[BR 85]

Hallo zusammen,

Seit knapp zwei Jahren interessiere ich mich für die Eisenbahnfotografie, dazu habe ich mir als günstigen Einstieg die Nikon Coolpix L340 zugelegt. Mit der Kamera war ich am Anfang auch ganz zufrieden, aber wie das so ist mit der Zeit steigen die Erwartungen, doch leider kann die L340 diesen nicht mehr stand halten, gerade bei bewegenden Objekten. Den Sportmodus habe ich zwar auch schon ausprobiert aber so wirklich zufriedenstellend war das bisher alles nicht. Auch bei schlechten Licht sind die Einstellmöglichkeiten recht begrenzt.
Also soll jetzt was neues her.
Ich bin grundsätzlich für so ziemlich alles offen doch beim Preis habe ich eine schmerzgrenze von max. 800 €
Was meint ihr :

[B VI]

Hallo Lukas

Du solltest Dir die Coolpix-Modelle der "P"-Serie anschauen. Ich habe vor einem Jahr die P900 sehr günstig erworben - seitdem ich die habe, bleibt die D4 mit etlichen Wechselobjektiven im Trolley (schleppen möchte man das nicht mehr) immer häufiger zuhause ...
Der Strassenpreis liegt deutlich unter Deinem Limit.

Bei einer SLR (Spiegelreflex) kommen immer noch diverse Objektive dazu; wenn Du Fotografie nicht als eigenständiges Hobby betreibst, bist Du mit einer Bridge-Kamera gut bedient.

Gruss
Chris (Nikon-Fotograf seit 1992)

[michl080]

moinmoin,

seit dem Sommer habe ich eine Sony Alpha 6000. Blitzschneller und sehr sicherer Autofokus. Hervorragend für Eisenbahnfotografie geeignet. Sie kann auch Seirenaufnahmen schiessen, bis die Speicherkarte voll ist. Ich bin mehr als zufrieden.
Da es inzwischen von Sony nach der 6300 schon die 6500 gibt, ist der Preis für die 6000 sehr günstig.
Je nach Objektiv bleibst Du auch unter Deinem Limit.

P.S. ganz vergessen: wer braucht in Zeiten der Digtalkameras noch eine Spiegel in der Kamera?

Michael

[TRAXXer]

Den Tipp zur A6000 kann ich teilen, mit einem einfachen Kit-Objektiv kriegt man sie für 500€ was schon letztes Jahr ein Preis/Leistungsknaller war und dieses Jahr immer noch. Für E-mount gibt es auch inzwischen eine recht große Auswahl an Objektiven, wenn die auch etwas teurer sind als für C*/N*. Allerdings kann man nahezu uneingeschränkt andere Objektive adaptieren.
Fotos von mir findest du unter klick.

[BR 85]

Hallo,

Danke für eure Antworten.
Die Alpha 6000 hatte ich mir schon vorher mal angekuckt, dann aber gedacht das so eine kleine keine gescheiten Bilder machen kann. Das Gegenteil hat Niklas mit seinen Bildern eindrucksvoll bewiesen.
Ich denke es wird jetzt doch auf eine Alpha 6000 hinauslaufen, die ist ja recht klein und Handlichen, im Gegensatz zu einer Spiegelreflex Kamera.
Was hätte eigentlich eine Spiegelreflex Kamera in der Preisklasse denn noch für Vorteile gegenüber der A6000 ?
Was habt ihr denn für ein Objektiv auf der A 6000 ?

[TRAXXer]

Hi Lukas,

der Unterschied zwischen Spiegelreflexkameras und spiegellosen Kameras (zu welcher Klasse die A6000 gehört) ist, dass die Spiegelreflexkameras einen Spiegel im Inneren haben, über den das Sucherbild bereit gestellt wird. Zur Auslösung wird dieser Spiegel umgeklappt, sodass das Licht direkt auf den Sensor fallen kann, und zwar für die Dauer der Belichtung. Diese Technik wurde afaik von den analogen Kameras übernommen.
Spiegellose Kameras hingegen haben einen mechanischen Verschluss, eine Art Vorhang, welche den [s]Spiegel[/s] Sensor bei Auslösung abdunkelt und nur für die Dauer der Belichtung freigibt. Das Sucherbild wird über den Sensor ausgelesen und über ein kleines separates Display wiedergegeben - man sieht also nicht das, was durch das Objektiv über den Spiegel auf's Auge fällt, sondern was der Sensor sieht. Nachteil - die Auflösung des Sucher-Displays ist bei der A6000 im speziellen "ausreichend" (bei A6300 und A6500 höher, wenn ich mich recht erinnere). Vorteil - man sieht jederzeit das Resultat der gewählten Parameter (Verschlusszeit, Blende, ISO), weil diese direkt auf das Sucherbild angewendet werden; dies ist bei der Spiegelreflex nicht unbedingt so. Für Anfänger ein Vorteil.
In der spiegellosen Sony steckt ein vergleichbarer Sensor was Größe und Auflösung betrifft, wie in preislich vergleichbaren (aber auch teureren) Spiegelreflexen. Die Bildqualität wird nebenbei durch den Unterschied Spiegelreflex <--> spiegellos nicht beeinflusst!

Damit ergibt sich für die Sony natürlich der Vorteil, dass sie wesentlich kleiner und leichter ist als von Auflösung und Sensorgröße her vergleichbare Spiegelreflexkameras. Der Sensor ist ansonsten recht brauchbar bei schlechten Lichtverhältnissen, will heißen er fängt bei kritischen ISO-Werten erst spät mit dem Rauschen an.
Als Objektiv nutze ich das SELP18105G von Sony, ein automatisches Zoomobjektiv mit 18-105 mm Brennweite und durchgängig Blende /4. Die Qualität ist allen Brennweiten-/Blendenbereichen in meinen Augen sehr gut. Mit ihm habe ich fast alle jüngeren Fotos in meiner Flickr-Timeline geschossen. Das Objektiv hat eine Bildstabilisierung, welche etwas längere Belichtungszeiten aus der Hand erlaubt wenn es mal eng wird mit dem Licht. Eine Alternative wäre das Tamron 18-200 III, welches meines Wissens nahezu identisch aufgebaut ist wie das Sony SEL18200. Alle Objektive sind nach meiner Erfahrung dem Standard-Kit-Objektiv SEL1650 vorzuziehen, für den Einstieg ist aber auch dieses gut brauchbar. Verkaufen geht immer, hab ich gerade hinter mir

Hoffe alle Unklarheiten beseitigt zu haben.

[Marty]

Zitat

---

Spiegellose Kameras hingegen haben einen mechanischen Verschluss, eine Art Vorhang, welche den Spiegel bei Auslösung abdunkelt und nur für die Dauer der Belichtung freigibt.

---

Du meintest sicher den Sensor, nicht Spiegel.
Und diesen "Vorhang" haben alle Spiegelreflexkameras auch - sog. Schlitzverschluss, welcher ebenfalls den Sensor für die Dauer der Belichtungszeit freigibt.

[michl080]

moinmoin,

ich habe auf meiner kleinen Sony ein Zeiss 24-70 f4 zoom, das aber leider Dein Preisbudget reisst.

Zu der Verschluss-Beschreibung von Niklas: Ich glaube nicht, dass spiegellose Digitalkameras noch einen mechanischen Verschluss haben. M.M. nach geht das rein elektronisch. Wenn man das Objektiv abnimmt, hat man jedenfalls freien Blick auf den Sensor.

Viel Spass beim Trainspotting wünscht

Michael

[Marty]

Hallo Michael,

doch, auch spiegellose Kameras haben diesen Verschluss. Er ist nur standardmäßig offen (sonst würde man im Sucher nichts sehen), und wird nur bei der Aufnahme aktiviert.
Einen rein elektronischen Verschluss gibt es in manchen Kameras als zusätzliche Funktion.

Noch eine Anmerkung zu deinem 24-70-Objektiv:
24 mm sind zwar an Kleinbild eine gute Weitwinkelbrennweite, an einer Kamera mit APS-C-Sensor reduziert sich aber der Bildwinkel und entspricht nur mehr 36 mm an KB; kann stören, muss aber nicht.

[TRAXXer]

noch ein ganz interessantes Video zum Thema Verschluss:

[riedochs]

Ich bin schon seit 2 Jahren mit dieser Kombination unterwegs und bisher mehr als zufrieden: https://www.heise.de/preisvergleich/niko...2-a1018311.html
Bis heute keine Probleme mit der Kamera, egal ob dieses Silvester nördlich vom Polarkreis oder bei 40 Grad im Schatten im australischen Dschungel.

[BR 85]

Hallo,
Danke für eure Antworten, ihr habt mir echt weiter geholfen. Habe mich für die Alpha 6000 entschieden, bereits gestern traf sie bei mir ein. Nachdem ich mich gestern ein wenig eingelesen habe und ein paar Einstellungen vorgenommen habe (Sprache und so), bin ich heute an die Strecke gefahren um ein paar Versuchsbilder zu machen. Die ersten Bilder die ich nicht im Automatik Modus aufgenommen habe waren natürlich für die Tonne
Nun Möchte ich euch noch ein paar meiner Bilder zeigen. Am Anfang war ich in Winterberg, nur leider war jeder von den drei Talenten mit Graffiti beschmiert, weshalb ich euch ein paar Bilder aus Olsberg zeigen möchte.
ISO 400 Belichtungszeit: 1/400 s Brennweite: 24 mm
615 550 als RE 17 nach Kassel (14:31)

ISO 200 Belichtungszeit 1/125 Brennweite: 37 mm
6461 "Korbach" als R42 nach Bestwig (14:41 Uhr)

ISO 125 (Auto) Belichtungszeit: 1/60 s Brennweite: 38 mm
Talent als RE 17 nach Hagen (14:24 Uhr)

ISO 100 (Auto) Belichtungszeit 1/200 s Brennweite: 36 mm
640 030 als Ersatz RE 57 nach Bestwig (-Dortmund) (13:53 Uhr)

Klar die Bilder sind alle noch nicht die besten, aber schon besser als mit dem Nikon ding.
Vielleicht hat jemand von euch noch einen Tipp für mich ?

[TRAXXer]

Hi Lukas,

es fällt auf dass die Züge mal mehr, mal weniger verschwommen sind, immer in Korrellation mit den Belichtungszeiten. Wenn du mal bei DSO oder so durch Galerie oder Sichtungsforum klickst, kannst du dich bezüglich optimaler Einstellungen für die Eisenbahnfotografie inspirieren lassen.

Obwohl ich selber nur ganz selten Eisenbahn fotografiere und dann auch meistens nur durch Zufall, versuche ich mal zusammenzufassen, wie ich vorgehen würde.

• Verschlusszeit muss fix eingestellt werden, und zwar mindestens auf die 1/400 wie beim ersten Foto. Gerade beim Talent mit 1/60 sieht man, dass der Zug zu stark "verschmiert". Also zunächst den Modus "S" der Kamera einstellen.
• Damit versucht die Kamera, mit der Verschlusszeit eine passende Kombination aus Blende und ISO herzustellen, damit das Foto gut ausgeleuchtet ist. Jetzt möchte man, außer man hat vielleicht künstlerische Ambitionen, dass das Foto über einen weiten Bereich scharf ist. Daher eignet sich die kleinste Blendenzahl eher nicht, bei DSO sehe ich oft Werte zwischen f/5.6 und f/8, bei starkem Licht auch größer. Damit hätte man die Blende auch vorgegeben, das gelingt über die Einstellung "M".
• Damit bleibt als Variable noch der ISO-Wert. Bei sehr guter Ausleuchtung kann man wohl getrost bei ISO 100 bleiben und weiter abblenden. Ansonsten halte ich es so dass ich einen ISO-Bereich vorgebe (Einstellung Auto-ISO -> min- und max-Werte einstellen, meist bis 800).
• Als Fokusmodus dürfte sich AF-C eignen, das ist der kontinuierliche Fokusmodus der ein bewegtes Objekt verfolgt und es mit kleinen Kästchen übersäht. Damit ist das Motiv hoffentlich immer im Fokus.
• Im Zusammenspiel damit nicht nur einmal auslösen, sondern eine Serienaufnahme machen, sodass man nachher das schönste Foto, vielleicht mit der besten Komposition auswählen kann. Löschen geht immer. MID oder HI als Modus, mit 11 Fotos pro Sekunde kann eigentlich nichts schief gehen.
• Bei eher schlechtem Licht so wie bei dir heute, muss man vielleicht doch mit ganz offener Blende und, auch wenn es weh tut, höherem ISO arbeiten. Rauschen lässt sich im Nachhinein reduzieren, zumindest in Maßen.
• EDIT Nachtrag: wenn man der Kamera zB die Blende überlässt und das Resultat dann zu hell oder zu dunkel ist, kann man dies mit dem (+-) Knopf (untere Taste des Wählrades) justieren bevor man ein Foto macht.

Also, kein Anspruch auf alleinige Wahrheit, aber zumindest eine einigermaßen fundierte Meinung aus meiner Ecke.

[Marty]

Hallo Lukas,

man muss sich nur einmal vergegenwärtigen wie weit ein Zug während 1/60 s Belichtungszeit fährt: bei angenommenen 100 km/h fast 1/2 m!
Dass er auf deinem Bild nicht noch verwischter aussieht liegt daran dass er relativ weit weg und klein im Bild ist, und auf dich zufuhr (oder langsamer war).

1/500 s ist ein guter Anfangswert für fahrende Züge, auf kurze Distanz, quer zum Bild oder bei schnellen Zügen noch kürzer.

[BR 85]

Hallo Niklas und Marty,

Danke für eure Tipps,
will morgen sowieso noch mal an die Strecke, dann probiere ich das mal aus. Die Serienbildaufnahme habe ich heute schon benutzt, echt irre
Bevor ich größere Foto touren mit der Kamera unternehme muss ich mir aber noch einen zweiten Satz Akkus zulegen. Die originalen sind ja recht teuer, kann man da auch die No-Name Dinger verwenden, die man z.B. bei Amazon bekommt ? (Auf die Kapazität + den Infochip muss man natürlich achten) Eine Blitzschuhabdeckung wollte ich mir dann auch gleich mit bestellen.

[michl080]

[quote="BR 85" post_id=1650826 time=1486244007 user_id=22157]
Bevor ich größere Foto touren mit der Kamera unternehme muss ich mir aber noch einen zweiten Satz Akkus zulegen. Die originalen sind ja recht teuer, kann man da auch die No-Name Dinger verwenden, die man z.B. bei Amazon bekommt ? (Auf die Kapazität + den Infochip muss man natürlich achten) Eine Blitzschuhabdeckung wollte ich mir dann auch gleich mit bestellen.
[/quote]
Moin Lukas,

Du kannst auch bei der Aufnahme "mitziehen", also die Lok während der Aufnahme im Sucher behalten. Damit wird die Lok schärfer und der Hintergrund verschwimmt. Das kann evtl. ganz gut aussehen, aber eine kurze Verschlusszeit wäre besser.

Zum Thema Akkus: Bei ebay habe ich diese Akkus bestellt. Die sind besser als der Original-Akku. Gibt's auch mit Ladeschale.

Viel Spass beim Trainspotting...
Michael

[TRAXXer]

ich besitze neben dem originalen Akku noch drei "Mondpalast" kompatible Akkus mit angeblichen 1500 mAh (also knapp 50% mehr Kapazität als das Original) - ob das stimmt sei dahin gestellt, aber subjektiv halten sie zumindest etwas länger als die originalen. Dazu sollte man sich ein Ladegerät besorgen, denn die Akkus immer in der Kamera laden dauert lange. Ich habe ein Doppelladegerät mit USB-Anschluss, damit ist man auch unterwegs flexibel.

und off-topic, zumindest was dieses Modellbahnforum betrifft, habe ich noch einen Tipp für die Fotografie in Räumen: mit "kleinen Mitteln" kann man den Blitz gen Decke fixieren, womit eine sehr gleichmäßige und angenehme Ausleuchtung erzielt wird.

[BR 85]

Hallo zusammen,

Danke für eure Antworten sind ihr seit spitze
Mal ein paar Bilder von heute:
Diesmal war ich kurz vor Winterberg, bei dem Standort stieß das Objektiv allerdings an seine Grenzen.
Anfangen möchte ich mit einem recht schlechtem Bild, Zug nicht mittig, ISO zu hoch, usw.
Talent als RE 57 kurz vor Winterberg
ISO 500; Belichtungszeit: 1/500 s; Blendenzahl F/8; Brennweite 28 mm

Kurz vor 10 Uhr kam das Highlight des Tages:
38 2267 mit ihrem Sonderzug zum Nostalgie Skirennen
ISO 400; Belichtungszeit: 1/500 s: Blendenzahl F/8; Brennweite: 50 mm

Nach langer Zeit mal wieder ein 648.1 auf dem RE 57 nach Winterberg
ISO 500; Belichtungszeit: 1/500 s; Blendenzahl: F/6.3; Brennweite 16 mm

38 2267 aus Bochum Dahlhausen mal aus der Nähe
ISO (Auto) 1000; Belichtungszeit: 1/400 s: Blendenzahl F/8; Brennweite 21 mm

Insgesamt hat das heute schon besser funktioniert wie gestern, wenn ich in der nächsten Tagen mal Zeit habe fahre ich mal an eine Strecke die ein wenig mehr befahren wird, dann habe ich nicht so viel Wartezeit. Wenn ich nachher noch Zeit habe stelle ich ein paar Vergleichsfotos ein, die mein Bruder heue mit meiner Nikon gemacht hat.

[hks77]

Hallo,

bei solch miesen Lichtverhältnissen ist es nicht so leicht schöne Bilder zu machen.
Kann die Kamera kein RAW? Damit liesse sich evtl. etwas Zeichnung in Himmel und Schnee bekommen, was besonders beim letzten Bild sehr negativ aufällt.
Da ist Beides eine weiße Fläche, da jpg Jegliche, evtl. vorhandene, Zeichnung weggerechnet hat.

[BR 85]

Hallo Jürgen,

Danke für deine Antwort.
RAW kann die Kamera, ich werde das beim nächsten mal ausprobieren.

[hks77]

Hallo Lukas,

das ist gut, das die Kamera RAW kann

Ich habe hier mal ein Vergleichsbild, wo der Unterschied schon ziemlich heftig ausfällt.
Nicht nur bei den Details, auch Farben werden natürlicher wiedergegeben und nicht künstlich aufgepeppt:



Beide Bilder sind unbearbeitet, so wie sie die Kamera rausschmeisst (Übrigens eine echt alte EOS 350D mit Standard 18-55 Sigma Zoom. Also nicht grad der Stand der Technik).

[Murrrphy]

Unbestritten kann RAW mehr, als das einfach JPG, was schon in der Kamera mit Standardeinstellungen "entwickelt" wird. Allerdings hast Du auch beim JPG noch im Vorfeld Einflussmöglichkeiten, man muß sich aber damit auch beschäftigen. Wer einfach nur mit automatischem Standardweißabgleich draufhält, wird fast immer das schlechtere JPG gegenüber demjenigen bekommen, der sich vorher Gedanken zum Weißabgleich seiner Aufnahme macht und den entsprechenden Weißabgleich vor der Aufnahme in der Kamera einstellt (das kann fast jede Kamera, es variiert lediglich die Anzahl der Einstellmöglichkeiten). Der Unterschied ist teilweise ähnlich frappierend, wie Dein Beispiel mit JPG und RAW.

Da Du das RAW nicht selber nachbearbeitet hast, hast Du scheinbar auch die Standardentwicklung des Programms verwendet. Welches Programm verwendest Du zur RAW-Entwicklung?

[hks77]

Hallo Achim,

die Entwicklung habe ich mit Photo-Scape gemacht.
Ich weiss, das ist jetzt kein Superprogramm, aber sehr einfach in der Bedienung und für mich reichts.
Leider wird es wohl nicht weiter entwickelt, weil ich seit langer Zeit kein Update mehr gefunden habe.
Mittlerweile benutze ich meistens das mit meiner EOS 70D gelieferte Programm.
Andere habe ich nicht probiert.
Bin von Natur aus faul und habe keine großen Ambitionen mich mit der Bildentwicklung und Nachbearbeitung großartig zu beschäftigen

[Marty]

Hallo Jürgen,

Zitat von hks77 im Beitrag Digitalkamera gesucht

---

Beide Bilder sind unbearbeitet, so wie sie die Kamera rausschmeisst

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Zitat

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die Entwicklung habe ich mit Photo-Scape gemacht.

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Das widerspricht sich jetzt aber irgendwie, oder...?

Zum Hintergrund:
Jedes RAW muss erstmal entwickelt werden um als Bild sichtbar zu werden - RAW-Daten direkt aus der Kamera sind noch kein Bild.
Dies geschieht entweder gleich direkt in der Kamera: dann entwickelt deren JPEG-Engine aus dem RAW ein Bild nach Standardvorgaben, bzw. den Einstellungen die du ihr vorgibst (Weißabgleich, Schärfung, Kontrast, Bildstile etc.); das RAW wird anschließend gelöscht, außer man wählt die Option beides zu speichern.

Oder man entwickelt es mit einem externen Raw-Konverter, z.B. wie du erwähnst mit dem der Kamera mitgelieferten. Drehst du dann nicht an irgendwelchen Reglern sondern übernimmst dessen Standardeinstellungen, so wird das Bild entsprechend den zugehörigen Kamerasettings entwickelt - die Kamera schreibt diese ins RAW und die Software übernimmt diese 1:1. Das Ergebnis ist ein identisches JPEG so wie es auch aus der Kamera mit eben diesen Einstellungen gekommen wäre!

Verwendet man allerdings einen anderen Konverter, so hält sich dieser nicht an die Kameravorgaben die er ja nicht interpretieren kann, sondern entwickelt standardmäßig das Bild nach seinen eigenen "Vorlieben" - somit wäre es purer Zufall würde ein identisches JPEG dabei entstehen: wie man an deinem Beispiel sieht ist das Bild anders, nämlich dunkler entwickelt.

An diesem ("RAW"-)Bild sieht man aber auch dass der Himmel ebenso eine weiße Fläche ist und die Zeichnung somit nicht (nur) vom Kamera-JPEG weggerechnet wurde.

Es ist übrigens auch möglich ein JPEG nachträglich zu bearbeiten - in obigem Beispiel lässt sich die JPG-Version mit wenigen Mausklicks an die RAW-Version anpassen, inklusive nicht überbelichtetem Lokschuppendach, weniger gesättigten Farben etc.; der Himmel bleibt allerdings auch hier weiß.

RAW hat gewisse Vorteile wenn man Überbelichtungen in Grenzen noch "retten" will - allerdings funktioniert es dann nicht mit den Standardeinstellungen sondern braucht Feintuning an den Reglern. Und ein Allheilmittel für falsche Belichtungen ist es natürlich auch nicht.

[hks77]

Hallo Marty,

danke für Deine Ausführungen. Ich bin da nicht so der Profi was das angeht ops:
Meinst Du also, wenn ich das RAW mit der Kamerasoftware "entwickel" kommt ein leicht anderes Bild heraus?
Muss ich mal testen. Das Original RAW ist noch vorhanden.
Was den Himmel angeht, der war in der Realität kaum anders. Höchstens in winzigen Nuancen. Wäre da mit mehr als den max. 8 MP der EOS 350 was Besseres bei rausgekommen?