[chrilu]

Ich habe kürzlich eine 231A von Märklin erstanden. Das ist quasi die S 3/6 der SNCF, Modell 3317. Die Lok hat wahrscheinlich sehr lange in einer Vitrine gestanden und ist nicht gefahren. Heute habe ich die Lok in Betrieb nehmen wollen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Lok bei Langsamfahrt vorwärts und rückwärts stark schlingert. Schlingern ist wahrscheinlich das falsche Wort. Sie fährt wie ein schlecht ausgewuchtetes Rad, das einen Schwerpunkt auf eine Außenseite hat, sprich, die Lok fährt eine Radumdrehung schneller, dann langsam, dann wieder schneller etc. Der Hergang ist schwer zu beschreiben, sinnbildlich muss man sich das wie ein schlecht zentriertes Rad vorstellen, das mit dem Schwerpunkt nach unten schneller wird und anschließend wieder langsamer.

Natürlich dachte ich, dass das Getriebe einfach fest geworden ist während der langen Standzeit. Also habe ich das Getriebe gereinigt und mit Ballistol geölt, die Kohlen mobilisiert, gereinigt und wieder eingesetzt (die waren nahezu unverbraucht). Die erneute Probefahrt zeigte aber, dass das Problem nicht gelöst ist.

Die 3317 wird ja durch das Zahnradgetriebe nur auf einem Rad angetrieben, die beiden anderen Räder werden über die Kuppelstangen angetrieben. Zunächst dachte ich, die Kuppelstangen seien das Problem. Deshalb habe ich die Kreuzköpfe, Gegenkurbeln sowie die Kolben- und Schieberstangen ganz vorsichtig geölt. Verbogen ist am Gestänge zumindest sichtbar nichts. Aber auch diese Maßnahme hat nichts gebracht.
Ich kann die Räder meist gut vor- und zurückdrehen. Das Gestänge bewegt sich hierbei gut mit ohne Klemmen. Manchmal kommt es aber dann zu einer Blockade und die Räder lassen sich nicht weiterdrehen.

Deshalb meine Frage an Euch: Woran könnte das liegen?

Derzeit lasse ich die Lok seit gut einer Stunde bei mittlerer Geschwindigkeit einfach fahren. Dabei fährt die Lok völlig unauffällig vor und zurück. Das scheint auch etwas Abhilfe zu schaffen, aber bei sehr langsamer Fahrt tritt das Schlingern weiterhin zu Tage.

[Jochen53]

Hallo,
vielleicht hat jemand versucht, die Lok wie ein Auto mit Federaufzugantrieb von Hand anzuschieben (Kinder machen sowas gerne) und dabei sind die rechten und linken Räder gegeneinander verdreht worden, die Achsen sind nur eingepreßt. Prüfe mal die Stellung der Stellung der Schrauben der Triebstangen. Das klingt ganz nach lockeren Rädern auf den Achsen.
Gruß, Jochen.

[chrilu]

Hallo Jochen,

nein, Kinder waren da nicht zugange. Die Lok hat nachweislich immer nur in der Vitrine gestanden und ist wahrscheinlich gar nicht gefahren. Die Schrauben der Triebstangen sind symmetrisch und die Räder sitzen fest auf den Achsen.

Je länger die Lok fährt, desto weniger wird das Schlingern bei Langsamfahrt. Würde mich trotzdem interessieren, wodurch dies verursacht ist.

[volkerS]

Hallo,
nach deiner Beschreibung tritt der Effekt genau 1x je Treibradumdrehung auf.
Damit gibt es folgende Möglichkeiten:
Das Zahnrad auf der Treibachse ist minmal unwuchtig oder es befindet sich darauf ein Fremdkörper/Verformung, dadurch kommt es durch die Excentrität zu einem minimalen Klemmen.
Der Kreuzkopf bzw.Treibstange klemmt minmal durch einen Grat, der die Bewegung beeinflusst.
Du könntest auf beiden Seiten Treibstange/Gegenkurbel lösen und hochbinden und dann die Lok erneut fahren.Tritt der Effekt immer noch auf auch die Kuppelstange ausbauen.
Bei weiterhin bestehendem Problem Motor ausbauen, dann muss sich das Getriebe ganz leicht drehen lassen.
Volker

[chrilu]

Hallo Volker,

so habe ich es auch vor. Am Wochenende werde ich mal das Gestänge demontieren, um zu schauen, ob die Lok dann immer noch "eiert". Dann kann ich schon mal sehen, ob es eher am Gestänge oder eher an Antrieb/Getriebe liegt. Die Zahnräder sehen erstmal alle gut aus.

[MSC]

Hallo,
tausch mal die Haftreifen. Wenn die Lok lange auf einem Gleis in der Vitrine stand, können diese unrund sein. Wie ein Standplatten bei einem Auto, das lange stand.

Gruß
Mchael

[Peter BR44]

Hallo,

zu dem was Volker geschrieben hat,
auch noch kontrollieren ob der 90° Versatz der der Radsätze stimmt,
so wie die Räder alle in einer Flucht stehen bei den Gestängebefestigungspunkten.

[chrilu]

Hallo,

vielen Dank für Eure Tipps!

Nachdem ich das Gestänge demontiert, gereinigt und wieder montiert hatte, lief die Lok normal. Ein wirklich augenscheinliches Problem konnte ich am Gestänge nicht erkennen, aber manchmal steckt der Teufel im Detail.

Jetzt rennt sie jedenfalls normal.

[volkerS]

Hallo,
möglicherweise war die Gegenkurbel falsch montiert und führte zu deinem Problem. Nach Neumontage in korrekter Position tritt der Fehler dann nicht mehr auf.
Volker