RE: Weichenselbstbau

#276 von garti62 , 15.02.2019 22:08

Hallo Andreas,

das sind ja wirklich eine Menge Fragen . Aber der Reihe nach! Zunächst einmal muß ich zugeben, daß mir nicht ganz klar ist, wie du jetzt deine erste Weiche baust. Klebst du da die Schienen auf Pertinaxschwellen? Oder direkt auf Holzschwellen? Aber wie auch immer, das würde ich so nicht machen. Ich denke, der sinnvollste Start in den Weichenbau ist die klassische Methode mit Löten auf Pertinaxschwellen. So habe ich auch mal angefangen, siehe vorne. Die Lötverbindungen kannst du jederzeit korrigieren, das Ergebnis ist formstabil und nach entsprechender Farbgebung auch optisch o.k. Geklebt habe ich bisher nur eine Weiche, weil ich unbedingt die gefrästen Kleineisen aus Polystyrol mit den Schraubenköpfen haben wollte. Diese Weiche liegt aber seitdem nur im Schrank und sieht gut aus, ich trau der Klebung nicht. Man kriegt sie mit relativ geringer Gewalt wieder auseinander. Aber dazu habe ich eine bessere Lösung in Arbeit, siehe unten. Doch jetzt zu Deinen Fragen:

Mit der Längenausdehnung habe ich bisher keine Probleme gehabt. Auf die Länge einer Weiche sowieso nicht. Ansonsten sollte man beim Gleisbau in regelmäßigen Abständen eine kleine Dehnungsfuge lasen.

Beim Fräsen selbst gehen überhaupt keine Fräser drauf. Das ist ja das Schöne. Ich habe bisher erst zwei Fräser abgebrochen, beide beim Werkzeugwechsel durch Ungeschicktheit. Die Taschen in den Schwellen sind mit 0,6mm spiralverzahntem Fräser aus einem China-Zehner-Billigpack gemacht, die Polystyrolkleineisen mit einem 0,5mm Einschneider vom einheimischen Händler. Wenn in einem Fräsprogramm verschiedene Fräser zum Einsatz kommen, setzt das Programm nach dem Fräserwechsel einfach fort. Unabhängig davon kann man innerhalb des Fräsprogramms an jede beliebige Stelle springen, wenn man das möchte.

Meistens mache ich die Zeichnungen mit Target3001, ist eigentlich für Leiterplatten, aber auch für so einfache 2D-Zeichnungen gut zu gebrauchen. Für die korrekte Schwellenlage brauchst du die entsprechenden Schwellen doch nur um den halben Weichenwinkel drehen und entsprechend in der Länge ändern.

Bei der geklebten Weiche hatten die Kleineisen passende Führungen für die Schienen, denn wie du richtig erkannt hast, gibt es nur einen Versuch . Deshalb nochmal: lieber löten.

Die Rippenplatten sind in der richtigen Welt 345 x 160 mm, macht in H0 etwa 4,0 x 1,8 mm.

So, und nun noch ein kurzer Ausblick, wie man die schönen Rippenplatten mit Schraubenköpfen einsetzen kann ohne zu kleben. An Stelle der seitlichen Führung für die Schiene bekommen die Rippenplatten jeweils ein Loch.



Für einfache Gleise wird dann nur genagelt.





Bei den Weichen soll dann durch zusätzlich eingelötete, tiefer liegende Pertinaxstreifen zwischen den Schwellen (so wie Weichen-Walter seine Halbbausätze liefert) für ausreichende Stabilität und Genauigkeit gesorgt werden. Darauf bin ich erst durch einen Stummikollegen gekommen, der seine Weichen so bauen möchte. Etwa so:



Eine entsprechende Weiche steht aber noch aus, im Moment ist die Bastelzeit etwas knapp. Aber irgendwann demnächst kann ich vielleicht ein erstes Muster vorstellen.

Schönen Abend noch
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#277 von Jandrosch ( gelöscht ) , 16.02.2019 08:57

Moin Ulli,
ganz großes Kino ist weit untertrieben .......... das alles sieht so realistisch aus

Besonders diese beiden Bilder

Zitat











haben es mir angetan.
Normalerweise erkennt man bei einer solchen Detailaufnahme allerlei kleine Macken - bei Deinen Bildern sehe ich aber keine. Absolut T O P !


Jandrosch

RE: Weichenselbstbau

#278 von Frank1969 , 16.02.2019 13:48

Hallo Ulli,

wie Jandrosch schon schrieb, einfach traumhaft schön!

Grüße
Frank


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RE: Weichenselbstbau

#279 von giesl ejektor , 16.02.2019 22:23

Hallo Ulli,

besser geht es nicht mehr, perfekt!
Die Kleineisen mitsamt den Schienennägeln sehen hervorragend aus.
Aber die damit verbundene Arbeit ist natürlich auch erheblich, aber durch das Ergebnis wird man wieder entschädigt! rost:


Viele Grüße und bis bald


Lutz




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RE: Weichenselbstbau

#280 von Inspektor , 16.02.2019 23:07

Hallo Ulli,

Du hast ja wirklich schnell geantwortet. Meine Methode ist bei der Frage wohl nicht deutlich geworden, daher habe ich mal ein Bild vom momentanen Zustang gemacht:

Die Profile werden zuerst in die korrekte Lage gebracht und dann von unten durch die Langlöcher mittels Silberdraht stabilisiert. Im Prinzip entspricht das dem Löten auf Pertinax Schwellen, aber dann soll die gesamt Weiche auf Holzschwellen geklebt werden. Das Vorgehen funktioniert im Grunde auch, nur die notwendige Präzision bei der Spurweite läßt zu wünschen übrig. Zum Glück kann man das mit dem Lötkolben korrigieren, aber richtig toll ist das nicht. Es wäre eben schön, wenn die Schwellen gleich im richtigen Abstand liegen. Die Hölzchen, die das Profil ausrichten sollen, sind auch schnell mal ein oder zwei Zehntel verrutscht und schon ist das gerade Profil nicht mehr so ganz gerade...

Die Haltbarkeit Deiner Fräser überrascht mich, da ich schon anderes gelesen habe. Allerdings freut mich das natürlich, da damit eine eigene Fräse doch wahrscheinlicher wird.

Die Frage zu den Schwellen habe ich vermutlich nicht deutlich genug formuliert. Bei der Weiche reicht einfaches Kippen um den halben Weichenwinkel natürlich aus, aber wie ist das im (anschließenden) Bogen? Ich habe da auch nicht einfach ein Kreissegment, sondern die Tangenten gehen mittels eines variablen Radius ineinander über. Aber ich muß mir mal in den nächsten Tagen Target3001 mal ansehen - vielleicht geht das ja damit.

Die Rippenplatten haben bei Deiner Weiche doch verschiedene Größen, wenn ich das auf diesem Bild (Beitrag #235) richtig erkennen kann:


Gruß und Vielen Dank für die Infos,
Andreas


 
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RE: Weichenselbstbau

#281 von Ralf Franke , 17.02.2019 10:34

Hallo Ulli,
Dein Weichen Selbstbau Bericht verfolge ich mit großen Interesse, es gibt doch immer wieder neue höchst bemerkenswerte Ideen.
Die zwischengesetzten und abgefrästen Pentaxschwellen zur stabielen Befestigung der Schienen lösen wohl sicherlich das Problem, dass sich die Schienen nicht so fest mit Polystrol Kleineisenen / schwellen verkleben lassen. Schein eine ausgezeichnete Idee zu sein.

MfG
Ralf


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RE: Weichenselbstbau

#282 von garti62 , 17.02.2019 12:01

Einen schönen sonnigen Sonntag alle zusammen,

erstmal vielen Dank an Jandrosch, Frank, Lutz und Ralf für Eure netten Kommentare. Tatsächlich glaube ich auch, jetzt die perfekte Methode gefunden zu haben. Lässt sich gut zusammenbauen und das Ergebnis gefällt mir.

@ Andreas: Ah ja, jetzt sehe ich, wie Du vorgehen willst. Im Prinzip wie die Bausätze von Wagenwerk, nur nicht mit Nageln sondern mit Kleben. Dazu zwei Tipps von mir. Wenn Du beim Kleben bleiben willst, würde ich die Zahl der "Stabilisierungsdrähte" noch etwas erhöhen, dann bist Du unabhängig davon, wie gut die Klebung nachher wirklich hält. Dazu müssen die Drähte aber dann auch dranbleiben und irgendwie mit eingeschottert werden. Alternativ würde ich das Nageln mit abgeschnittenen Tackerklammern Nr.10 in Betracht ziehen. Dann könnte man die Drähte nach Fertigstellung auch wieder auslöten.

Deine Lehre sieht doch schon sehr gut aus. Ich würde noch mehr Anschlagleisten vorsehen, im Prinzip überall, wo sie der Löterei nicht im Wege sind. Wenn Du sie exakt auf deine Vorlage aufklebst ist das genau genug. Wegen eines Zehntel-Millimeters musst Du Dir da keine Gedanken machen, das tut der Funktion keinen Abbruch. Wichtig ist nur, das Herzstück- und Zungenschienen exakt fluchten und die Spaltmaße in der Norm sind.

Die Haltbarkeit der Fräser liegt im Umgang damit, nicht am Fräser selbst. Bei sinnvollen Fräseinstellungen (Drehzahl, Vorschub, Zustellung, richtiger Fräsertyp) gibt es für den Fräser keinen Grund kaputtzugehen.

Was das Zeichnen von Gleisen im Bogen angeht: wenn ich das richtig sehe, benötigst Du eigentlich nur einen Schwellenplan. Da kann ich Dir modellgleis21 empfehlen. Ist eigentlich ein Gleisplanungsprogramm, erlaubt aber die freie Einstellung aller möglichen Parameter wie Schwellengröße, Abstand, Schwellenlage usw. Auch die Konstruktion eigener Weichen mit beliebiger Geometrie ist möglich. Für einzelne Weichen oder kleinere Gleisfiguren reicht die kostenlose Demoversion aus. Mittels eines pdf._Druckers und eines pdf. zu dxf. Konverters kannst du deine Werke dann auch in Dein CAD-Programm exportieren, um sie vielleicht für eine Fräse weiter zu bearbeiten.

Die Rippenplatten im Herzstückbereich sind natürlich selbst entworfen Einfach aus zwei Standardrippenplatten zusammengesetzt und entsprechend bearbeitet. Für die Gleitplatten der Zungen und für die Radlenker sind die Rippenplatten einfach nur entsprechend verlängert.

So ich hoffe, ich konnte alle Deine Fragen beantworten.

Schöne Grüße
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#283 von garti62 , 19.02.2019 20:27

Hallo Andreas

Zitat
Dazu zwei Tipps von mir. Wenn Du beim Kleben bleiben willst, würde ich die Zahl der "Stabilisierungsdrähte" noch etwas erhöhen, dann bist Du unabhängig davon, wie gut die Klebung nachher wirklich hält. Dazu müssen die Drähte aber dann auch dranbleiben und irgendwie mit eingeschottert werden.



Mir ist eben aufgefallen, das ich da totalen Quatsch geschrieben habe. Entschuldige bitte. Die Drähte können natürlich nicht dranbleiben, das gibt einen Kurzschluß. Für diese Variante müßtest Du schmale Pertinaxstreifen nehmen. Schau Dir mal bitte auf der Seite von Weichen-Walter die Halbbausätze an. Die werden genau so gefertigt.

Schönen Abend noch
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#284 von Inspektor , 21.02.2019 14:44

Hallo Ulli,

ich wollte die Drähte sowieso wieder auslöten, aber danke für den Hinweis.

Auf die Drähte bin ich unter anderem auch deshalb gekommen, weil ich keine Bezugsquelle für Pertinax Platinen finde. Es gibt überall nur PCBs mit Glasfasern, aber das beim Sägen und Bohren ja nicht so toll wegen dem Staub und der Abnutzung des Werkzeugs. Einfache Hartpapierplatinen sind heute wohl kaum noch zu bekommen.

Gruß,
Andreas


 
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RE: Weichenselbstbau

#285 von garti62 , 21.02.2019 18:22

Hallo Andreas,

kupferkaschiertes Halbzeug auf Hartpapierbasis gibt's z.B. beim großen C. Einfach dort mal als Suchbegriff Bungard eingeben, ohne Fotobeschichtung. Aber auch FR4 kannst Du verwenden, so schlimm ist das nun auch nicht. Ich würde zum Schneiden allerdings kein Sägeblatt nehmen sondern eine Diamanttrennscheibe (z.B. für die Proxxon-Säge).

Schöne Grüße
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#286 von Schachtelbahner , 21.02.2019 19:10

Die GFK Platten kann man mit dem Hartmetallsägeblatt mit der Proxxon sehr gut sägen.


Grüße von Kurt
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RE: Weichenselbstbau

#287 von Jandrosch ( gelöscht ) , 21.02.2019 20:00

Zitat

Die GFK Platten kann man mit dem Hartmetallsägeblatt mit der Proxxon sehr gut sägen.



Das kann man durchaus so machen, mit einer Trennscheibe geht es nach meiner Erfahrung aber doch um einiges besser.
Es gibt für die kleine Tischkreissäge von Proxxon ( und sicherlich auch für alle anderen) extra so eine Scheibe - da macht das Schneiden richtig Spaß.
Der Hinweis von Kurt ist schon richtig, aber das Sägeblatt muß dafür auch absolut scharf sein.


Jandrosch

RE: Weichenselbstbau

#288 von Inspektor , 07.03.2019 08:25

Hallo zusammen,

heute habe ich mal eine Frage zu den Trennstellen, die man allgemein wohl vor dem Herzstück macht. Ich frage mich, ob die wirklich notwendig sind. Hinter dem Herzstück ist es klar, aber davor hat man doch eigentlich eine Trennung, wenn die Zungen nicht anliegen.



Wenn nun die Räder keinen Kontakt zur abliegenden Zunge haben, mußte das doch funktionieren. Sollte ich hier einen Denkfehler haben, bitte ich um eine Erklärung.

Noch eine Bemerkung zum Bild: Es ist nur eine Prinzip Skizze, auf der zudem der Schienenfuß und nicht der -kopf dargestellt ist. Daher bitte nicht an den fehlenden Abständen der Schienen stören.

Gruß,
Andreas


 
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RE: Weichenselbstbau

#289 von Frank1969 , 07.03.2019 13:31

Hallo Andreas,

so wollte ich die Polarisierung ursprünglich auch machen. Praktisch kam immer mal wieder ein Radsatz gegen die nicht anliegende Zunge und löste einen Kurzschluss aus. Ich wollte auch aus optischen Gründen keinen zu großen Abstand zwischen Zunge und Aussenschiene wählen, was die Gefahr verringert hätte. Ich habe deshalb die Zungen vom Herzstück elektrisch getrennt. Das Thema Radsätze und Einhaltung der NEM durch die Hersteller vertiefe ich hier lieber nicht...

Viele Grüße
Frank


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RE: Weichenselbstbau

#290 von hubedi , 07.03.2019 15:51

Hallo Andreas,

so wie Du es gezeichnet hast, sind meine Weichen geschaltet. Zungen und Herzstück bilden bei meinen Selbstbauten weitestgehend eine Einheit. Mir war es wichtig, gerade in Spur N möglicht wenige Trenn- und damit Stoppstellen im Weichenbereich zu haben. Den Nachteil hast Du schon angedeutet ... die Radsätze könnten im Spalt zur nicht anliegenden Zunge einen Kurzschluss verursachen. Dieser Spalt muss ergo ausreichend groß sein. Außerdem gilt es, die Radsätze zu prüfen und das Radsatzinnenmaß normgerecht einzustellen. Das empfiehlt sich allerdings sowieso.

Ich schalte das Herzstück außerdem mit zwei getrennten Relais bzw. Schaltern am Antrieb um. Der Ablauf beim Umlegen der Zungen geht so: Zuerst wird das Herzstück komplett von der Schienenspannung abgetrennt. Dann startet das Servo und legt die Zungen um. Ist die Endlage erreicht, verbindet der für diese Weichenlage zugehörige Kontakt die Fahrspannung wieder entspr. mit dem Herzstückbereich. So wird ein Kurzschluss während des Umlegens sicher vermieden. Ich hoffe, ich habe es verständlich erklärt. Das klappt bislang ohne Zwischenfälle prima ...

LG
Hubert


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Und hier stelle ich mich kurz vor ...

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RE: Weichenselbstbau

#291 von Lohengrin_Wien , 08.03.2019 14:12

Ein vorbildgerechter Zungenaufschlag ist irgendwo bei 2 mm. Ich würde das aus optischen Gründen nicht wesentlich vergrößern.
Eine Trennstelle, die vielleicht 0,2 mm dick ist, kann betrieblich keine Störung verursachen. Einfach ein dickes Papier zwischen die Schienen und mit Superkleber tränken, fertig.

Mein jüngstes Werk schaut so aus, der Zungenaufschlag beträgt 2 mm, der Verstellweg ca. 2,7 mm:



Den Entstehungsweg kann man am besten hier nachlesen.

LG

Martin.


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RE: Weichenselbstbau

#292 von garti62 , 10.03.2019 10:39

Hallo zusammen,

@Andreas: im Prinzip haben ja Frank und Hubert Deine Frage schon beantwortet.

@Martin: Vielen Dank, Dein Video adelt meinen thread! Es stellt zwar meine bescheidenen Selbstbauversuche in den Schatten, aber damit kann ich gut leben . Denn wenn man sich mal die Entstehungsgeschichte anschaut, es ist schon beeindruckend, welchen zeitlichen, organisatorischen und auch finanziellen Aufwand Du da betrieben hast. Hut ab! Aber das Ergebnis sucht seinesgleichen!
Mal noch ne Frage dazu: das recht kräftige "Klacken" der Verschlüsse, auch ohne Zeitlupe, ist das echt? Oder hört man da das Umschalten des Polarisierungsrelais? Ich finde, diese Geräuschkulisse wertet das Ganze noch mal auf. Ich denke nämlich gerade, darüber nach, meine Weichenantriebe vielleicht auch, wie von Hubert zuvor beschrieben, mit zwei Relais auszustatten. Nicht, weil ich dem Umschalten in Mittelstellung nicht vertraue, aber dieses Klackgeräusch an den Endlagen gefällt mir ausgesprochen gut.

Schönen Sonntag noch
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#293 von Lohengrin_Wien , 10.03.2019 23:49

Zitat

@Martin: Vielen Dank, Dein Video adelt meinen thread! Es stellt zwar meine bescheidenen Selbstbauversuche in den Schatten, aber damit kann ich gut leben . Denn wenn man sich mal die Entstehungsgeschichte anschaut, es ist schon beeindruckend, welchen zeitlichen, organisatorischen und auch finanziellen Aufwand Du da betrieben hast. Hut ab! Aber das Ergebnis sucht seinesgleichen!
Mal noch ne Frage dazu: das recht kräftige "Klacken" der Verschlüsse, auch ohne Zeitlupe, ist das echt? Oder hört man da das Umschalten des Polarisierungsrelais? Ich finde, diese Geräuschkulisse wertet das Ganze noch mal auf. Ich denke nämlich gerade, darüber nach, meine Weichenantriebe vielleicht auch, wie von Hubert zuvor beschrieben, mit zwei Relais auszustatten. Nicht, weil ich dem Umschalten in Mittelstellung nicht vertraue, aber dieses Klackgeräusch an den Endlagen gefällt mir ausgesprochen gut.



Bitte stell Dein Licht nicht unter den Scheffel! Jeder hat seine eigene Zugangsweise und eigene Lösungen, und jeder hat seine Prioritäten.

Zum Weichenantrieb habe ich vor, eigene Berichte zu verfassen, aber erst, wenn Evolutionsstufe 2 erreicht ist.
Im Moment nur so viel, daß hier tatsächlich das Fallen der Birne nachgeahmt wird, und zwar mechanisch. Das Klacken ist also wirklich echt und hat mit dem auch vorhandenen Umschalter nichts zu tun. Das Servo hebt ein Gewicht an, das dann jenseits des Totpunktes runterfällt und die Weiche stellt.

Da dieser Antrieb gar nicht so viel Arbeit ist, werde ich alle Weichen, die ortsgestellt sind, so ausrüsten. Gleichzeitig werden aber die weiterentwickelten Exemplare modular aufgebaut sein, sodaß manche Teile für handgestellte und elektrische Weichen gleichermaßen verwendet werden können. Die elektrischen haben dann eben nicht den Bumperer, sondern eine langsame Bewegung nur durch das Servo.

Ich selbst habe, glaube ich, die Evolutionsstufe erreicht, in der ich auch auf akustische Aspekte bei der Anlage wert lege. Sogar meine erste Krawall-Lok hab ich schon. Und plane schon die Ausrüstung der anderen......

LG

Martin.


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RE: Weichenselbstbau

#294 von garti62 , 13.03.2019 22:55

Hallo Martin,

ah, das macht die Sache ja erst richtig interessant. Bitte warte nicht zu lange, bis Du die Konstruktion des Antriebes vorstellst. Mich interessiert das brennend, was Du da entwickelt hast.

Neugierige Grüße
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#295 von garti62 , 21.03.2019 21:30

Hallo liebe Stummis,

und speziell liebe Gleis- und Weichenselbstbauer. Heute ist mir zufällig bei Lidl dieses kleine Gerät für 29,99€ über den Weg gelaufen:



Jeder Tischler wird jetzt wahrscheinlich schmunzeln, aber für die Modellbahnwerkstatt gar nicht so schlecht. Und besonders natürlich für Herzstückschienen und Weichenzungen

Schönen Abend noch
Ulli

Und nein, ich krieg von Lidl keine Prozente


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RE: Weichenselbstbau

#296 von 750mm-fan , 22.03.2019 21:03

Na dann schauen wir mal, wann LIDL die daneben stehende (kleine)Tischkreissäge auf den Wühltisch wirft.


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RE: Weichenselbstbau

#297 von garti62 , 02.02.2020 16:03

Hallo liebe Stummis,

ich möchte auch mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben. Etwas Neues zum Gleis- und Weichenbau gibt es noch nicht zu vermelden. Die Betonung liegt dabei aber auf "noch nicht". Nach einer etwas längeren Schaffenspause habe ich mich mal mit der Spur 0 beschäftigt. Allerdings erst mal in der Theorie. Und natürlich erst mal mit dem Gleisbau. Nach ausgiebigem Studium im Netz habe ich mittlerweile eine erste Vorstellung, wie ich ein einigermaßen vorbildnahes Gleis hinbekomme. Aber beim Weichenbau bin ich noch am Grübeln. Und deshalb habe ich mal eine Frage an die Forumskollegen, die evtl. im richtigen Leben mit dem Weichenbau zu tun haben oder hatten: Kann beim Bau einer Weiche mit Holzschwellen auch der Oberbau KS mit Spannklemme verwendet werden oder wurde dort grundsätzlich Oberbau K mit Klemmplatte angewendet? Ich habe im Netz leider nicht ein Bild finden könne, auf dem eine Holzschwellenweiche mit Spannklemmen zu sehen ist.
Vielen Dank schon mal im voraus und

liebe Grüße
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#298 von garti62 , 03.02.2020 21:28

Hallo Stummis,

nach langem Suchen habe ich tatsächlich etwas gefunden:



Es geht also auch mit Spannklemmen. Jetzt muß ich nur noch eine Lieferung abwarten, dann wird probeweise erst mal ein Stück Gleis gebaut.

Schönen Abend noch
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#299 von Frank1969 , 05.02.2020 14:11

Hallo Ulli,

schön, wieder etwas von Dir zu lesen. Ich hoffe, Du hast auf der Arbeit inzwischen etwas weniger Stress.
Die großen Spuren haben etwas faszinierendes allein schon durch ihre Größe. Ich bin schon gespannt, was Du hier zeigen wirst!
Außer Kabelbäume, Kabelbinder und neue Platinen von Fichtelbahn für die Servos und Gleisabschnitte gibt es bei mir noch nichts vorzeigbares. Aber ich bin endlich fast durch damit.

Viele Grüße
Frank


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RE: Weichenselbstbau

#300 von garti62 , 05.02.2020 21:47

Hallo Stummis,

@Frank: Das hört sich aber nach einer ganzen Menge Vorzeigbarem an Da bin ich ganz froh, daß ich immer nur irgendwelchen Kleinkram bastele. Ja, die größeren Fahrzeuge der Spur 0 haben schon was. Wenn man erstmal so ein Teil in der Hand hatte, ist schon toll. Ist ein ganz neues Level, was die Detailierung angeht. Das ist aber gleichzeitig auch der Nachteil, man sieht jedes Detail. Bei H0 muß man nur ein wenig Abstand halten und die Details verschwimmen, der Gesamteindruck wird entscheidend . Deshalb werde ich erst mal schauen, ob ich halbwegs preiswert ein Gleis hinbekomme, das mir gefällt.
Heute kam auch das ersehnte Päckchen von der Firma Wenz mit Gleisnägeln und geätzten Spannklemmen. Ich hab dann auch gleich mal ein kleines Stück Gleis zusammengenagelt:





Das gefällt mir schon mal ganz gut. Die Schwellenschrauben müssen noch etwas verändert werden, da passen die Proportionen noch nicht so recht.
Aber ist ja erst mal nur ein Test.

Schönen Abend noch
Ulli


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