Habe nach längerer Zeit mal wieder meine alte Re 4/4 [im Modell mit Achsfolge 1B1] gewartet und fahren lassen. Eine Richtung geht wunderbar, die andere gar nicht oder nur ganz kurz. Nach dem Umschalten [von Hand oder mit Überstrom] in die "andere" Richtung summt der Motor, aber bewegt sich nicht. Wenn ich dann versuche, den Anker mit einem Zahnstocher anzuschieben, bewegt der sich zwar, kehrt aber in die Ausgangsstellung zurück. Habe gedacht, dass evtl. das Getriebe in einer Richtung klemmt, aber das scheint es nicht zu sein. Es kommt mir vor, als wenn der Umschalter in der "anderen" Position irgendwie einen Fehlerstrom von sich gibt. Die Lok habe ich vor 30 Jahren von einem Händler gekauft, der sie aus Einzelteilen selbst zusammengesetzt hatte. Vielleicht ist damals eine Lötung missraten, oder es hat sich ein Fehlkontakt eingeschlichen? Kann mir einer einen Tipp geben, was der Fehler sein könnte, und wie man ihn behebt? Dreileiter
Lieber SAH, ich probiere noch mal, vorsichtig an der senkrechten Feder des Umschalters herumzufingern. Die Umschaltung funktioniert aber soweit, dass die Umschaltwippe bei jedem Umschalten korrekt jeweils in die andere Lage wechselt. Die Lok fährt aber nur in der einen Lage, in der anderen Lage brummt der Motor bloß, ohne sich zu bewegen.
Hallo Dreileiter, es könnte eventuell sein, dass am Kollektor die Spalten zwischen den Feldern vom Abrieb zugesetzt sind, weshalb das Anfahren insbesondere häufig nicht so ganz klappt. Einfache Hilfe: Mit einem schmalen Messerrücken (Taschenmesser) die Spalten säubern. Was noch für das Fahrverhalten in Betracht zu ziehen wäre, ist der Kontakt bzw. sind die Kontakte am Umschaltrelais. So wie ich Deine letzte Mitteilung verstehe, handelt es sich bei dem Umschaltrelais nicht mehr um ein älteres Teil mit Kontaktwalze, sondern um die neuere Bauart mit Schaltwippe (Schmetterlingsform). Hierbei berühren sich die Wechselkontakte von unten gegen die festen Kontakte des Relais. Dort kann es zu Verzunderungen kommen. Mit einem feinen Schleifpapier oder einer festen, kleinen Rundbürste im Dremel oder ähnlichem die Kontaktpunkte wieder blank machen. Viel Erfolg und frohe Weihnachten.
Schöne Grüße Ralf
Anlage im Aufbau; Spur HO, K-Gleis, Loks meist Märklin, Lok-Decoder unterschiedlich, MA-Decoder Viessmann, RM-Decoder Viessmann, Steuerung mit WinDigipet 2021
Lieber Ralf, lieber SAH, danke für die Vorschläge. Inzwischen habe ich den Fehler gefunden und möchte ihn kurz beschreiben, damit andere nicht so lange suchen müssen wie ich: Es lag an einem Kurzschluss bei den Federzungen für die Stromversorgung der Stirnlampen! Der Umrichtungs-Wippschalter schließt jeweils eine der beiden Spulen des Motors gegen Masse, daraufhin läuft der Motor linksrum oder rechtsrum. An den "Ausgang" der beiden Spulen ist aber auch jeweils die Stromversorgung der Stirnlampen angeschlossen. Die Stromversorgung der Birnchen erfolgt über federnde Messingzungen, die natürlich gegen Masse isoliert sind. Bei mir hatte sich eine dieser Federzungen nur leicht, aber immerhin so weit verschoben, dass sie Schluss mit der Lokomotivmasse bekam. Dadurch stand dann die Motorspule für "linksrum" immer unter Strom, unabhängig von der Position der Umschalterwippe. Stand die Wippe auch auf "linksrum", lief der Motor problemlos. Stand die Wippe auf "rechtsrum", erhielten beide Motorspulen Masseschluss und damit Strom, und der Motor stand und brummte bloß, weil er für beide Richtungen Saft bekam. Lösung war dann ganz einfach: Vorsichtshalber beide Lampenhalterungen ausbauen [jeweils ein Schräubchen] und die Federzungen so biegen [in meinem Fall nach oben], dass sie den Lokkörper nicht mehr berühren. Außerdem habe ich zusätzlich zu den vorhandenen braunen Isolierplättchen noch jeweils einen etwas größeren Winkel aus Papier eingelegt, damit die Isolierung sicherer wird. Jetzt läuft das gute Stück wieder in beide Richtungen, mit Lichtwechsel. Was lange währt, wird endlich gut. . . . Ich wünsche allen ein gutes Jahr 2021, Dreileiter