RE: ME 26-06 Hobbytrade mit Materialproblemen?

#26 von Michael Knop , 11.04.2021 20:32

Hi Wolfgang,

Ja, aber für die gerissenen Zahnräder auf den Antriebsachsen.

Grundsätzlich sind Kunststoffzahnräder schon ok - sofern sich nicht mit zu hohen Presssitzen auf (dann noch geriffelte) Achsen gepresst werden, und gleichzeitig noch ein „kleines“ Zahnrad auf eine „große“ Achse trifft (so das der verbleibende Querschnitt im Zahngrund nicht mehr reicht, um die Kräfte des Presssitz aufzunehmen.


Für das Getriebe selbst, wo die Zahnräder auf ihren Achsen frei laufen, besteht diese Gefahr des Reißens nicht.



Viele Grüße, Michael


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RE: ME 26-06 Hobbytrade mit Materialproblemen?

#27 von Goshiny , 12.04.2021 08:40

Hallo Michael,
sollte kein Vorwurf sein. Letztlich war es ja meine Entscheidung, Messingzahnräder komplett zu verwenden.
Bei der 2. Lok will ich die vorhandenen Kunststoffzahnräder verwenden. Dazu muss ich aber die Abstände der Bolzen ein wenig vergrößern, da die Kunststoffzahnräder im vorhandenen Gehäuse etwas stramm drehen.

VG Wolfgang


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RE: ME 26-06 Hobbytrade mit Materialproblemen?

#28 von reinhardjutta , 02.12.2023 19:21

Hallo Goshiny,

wie ist dein Thema letztendlich ausgegangen? Läuft die Lok wieder?
Ich denke, mich ereilt im Moment das gleiche Schicksal.
Ich habe kürzlich eine Hobbytrade ME 26-3 erstanden. "Neuwertig", da nur in der Vitrine gestanden, optisch (auch der Karton) super, keinerlei Kratzer. Lief 2 Stunden, dann Stillstand, nur noch Brummen. Ich dachte dann, sie ist wohl etwas verharzt. Daher vorsichtig zerlegt, gewaschen, leicht geölt und wieder zusammengebaut. Kein Erfolg, nur brummen.
Schließlich habe ich deinen Artikel hier im Forum gefunden und muss mit Erschrecken feststellen, dass ich wahrscheinlich das gleiche Thema habe wie du, "leichte Zinkpest und spröder Kunststoff". Die Bilder am Anfang deines Artikels (Getriebe, Getriebedeckel verzogen...) könnten auch von mir sein. bei mir sind die Haken zwar nicht abgerissen, aber soweit aufgespreizt, dass sie nicht mehr greifen. Ca. 0,6mm Luftspalt an den Enden.
Jetzt beim wiederholten Zerlegen sind mir doch auch 2 Zapfen an einem Drehgestellgetriebe (ohne richtigen Kraftaufwand) abgebrochen.
Ich habe schon länger auch eine Di 4 von Hobbytrade, die ist älter, wurde von mir einmal generalüberholt (zerlegt, gereinigt, Getriebe gewaschen, geölt...) und läuft problemlos. DCC.
Ein Selbstbau eine Getriebes aus Messing scheidet für mich aus. Keine Anlagen und zu wenig Feinmechaniker Kenntnisse.

Ich bin noch am überlegen, ob ich die im Forum genannte Adresse konsultiere oder die Lok in die Vitrine verabschiede.

Mich würde interessieren, wie dein "Kampf" ausgegangen ist.

Beste Grüße

Reinhard


 
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ME 26-06 Hobbytrade: Achszahnräder zur Reparatur

#29 von etr , 09.12.2023 15:41

Hallo

Achsen (ohne Radsätze!) mit (noch?) nicht geplatzten Achszahnrädern zur ME-26 hätte ich noch ca. 2 abzugeben. Aber ohne Garantie; Risse können auch optisch nicht erkennbar sein, und ich reisse lieber nicht daran, denn gerade das könnte dem Zahnrad noch den Todesstoss versetzen.

Habe eine Reparatur mit neu gefertigten Zahnrädern machen lassen, und was davon übrig ist, stelle ich euch gerne zur Verfügung. Über die Reparatur gebe ich auf Wunsch gerne Auskunft.

Ich möchte ich nur die Portokosten entschädigt haben und kann ab Deutschland versenden lassen, wenn ihr etwas Geduld habt.

Beste Grüsse

ETR


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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Achszahnräder zur Reparatur

#30 von reinhardjutta , 09.12.2023 17:21

Hallo zusammen,

erstmal Danke für das Angebot von ETR bzgl. Radachsen. Die sind bei mir (noch) bombenfest.
Mein Problem liegt eindeutig am Getriebegehäuse. Motor läuft ohne Getriebe einwandfrei. Aber ein Getriebe blockiert. Ein innenliegendes Zahnrad ist lose und hebt sich 2mm und klemmt dann das Getriebe. Ich habe das Zahnrad vorsichtig ausgebaut. Es ist zusammen mit seinem Haltebolzen von der Innenwand des Getriebes abgerissen. Jetzt läuft die Lok wieder, aber nur mit 3 angetriebenen Achsen, da für die vierte das Zwischenzahnrad fehlt. Da die Lok keine Haftreifen hat, ist sie nur noch was für die Ebene, aber sie läuft. Die abgerissene Seitenblende (2 Bolzen aus Zinkdruckguss) habe ich mit Sekundenkleber wieder angeklebt. Hält auch soweit, muss ja nur die leicht federnden Stromabnehmer halten. Bei Handling muss ich verstärkt vorsichtig sein.
Ich habe alle hier im Forum angegebenen Adressen zum Thema Ersatzteile Hobbytrade abgeklappert. Keiner hat mehr ein Getriebe. Wenn jemand eines über hat (weil Lok anderweitig kaputt), dann könnte ich es brauchen.

Mit den besten Grüßen

Reinhard


 
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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Achszahnräder zur Reparatur

#31 von Goshiny , 11.12.2023 22:15

Hallo Reinhard,
bin noch nicht weiter gekommen, da ich mich im Moment viel mit alten Filmen und Videos zu digitalisieren beschäftige. Als im Moment eine ganz andere Baustelle.
Im nächsten Jahr will ich wieder an das Thema dran gehen und werde hier berichten.

VG Wolfgang


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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Achszahnräder zur Reparatur

#32 von reinhardjutta , 12.12.2023 12:45

Hallo Goshiny,

Danke für die Rückmeldung.
Auch werde an dem Thema dran bleiben, denn beim letzten Gehäuse abnehmen, ist mir wieder die eine Seitenblende mit den bereits vorher abgerissenen Zinkdruckguss-Stehbolzen abgerissen. Der Sekundenkleber hält doch nicht. Ich werde jetzt Loctide 648 testen, ein Metallkleber für Welle-Nabe Verbindung. Ich hoffe dann, dass der hält. Die Zinkdruckbolzen scheinen ein echter Schwachpunkt zu sein. Scheren beim kleinsten Verkanten ab. Der Bolzen des innenliegenden Zahnrad ist ja auch abgeschert (Gehäuseverzug ?). Aufbohren mit 1,7mm und eine 1,7mm Stahlbolzen einkleben traue ich mich (noch) nicht.
Ich werde auch weiterhin berichten.

Beste Grüße

Reinhard


 
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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Achszahnräder zur Reparatur

#33 von mobaz , 12.12.2023 12:52

Hallo Reinhard, dein Getriebe hat Zinkpest. Da hilft kein kleben, schon gar nicht mit deinem Kleber. Der ist dafür gedacht, Zahnräder oder andere teile auf eine Welle zu stecken und dort zu verkleben. Bei deinem Getriebe werden auch die anderen zapfen brechen. Das liegt an den Materialveränderungen. Leider sind davon einige Loks dieses Herstellers betroffen. Das kann man nicht reparieren. Vereinfacht gesagt bläht sich das Material auf und zerfällt letztendlich zu Staub.
Schönen Gruß
Maik


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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Achszahnräder zur Reparatur

#34 von reinhardjutta , 30.12.2023 10:56

Hallo zusammen,

aktueller Endstand: Lok läuft wieder, aber nur noch auf 3 angetriebenen Achsen. Ich habe das abgerissene, lose Zahnrad vorsichtig entfernt. Die Radblende mit den abgescherten Bolzen hält mit dem Loctide 648 Kleber anscheinend doch recht gut. Zugkraft ist natürlich geringer, da sie auch keine Haftreifen hat.
Grundsätzlich gebe ich mobaz Recht: über kurz oder lang wird der nächste Schaden auftreten. Das Gehäuse macht auch einen etwas spröden Eindruck. Es ging verdammt schwer ab und beim Wiederaufbau musste ich innen (vorne und hinten) etwas aushöhlen, denn es passte absolut nicht mehr drauf. (Wollte auch keinen Riss provozieren). Die Zinkdruckguss Getriebekästen habe ich auch beschliffen, so dass der Kunststoffdeckel wieder vorne und hinten einclipsen konnte. Bin im Moment ganz zufrieden, ich weiß aber dass die "Bombe"(Zinkpest) tickt.

Beste Grüße

Reinhard


 
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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Achszahnräder zur Reparatur

#35 von Petz1 , 30.12.2023 11:48

Hallo Reinhard !

Falls Du Dir die Arbeit einer nochmaligen Zerlegung antun willst bestünde die Möglichkeit die pestbefallenen Teile für ne gute Stunde in Phosphorsäure (ist schlicht der Rostumwandler für Autos) unterzutauchen und die dann gründlich abgewaschen wieder zusammenzubauen. Das die Säure arbeitet erkennt man dann auch daran das laufend Bläschen aus den Teilen aufsteigen...
Ich hab mittlerweile einige Lokbauteile von Kleinbahn, Walthers und auch Roco so behandelt und kann nach knapp zwei Jahren konstatieren das bei keiner irgendwelche Anzeichen zu sehen sind die auf ein Fortschreiten des Pestzerfalls hinweisen.


Grüße von Markus

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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#36 von reinhardjutta , 30.12.2023 13:39

Hallo Markus,

besten Dank für den Hinweis. Ich werde ihn beim nächsten Schadensfall anwenden. Im Moment bin ich froh, dass sie läuft. Hab ihr sogar einen Lokpilot 5 spendiert.

Ja unser Hobby ist manchmal ganz schön abenteuerlich und immer spannend.

Beste Grüße

Reinhard


 
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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#37 von Petz1 , 30.12.2023 15:14

Hallo Reinhard !

Damit würde ich nicht zuwarten wenn Dir was am Weiterbestand der Lok liegt. Unbehandelt "werkelt" die Pest nämlich leider weiter bis die Teile letztlich beginnen komplett zu zerfallen.
Ich hab die Methode etwas weiterentwickelt und arbeite vergleichbar wie die Druckimprägnierung von Holzteilen. Bedeutet das Bauteil kommt untergetaucht in Säure für 20 Minuten in einen Hochvakuumkessel, beim anschließenden Wiederbeaufschlagen mit atmosphärischen Luftdruck presst es die Säure auch noch in den allerkleinsten Hohlraum des Gußteiles rein.
Ich hab als ich das System vor zwei Jahren zu nutzen begann, einen auszuscheidenden, bereits komplett verzogenen und teilzerbröselten Fahrwerksblock einer Klein-Modellbahn ÖBB E1080 zur Beobachtung mitbehandelt. Der liegt zur Beobachtung bei mir rum und zeigt bis dato auch keinerlei Anzeichen eines weiteren Zerfalls.


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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#38 von ulklu , 30.12.2023 15:36

Hallo Markus,

Danke für den Tipp:

Zitat
Falls Du Dir die Arbeit einer nochmaligen Zerlegung antun willst bestünde die Möglichkeit die pestbefallenen Teile für ne gute Stunde in Phosphorsäure (ist schlicht der Rostumwandler für Autos) unterzutauchen und die dann gründlich abgewaschen wieder zusammenzubauen.



Wie verhält es sich bei dieser Prozedur mit der Lackierung und anderen Kunststoffteilen, die evtl. am Gehäuse angebracht sind?

Gruß
Uli


 
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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Achszahnräder zur Reparatur

#39 von Michael Knop , 30.12.2023 16:05

Zitat von Petz1 im Beitrag #35
Hallo Reinhard !

Falls Du Dir die Arbeit einer nochmaligen Zerlegung antun willst bestünde die Möglichkeit die pestbefallenen Teile für ne gute Stunde in Phosphorsäure (ist schlicht der Rostumwandler für Autos) unterzutauchen und die dann gründlich abgewaschen wieder zusammenzubauen. Das die Säure arbeitet erkennt man dann auch daran das laufend Bläschen aus den Teilen aufsteigen...
Ich hab mittlerweile einige Lokbauteile von Kleinbahn, Walthers und auch Roco so behandelt und kann nach knapp zwei Jahren konstatieren das bei keiner irgendwelche Anzeichen zu sehen sind die auf ein Fortschreiten des Pestzerfalls hinweisen.



Hi Markus,

Ich würde mir das patentieren lassen - denn du wärst der erste, der durch eine chemische Beeinflussung einen physikalischen Vorgang stoppen kann!


Es Geistern verschiedenen Dinge über zinkpest rum - aber es ist „einfach“ ein kristallografischer Vorgang, das Zink wandelt von einer Kristallmodifiktation in eine andere Modifikation um - wenn dieser Vorgang gestartet ist (durch bestimmte chemische Elemente und Gießbedingungen ausgelöst), ist er nicht mehr aufzuhalten! Die Geschwindigkeit variiert, abhängig von den Auslösebedingungen, und kann Jahrzehnte bis zu ersten sichtbaren Anzeichen vergehen.



Viele Grüße, Michael


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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Achszahnräder zur Reparatur

#40 von Petz1 , 30.12.2023 17:22

Die grundsätzliche Idee die Zinkpest mit Phosphorsäure zu bekämpfen ist nicht von mir sondern die wurde vor vielen Jahren mal von einem Kleinbahnsammlerforumkollegen auf´s Tapet gebracht und weil ich seit Jahrzehnten schon den Hochvakuumkessel rumstehen habe, kam ich auf die Idee Behandlungsversuche mit dem zu intensivieren. Inwieweit sich der Zerfall wirklich längerfristig einbremsen lässt kann ich natürlich nicht sagen nachdem ich erst seit gut zwei Jahren das System anwende, jedoch war bei einem weiteren aber unbehandelten ähnlich angegriffenen 1080er Fahrwerksblock zu sehen das bei diesem die Pest fortschritt. Ich kann nur vermuten das die bei Stahl und Zink bekannte passivierende Wirkung der Phosphorsäure auch die Zinkpestausbreitung beeinflusst.

@ ulklu ; der Lack blättert an pestbefallenen Stellen durch die Behandlung ab. Ich entferne aber vorher generell alle Teile die aus anderen Materialien bestehen und habe daher keine Erfahrung wie beispielsweise Kunststoffteile auf die Phosphorsäure reagieren würden. Aber zumindest das Kunststoffwännchen (Sahneheringsverpackung......) in das ich die Teile lege wurde bis dato nicht angegriffen.


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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#41 von Dölerich Hirnfiedler , 30.12.2023 17:59

Zitat von Petz1 im Beitrag #37
Hallo Reinhard !

Damit würde ich nicht zuwarten wenn Dir was am Weiterbestand der Lok liegt. Unbehandelt "werkelt" die Pest nämlich leider weiter bis die Teile letztlich beginnen komplett zu zerfallen.
Ich hab die Methode etwas weiterentwickelt und arbeite vergleichbar wie die Druckimprägnierung von Holzteilen. Bedeutet das Bauteil kommt untergetaucht in Säure für 20 Minuten in einen Hochvakuumkessel, beim anschließenden Wiederbeaufschlagen mit atmosphärischen Luftdruck presst es die Säure auch noch in den allerkleinsten Hohlraum des Gußteiles rein.
Ich hab als ich das System vor zwei Jahren zu nutzen begann, einen auszuscheidenden, bereits komplett verzogenen und teilzerbröselten Fahrwerksblock einer Klein-Modellbahn ÖBB E1080 zur Beobachtung mitbehandelt. Der liegt zur Beobachtung bei mir rum und zeigt bis dato auch keinerlei Anzeichen eines weiteren Zerfalls.


Hallo Markus,

Und ich habe hier Märklin-Autos die zwar rissig sind, sich aber nachweislich seit Jahrzehnten nicht mehr verändert haben. Ohne jede obskure Behandlung. Herr Koll hat mal vor Jahrzehnten das unauslöschliche Gerücht in die Welt gesetzt, Modelle mit Zinkpest würden zu Staub zerfallen. Das tun sie nicht. Der Vorgang beginnt und wenn die Umkristallisation abgeschlossen ist, endet er auch wieder.
Dieses Gehäuse ist etwas über 70 Jahre alt. Es ist zwar schwer geschädigt, aber das war es dann auch. Da zerfällt gar nichts mehr. Es hat sich auch in den zwei Jahren, die ich es habe, erwartungsgemäß nicht mehr verändert.



Nein, es gibt keinen Woodoo-Zauber mit dem man Zinkpest beeinflussen kann. Wenn ich das Gehäuse zwei Wochen bei 31°C in Glühwein einlege, dann wird es vielleicht hinterher schlecht zu säubern sein. Ich könnte aber behaupten, Glühwein hätte die Zinkpest gestoppt: Denn schließlich verändert es sich nicht mehr. Finde den Fehler.

Ich habe Dir schon mal dringend empfohlen Dich mit der aktuellen, wissenschaftlichen Literatur zum Thema auseinanderzusetzen. Da könntest Du lernen, warum das ein physikalischer Vorgang ist, dem die Chemie reichlich egal ist. Das hast Du offensichtlich nicht gemacht. Denn sonst würdest Du selber kein Wort von dem glauben, was Du hier und anderswo ständig wiederholst.

mfg

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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#42 von Petz1 , 30.12.2023 19:08

Zitat von Dölerich Hirnfiedler im Beitrag #41
Herr Koll hat mal vor Jahrzehnten das unauslöschliche Gerücht in die Welt gesetzt, Modelle mit Zinkpest würden zu Staub zerfallen. Das tun sie nicht. Der Vorgang beginnt und wenn die Umkristallisation abgeschlossen ist, endet er auch wieder.

Dann frag nur mal jene von der Pest geplagten Kleinbahn-, bzw. Klein-Modellbahnlokbesitzer denen es prinzipiell völlig egal ist ob die Pest irgendwann stoppt oder nicht. Denn sobald eine Verformung an Rahmen oder Fahrwerksblöcken auftritt, Drehgestellaufnahmen oder jene des Schneckenrades zerbröseln, sind die schlicht nicht mehr verwendbar.
Und die Häufigkeit der Problematik führte ja dazu das schon Mag. Klein noch zu seinen Lebzeiten begann Ersatzteile zu beauftragen deren Produktion in kleinem Umfang bis heute fortgesetzt wird.

Ich habe wahrlich Besseres zu tun als mich mit wissenschaftlichen Ergüssen der Pest zu beschäftigen; ich hab aus reiner Neugier die Behandlungsversuche aufgrund der damaligen Forenanregung begonnen und schildere nur meine persönlichen Erfahrungen. Da Mag. Klein noch zu Lebzeiten bekanntgab, daß bei den Kleinbahn-, und Klein-Modellbahnteilen die Ursache nicht an fehlerhafter Legierungszusammensetzung sondern in zu hoher Gießtemperatur lag, beruhen meine Erfahrungen zum allergrößten Teil auf jener mit Bauteilen dieser Hersteller. Daher halte ich es auch für überhaupt nicht unwahrscheinlich das man mit Teilen deren Befall eine divergente Ursache hat keinen Erfolg erzielt.


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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#43 von BR180 , 30.12.2023 19:37

Zitat von Petz1 im Beitrag #42
die Ursache nicht an fehlerhafter Legierungszusammensetzung sondern in zu hoher Gießtemperatur lag

Nur mal so geraten, vielleicht sind das zwei verschiene Vorgänge, der eine ist unumkehrbar, der andere behandelbar.
Ich weiß es nicht, vielleicht kann es sein?


Gruß BR180
Ich bin hier mal fast weg, bzw selten hier.
Alles was ich je hier geschreiben habe, entsprach ausschließlich meiner persönlichen Meinung und Auffassung zum Zeitpunkt des Beitrages.


 
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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#44 von Michael Knop , 30.12.2023 20:32

Zitat von BR180 im Beitrag #43
Zitat von Petz1 im Beitrag #42
die Ursache nicht an fehlerhafter Legierungszusammensetzung sondern in zu hoher Gießtemperatur lag

Nur mal so geraten, vielleicht sind das zwei verschiene Vorgänge, der eine ist unumkehrbar, der andere behandelbar.
Ich weiß es nicht, vielleicht kann es sein?



Hi,

Nein, beide Ursachen führen zu dem selben physikalischen Vorgang der umkristallisierung!



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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#45 von Dölerich Hirnfiedler , 30.12.2023 20:33

Hallo Markus,

Das was der Herr Magister über seine Probleme mit der Spritztemperatur verbreitet hat, darf man getrost ins Reich der Märchen verweisen. Es ist einfach Quatsch. Man kann mit falschen Spritzparametern allen möglichen Schrott erzeugen. Aber keine Zinkpest. Zinkpest entsteht durch verschmutzte Legierungen. Und durch nichts anderes. Die KLEIN- Legierung war nicht so, als das man daraus hätte haltbare Teile erzeugen können. Die Blei-Einträge sind so exorbitant, dass man keine verfeinerte Analysetechnik braucht, um den Fehler zu erkennen. Das geht im Hobbylabor. Diese Legierung zerfällt völlig unabhängig von der Spritztemperatur. Wenn man sie heute einschmilzt und in Barren gießt, dann werden die Barren in drei, fünf oder allerspätestens zehn Jahren das gleiche Phänomen zeigen.
Man hat die Zamak- Legierungen nicht ohne Grund genormt um genau das zu verhindern. Ich habe keine Ahnung wo Herr Klein das Rohmaterial gekauft hat, das heute zerfällt. Vielleicht wurde er auch selber betrogen. Wenn er das Blei selber rein gekippt hat, dann ist das nach Wahl ignorant oder inkompetent. Der Zusammenhang zwischen Blei (und anderen Verschmutzungen) und Zinkpest ist mindestens seit 1950 bekannt.

mfg

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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#46 von Petz1 , 30.12.2023 21:20

Zitat von Dölerich Hirnfiedler im Beitrag #45
Das was der Herr Magister über seine Probleme mit der Spritztemperatur verbreitet hat, darf man getrost ins Reich der Märchen verweisen. Es ist einfach Quatsch.
Sorry aber das was Du meinst hier verbreiten zu müssen ist unzutreffend denn die Gießtemperaturgeschichte wurde auch von langjährigen Mitarbeitern der Stammfirma Kleinbahn (auf deren Anlage auch die KMB - Teile gegossen wurden) genauso bestätigt.
Aus jener Zeitspanne wo die Kleins noch "selbstgestrickte" Legierungen mit beabsichtigtem Bleizusatz verwendet hatten sind Zinkpestfälle nämlich die große Ausnahme; das gehäufte Auftreten beobachtet man erst bei Chargen die mit einem neuen stärkeren Schmelzofen ab etwa den frühen Achtzigerjahren verarbeitet wurden und man die dann bleifreie Legierung längst fertig zukaufte. Dafür spricht auch das Auftreten der Problematik über den gesamten späteren Zeitraum wo sicher nicht nur eine einzige Legierungszulieferung verarbeitet wurde.

Was mich umsomehr verwundert ist, daß die Zinkpest auch bei Herstellern immer noch vereinzelt mal auftritt die mit vollautomatischen Gießanlagen große Mengen z. B. zu Industriebauteilen verarbeiten; da kann sich aufgrund zu erwartender Rgereßforderungen eigentlich kein Zulieferer leisten eine fehlerhafte Legierung beizubringen und eine falsche Einstellung der Gießprozeßabläufe sollte bei Qualitätskontrollen auch auffallen..


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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#47 von Michael Knop , 30.12.2023 21:43

Hi Markus,

Die Ursache in „neuzeitlicher zinkpest ist eigentlich immer in Verunreinigungen im Material zu suchen - entweder wird vormaterial (aus Kostengründen) aus Zweifelhaften Quellen gekauft, oder es ist zu viel „Kreislaufmaterial“ im Prozess (welches durch verschiedene Mechanismen zu einer Anreicherung von (unzulässigen) Beimengungen führt).


Es ist für industrielle Anwendungen oft kein „Problem“, weil die wenigsten Industrieprodukte das nötige Alter erreichen, um problematisch zu werden - bzw. Mit welchen Argumenten soll man nach ein oder eineinhalb Jahrzehnten reklamieren?



Viele Grüße, Michael


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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#48 von Petz1 , 30.12.2023 21:57

Die Pest hält sich aber nicht unbedingt an Terminvorgaben...... insoferne kann das durchaus auch zum Boomerang werden. Bei mir ist beispielsweise das Lagerschild eines Electrolux Geschirrspülerpumpenmotors schon nach drei Jahren zerbröselt.


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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#49 von Michael Knop , 30.12.2023 22:32

Zitat von Petz1 im Beitrag #48
Die Pest hält sich aber nicht unbedingt an Terminvorgaben...... insoferne kann das durchaus auch zum Boomerang werden. Bei mir ist beispielsweise das Lagerschild eines Electrolux Geschirrspülerpumpenmotors schon nach drei Jahren zerbröselt.



Und, hast du Garantie- oder Gewährleistungsansprüche geltend gemacht?


Michael


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RE: ME 26-06 Hobbytrade: Materialprobleme

#50 von Petz1 , 31.12.2023 04:56

Drei Jahre nach Erwerb brauchte ich da nix mehr zu versuchen; ganz abgesehen davon das meiner Erinnerung nach noch die kurzen 6 Monate Gewährleistungsfrist galten. Ich hab die brauchbaren Bruchstücke damals mit Glasfasermattenstückchen und Epoxyharz wieder zusammengefügt; das "Kunstwerk" hielt wider Erwarten doch noch viele Jahre lang bis der Heizstab die Segel strich.


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zuletzt bearbeitet 31.12.2023 | Top

   

Lüssi Platine LED ersetzten, welche LEDs hat Lüssi?
BR 01 1060 Decoder ausgang

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