Hallo Dieter,
Rübenverladung ist ein gaaanz wichtiges Thema. Da befasse ich mich schon seit vielen Jahren mit. Deshalb habe ich mal in meinem Archiv gewühlt. Hier die Ergebnisse.
An der OHE-Strecke Wittingen-Rühen gibt es insgesamt fünf dieser prinzipiell baugleichen Rübenrampen (Hochrampen/Sturzbühnen):
Parsau, Baujahr 1959, Nutzlänge 40 m, Stumpfgleis:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/...868#msg-8442868 --> Beitrag von "67Meller", Bild 07: Rampe, Bild 08: im Vordergrund die Weiche zur Rübenrampe
http://www.region-celle-navigator.de/lin...5822672-14.html
Tülau-Fahrenhorst, Baujahr 1959, Nutzlänge 60 m, Stumpfgleis:
http://www.kdtroeger.de/ohe298.htm
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,8460837
http://www.region-celle-navigator.de/lin...5826698-14.html
Benitz-Wiswedel, Baujahr 1959, Nutzlänge 30 m, Stumpfgleis:
http://www.kdtroeger.de/ohe205.htm
http://www.region-celle-navigator.de/lin...5831038-14.html
Radenbeck, Baujahr 1959, Nutzlänge 40 m, beidseitig angeschlossen:
http://www.kdtroeger.de/ohe206.htm
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,8459747
http://www.region-celle-navigator.de/lin...5834423-14.html
Ohrdorf, Baujahr 1960, Nutzlänge 60 m, beidseitig angeschlossen:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/...8457700,8457896
http://www.region-celle-navigator.de/lin...5839402-14.html
Auch wenn die Rampen schon ziemlich zugewachsen sind, so sind sie auf den Luftbildern doch immer noch gut zu erkennen.
Rübenverladeanlagen weiterer Bauarten gab es an dieser Strecke darüberhinaus in den Bahnhöfen Suderwittingen, Zasenbeck und Brome. In Wittingen war die Rübenverladung an den Bundesbahngleisen.
Von Parsau und Ohrdorf besitze ich eigene Dias. Sie sind allerdings erst nach dem Ende der Rübenverladungen entstanden.
(Anklicken führt zu Bildern in doppelter Größe auf flickr)
Parsau, Oktober 1995:
Hochrampe Parsau, Gesamtansicht
Hochrampe Parsau, Blick in Gleisrichtung
Hochrampe Parsau, Blick von oben auf die Rübenrutschen
Hochrampe Parsau, Details an den Rübenrutschen
Ohrdorf, April/Mai 2000:
Hochrampe Ohrdorf, Gesamtansicht
Hochrampe Ohrdorf, Profilansicht
Hochrampe Ohrdorf, Blick von unten auf die Mauer mit den Rübenrutschen
Hochrampe Ohrdorf, Blick von unten auf die Halterungen für die Rübenrutschen
Hochrampe Ohrdorf, Blick von oben auf die Halterungen für die Rübenrutschen
Hochrampe Ohrdorf, Strukturdetails der Rampenmauer
Hochrampe Ohrdorf, Blick von oben auf die Rübenrutschen
Hochrampe Ohrdorf, Blick auf eine Halterung
Hochrampe Ohrdorf, Details an den Rübenrutschen
Hochrampe Ohrdorf, Details an den Rübenrutschen
Benitz-Wiswedel (ganz aktuell letztes Wochenende), März 2018:
Hochrampe Benitz-Wiswedel, Blick auf einen Teil der Rampenmauer
Hochrampe Benitz-Wiswedel, Quermauer am Gleisende
Hochrampe Benitz-Wiswedel, Laschenverbindung (es überwiegen aber geschweißte Verbindungen)
Hochrampe Benitz-Wiswedel, Reste der Treppe
In Ohrdorf habe ich 1997 zum Glück auch mal den Zollstock drangehalten. Aus meinen damaligen Aufzeichnungen habe ich jetzt diese beiden Skizzen erstellt:
Hochrampe Ohrdorf, Prinzipdarstellung
Hochrampe Ohrdorf, Abmessungen
Alle bemaßten Abmessungen habe ich seinerzeit gemessen und der Rest ist aus den Fotos geschätzt. Die in der Konstruktion verbauten Schienen haben ein ungewöhnlich kleines Profil mit einer Höhe von 110 mm, einer Fußbreite von 100 mm aber einer Kopfbreite von 58 mm. Das Streckengleis ist in dem Bereich mit dem selben Profil gebaut, während das neuere Rampengleis preußisches Profil 6 hat.
Alle Hochrampen verfügen über mindestens eine Treppe von der Entladeebene zur Gleisebene. Die Stufen sind aus alten Schwellen (70 cm breit) und die Stützen und teilweise auch der Handlauf des Geländers sind aus alten Schienen gebaut.
Sowohl in Ohrdorf als auch in Parsau gibt es zwei große Lampen. Eine Lampe steht unten am Gleis und eine oben auf dem Entladeplateau. In Ohrdorf sind die auf einfachen Holzmasten (entrindete Baumstämme) montiert während es in Parsau Metallmasten (rund) sind. In Ohrdorf gab es darüberhinaus oben an der Lampe noch eine Wellblech-Fernsprechbude.
Bei deinem Modulentwurf für die Rübenverladung sehe ich ein gewisses Problem. Wie willst du das Gleis auf das tiefere Niveau führen? Beim Vorbild in Parsau schätze ich, daß das Rampengleis ca. 1,5 m unter dem Niveau des Streckengleises liegt. Das sind 17 mm in 1:87 und dafür hast du eine halbes Gleisstück vorgesehen. Es steht dafür ja nur die Strecke vom Ende der Weiche bis zur Ecke der Rampe zur Verfügung. In Parsau sind das ca. 95 m. Ich würde auf jeden Fall die Rampenlänge auf 3 Wagen (wie in Benitz-Wiswedel) verkürzen damit die Gefällestrecke länger wird. In der dort gewonnenen Böschungslänge könnte man dann diese typische Treppe vorsehen. Die ist in Parsau auch in dem Bereich. Eventuell läßt sich die Mauer links auch noch etwas weiter nach links verschieben. Die Neigungswinkel der Mauer und der Böschungen sollten allerdings 45° nicht übersteigen.
Literatur:
Unvergessene Kleinbahn Wittingen-Oebisfelde, Klaus-Peter Sebastian, Verlag Ingrid Zeunert, Gifhorn 2010
OHE-Bahnhof Tülau-Fahrenhorst als H0-Diorama, Klaus-Peter Sebastian in: Die Kleinbahn, Band 11, Verlag Ingrid Zeunert, Gifhorn 2002
Der OHE-Bahnbetrieb im Landkreis Gifhorn, Klaus-Peter Sebastian, Schriftenreihe des Landkreises Gifhorn, Gifhorn 2001
Die Osthannoverschen Eisenbahnen, Ingo Hütter + Thorsten Bretschneider, EK-Verlag, Freiburg 2010
Deutsche Klein- und Privatbahnen (Band 10), Gerd Wolff, EK-Verlag, Freiburg 2007
Vom Kleinbahnnetz zu den Osthannoverschen Eisenbahnen, Ingo Hütter et al., Verlag Kenning, Nordhorn 1997
Die Osthannoverschen Eisenbahnen, Wolfgang Rogl, Alba Publikation, Düsseldorf 1996
Für Fragen und Diskussionen stehe ich gern zur Verfügung.
Frohe Ostern
Peter