oder weniger so, dass man von einem gut funktionierenden ÖPNV in der Regel (Ausnahmen gibt es natürlich) lediglich in den Ballungszentren ausgehen kann. Je platter das Land, desto dürftiger das Angebot.
Da wird dann, wenn man ÖPNV klassisch denkt, und das wird ja zumeist so gemacht, kräftig ausgedünnt. Das klassische Programm ist der 60-Personen-Bus, der auf dem Weg in nächstgelegene Mittelzentrum auf seinem Weg möglichst vielen Dörfer abklappert und entsprechend Zeit dafür benötigt. Er wäre zwar auf direktem Wege innerhalb von jeweils 10 Minuten am Ziel, braucht aber durch das Kreisen bis zu 1 1/2 Stunden (wie ein Airbus in der Warteschleife; und das planmäßig). Das ein derart gestricktes Angebot nict genutzt wird, liegt auf der Hand. So schön ist es nicht, von der Woche 15 Stunden im Bus zu verbringen. Insofern haben wir bei uns im Dorf mit Ausbnahme des morgendlichen Schülervekehrs den letzten 60-Mann-Bus 2010 gesehen. Hier wären mehrer kleine Einheiten, die vom Mitelzentrum ausgehend sternförmig die einzelnen Ortschaften anfahren für den Benutzer zielführend. was man mit dem Auto in 15 Minuten schafft, darf, um eine erstzunehmende Alternative zu sein, nicht länger als eine halbe Stunde dauern. Um das finanziell darstellbar zu ahlten, erhoffe ich mir hier von autonom fahrenden Einheiten einiges. Mal sehen, was da kommt. So viel zur Lage auf dem platten Land.

Aber es gibt auch noch etwas anderes, was mir zu denken gibt. Die Ballungszetren sind schon dermaßen voll, Wohnraum knapp und für viele kaum noch zu bezahlen (wenn sie überhaupt zum Zuge kommen). Auch für die Gewerbeflächen, wenn denn welche frei sind, gibt es mehr Interessenten als Angebote. Das führt dazu, dass Ballungszntren immer teurer werden und das Land ... es findet gar nicht mehr statt. Die Verkehrsverbindungen auf das Land sind in vielerlei Hinsicht ausgedünnt. Bei Bus und Bahn waren es die Strecken- und Linienstilllegungen, die zum Teil unter erheblichem finanziellen Aufwand wieder neu errichtet wurden/ werden, was sich, verknüpft mit einem dichten Fahrplan im Personenverkehr in aller Regel lohnt. Aber auch für den Transport von Waren und Gütern wird das platte Land schwerer erreichbar. Es sind zwar jede Menge Straßen vorhanden, die jedoch in einem oftmals desolaten Zustand. Berufskraftfahrer wissen in Lied von den Umwegen zu singen, die sie auf ihrem Weg von A nach B zurücklegen müssen; als PKW-Fahrer bekommt man davon nichts mit: die Straßen sind doch da.
Als der Eisenbahnboom gegen Ende des 19. Jahrhunderts richtig losging, war es das Ziel, verkehrstechnisch abgelegene Regionen an die große weite Welt anzuschließen, damit diese im wahrsten Sinne des Wortes den sprichwörtlichen Anschluss nicht verlieren. Wie mir scheint, bewegen wir uns wieder genau darauf zu dass es solcher Initiativen bedarf. Gewerbe wird nur dort angelockt, wo die nötige Infrastruktur vorhaden ist. Zeit ist heute, mehr denn je, Geld. In meinen Augen macht es daher Sinn, zumindest darüber nachzudenken, ob die Schiene nicht wieder ein echte Alternative ist. Die Reaktivierung alter Trassen halte ich dabei für wenig ziefördernd. Sie wurden aufgrund der Leistungsparameter der vor 150 Jahren existenten Triebfahrzeuge erbaut. Für die aktuellen Tfz wären sie eine Bremse. Wenn die Fläche per Bahn (wieder) erschlossen werden soll, dann geht das, wenn es zumindest die nächsten 50 Jahre funktionieren soll, nur über Neubaustrecken - und zwar nicht nur im Fernverkehr. Damit erreiche ich sicher nicht alle Ortschaften, doch für die wäre der direkte Zubringerdienst mittels kleiner autonomer Fahrzeuge (siehe oben) die perfekte Ergänzung.

Inwieweit das in Deutschland politisch gewollt ist, keine Ahnung. Die Autolobby in Industrie und Politik ist (noch) stark und wird dies zu verhindern wissen. Doch ob sie das ewig können möchte ich bezweifeln.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


Bautagebuch: Sagau in Segmenten viewtopic.php?f=15&t=73059

Sagau: Ländliches an der Magistrale viewtopic.php?f=64&t=139007


Djian  
Djian
ICE-Sprinter
Beiträge: 5.159
Registriert am: 20.01.2012
Ort: 23717 Sagau
Spurweite H0


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#35 von Family-MoBahner , 02.11.2018 10:53

Mal schauen, ob sie können. Jedenfalls ist die politische Ansicht der EU dazu bereits vor über 10 Jahren formuliert worden mit der Einführung von sog. Unter- (Klein-), Mittel- und Oberzentren. Damit verbunden ist eine strikte Regelung, wo welche Industrie, welche Dienstleistung in welcher Größe angesiedelt werden darf. Besonders BW, das einst davon lebte, dass die Tüftler in der Garage angefangen haben und dann auf Ihrer Wiese den 100-Mann-betrieb gründeten, der heute nicht selten weltweit tätig ist (denkt nur mal an den Fischer-Dübel oder Spritzgußmaschinen Arburg), verliert damit seine Dynamik, Leistungsfähigkeit und Innvationskraft. Denn einer, der so einsteigt wie Arthur Fischer, kann sich in den ersten zwei oder drei Ausbaustufen nicht die teueren Gewerbebauplätze des nächsten Zentrums leisten, sondern nur den billigen Acker vor der Haustüre (Tumlingen im Schwarzwald ist wirklich sehr Land!). Er würde heute sehr wahrscheinlich nicht mehr investieren und schrittweise wachsen und gedeihen können. Bestenfalls könnte er seine Erfindung noch an irgendeinen Großkonzern verkaufen, der dann in Fenrost produzieren würde.
Aber wer Zentren will, muss auch den ländlichen Raum an kein Schienennetz mehr anbinden, weder für Güter noch für den Personenverkehr. Denn sonst blutet das Land ja nie aus und die teure Streusiedlung bleibt erhalten. Die EU nimmt da manchmal durchaus den chineischen Blick ein, für den es in Deutschland oft nur drei Städte mit streubesiedeltem Umland gibt: München, Hamburg und Berlin.

Ob autonom fahrende Fahrzeuge auf Schiene oder Straße diese Denke revolutionieren werden, wird man abwarten müssen. Ich bezweifle allerdings derzeit noch stark, dass die kommende Rentnergeneration flächendeckend sehr viel Vertrauen in diese Systeme hat. Denn obwohl sie schon viel Erfahrung hat mit technikgespickten Flugzeugen, Zügen oder Autos ... ich erlebe da doch noch viel Skepsis, wenn es um autonom fahrende PKWs geht. Die Generationen X und Y, die vor dem PC aufwachsen, habn da sicher weit weniger Berührungsängste.

Zuletzt, Matthias, freue ich mich sehr, dass ich nicht der einzige bin, der in der zunehmenden Urbanisierung und Landflucht auch Probleme sieht (da könnte man sicher noch mehr nennen) und das fängt schon beim bezahlbaren Wohnraum an. Es will ja wohl keiner Zustände wie Südamerika, Afrika pder Asien, wo es rund um die schönen Städte die Slums und Elendsviertel gibt.


Grüße von Sven, dem Family-MoBahner

John 3:16! --- Denn der Mensch lebt nicht von MoBa allein


 
Family-MoBahner
InterRegio (IR)
Beiträge: 171
Registriert am: 25.07.2008


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#36 von DR POWER , 02.11.2018 16:23

Hallo alle zusammen
Ich fühle mich bei mir auf meinem Dorf gut durch den ÖPNV angebunden, muss aber zugeben auf dem Arbeitsweg das Auto zu benutzen. Das geht einfach schneller und ich kann halt auf dem direkten Weg zur Arbeit rollen. Mit dem ÖPNV müsste ich zweimal umsteigen, das aber erst in der Stadt (Chemnitz). Bis zur Innenstadt kann ich umsteigefrei von meinem Dorf mit der Straßenbahn fahren(Chemnitzer Modell). Die Strassenbahn fährt stündlich bis spät abends und ich nutze sie auch wenn ich in der Stadt Sachen zu erledigen habe.Der Fussweg bis zum Haltepunkt beträgt ca.5 Minuten. Auch bei anstehenden Zugfahrten in die weite Welt wird zur Anreise zum nächsten Bahnhof die Strassenbahn genutzt.Aber es gibt hier im Landkreis leider auch viele Ecken in denen die ÖPNV Anbindung nicht so toll ist, oder mit langen Fusswegen zur nächsten Bus-oder Bahnhaltestelle verbunden ist. Autonom fahrende Fahrzeuge wie schon von einigen Vorschreibern erwähnt, sehe ich maximal auf der Schiene als Möglichkeit. Als Strassenfahrzeug gibt es da ein großes Akzeptanzproblem und ich glaube wir sind von völlig autonomen Strassenfahrzeugen die unter allen Witterungsbedingungen (gerade verschneite Straßen sehe ich als großes Hindernis) zuverlässig funktionieren noch mindestens 25 Jahre entfernt. Denn es ist schon ein Unterschied ob das allein fahrende Fahrzeug noch über einen Fahrer verfügt (so wie aktuelle PKW die situationsabhängig allein fahren können) oder wirklich ganz alleine durch die Landschaft rollt.Denn nur dann wäre ein dichter Nahverkehr in alle Winkel kostenmässig irgendwie darstellbar. Denn Hauptkostenfaktor sind nunmal die Fahrer (dies ist nicht irgendwie böse oder abwertend gemeint) und ich sehe auch noch das Problem genügend Fahrer zu finden. Denn mit Personalmangel haben ja jetzt schon einige ÖPNV Unternehmen zu kämpfen.
Liebe Grüße, Andre


>Kleine DR Anlage in H0 / Epoche 3 und 4 /
Rollmaterial von Brawa,Fleischmann,Gützold,Npe,Piko,Roco und Sachsenmodelle<

>6VD 18/15-1 SRW und 12KVD 18/21 = Power Made in GDR<


 
DR POWER
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.119
Registriert am: 29.07.2018
Ort: Sachsen
Gleise Fleischmann H0 , Tillig H0e
Spurweite H0, H0e
Stromart DC, Analog


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#37 von BernhardI ( gelöscht ) , 03.11.2018 18:54

"Profit" wird mit dem ÖPNV fast nirgends gemacht, schon gar nicht auf dem Land.

Ich empfehle mal ein paar Wochen in Spanien auf ländlichen ÖPNV angewiesen zu sein, wie ich es im Sommer hatte. Dort gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder fuhr einmal täglich ein Bus (aber nicht an Sonn- und Feiertagen), oder es fuhr nie einer. Es handelte sich um Orte mit mehreren hundert bis mehreren tausend Einwohnern.

Da sind wir in Deutschland besser dran, selbst im letzten Nest. Es kann nunmal nicht für jeden Weg jederzeit ein Bus fahren. Dann ist man eben auf den Individualverkehr angewiesen. Hier haben übrigens einige Orte sogenannte "Mitfahrerbänke" aufgestellt. Dort warten Leute ob sie jemand mit dem Auto mitnehmen kann. Für häufige Ziele gibt es Schilder, die jeweils aufgeklappt werden wenn man dorthin möchte.

Meine Kinder fahren wenige Minuten mit der Bahn zur Schule, oder zu Freunden. Alles entlang der Bahn und die beiden Großstädte der Region sind im Stundentakt erreichbar, das ist häufiger als es in den über hundert Jahren der eingleisigen Strecke vorher je war. Das meiste abseits der Bahn ist natürlich schwerer zu erreichen, aber so war es immer. Das Landleben hat eben Vor- und Nachteile gegenüber dem in der Stadt.

Grüße,
Bernhard


BernhardI

RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#38 von berndm , 05.11.2018 19:40

Neben Stuttgart halte ich das Beispiel Karlsruhe für sehr gut.
Hier sind viele regionale Bahnlinien/-strecken von den "Straßenbahnen" der AVG übernommen worden. Dazu sind noch viele Haltepunkte wieder aufgebaut worden oder neu gebaut worden. Da sich Expresszüge, die nur an wenigen Stellen halten und dann die Bummelzüge, die aber auch noch sehr flott sind.
Die DB-Strecken-tauglichen Straßenbahnzüge sind dabei nicht die schnellsten. Aber sie beschleunigen erst mal sehr gut und sie fahren in den Orten, in denen man normalerweise im Stau steckt. In Karlsruhe sind die Stadtbahnen dann auch bei Ampelschaltungen bevorrechtigt. Da kann ein Straßenbahnzug dann mal schnell trotz ständigen Haltens an Haltestellen ein Auto abhängen.
Gut sind auch die vielen Knotenpunkte, an denen man sehr gut umsteigen kann. Überdachungen wären da noch nett.

Zitat von Gast im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

"Profit" wird mit dem ÖPNV fast nirgends gemacht, schon gar nicht auf dem Land.
...


Bernhard, der Erlös geht indirekt: Du schaffst eine sehr gute Infrastruktur und die Firmen und Arbeitnehmer nutzen das. Dann kommt der Gewinn über die Steuern.


In anderen deutschen Großstädten erlebe ich dann leider immer, dass der Anschluss vom Fernverkehr zum Bus bestens Puffer hat, so um die 30 min. Klar, dass dann die allermeisten vom Auto abgeholt werden. Umweltfreundlich ist das natürlich nicht.

Und noch was ganz anderes: An einigen Stellen in Deutschland werden Anschlüsse mit selbstfahrenden Bussen (meist mit Elektroantrieb) getestet, bzw. sollen noch getestet werden. Hat da jemand schon Erfahrungen?


 
berndm
ICE-Sprinter
Beiträge: 6.852
Registriert am: 08.09.2010
Spurweite H0


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#39 von BernhardI ( gelöscht ) , 05.11.2018 19:55

Zitat von im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV
Zitat von Gast im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

"Profit" wird mit dem ÖPNV fast nirgends gemacht, schon gar nicht auf dem Land.
...


Bernhard, der Erlös geht indirekt: Du schaffst eine sehr gute Infrastruktur und die Firmen und Arbeitnehmer nutzen das. Dann kommt der Gewinn über die Steuern.


Der externe volkswirtschaftliche und fiskalische Nutzen ist mir schon klar, aber das ist nicht, was Vorposter mit "Profit" gemeint haben. Der ÖPNV als Betrieb ist praktisch immer defizitär.


BernhardI

RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#40 von Viet Bui ( gelöscht ) , 05.11.2018 20:20

Guten Abend Bernd,

Zitat von im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

Die DB-Strecken-tauglichen Straßenbahnzüge sind dabei nicht die schnellsten. Aber sie beschleunigen erst mal sehr gut (...)


Leider muss ich Dir hier widersprechen.
Die geringe Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h ist insbesondere auf dem hoch belasteten Streckenabschnitt zwischen Bruchsal und Rastatt ein großes Problem, schließlich liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit der Stadtbahnen unter denen von Güterzügen.
Im Übrigen beschleunigen die Stadtbahnen nicht besonders gut. Der ET 2010 hat eine Leistungskennziffer von 9,6 kW/t, selbst wenn man die Getriebeauslegung (Höchstgeschwindigkeit 100 km/h) berücksichtigt, ergibt sich daraus kein besonders gutes Beschleunigungsvermögen. Zum Vergleich: Ein vierteiliger Stadler Flirt 3 (Höchstgeschwindigkeit 160 km/h) hat eine Leistungskennziffer von 22,56 kW/t und ist in der Lage, in 30 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen.
Die Stadtbahn ist beim Bremsen (max. 2,75 m/s² klassischen Vollbahnen (max. 1,2 m/s² überlegen und auch die Fahrgastwechselzeiten (wobei das nur bedingt für den ET 2010 gilt) sind bei Stadtbahnen kürzer. Auf Strecken mit großen Halteabständen kommen diese Vorteile allerdings nicht zum Tragen, so dass die Stadtbahnen nicht in der Lage sind, in Muggensturm Badesee und in Malsch Süd zu halten, genauso können weitere Haltepunkte aufgrund der Fahrdynamik der Stadtbahnen nicht errichtet werden.

Grüße
Viet


Viet Bui

RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#41 von SET800 , 14.11.2018 21:47

Zitat von im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

Liebe Stummis,

ich bin kurz vor der Explosion wegen des ÖPNV in unserer Region. Mein Sohn muss ca. 40 km zu seiner Schule überwinden und kommt dabei in bzw. durch drei Landkreise. Ist er bei Euch eine echte Alternative zum Auto oder genauso wenig wie bei uns?



Hallo,
die unerwünschte Antwort, warum suchte er sich eine Schule in 40km Entfernung aus? In Bayern z.B. sind SPEZIELLE Berufsschulen für seltenen Berufe mit Schullandheim und Blockunterricht organisert. Aber eine Realschule oder Gymnasium gibt es in jedem Landkreis, in der Kreisstadt zu dem der ÖPNV schülerorientiert auch vorhanden ist. Für spezielle Begabungen gibt es Gynamsium mit Internat, z.B. Alpinsport in Berchetesganden bundesweit.

Gruß Wolfgang

Und statt täglich 2h Lebenszeit mit Fahren zu vertun kann man andere Kompromisse auch wählen, die besondere Begabung im späteren Alter fördern.
Hart formuliert Klartext: Dein Sohn muss NICHT 40km überwinden, er oder ihr Eltern WOLLT dass so.


SET800  
SET800
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.453
Registriert am: 05.12.2010
Ort: Mühldorf am Inn
Spurweite H0, Z
Stromart AC, Digital


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#42 von Erich Müller , 14.11.2018 21:59

Hallo Wolfgang,

du hast sicher überlesen, dass es sich um eine sehr spezielle Schule handelt, nicht um eine Berufsschule, sondern gewissermaßen um eine therapeutische Schule. Die Schulwahl ist gerechtfertigt und notwendig, das steht außer Frage.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


Erich Müller  
Erich Müller
ICE-Sprinter
Beiträge: 6.319
Registriert am: 03.12.2015


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#43 von looker , 18.11.2018 21:58

[quote="ICE 4" post_id=1889916 time=1541087095 user_id=34747]

Zitat von im Beitrag Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV


@Alexander: Du hast gerade die Schweiz ins Gespräch gebracht. Das hatte ich in einem Gespräch vor einigen Wochen schon Mal. Da wurde behauptet, der öffentliche Nahverkehr sei dort anders geregelt und funktioniere viel besser. Kannst Du da etwas mehr dazu sagen? Ein funktionierendes System könnte ja auch Vorbildcharakter haben für unser Land oder?



Hallo,

ich glaube da kann ich helfen. Soweit ich weiß, ist es in der Schweiz gesetzlich geregelt, dass ein Ort ab 100 Einwohnern eine Busverbindung bekommt. Je höher die Einwohnerzahl, desto attraktiver wird auch die Verbindung ins Umland.

....

Viele Grüße
Konrad
[/quote]

Jein,
es gehört auch noch ein wenig Eigenintiative dazu, wie zb auch ein Verein
https://www.voev.ch/de/unsere-themen/verkehrspolitik

Der entscheidende Punkt ist wohl, auch in der Schweiz zahlen die Gemeinden die Defizite des OePNV.
Organisationsgrad und Fläche die es zu bewirtschaften gibt, sind dann aber doch ein paar andere Hausnummern: Den Vergleich CH sollte man vielleicht soch eher mit einer Hauptstadt/Grossstadt mit Aglomeration ausführen damit er fair werden könnte.

Wir sind zwar zwar Landbewohner aber in Sachen Distanzen dann doch sehr klein/eingeengt/schmal? (bitte nicht passendendes durchstreichen )

Gruss von dort
Stefan


looker  
looker
InterRegio (IR)
Beiträge: 133
Registriert am: 03.01.2009
Spurweite H0, H0m
Steuerung CS 3
Stromart Digital


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#44 von may ( gelöscht ) , 19.11.2018 05:00

Wenn Sie sich an einem Ort wie einem Dorf oder einem weniger entwickelten Gebiet befinden, werden Sie weniger Kommunikation oder Transportmittel finden. Meine Erfahrung ist so schlecht wie Sie alle, denn der öffentliche Verkehr ist so unbeholfen und beschäftigt wie in einem Mob von Menschen.


may

RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#45 von Djian , 19.11.2018 09:35

Moin may,

...???, Stirnrunzel ... ich habe nichts verstanden. Der Satz ist unvollständig. Nur Subjekt und Prädikat. Wo ist der vergleichende Satzgegenstand Objekt? Im Vergleich wozu Missverständinsse, weniger Reisemöglichkeiten und Zeiteinsparungen. Deutschland, Schweiz, Metropole, Ballungszentrum, Mittelzentren?

Fragende Grüße aus Ostholstein
Matthias


Bautagebuch: Sagau in Segmenten viewtopic.php?f=15&t=73059

Sagau: Ländliches an der Magistrale viewtopic.php?f=64&t=139007


Djian  
Djian
ICE-Sprinter
Beiträge: 5.159
Registriert am: 20.01.2012
Ort: 23717 Sagau
Spurweite H0


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#46 von G1600BB , 19.11.2018 12:00

Moin,

meine Erfahrungen sind schlicht abschreckend.

(Wiederholung eines Beitrages auf Drehscheibe online vom 05. Juni 2016, Ursache Brand einer Baumaschine)

Moin,
Folgeverspätung? Konkret sah das so aus:

Mit einem Begleiter traf ich um ca. 17.10 Uhr im HH auf dem HBF ein und wir freuten uns, daß wir sofort um 17.15 einen MET erwischten. Der Zug war bereits brechend voll. Interessant finde ich das Phänomen, daß es etliche Leute gibt, die lieber in der Mitte eines Zuges in den Gängen und Einstiegsbereichen stehen, anstatt zu sehen, ob es an den Zugenden noch Sitzplätze gibt. Wir fanden noch welche in Wagen 4. Die planmäßige Abfahrtszeit verstrich, ohne daß sich etwas tat. Ca. 17.20 Uhr meldete sich der Zugbegleiter mit der Meldung, daß der Zug auf unbestimmte Zeit nicht abfahren könne. Es fehle der Lokführer, der sitze in einem Zug Richtung HH, die Strecke sei zeitweilig gesperrt gewesen. Ach ja, und der Zug habe keinen Strom, den könne nur der Lokführer anstellen, daher funktioniere die Klimaanlage nicht. Man könne ja auf dem Bahnsteig warten, da sei es luftiger, er sage rechtzeitig Bescheid. Nach 20 Min. scheint der ZUB jedoch einen TF aufgetrieben zu haben, denn die Klimaanl. ging plötzlich an. Weitere 20 min. später traf endlich unser TF ein, die Leute wurden zum Einsteigen aufgefordert. Verständlicherweise erhielten ein ICE und der HKX vor uns Ausfahrt. Als die Ausfahrt endlich stand,ergingen mehrere Aufforderungen des Lokführers, die Türen freizugeben, bis es endlich losgehen konnte. Kostete mindestens drei Minuten. Tiefes Aufatmen bei den Reisenden. Jedoch zu früh gefreut. Nach wenigen 100 m legt der Zug eine Vollbremsung hin. Aufregung bein Zugpersonal, diverse Durchsagen. Schließlich die Durchsage des TF an die Reisenden, Grund sei gewesen, daß jemand die Notbremse gezogen habe, der Täter liess sich nicht ermitteln. Sehr langsam ging es weiter, schließlich verzögerte der Zug wieder und der Waggon vibrierte, als ob jemand die Schienen versteckt hätte und wir über Schwellen hoppelten. Das löste sich nach einer Weile und der Zug beschleunigte auf normales Reisetempo.

Halt in HH-Harburg, der ZUB wiederholt zum X-ten Male sein Sprüchlein mit den Verspätungsbegründungen.Abfahrt, und wenig später wieder eine Vollbremsung. Wieder hat jemand die Notbremse gezogen. Als der Lokführer sich meldet, kann er sich , verständlich, nur mühsam beherrschen. Die Mitreisenden sind stocksauer. Besonders ein vor uns sitzender junger Mann kann sich nicht beruhigen - nach meinem Eindruck ist er ein wenig geistig behindert - und verlangt lautstark die Ermittlung und Betrafung der Täter. Und er wolle unbedingt den Anschluß in Bremen erreichen. Mitreisende versuchen ihn zu beruhigen. Derweil meldet sich wieder der ZUB. Seine Bemühungen, den Anschlußreisenden einen Umstieg zu ermöglichen, sind durch den zweite Zwangsbremsung zunichte gemacht worden.

Allmählich kippt die Stimmung in unserem Waggon. Inzwischen haben wir 70 Min. Verspätung, aber es ist Wochenende, die Sonne scheint und auch der ständig telefonierende Jugendliche konnte seine Gesprächspartner davon überzeugen, das sie noch grillen können. Es wird gelacht und gescherzt, 2 Frauen schräg gegenüber können sich gar nicht beruhigen und bestreiten den Konsum von Sekt; man habe nur Kaffee getrunken. Als ich sie frage, ob sie nicht das Koffein-Verbot im Metronom kennen, fallen sie fast vom Sitz. In Tostedt wollte ich den ZUB erst fragen, ob die Einsatzzentrale denn Eis für alle organisiert habe; angesichts seines Stresses verzichte ich dann aber.

Kurz vor ROW erneute Durchsage des ZUBs. Außerplanmäßig ende der Zug in ROW, wir mögen bitte alle aussteigen. In 6 Min. Abstand folge der planmäßige MET, in den wir bitte umsteigen möchten. Die gute Nachricht: die RB nach Verden wartet auf uns. Einsatztechnisch natürlich clever, durch die verkürzte Wendung ist die Garnitur wieder dichter am Takt. Die Masse der Reisenden spült einen Kinderwagen einer Mitfahrerin mit großer Familie und zahlreichen Gepäckstücken quasi hinaus. Der Bahnsteig in ROW dürfte wohl selten mit soviel Reisenden bevölkert sein. Die beiden Zugbegleiter können endlich durchschnaufen. Das haben sie sich redlich verdient. (Einschub: an einem lauen Sommerabend ja noch erträglich. Aber angenommen, das wäre bei Frost und scharfen Ostwind geschehen?)

Nach einigen Min. will der TF der RB nach Verden (2 x 628 der EVB) abfahren, jedoch funktioniert die Türschließung nicht richtig. Dessen ZUB läuft den Zug entlang, öffnet nochmals alle Türen, was die Störung wohl beseitigt, und die RB kann abfahren, jedoch bedeutet das weitere Verspätung des nachfolgenden MET, der an dessen Bahnsteig hält.

Endlich in Bremen angekommen, höre ich eine Mitreisende sagen, das Ganze sei nichts besonderes gewesen. Sie arbeite in einer Bahnhofsbuchhandlung und höre ununterbrochen von solchen Ereignissen. Das finde ich erschreckend.

Das letzte Kuriosum ereignet sich dann kurz vor dem Aussteigen. Den ganzen Tag über wollte nie jemand unser Ticket sehen, jedoch gerade als wir im Begriff waren uns zu erheben, um in Beckedorf auszusteigen, erschien von hinten eine Zugbegleiterin zur Fahrscheinkontrolle. Meine Erheitung hat sie natürlich irritiert.

Das ganze ist im Grunde traurig. Ich finde es ein Armutszeugnis für das System Bahn, daß man nicht in der Lage ist, wenigstens an einem Knotenpunkt wie HH HBF Ersatz-Lokführer vorzuhalten, die für einen ausgefallenen oder verspäteten TF einspringen können. Hier wurden die Nachteile der Bahnprivatisierung überdeutlich. Offensichtlich verhindert das Konkurrenzdenken der in Hamburg tätigen Bahngesellschaften, einen Reservepool an Lokführern vorzuhalten, um Verspätungen und Zugausfälle zu minimieren. Da würde sich dann auch die Fahrzeugvielfalt negativ bemerkbar machen. Auf wieviel Baureihen müßten solche TFs augebildet sein? So jedoch wurden ca. 840 (Kapazität eines MET [www.der-metronom.de]) Reisende quasi in Geiselhaft genommen. Am Sa.- Abend ist die Verzögerung noch leicht zu verschmerzen, aber bei wichtigen Terminen? Da nimmt man dann doch wieder das Auto. Den Wert der Stunde pro Reisenden einmal mit 50 € angenommen, dann wurden mal eben über 40.000 € vernichtet. Dafür kann man einen Lokführer ein ganzes Jahr lang bezahlen. Den Brand der Baumaschine hat man sicher nicht verhindern können, mit ein wenig guten Willen und Geld (Reservepersonal) hätte man die Verspätung möglicherweise verhindern können.


Auch innerhalb Bremens ist die Geschwindigkeit des ÖPNV aus meiner Sicht indiskutabel; eine Auswertung meiner letzten Arbeitsorte (irgendwie komme ich mit der Tabellenfunktion nicht klar) ergab einen zeitlichen Mehrbedarf von 255 - 450 % gegenüber der Anreise mit dem Pkw. Das ist nur was für Leute, die in Vegesack wohnen und im Centrum arbeiten; bestenfalls also für eine Minderheit.


HerZlicher Gruß aus dem Norden Bremens
Jörg


 
G1600BB
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 364
Registriert am: 03.03.2017
Spurweite Z


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#47 von TRAINB0Y , 19.11.2018 20:27

Hier gab es einst insgesamt vier (!) Eisenbahnstrecken, von denen ist nur noch eine in Betrieb. Die aber dafür auch regelmäßig im Stundentakt von 6 bis 22 Uhr.
Zwei Strecken werden nur noch im Güterverkehr bedient, wobei eine davon im SPNV reaktiviert werden soll – mal sehen, wie lange das noch dauert. Die letzte Strecke war eine Stichbahn (Sackgasse) und wurde um 2000 herum abgebaut.

Busmäßig hat man hier in drei größere benachbarte Städte eine regelmäßige, halbwegs ordentliche Verbindung, am Wochenenbde im 2-Stunden-Takt, in die kleineren "Bauerndörfer" ringsum fährt aber auch nur werktags der Schulbus oder ein sogenanntes "AST" = Anruf-Sammel-Taxi. Das ist ein Taxi, das nach telefonischer Voranmeldung zum Bus-Tarif fährt; also nur dann, wenn es tatsächlich gebraucht wird.

Zur Bahn bleibt noch zu sagen, dass die hier aufgrund der topografischen Örtlichkeiten sogar schneller ist als das Auto. Nördlingen - Stuttgart mit dem Zug unter 2 Stunden, mit dem Auto eher 2½.
Nördlingen - Augsburg mit dem Zug 1 Stunde, mit dem Auto etwa gleich.

Eher unattraktiv ist die Bahn allerdings bei "Über-Eck-Verbindungen" wie z. B. Nördlingen - Würzburg.


Viele Grüße,
Sven
______________________________________________________________________
H0 AC Digital Epoche V / VI (ab 2000 bis heute)


TRAINB0Y  
TRAINB0Y
InterRegio (IR)
Beiträge: 110
Registriert am: 03.01.2018


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#48 von SET800 , 26.12.2018 16:30

[quote="Erich Müller" post_id=1895369 time=1542229181 user_id=26147]
Hallo Wolfgang,
du hast sicher überlesen, dass es sich um eine sehr spezielle Schule handelt, nicht um eine Berufsschule, sondern gewissermaßen um eine therapeutische Schule. Die Schulwahl ist gerechtfertigt und notwendig, das steht außer Frage.
[/quote]

Hallo,
es gibt Schicksalsschläge die Konsequenzen erfordern, das wäre bei euch dann als Eltern Arbeitsplätze zu suchen in einer Stadt mit einer derartigen Schule für den Sohn und dann als Familie dorthin komplett umzuziehen. Das lässt sich auch fast immer für Ehepaare doppelt berufstätig machen wenn nicht der eine Meeresbiologe und der andere Schilehrer ist.


SET800  
SET800
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.453
Registriert am: 05.12.2010
Ort: Mühldorf am Inn
Spurweite H0, Z
Stromart AC, Digital


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#49 von Erich Müller , 26.12.2018 22:30

Hallo (?),

du scheinst dich an mich zu wenden. Ich bin nicht betroffen.

Aber ich empfinde trotzdem deinen Beitrag als ziemlich arro... von oben herab, zumal du nicht weißt, was Sven und seine Frau für Berufe haben, ob es andere Zwänge in der Familie gibt - und in einer Zeit, in der gute Anstellung nicht auf den Bäumen wachsen, gibt man eine sichere Anstellung auch nicht so einfach auf.
Es ist leicht, Rat-Schläge zu geben, wenn man nicht in der Situation steckt - aber schwierig, sehr schwierig, das so zu tun, dass Rat und nicht Schläge ankommen.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


Erich Müller  
Erich Müller
ICE-Sprinter
Beiträge: 6.319
Registriert am: 03.12.2015


RE: Eure Erfahrungen mit dem ÖPNV

#50 von Frank K , 27.12.2018 23:34

Servus, zusammen,

Ehrlich gesagt, ich nutze den ÖPNV eigentlich nur zur Wiesn oder wenn ich sonst auf ein paar Hoibe in die Wirtschaft gehe

Im Gebiet Rosenheim/Kolbermoor haben wir eine ganz kuriose Situation: Vier Anbieter (Kroiss, Hollinger, RVO/Bahn und dann noch den Stadtbus Kolbermoor). Heißt vier Tarife und keiner erkennt trotz teilweise streckengleicher Führung der Kurse die Fahrscheine der anderen an. In Kolbermoor selbst wird es noch absurder, Stadtbus sowie Kroiss/Hollinger haben Haltestellen, die teilweise nur 20 m auseinander liegen. Und die Fahrpreise unterscheiden sich zum Teil auch noch.

Ändern wird sich daran in absehbarer Zeit wohl nix. Der ÖPNV in der Fläche wird von der Politik nicht wirklich ernst genommen. München-Pendler fahren oft deshalb mit dem Auto zum Bahnhof. Zumal beim Bus der Fahrplan auch mehr Zufall als Absicht ist. Deshalb ist die Akzeptanz auch nur gering.

Beim Weg in die Arbeit (14 km) brauche ich: Auto 20 min, Radl 35 min, Bus/Bahn 40-45 min. Da ist die Wahl des Verkehrsträgers wohl offensichtlich ...

Ciao, Frank




Grainitz II - Der Bautrööt:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=1...834173#p1834173

Planung zur Anlage:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=158011

Erste Anlage Grainitz I:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=146822

Filmisches auch auf Youtube! https://www.youtube.com/channel/UCHnXoBQ...3I_YqgZQ/videos


 
Frank K
Metropolitan (MET)
Beiträge: 4.278
Registriert am: 17.02.2017
Ort: Rosenheim
Spurweite TT
Stromart Digital


   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz