RE: Impressionen aus dem Spreewald

#1 von drfan , 06.07.2020 16:06

Die folgenden Bilder entstanden während mehrerer Fahrrad-Touren im Spreewald. Ich habe versucht die Überreste der Spreewaldbahn zu finden und fotografisch festzuhalten. Bei einigen Motiven standen die Bilder aus dem Spreewaldbahn-Buch von Erich Preuß Pate.

Wer daran interessiert ist die Tour selbst durchzuführen sollte auf ein ausreichend stabiles Fahrrad achten. Einige Streckenabschnitte sind lediglich bessere Trampelpfade. Eine gefederte Sattelstütze ist kein übertriebener Luxus. Der größte Teil besteht aber aus asphaltierten Wegen. Aber auch wenn diese so aussehen wie ein guter Radweg sind es öffentliche Straßen. Man muss daher immer mit Autos rechnen.

Für die Verfolgung des Streckenverlaufs bieten sich die Karten bei openrailwaymap.org an. Die sind sehr detailliert und zeigen sowohl den ehemaligen Streckenverlauf als auch die aktuelle Bebauung.

Beginnen wir mit dem Spreewald-Bahnhof in Cottbus. Dort wo einst Gleise waren parken jetzt Autos. Aber die Hausfassaden sind noch die gleichen.



Fährt man von Cottbus aus mit dem Fahrrad (wichtig) in Richtung Burg benutzt man einen Radweg auf der ehemaligen Trasse. So gelangt man zwangsläufig nach Briesen. Auf dem Weg dahin erinnert nichts mehr an die ehemalige Bahn.
Das Empfangsgebäude von Briesen ist noch vorhanden, aber inzwischen eine Gaststätte.

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Der nächste Ort mit sichtbaren Spuren ist Werben. Die ehemalige Trasse verlief auf einem Teil der Strecke direkt neben der Landstraße.
Vor Werben zweigte die Bahn aber nach Norden ab und umfuhr den Ort. Der nächste Berührungspunkt ist das EG in Werben. Es ist noch vorhanden, inzwischen aber Teil einer Firma und nicht mehr direkt zugänglich. Vom öffentlichen Grund aus ist die ehemalige Straßenseite noch gut sichtbar.

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In Werben folgt man der Bahnhofstraße und erreicht dann einen Radweg der mit der ehemaligen Trasse identisch ist. Dieser Weg führt direkt bis zum Spreewaldbahnhof in Burg, dem am besten erhaltenen Rest der Spreewaldbahn.

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Das EG ist vorbildlich saniert und wird ebenfalls als Gaststätte genutzt. Einige Gleise wurden nachträglich angelegt und werden zum aufstellen einiger alter Waggons genutzt. Deren Erhaltungszustand kann sich leider nicht mit dem des EG messen. Sie vermitteln einen ungepflegten Eindruck.

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Der weitere Verlauf innerhalb des Ortes Burg ist nicht mehr so einfach nachzuvollziehen da er nicht mit dem Straßenverlauf identisch ist. Erst ab dem Bismarkturm ist der ehemalige Bahndamm in Form eines Radweges wieder erkennbar. Das Bild zeigt ein Motiv aus dem Preuß-Buch, nur leider ohne Gleis und ohne Zug.

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Einige Kilometer weiter findet man an diesem Weg die recht gut gepflegte Wartehalle des Haltepunktes Schmogrow.

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Unmittelbar nördlich davon querte die Bahn den ¨Großen Flieߨ. Obwohl inzwischen zur Straßenbrücke umgebaut läßt sich der ehemalige Verwendungszweck an Hand der Konstruktion noch erahnen. Besonders gut sind die Details von einem Paddelbot aus zu erkennen.

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[img]https://live.staticflickr.com/65535/50082451373_92ebe14aac_b.jpg" class="zoom-large"[/img]

Den weiteren Verlauf bis nach Byhlegure konnte ich nicht ermitteln. Erst am östlichen Ortsrand von Byhlegure führt ein Radweg neben dem Bahndamm in Richtung Byhlen.

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Dort verzweigte die Strecke bekanntlich nach Lieberose. Den Lieberoser Zweig habe ich noch nicht besucht.
Am westlichen Ortsausgang von Byhlen kann man den Streckenverlauf dann aber wieder erahnen und zum großen Teil auch direkt auf dem Bahndamm verfolgen. Allerdings handelt es sich nur um einen schmalen, zugewachsenen Pfad, keinen echten Radweg. Da die Strecke parallel zur Landstraße verlief kann sie trotzdem bequem verfolgt werden.
An einigen Stellen, so auch kurz vor der Kurve in Richtung Straupitz erinnern kleine Infotafeln an die Spreewaldbahn.

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Ab hier kann man wieder direkt auf der ehemaligen Trasse in Richtung Straupitz radeln. Man erreicht direkt die Bahnhofseinfahrt.

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Das ehemalige Empfangsgebäude ist gut gepflegt und inzwischen ein Cafe.

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Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände hat die IG Spreewaldbahn ihr Quartier. In einer kleinen, öffentlich zugängliche Ausstellung findet man einige aufgebockte Wagenkästen und eine Diesellok.

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Bis auf den hervorragend rekonstruierten G-Wagen-Kasten leider in weniger gutem Erhaltungszustand.

[img]https://live.staticflickr.com/65535/50082450663_971a438c6f_b.jpg" class="zoom-large"[/img]

Immerhin können die Wagen Anhaltspunkt für Verfeinerungen der Tillig-Modelle bzw. Eigen- und Umbauten liefern.

Ein zweiter Teil mit Bildern der Strecke zwischen Lübben und Straupitz und von Straupitz nach Goyatz ist in Arbeit.


Werdauer hat sich bedankt!
drfan  
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RE: Impressionen aus dem Spreewald

#2 von Joak , 06.07.2020 21:51

Schöne Bilder und eine schöne Geschichte. Vielen Dank fürs zeigen.
Freue mich auf Teil 2


Grüsse
Hauke


 
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RE: Impressionen aus dem Spreewald

#3 von hubedi , 10.07.2020 22:34

Hallo,

ich bin auch auf Teil zwei gespannt. Der Spreewald ist ja wirklich ein schöne Gegend ...

LG
Hubert


Hier geht's zu den Bauberichten der "Mark Michingen"
Und hier stelle ich mich kurz vor ...

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