Hallo Andreas,
das sind ja wirklich eine Menge Fragen . Aber der Reihe nach! Zunächst einmal muß ich zugeben, daß mir nicht ganz klar ist, wie du jetzt deine erste Weiche baust. Klebst du da die Schienen auf Pertinaxschwellen? Oder direkt auf Holzschwellen? Aber wie auch immer, das würde ich so nicht machen. Ich denke, der sinnvollste Start in den Weichenbau ist die klassische Methode mit Löten auf Pertinaxschwellen. So habe ich auch mal angefangen, siehe vorne. Die Lötverbindungen kannst du jederzeit korrigieren, das Ergebnis ist formstabil und nach entsprechender Farbgebung auch optisch o.k. Geklebt habe ich bisher nur eine Weiche, weil ich unbedingt die gefrästen Kleineisen aus Polystyrol mit den Schraubenköpfen haben wollte. Diese Weiche liegt aber seitdem nur im Schrank und sieht gut aus, ich trau der Klebung nicht. Man kriegt sie mit relativ geringer Gewalt wieder auseinander. Aber dazu habe ich eine bessere Lösung in Arbeit, siehe unten. Doch jetzt zu Deinen Fragen:
Mit der Längenausdehnung habe ich bisher keine Probleme gehabt. Auf die Länge einer Weiche sowieso nicht. Ansonsten sollte man beim Gleisbau in regelmäßigen Abständen eine kleine Dehnungsfuge lasen.
Beim Fräsen selbst gehen überhaupt keine Fräser drauf. Das ist ja das Schöne. Ich habe bisher erst zwei Fräser abgebrochen, beide beim Werkzeugwechsel durch Ungeschicktheit. Die Taschen in den Schwellen sind mit 0,6mm spiralverzahntem Fräser aus einem China-Zehner-Billigpack gemacht, die Polystyrolkleineisen mit einem 0,5mm Einschneider vom einheimischen Händler. Wenn in einem Fräsprogramm verschiedene Fräser zum Einsatz kommen, setzt das Programm nach dem Fräserwechsel einfach fort. Unabhängig davon kann man innerhalb des Fräsprogramms an jede beliebige Stelle springen, wenn man das möchte.
Meistens mache ich die Zeichnungen mit Target3001, ist eigentlich für Leiterplatten, aber auch für so einfache 2D-Zeichnungen gut zu gebrauchen. Für die korrekte Schwellenlage brauchst du die entsprechenden Schwellen doch nur um den halben Weichenwinkel drehen und entsprechend in der Länge ändern.
Bei der geklebten Weiche hatten die Kleineisen passende Führungen für die Schienen, denn wie du richtig erkannt hast, gibt es nur einen Versuch . Deshalb nochmal: lieber löten.
Die Rippenplatten sind in der richtigen Welt 345 x 160 mm, macht in H0 etwa 4,0 x 1,8 mm.
So, und nun noch ein kurzer Ausblick, wie man die schönen Rippenplatten mit Schraubenköpfen einsetzen kann ohne zu kleben. An Stelle der seitlichen Führung für die Schiene bekommen die Rippenplatten jeweils ein Loch.
Für einfache Gleise wird dann nur genagelt.
Bei den Weichen soll dann durch zusätzlich eingelötete, tiefer liegende Pertinaxstreifen zwischen den Schwellen (so wie Weichen-Walter seine Halbbausätze liefert) für ausreichende Stabilität und Genauigkeit gesorgt werden. Darauf bin ich erst durch einen Stummikollegen gekommen, der seine Weichen so bauen möchte. Etwa so:
Eine entsprechende Weiche steht aber noch aus, im Moment ist die Bastelzeit etwas knapp. Aber irgendwann demnächst kann ich vielleicht ein erstes Muster vorstellen.
Schönen Abend noch
Ulli