RE: Verharztes Schmieröl bei z.B Loks, warum verharzt?

#1 von karlhg ( gelöscht ) , 16.01.2017 10:26

Moin an alle UserInnen,

ich lese gerade, es gibt bei einem Kollegen Probleme mit festsitzenden Achsen, bzw. Rädern
Diagnostiziert wird, eventuell auch nur vermutet wird, Schuld hat verharztes Öl.

Meine Märklin-Loks, zu 95 % um 2001 -2005 gekaufte Dampfloks, werden zwar von mir mit dem von Märklin entwickelten Öl geschmiert.
Sehr dezent geschmiert.
Bis heute konnte ich noch keine Verharzungen feststellen.

Nun mal meine Frage an die, welche mit Verharzungen zu kämpfen haben,
a) mit was für ein Schmiermittel hattet ihr geölt?
b) wie alt sind euere "Problem"-Fälle?

Vielen Dank für Eure Antworten ...


karlhg

RE: Verharztes Schmieröl bei z.B Loks, warum verharzt?

#2 von Dölerich Hirnfiedler , 16.01.2017 10:34

Hallo Karl,

Das Problem sind nicht die Öle, die Kunden verwendet haben. Das Problem sind die Öle, die vor der Auslieferung in der Fabrik verwendet wurden. Die jüngsten Loks, die bei mir dieses Problem zeigen, sind um 2000 hergestellt.
Es tritt auch nicht bei Loks auf, die regelmäßig fahren und auch nachgeschmiert wurden, sondern bei Loks die Jahrzehnte im Karton oder der Vitrine verbracht haben.

mfg

D.



Aus einem Märklin-Patentantrag von 1975.


 
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RE: Verharztes Schmieröl bei z.B Loks, warum verharzt?

#3 von klein.uhu , 16.01.2017 11:53

Moin,

Die heute handelsüblichen Modellbahnöle der bekannten Hersteller sind nicht das Problem.

Das Problem entstand in den 1980er bis 1990er Jahren. Da hat z.B. Märklin (aber auch andere) ab Werk ein Öl verwendet, das alleine schon durch Lagerung verharzte. Da gab es verharzte Modelle oft schon ab Ladentheke (ja, sowas gab es mal). Bei älteren Modellen ist das bei mir nie aufgetreten, auch nicht wenn die von 1960 bis 1980 im Karton standen. Die laufen alle sogar nach 40...50 Jahren noch sofort, manche bis heute ohne große Reinigungsaktion.

Ich habe auch wie Dölerich Fälle aus den Baujahren Ende 1999, neu und wenig gefahren, total verklebte Zahnräder und Ankerwellen. Bei Modellen die regelmäßig gefahren wurden, tritt das weniger störend auf, man sieht es aber doch irgendwann. Dazu kommt wohl, dass die Modelle damals noch "reichlich und gut" ab Werk geölt wurden. Je mehr Öl desto dicker die Klebemasse.

Die Empfehlung für heute also: sparsamst Ölen, gutes Schmiermittel für Modellbahn/-bau verwenden, und die Modelle auch regelmäßig mal richtig fahren lassen - dafür sind sie schließlich auch da.

Im übertragenen Sinne gilt auch hier das alte Sprichwort: wer rastet der rostet.

Gruß klein.uhu


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RE: Verharztes Schmieröl bei z.B Loks, warum verharzt?

#4 von karlhg ( gelöscht ) , 17.01.2017 13:14

Moin,
vielen Dank für Ihre Kommentierungen.
Bestätigt es sich folglich, wer seine Eisenbahnmodelle, fahrtechnisch gesehen, bewegt, ist auf der sicheren Seite.
Beachtet werden muss aber auch, nur sehr dosiert zu ölen.
Weniger ist besser.
Gleichsam natürlich die stetige Reinigung aller beweglichen Teile an meinen Loks, Waggons usw.!

Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang auch, Märklin H0 erfreut mich schon ab Mitte der 1950ziger Jahre. Auch die damaligen Modelle verharzten bei mir nie.

Übrigens, ölen tue ich meine Eisenbahnmodelle, wie geschrieben Maßstab H0,
a) mit synthetischen Uhrwerköl (Präzisionsschmierstoffe, Uhren- und Instrumentenöle der Firma Dr. Tillwich GmbH, Werner Stehr, www.tillwich-stehr.com)
oder (seltener)
b) mit dem Öl der Fa. Märklin.
Da Frau / Mann für die Modelle ja wirklich sehr, sehr wenig braucht, verwerfe ich nach 5 Jahren immer Restbestände meiner Öle.
Eben deshalb, um proaktiv einer Verharzung, zäher werdendes Öl über die Zeit, vorzubeugen.

Ich unterstelle mal, keiner von uns wechselt nie bis sehr selten im Auto das dortige Motorenöl, das dortige Getriebeöl ...


karlhg

RE: Verharztes Schmieröl bei z.B Loks, warum verharzt?

#5 von WolfiR , 19.01.2017 01:28

Hallo,

bei meinem Audi mit Automatikgetriebe wurde vor einiger Zeit auf Grund einer Anweisung vom Werk durch die Werkstatt das Getriebeöl gewechselt.
Wenn ich es richtig verstanden habe, könnten sich Ablagerungen bilden, welche die Schaltfunktion plötzlich verhindern könnten.

Weitläufige Parallelen könnte man da sehen. Das Wort "verharzt" wurde allerdings nicht verwendet.

Gruß
Wolfgang


 
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