Hallo, bin gerade dabei unseren Fuhrpark zu warten. So weit so gut. Nun bin ich bei einer alten 3041 mit Reflexkupplung angelangt. Vorwärtsfahrt ok 1. Umschalten Reflexschaltung ok, die Bleche heben sich 2. Umschalten Bleche fallen, Fahrtrichtungsumschalter wird betätigt Eigentlich sollte die Lok jetzt rückwärstfahren. Strom liegt an, alle Lichter leuchten. Keine Bewegung egal welche Reglerstellung Bin ich bei Vollgas wird der Fahrtrichtungsumschalter betätigt Beim ersten Mal heben sich die Bleche Beim zweiten Mal wird so wieder auf vorwärts umgschaltet. und die Lok fährt wieder vorwärts.
führe ich die ganzen Aktion mit dem Umschalthebel durch verhält sich das ganze ebenso.
Lötkontakte sind in Ordnung. Kollektor, Bürste und Kohle gereinigt und entfettet, Kollektor poliert.
Gibt es eine Beschreibung zur Funktion der Reflexkupplung (ich meine nicht die Bedienungsanleitung)?
Ich nehme an, Du schreibst von einer BR 81/3031? Im Text steht 3041.
Die 3031 hat eine TELEXkupplung - zum ferngesteuerten Abkuppeln. Eine RELEXkupplung ist an vielen alten Fahrzeugen verbaut - es handelt sich dabei um eine Bügelkupplung mit Vorentkupplung.
Gruß, Rainer
Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..
Hallo Verwendest du einen alten Trafo für 220 V? Wenn ja, dann ist jetzt mit 230V bei "Vollgas" die Spannung so hoch, dass der Umschalter angezogen wird.
Und die Reflex-Kupplung würde ich gerne mal sehen
Du hast eine Telex-Kupplung, wie auch dein Post nach der "Funktionsbeschreibung" vermuten lässt. Und in der Bedienungsanleitung wäre meines Wissens auch die Lösung deines Problems auf Seite 3 und 4 beschrieben durch Nachjustieren der Schaltschieberfeder bzw. Tausch der Feder.
Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn Joachim
Modelle mit Umschalt-Relais und TELEX-Kupplung haben folgende Schaltfolge:
- vorwärts, TELEX aus - vorwärts, TELEX ein - rückwärts, TELEX aus - rückwärts, TELEX ein Und dann wieder - vorwärts, TELEX aus ... und so weiter.
Wenn die Lok rückwärts nicht fährt, könnte eine der Kontaktfedern an der Schaltwalze nicht richtig anliegen. Justieren! Drück mal erst mit einem Zahnstocker bei Rückwärtsstellung ganz leicht(!) nacheinander gegen die Kontaktfederzungen, ob sie dann fährt. Dann weißt Du, welche Kontaktfeder es ist. Alles bitte mit Vorsicht und Gefühl! Diese TELEX-Relais sind empfindlich.
Ob noch ein anderen Fehler vorliegt, kann man aus der Ferne nicht beurteilen. Möglichkeiten: - Schmutz auf den Kontakten - Kabel abgerissen zwischen Relais und Feldspule - Feldspule defekt, Wicklung beschädigt
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
Zitat Verwendest du einen alten Trafo für 220 V? Wenn ja, dann ist jetzt mit 230V bei "Vollgas" die Spannung so hoch, dass der Umschalter angezogen wird.
Moin,
Das ist falsch! An einem 220V-Trafo am 220V-Stromnetz betrug die max. Fahrspannung 16V. Wird dieser 220V-Trafo am 230V-Stromnetz betrieben, beträgt die max. Fahrspannung 16,73V, also nicht mal 1V mehr. Die Umschaltspannung sollte 24V (oder gering darüber) betragen. Das sind 8V Unterschied. Da darf ein richtig justiertes Umschaltrelais noch nicht ansprechen!
Die Spannung im Stromnetz schwankt von E-Werk zu E-Werk, und auch im Laufe eines Tages, je nach Belastung des Netzes. Um dadurch auf 24V statt 16V zu kommen, müsste die Primärspannung unzulässig hoch sein.
Der Fehler ist ganz einfach eine falsche Justage oder ein Defekt der Rückholfeder des Schaltankers. Das kann man einfach einstellen oder die Feder ersetzen. Die neue muss dann aber auch richtig justiert werden.
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
Zitat ... Das ist falsch! An einem 220V-Trafo am 220V-Stromnetz betrug die max. Fahrspannung 16V. Wird dieser 220V-Trafo am 230V-Stromnetz betrieben, beträgt die max. Fahrspannung 16,73V, also nicht mal 1V mehr. Die Umschaltspannung sollte 24V (oder gering darüber) betragen. Das sind 8V Unterschied. Da darf ein richtig justiertes Umschaltrelais noch nicht ansprechen! ...
Lieber klein.uhu man kann die Theorie betrachten und die Praxis.
Viele der alten Trafos brachten die 16V bei Nennbelastung, also z.B. 32 VA. In gering belastetem Zustand war die Spannung dann schon damals höher. Meine mir vorliegenden Trafos mit 16V nomineller Fahrspannung liefern heute durchweg über 18V in gering belastetem Zustand. Wenn nun die Fahrtrichtungsumschalter damals zu 220V-Zeiten so justiert sind, dass sie auf einer Anlage auch einspeisepunktfern korrekt funktionierten, dann sprachen die deutlich unter 24V schon an, was auch die Bocksprünge deutlich reduzierte. Grundsätzlich war nach Betriebsanleitung so zu justieren, dass der Fahrtrichtungsumschalter sicher nicht bei max. Fahrspannung ansprach, aber sofort bei Umschaltspannungsstoß.
Nebenbei: Die Umschaltspannung vieler alter Trafos liegt übrigens heute bei niedriger Belastung bei etwa 30V und auch darüber.
Und ich habe nicht ohne Grund den Threadersteller auf die Bedienungsanleitung verwiesen, denn das in diesem Modell eingebaute Umschaltrelais kann man nicht am Schaltschieber durch Biegen in der Federspannung erhöhen oder verringern. Da muss die Feder zum Schwächen gedehnt werden oder wenn zu schwach durch eine neue ersetzt werden. Alternativ hängt sie der Praktiker auch kürzer auf einer Windung und nicht in der Öse ein.
Ich arbeite in meiner Argumentation mit tatsächlich gemessenen Werten und nicht nur mit der theoretischen Betrachtung, zu der ich aufgrund meiner beruflichen Bildung auch im Stande bin.
Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn Joachim
Theorie und Praxis - hin oder her. Das können wir an anderer Stelle gerne diskutieren. Auch die Umschaltspannungen der alten Trafos sind mit bekannt, ich fahre seit über 50 Jahren analog, habe "blaue Trafos", und habe mehrere Loks mit Telex.
Fakt ist: der Fragesteller hat eine Lok mit Telex und Telexrelais. Dieses schaltet schon bei Trafo "volle Pulle", und das sollte nicht sein. Also gibt es zwei Möglichkeiten: am Relais die Federspanung zu justieren oder die Feder zu erneuern. Da ich nicht weiß, welches Relais da genau drin ist, kann ich keine genauen Angaben dazu machen. Es gab auch Relais, bei denen der Federhaken auf dem Relaisschieber mit einer Schraube zum justieren befestigt war. Aber ich weiß in diesem Falle nicht, was da drin ist. Es gab auch TELEX-Relais, bei denen sich so einfach nichts justieren ließ. Da kann man die von Dir genannte (und auch mir bekannte) Methode verwenden:
Zitat Da muss die Feder zum Schwächen gedehnt werden oder wenn zu schwach durch eine neue ersetzt werden. Alternativ hängt sie der Praktiker auch kürzer auf einer Windung und nicht in der Öse ein.
Ob er die Anleitung hat oder sich besorgen kann weiß ich auch nicht. Wenn die Lok / das Relais zu früh umschaltet, dann ist die Feder zu schwach. Das mit dem Dehnen ist mit viel Gefühl auszuführen und läßt sich bei Überdehnung kaum rückgängig machen. Das würde ich einem Unerfahrenen nicht empfehlen. Dann lieber gleich eine neue Feder einhängen. Hier müsste aber die Feder gestrafft werden, das geht wie Du es beschreibst, mit etwas Geschick.
Ich möchte hier nicht mit Dir etwas dikutieren, sondern dem Fragesteller helfen.
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
An dem Relais ist zunächst gar nichts zu justieren. Wenn die Last des Motors fehlt, schaltet auch ein korrekt eingestelltes Relais vorzeitig. Zunächst muss die Ursache der Stromunterbrechung gefunden werden. Die Gründe (fehlender Kontakt an den Schaltfingern, Kabel ab) sind bereits genannt.
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
ups... die 41 im Text war ein Tippfehler und die Bezeichnung "Reflex" habe ich von meinem alten Herrn übernommen. Mit seinen 83 Jahren hat er das wohl verwechselt.
In der Bedienungsanleitung zur Lok die mir vorliegt ist die Bedienung der Telex-Kupplung beschrieben. Mich hätte mehr noch die Technik dahinter interessiert.
Die Lok fährt jetzt auch rückwärts. Es war eine kalte Lötstelle an einem Kabel und ich habe etwas mit der Federspannung "gespielt"
Vielen Dank für Eure Tipps!
Gruß Stefan PS: jetzt steht die nächste Problemlok vor mir: Ein Pendolino (37761) der in jeder Kurve entgleist...
Das Relais hat einen Anker, der bei überschreiten einer bestimmten Spannung (Umschaltimpulsspannung) gegen die Federspannung anzieht. Dabei wird zunächst der Strom zum Motor unterbrochen. Das ist der Kontakt oben auf dem Relais, der vom Schieber während des Schaltvorgangs angehoben wird. Der Schieber betätigt eine Schaltwalze, die sich bei jedem Schaltvorgang um 90° weiter dreht. An der Schaltwalze liegen drei Schaltfinger an. Diese werden durch Nocken auf der Schaltwalze geschlossen oder geöffnet. Zwei der Schaltfinger sind für Vor- und Rückwärtsfahrt, einer für die TELEX-Kupplung. Je nach Stellung der Schaltwalze wird also jeweils eine Wicklung des Feldmagneten eingeschaltet und die TELEX Kupplung ein- und ausgeschaltet.