So Ihr lieben Stummis,
lange lange ist es her, dass ich hier mal von mir habe hören lassen. Aber wie es so ist, die Mischung aus zu wenig Zeit, kaputtem Computer und einem Familienleben außerhalb der Moba, lassen irgendwie zu wenig Zeit für die Dokumentation meines erbärmlichen Schaffens. Respekt an alle, die hier sowohl bei Ihren Anlagen als auch im Forum so aktiv sind. Das krieg ich nicht hin. Ich bin ja schon froh, wenn ich überhaupt zum Basteln komme...
Was ist passiert in den letzten vier Monaten?
Ich habe die Holzwüste um den Teil, der irgendwann mal Oberberg werden soll, erweitert und dort meine verbliebenen dreieinhalb Piko-Gleise mit Dreiwegeweiche und einer Einfachweiche zu einem kleinen Endbahnhof mit separatem Anschließer und Umfahrmöglichkeit ausgebaut. Das alles nur als Provisorium. Der Fokus liegt erst einmal auf dem Durchgangsbahnhof Fischingen im Allgäu. Ursprünglich war ja mal angedacht, die Vorbildstrecke von Sonthofen über Fischen im Allgäu nach Oberstdorf nachzubauen. Aber da meine Pläne jetzt soweit abgewichen sind, heißen die Orte halt Sankt Hofen, Fischingen im Allgäu und Oberberg. Da die Einwohner Fischens sich soweit ich weiß als Fischinger bezeichnen, würde das ja irgendwo auch ein wenig passen. Sonthofen hat einen kleinen Ortsteil namens Hofen mit einer kleinen Kapelle, also passt da auch Sankt Hofen. Nur bei der Abwandlung von Oberstdorf bin ich noch unsicher. Ich habe lange Oberstau favorisiert, weil Oberstdorf einige Ortsteile mit -au am Ende hat (Birgsau, Spielmannsau), aber irgendwie klingt das nach Heumarer Dreieck, Kamener Kreuz, Berliner Ring oder Hamburg vor dem Elbtunnel

Oberstbach, Oberberg oder oder oder...vielleicht fällt einem Stummikollegen ja noch was kreatives ein?
Eine Übersicht des Machwerks sieht gerade so aus (es lebe das Weitwinkelobjektiv, der Raum ist in Wirklichkeit wesentlich kleiner als er hier wirkt...):
Dann war ich fleißig an einigen Stellen.
Beim Fiddleyard war eigentlich nur noch die Frage offen, ob ich etwas finde, womit man anstelle des Heißklebers die Unterlegscheiben befestigen kann. Ich habe jetzt stinknormalen UHU Alleskleber strong verwendet. Da hält alles und bricht nix raus. Krieg ich aber wohl auch nie wieder auseinander...
Beim Gleisbau habe ich jetzt die Fahrstromversorgung über die Herzstückpolarisation gleich miterledigt. Bei acht Weichen im Bahnhof habe ich acht Einspeisepunkte, das sollte soweit genügen. Im Übrigen sind die Schienenstöße verlötet worden.
Und dann, ja dann habe ich mit der Gestaltung begonnen. Mit den wunderbaren Gipsformen von Klaus Spörle habe ich nach vielen, vielen Fehlversuchen zwei Bahnsteige hinbekommen, wobei mir der eine bereits wahnsinnig gut gefällt und der Schüttbahnsteig eher so lala geworden ist. Aber seht selbst:
Extremnahaufnahmen sind wie immer zu vermeiden

Bei dem Schüttbahnsteig muss ich mal schauen, ob ich den noch irgendwie gerettet bekomme oder ob ich ihn (das dritte Mal) abreiße und neu mache.
Dann habe ich an den Güterschuppen auch aus der Spörle-Laderampenform sowie Balsaholz als Belag eine Schuppenrampe mit seitlicher Abstellgelegenheit gebastelt. Den Balsaholzbelag mit feinst gesiebtem Vogelsand und Leim bestrichen und dann halbwegs betonfarben angemalt. Bei der Mauer selbst muss ich noch mal ein paar Pinselstriche wagen, wie mir scheint. Da fehlen mindestens noch ein paar Lichter und etwas Moos. Und so sieht das aus:
Passend daran schließt dann das kleine Bahnhofsgebäude und der Güterschuppen an:
Und wenn man noch ein bißchen "Jrööns", wie der Rheinländer sagt, zufügt, sieht es fast schon aus, wie ein kleiner Bahnhof:
Was hab ich sonst noch gemacht:
Erste Wagenalterungsversuche mit Wasserfarben um das Ganze reversibel zu machen:
Und im Sommer auch erste Baumselbstbauversuche. Ich präsentiere das Modell "Waldsterben"
Und ein bißchen Elektrik-Inspiration zum Verkabeln einer Walk-Around-Anlage hab ich auch noch
Dieses Ding hier habe ich in meinem EDV-Fundus gefunden:
Das ist ein ISDN-S0-Verteiler, der in grauer Vorzeit mal dazu diente, mehrere Telefone an eine Leitung anzuschließen. Wenn ich mich recht erinnere.
Der hat unten einen Eingang, in den man sowohl RJ11/RJ12/RJ14 (9,6mm), als auch RJ45(11,6mm)-Modularstecker einstöpseln kann und dann sechs Ausgänge in die man ebenfalls diese Stecker stecken kann.
Nun habe ich den Slaveausgang meines Roco 10764 Digital-Verstärkers mittels Kabel mit dem Eingang des ISDN-Verteilers verbunden. Hier ist nur darauf zu achten, dass das Kabel mit mindestens vier Kontakten beschaltet ist (Also entweder 6P4C oder 8P4C, wobei die Zahl vor dem P die maximale Kontaktmöglichkeit angibt und die Zahl vor dem C die tatsächlich beschalteten Kontakte. Die Zahl vor C darf auch höher als 4 sein, 4 ist aber für Xpressnet-Slaveanschlüsse das Minimum).
Dann kann man entweder die Multi- oder Lokmäuse (oder was sonst noch kompatibel ist) direkt mit dem Originalkabel an die Ausgänge des ISDN-Verteilers hängen oder man nimmt eine 6P4C-Modularverlängerung deren Steckbuchse man dann z.B. in die Anlagenwand für eine Stöpselstelle einlassen kann. Sieht so aus:

und eingelassen so:
Und wenn dann alles angeschlossen ist, leuchten plötzlich drei Handregler auf *freu*. Einer davon ist in der Masterbuchse und sollte nie niemals nicht abgestöpselt werden und die beiden anderen hängen am ISDN-Verteiler
Maximal habe ich dann jetzt sieben (1x Master und 6x Slave) Stöpselstellen, die ich auf der Anlage frei positionieren kann. Sollte für den Hausgebrauch auch bei einer größeren Anlage dicke reichen.
Ja, und das war es erst einmal. Momentan bin ich auf der Suche nach einem passenden Wagen- und Frachtzettelprogramm. Auf der Fremo-Seite sind ja einige Tools vorhanden. Evtl. werde ich da mal schauen, ob ich mir was abgucken kann. Die Spielform von Dieters Anlage
"Rund um Steinen" ist da schon ganz weit vorne auf meiner Liste. Auch wenn ich momentan wohl die Zugzusammenstellung nicht mittels eines Programms erledigen lasse, sondern ganz klassisch per Würfel und Frachtkarten nach Augenzahl ziehen. Ob das nachher funktioniert, wird die Zeit zeigen. Aber das Internet ist da ja auch voll von Ideen. Ich werde sicher was für mich finden.
Das wars dann erst einmal wieder aus dem Oberallgäu. Mir fällt irgendwie eine Last ab, dass ich den Beitrag jetzt endlich mal geschrieben habe und evtl. interessiert es ja auch den einen oder anderen. Ich kann jeden verstehen, der nur liest, aber nichts schreibt. Wenn ich zu allem was ich hier an tollen Ideen und noch tolleren Anlagenbasteleien sehe, was schreiben würde, käm ich nicht mehr zum Basteln.
Aber ich sehe vieles, ganz sicher
