Servus,
@ Michi & Flo:
Danke für die Rückmeldungen. Den Gebrauchtmarkt in Sachen CD-Railjet hatte ich länger unter Beobachtung. Aber bei diesen Mondpreisen, die da aufgerufen werden, muss ich sagen: ohne mich!
Ich kann zwar kaum glauben, dass ich das nochmal sagen würde, aber: Da warte ich dann gerne auf die Jägerndorfer Auflage, wann immer sie auch kommen möge
So und jetzt wird's mal für ein paar Zeilen t:
Ich bin über das vergangene Wochenende nach Bologna gereist. Ein Freund von mir hat dort geheiratet. War ne tolle Tour und ich bin natürlich per Bahn angereist.
Los ging es am Donnerstag.
Bedingt durch Brückenbauarbeiten am Hbf Hannover wurde mein Heimatbahnhof Lehrte für zwei Wochen zum IC-Halt für die Linien Köln-Leipzig(-Dresden) und Berlin-Amsterdam. Welch schöner Zufall. Zu Fernzugehren kommt der alte Eisenbahnknoten Lehrte, wenn wir mal das tägliche Flixtrain-Zugpaar ausklammern, schon lange nichtmehr.
Im Teppich-RE (IC2) geht es dann zunächst bis Halle an der Saale. Dieser IC2 ist einfach nur gruselig. Am schlimmsten ist, dass man sein Gepäck so gut wie nicht verstaut bekommt. Ich möchte über die Fahrt kein weiteres Wort verlieren.
Ab Halle möchte ich mit dem ICE-Sprinter aus Berlin über die neue Schnellstrecke nach München weiterfahren. Der Zug verlässt Halle pünktlich, kann sich jedoch dann (Zitat des Zugchefs: "nicht in die Neubaustrecke einloggen"), weswegen über die Altbaustrecke gen Erfurt gefahren werde muss. Die Fahrt endet dann jedoch in Weimar, wo der ICE komplett geräumt wird, und in den Gegenzug eingestiegen werden muss. Der ICE mit den Loginproblemen fährt zurück nach Berlin, der aus München gekommene nimmt mich dann mit Richtung Süden. Insgesamt ein ganz schönes Abenteuer, entsprechend stark verspätet geht es dann weiter...
Das ganze hat aber auch sein Gutes. Die Umleitung zwischen Halle und Erfurt führt über Großkorbetha. Dort gibt es Kesselwagen zu sehen, so weit das Auge reicht. Wer weiß, ob es mich sonst jemals dorthin verschlagen hätte?
Mit zwei Stunden Verspätung wird schließlich München Hbf erreicht. Ich nehme den nächsten Meridian in Richtung Kufstein und erreiche pünktlich zum Abendessen meine Unterkunft, das Gasthaus "Zur Post" in Kiefersfelden.
Ein ganz wunderbares Hotel, direkt am Bahnhof, mit einer sehr guten Küche. Für die Rückfahrt habe ich dort auch ein Zimmer gebucht, und bin sehr froh darüber!
Am nächsten Morgen geht es dann weiter. Zunächst mit dem Meridian von Kiefersfelden nach Kufstein.
Morgens am Bahnsteig...
In Kufstein habe ich kurz Aufenthalt, und kann einen abgestellten KLV auf einem der Überholungsgleise bestaunen.
Und endlich eine kleine Herde Zebras
Und da soll es hingehen...
Ich nehme den DB-ÖBB-EC und genieße die Fahrt auf der Unterinntalstrecke und dann über den Brenner. In Innsbruck sonnen sich acht nagelnaue ÖBB Vectrons und warten auf ihre ersten Aufgaben. Oben am Brenner warten dann sieben DB Vectrons, angeführt von einem "Das ist grün". Leider konnte ich von beiden Situationen kein Foto machen.
Zwischen St. Jodok und dem Brenner.
In Südtirol wird es dann nicht weniger spektakulär. Angeführt von 1216 005 geht es nun auf dem linken Gleis talwärts.
Die Stationsschilder sind noch sehr lange zweisprachig...
Von der schönen Landschaft kann man einfach nicht genug bekommen.
Das Wochenende in Bologna war dann wirklich sehr schön. Neben einer wirklich bemerkenswerten Hochzeitsfeier waren wir mit ein paar Freunden jeden der anderen Abende im gleichen Lokal essen, wo ich die besten Antipasti meines Lebens verspeisen dufte.
Montag bei meiner Abreise begegnet mir dann am Bahnhof Bologna Centrale noch dieses historische Gespann:
Hier nochmal der Dampfer im Portrait. Bei den italienischen Fahrzeugen kenne ich mich leider nicht so aus. Das Lokpersonal hat dann noch sehr stolz vor ihren Maschinen posiert. In den Wagen saß jedoch niemand, war vermutlich eine Überführungsfahrt.
Bei meiner Platzreservierung für die Rückfahrt habe ich großes Glück. Ich erwische eine Platz, wo es nur 3 Plätze gibt, und mir gegenüber kann niemand sitzen. So habe ich sehr viel Beinfreiheit (bin recht groß gewachsen, da ist man auf Langstrecke für jeden cm Beinfreiheit dankbar), und genieße die Fahrt im EC der ÖBB zurück durch das Trentino, Südtirol und Tirol mit erneutem Umsteigen in Kufstein nach Kiefersfelden.
Am nächsten Tag geht es dann via München nach Hause. Die Umsteigezeit in München reicht zum Glück für einen Besuch an Gleis 11 noch aus, sodass auch ein kleines Souvenir in meinem Rucksack landet. Dieser schicke ÖBB-Schwenkdachwagen kann dort ergattert werden.
Für die Rückfahrt habe ich dann in der 1. Klasse einen Platz gebucht, weil der nur 10 Euro mehr kostete, und muss sagen: Das war wirklich super! So geht dann leider viel zu schnell eine schöne Tour zu Ende.
Etwas zusammenreißen musste ich mich, beim Gleis 11 nicht direkt einen von diesen tollen Doppel-Taschenwagen mitzunehmen. Eine Fahrt über den Brenner macht schon mächtig Lust darauf, so einen Zug zu haben. Aber die LKW-KLV kommen ja leider nicht über den Semmering. Vielleicht muss ich da irgendwann mal eine Ausnahme machen.
Ich habe ja eigentlich auch einen Taschenwagenzug. Aber diese filigranen Doppel-Taschenwagen von Roco, Piko und RockyRail sind schon echte Hingucker...
Naja mal schauen, vielleicht ist ja irgendwann Geld dafür übrig.
Soviel zu diesem kurzen Reisebericht. Es gab wirklich viel zu sehen und hat großen Spaß gemacht. Von den Alpen kann ich einfach nicht genug bekommen...
Achja, für die eigene Anlage gab es eine wirklich wichtige Anregung: ich war ja begeistert von den Herbstfarben bei der Vegetation. Die vielen tollen Farben, so ala Indian Summer. Da müssen bei mir auch ein paar Ecken entsprechend gestaltet werden, und nicht nur im satten Grün des Sommers. Mal schauen wie man das umgesetzt bekommt...
Bis bald!
Armin