RE: Märklin 3797

#1 von Tesla2k , 23.12.2020 18:20

Hallo,
ich hab mir eine gebrauchte Märklin 3797 besorgt, da ich irgendwann auf Digitalsteuerung umsteigen will gleich in der digitalen Version. Aus meiner Kindheit von vor 30 Jahren weiß ich noch, dass man die digitalen Loks auch ohne Probleme analog fahren kann. Das hat auch gut funktioniert, bis ich ihr einen Umschalimpuls für den Richtungswechsel verpasst habe. Da hats nur noch kurz knack gemacht und etwas Rauch und Gestank. Jetzt leuchten nur noch die lichter an der Lok, fahren tut sie nicht mehr. An der Dekoderunterseite und am roten Kabel sieht man eine schwarze Stelle. (Siehe Bild)
Einige Recherchen und Messungen später, weiß ich jetzt zumindest, dass alles nicht mehr so einfach wie früher ist und die alten Trafos durch die Spannungserhöhung auf 230V zu viel Spannung für die Dekoder erzeugen. Ich hab die Umschaltspannung meines Trafos (Märklin 37540) gemessen und die beträgt 31,33V, was mal 1,414 satte 44,3V gibt. Was natürlich über den 40V, die ein Dekoder aushält liegt.
So weit so gut, jetzt bleiben die Fragen, wie ich meine Lok wieder flott bekomme und ob ich sie jemals mit diesen Trafos fahren lassen kann.

Den original Dekoder scheint es nicht als Ersatzteil zu geben. Kann ich ihn einfach durch irgendeinen Digitaldekoder ersetzen? Da ich sowas zum ersten Mal machen würde ich gern mit einem günstigen Modell beginnen z.B. einem TAMS LD-G-42. (Die Lok hat einen Glockenankermotor deswegen denk ich, ich muss die Gleichstromvariante nehmen.)
Der Originaldekoder hat 2 Potis, denk mal das ist für Anfahr und Bremsverzögerung. Macht man das bei den aktuellen Dekodern über Programmierung oder brauch ich einen der auch solche Potis hat?
Dann ist auch die Frage ob es ein Dekoder gibt, der die Spannung aushält, so dass ich ihn auf meiner analogen Anlage einsetzten kann?
Ich bei HGH-Moba eine spezielle Platine zum Umrüsten dieser Lok gefunden. Ist die zwingend notwendig? Was macht sie genau?

Wie man schon sieht viele offene Fragen. Vielleicht könnt ihr mir ja bei ein paar davon weiterhelfen
Vielen Dank
Tesla2k


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RE: Märklin 3797

#2 von Michael K , 23.12.2020 19:03

Servus,
der Tams LD-G42 wäre prinzipiell geeignet. Er kann auch Analogbetrieb.
Jedoch ist in der Anleitung die Verwendung der alten Trafos auch ausgeschlossen.
Du wirst für den Analogbetrieb der digitalen Loks einen neuen Trafo brauchen

Wenn du zum erstenmal eine Lok umbaust, solltest Du ordentlich löten können - auch kleine Kabel. Und natürlich geeignetes Werkzeug besitzen. Für die Einstellungen den Decoders brauchst du eine Digitalzentrale - mind. z.B. eine Mobile Station 2 (Märklin). Ggf. funktioniert die Lok auch schon ohne Einstellerei. Aber irgendwann möchtest Du die Möglichkeiten des Decoders ausnutzen, dann führt nichts an der Programmierung vorbei.
Das ist aber alles in der Decoder-Anleitung beschrieben.

Und: Die Platine vom HGH brauchst du nicht zwingend, ist aber komfortabler, denn die hintere Lampe der Lok will neu befestigt werden ( sitzt auf dem bisherigen Decoder). Wenn du die Platine verwendest, brauchst du aber einen anderen Decoder ( mit 21pol MTC Schnittstelle)

Und nochwas. Die neuen Märklin mLD3 Lokdecoder sollten die hohe Umschaltspannung aushalten...


Viele Grüße
Michael


 
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RE: Märklin 3797

#3 von alexus , 23.12.2020 21:21

Hallo zusammen

Hier im Forum gabs vor einiger Zeit eine Diskussion über die Spannungsfestigkeit diverser Decoder.

Nach den entsprechenden technischen Spezifikationen haben ESU und Tams <= 35V, Märklin <=40V und die Zimo MX63x Serie <=50V.

Also auch bei den neuen Märklindecodern VORSICHT.

Oder mit der brutalen Methode (Zenerdioden schließen die überschüssige Spannung kurz).


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RE: Märklin 3797

#4 von Michael K , 23.12.2020 22:30

Servus Alexander!

Zitat

Oder mit der brutalen Methode (Zenerdioden schließen die überschüssige Spannung kurz).


Nein, keine Zener-Dioden.
Es müssen Suppressordioden sein. Und es funktioniert auch.
Der Typ 1.5KE33CA passt für den Zweck.

Ich habe das vor 14 Jahren schon gemacht, siehe mein Beitrag von damals:[url= viewtopic.php?f=21&t=7156&hilit=suppressordiode&start=71]Klick[/url] (leider hab ich die Bilder nicht mehr)
In disem Beitrag wurde damals die schädliche Überspannung ausführlich diskutiert...


Viele Grüße
Michael


 
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RE: Märklin 3797

#5 von SAH , 23.12.2020 22:42

Guten Abend Alexander,

wo steht die Spannungsfestigkeit des Lopi (5?) ?

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Märklin 3797

#6 von Michael K , 24.12.2020 03:15

Zitat

Nach den entsprechenden technischen Spezifikationen haben ESU und Tams <= 35V, Märklin <=40V und die Zimo MX63x Serie <=50V.
Also auch bei den neuen Märklindecodern VORSICHT.



Märklin selbst macht keine solche Einschränkung für Decoder ab Baujahr 2012, siehe Techniktipp 207 [url= https://www.maerklin.de/fileadmin/media/...ik-Tipp-207.pdf]hier[/url]


Viele Grüße
Michael


 
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RE: Märklin 3797

#7 von SAH , 24.12.2020 10:32

Moin Michael,

damit widerspricht der Techniktipp der BDA. Was ist dann richtig?

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Märklin 3797

#8 von alexus , 24.12.2020 11:52

Hallo zusammen

Ich würde mich da auf jeden Fall an die Bedienungsanleitung Märklin Decoder halten.
Siehe Seite 3: <=40V Maximale Spannung.

Bei ESU Decodern der 4er Serie stand das auch in der BDA, <=35V, genauso wie bei Tams.
Problem ist meistens der kleine, zur minimalen Pufferung verbaute Kondensator. Einige Umschaltimpulse hält er aus, aber irgendwann

@Michael: Vielen Dank für die Korrektur, genau den Beitrag hab ich gesucht


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RE: Märklin 3797

#9 von Michael K , 24.12.2020 12:22

Hallo Stephan-Alexander!

Zitat

damit widerspricht der Techniktipp der BDA. Was ist dann richtig?



Ich verstehe das so, dass die BA immer Vorrang hat.


Viele Grüße
Michael


 
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RE: Märklin 3797

#10 von SAH , 24.12.2020 12:42

Moin Michael,

in dem Fall ist der Technik-Tipp irreführend.

Oder ich übersehe irgendwas, aber was?

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Märklin 3797

#11 von Michael K , 24.12.2020 12:48

Die wenigsten Leute messen explizit die Umschaltspannung und multiplizieren mit 1,4 um die Spitzenspannung zu erhalten. Und dann noch der Vergleich mit den Angaben in der BA...
Von daher passt der Techniktipp 207 schon.
Nach meiner Meinung macht der Umschaltimpuls - auch von alten Trafos - den aktuellen Märklin-Decoder nichts aus. Ich hatte noch keinen Ausfall und habe viel an mSD3 getestet.


Viele Grüße
Michael


 
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RE: Märklin 3797

#12 von Tesla2k , 26.12.2020 22:13

VIelen Dank für Eure zahlreichen Beiträge. Ich hab mir jetzt mal einen TAMS Decoder bestellt und dazu auch noch gleich eine MS2 damit ich ihn programmieren und testen kann. Ich denke eine kleine Platine für das hintere Licht bekomme ich zusammen. Entweder treib ich die Digitalisierung meiner Anlage dann gleich weiter voran oder ich hol mir einen aktuellen analog Trafo. Da sind mir Experimente Dioden oder ähnlichen glaub zu anstrengend und ich will auch nicht in jede 2. Lok die ich mir besorge ein neuen Decoder einbauen müssen nur weil der eingebaute die Spannung nicht aushält. (Auch wenn es nicht die Regel sein mag, bin ich jetzt erst Mal ein gebranntmarktes Kind )


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RE: Märklin 3797

#13 von digitalo , 27.12.2020 12:11

Moin

D&H sagt laut BDA, das die mtc & Plux22 Varianten ihrer Decoder auch den Umschaltimpuls aushalten.

Zitat aus den FAQ von D&H: ... https://doehler-haass.de/cms/pages/haeufige-fragen.php ...

Alle aktuellen Lokdecoder der Firma Doehler & Haass unterstützen folgende Betriebsarten:

SX1-Betrieb durch die SX1-Programmierung (wahlweise keiner oder ein Zusatzkanal)
SX1-Betrieb durch die SX2-Parameterprogrammierung (wahlweise keiner, einer oder zwei Zusatzkanäle)
SX2-Betrieb
DCC-Betrieb (inklusive bidirektionaler Kommunikation, Lokadressrückmeldung im DCC-Betrieb, RailCom®)
MM-Betrieb (wahlweise bis zu sechs Zusatzadressen)
DC-analog
AC-analog (Vorsicht: Nicht jeder Decoder besitzt eine ausreichende Spannungsfestigkeit für den Umschaltimpuls! Nur die explizit genannten Decodertypen sind bis zu 50 Volt spannungsfest.)

Zitat Ende

Bis dahin


digitalo (Stephan) enjoy the day !

Zentrale: C1 FW 1.402, LoPro, MXULFA & D&H Programmer
Decoder: Zimo, D&H, ESU & UB, only DCC auf K-|:|
Loks von Brawa, RoFl, Märklin, Primex, Piko, Liliput & Rivarossi
JEDEM, WAS IHN ANTREIBT! Frei von ... mm/²/mfx/+


 
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