RE: Des Langbogenbauers Bastelecke

#1 von Langbogner , 19.04.2019 20:59

Liebe MoBa Kollegen,
wie diesem Thread zu entnehmen ist plane ich demnächst meinen Wiederienstieg in die Modellbahnwelt, diesmal aber „richtig“, also nicht mehr per Teppichbahn, sondern auf einer Platte mit Landschaft und dem ganzen PiPaPo. Dorthin ist es noch ein sehr weiter Weg, und dementsprechend bin ich aktuell mit Grundlagenplanung beschäftigt. Der erste Schritt wird sein, einfach mal vorhandene Gleise und Loks auf eine Platte zu legen und zu schauen, was überhaupt noch läuft. Danach aber soll durchaus schon diese Platte zu was „Festem“ ausgebaut werden – auch wenn die Startplatte noch klein sein wird.

Da ich einige Anforderungen in Sachen Flexibilität und Mobilität gestellt bekommen habe, muss die Anlage später vor allem anderen schnell und leicht abbaubar sein, um Platz zu schaffen. Zudem ist der vorhandene Platz begrenzt und muss daher bestmöglich genutzt werden. Aus diesen Gründen war schnell klar für mich, dass ich in Segmentbauweise an die Sache rangehen muss. Aufgrund der vermutlich recht speziellen Bedingungen dürfte eine Einhaltung offizieller Normen (wie Fremo) kaum möglich sein => ich brauche Flexibilität.

Vor diesem Hintergrund möchte ich meine aktuelle Planung vorstellen und eure Meinungen einholen.
Gedacht ist, eine eher kleine Grundplatte von ca. 120x190cm aufzubauen, quasi als leichte Basis. Hier soll technisch erstmal alles auf dem alten, vorhandenen Material laufen: also keine ferngesteuerten Weichen, Signale oder aktuelle Steuertechnik, sondern manuelle Schaltung und alte Delta Control. Das neuere Zeug und Weichenmotoren sollen dann später nachgerüstet werden - vermutlich, wenn die Testplatte erstmal „finalisiert“ bzw. entsprechend ungeplant wird. An die Grundplatte sollen dann später in weiteren Schritten zwei weitere Module angebaut werden, sodass ein U auf einer Grundfläche von 190x245cm entsteht. Erweiterungen darüber hinaus sind evtl. denkbar, aber das ist für die nächsten 1-3 Jahre erstmal genug Stoff. Das Ganze muss sich an den speziellen Platzverhältnissen orientieren:

Die Anlage wird in einem ausgebauten Dachstudio geplant, demnach unter einer eher flach verlaufenden Dachschräge. In die Ecken ist ein fester Einbauschrank gebaut, der nicht entfernt werden darf und grob zugänglich bleiben muss (das ist nicht oft der Fall, daher reicht es aus, wenn man unter der Anlage die Türen oder Schubladen öffnen kann). Die Oberfläche kann und soll genutzt werden, auch wenn sie vergleichsweise hoch für eine Moba ist. Der Raum hat zudem eine Gaube, in der der Einbauschrank für einen kleinen Schreibtisch unterbrochen ist. Der Schreibtisch ist in der aktuellen Planung nicht einbezogen, darf aber später mal unter der Bedingung „bebaut“ werden, dass er sich in wenigen Handgriffen freiräumen lässt. Hier ein Foto zur Veranschaulichung (ganz links im Bild die Gaube und drunter ein Eck vom Schreibtisch:

Alles, was auf dem Sideboard steht, kommt nat. weg. Das U wird später mal in dem Rechteck stehen, das von dem Einbauschrank zur Mitte des Raumes hin gebildet wird. Abmessungen siehe oben, ca. 190x245cm. Gedacht war, eine Sperrholzplatte auf die Oberfläche zu legen und dann überstehen zu lassen. Der Überstand wird mit Sägeböcken oder individuell gezimmerten Stützen gestützt.
Hier nochmal ein grober Plan inkl. Maßen (braun ist der Einbauschrank):

Und nochmal mit der oben beschriebenen Planung als Overlay (aber absolut nicht maßstabsgetreu, nur zur Demo): schwarz ist der Einbauschrank, rot ist die Grundplatte, bestehend aus 3 Sperrholzplatten 120x60 plus evtl. „a bissl was“ seitlich dran. Blau ist die erste Erweiterung im tiefsten Bereich der Dachschräge, grün der letzte Part. Dieser wird größtenteils auf Stelzen stehen, nur ca. 75cm breit sein und ich überlege, hier ein Bergszenario mit einer Steigung umzusetzen.


Fragen, die mich aktuell beschäftigen:
Die hier im Forum gezeigten Module sind recht hoch; das heißt, der Unterbau ist relativ üppig. Das bringe ich nie im Leben unter der Dachschräge unter, oder nur unter Opferung einer relativ großen Menge Platz. Ich würde daher nur ein Gestell aus schmalen Vierkantstäben mit Winkeln unter die Platte schrauben, um die gröbsten Verwindungen zu verhindern und 2-3 cm Platz zum Verlegen von Kabeln zu bekommen.
Zum anderen: wie setze ich die Stützen am besten um, sodass man unter der Platte an die Schübe rankommt?
Weitere Fragen werden sich sicher ergeben, diese werden dann hier gepostet. Jetzt bin ich erstmal gespannt auf eure Meinungen und/oder Tipps.


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RE: Des Langbogenbauers Bastelecke

#2 von Frucht , 09.05.2019 09:36

Hallo,

ich sehe, dass da bei der Planung einiges zu bedenken ist. Wenn es kompakt sein soll, stelle ich einfach mal folgende Idee in den Raum: Segmente auf Basis des Ikea "Lack" Wandregals. Das kommt mit einer Fläche von 110 x 26 cm daher und ist 5 cm dick. Innen ist ein Hohlraum, der das "Brett" mit Wabenpapier stabilisiert, also genug Möglichkeiten dort Kabel und dergleichen unterzubringen. Ich bin damit sehr zufrieden und arbeite seit längerer Zeit damit.
Alternativ könntest du dir aus gleichem Hause die "Linnmon" Tischplatten angucken, da lassen sich leicht Beine oder Tischböcke unterschrauben /-stellen, womit sie auch leicht zu bewegen sind.


Gruß

Christian

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RE: Des Langbogenbauers Bastelecke

#3 von Langbogner , 07.08.2019 21:38

Nachdem ich in den letzten Monaten vor allem im Haus mit Räumen und Werkeln beschäftigt war, habe ich mich zuletzt wieder an meine Planung gesetzt. Die Grundfläche habe ich etwas umgestaltet, und zwar dahingehend, dass neben den 1,90m. Breite (vorgegeben durch das Eck unter der Schräge, wo im Bild noch der Fernsehe steht) die Länge für die Anlage deutlich auf 4m erhöht wurde. Das geht, weil paar Sachen umgestellt wurden. Evtl. ist auch mehr drin, mal schauen. Am anderen Ende (also gegenüber dem "Fernseher-Ende") kann auch über die 1,90m hinaus in den Raum reingebaut werden.
In der Mitte sollte dann aber eine Art "Wartungsgang" frei bleiben, um an die Schränke und die hinteren Module ranzukommen. Bei Segmentbauweise ist das weiter kein Problem. Aber:

Ich kann mir aktuell nicht wirklich vorstellen, wie variable Segmente und Steigungen zusammengehen. Wenn ich nicht über drei, max. vier Prozent Steigung hinaus soll, muss ich ewig lange Anstiege einplanen, wenn ich meine Gleise nicht nur buchstäblich "brettleben" verlegen will... Wie löst ihr sowas? Klar, man kann es theoretisch über mehrere Segmente verteilen, aber dann verliert man de facto die Flexibilität, weil dann nur noch ein auch in der Höhe genau passendes Semgent angebaut werden kann.

Genauso weiß ich noch nicht so recht, wie ich die Segmente von der Größe her gestalten will. Es muss ein Kompromiss aus fixen Maßen und individuellen Größen sein: das erste gewährleistet, dass ich ein Segment auch mal austauschen kann, wenn ich mal was anderes sehen will. Das zweite stellt sicher, dass ich meinen begrenzten Platz optimal ausnutze (was etwas wichtiger ist).

Schwierig, das alles...


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RE: Des Langbogenbauers Bastelecke

#4 von Badenbahner , 07.08.2019 21:46

Hallo,

kurz zur Unterscheidung:

Modul = eher kleines Teil das aber genormt ist, so das Module beliebig aneinander gereiht werden können
Segment = variable Abmaße, aber fixe Vorgabe welches Segment auf das andere folgt

Edit: Und nur eine simple Platte ist unter Umständen nicht ganz optimal. Du solltest diese noch versteifen mit einem (Kreuz) Rahmen aus Rechteckleisten/Brettern/Kanthölzern.

Gruß
Marco


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RE: Des Langbogenbauers Bastelecke

#5 von Langbogner , 07.08.2019 22:25

Ah, danke für die Klärung. Habe das eiskalt für Synonyme gehalten
Folglich: es werden mit Sicherheit Segmente werden, aber über deren Form und die Art der Anschlüsse bin ich mir noch unsicher. Zumal mir bei meinen Planungen folgendes aufgefallen ist, was ich mir nicht erklären kann:

Man beachte die beiden roten Kreise. Die Gleise sind exakt gespiegelt, daher sollte die Weiche im rechten Teil eigtl. passen. Es fehlt aber ein Millimeter Woher kommt denn das???
Also dass Verstrebungen her müssen ist schon klar. Ich war nur wegen der Höhe unsicher, werde aber vsl. zu einem Rahmen aus schmalen Sperrholzstreifen und Streben aus Kanthölzern greifen. Evtl. auch da Sperrholz, aber um den Aufwand zu verkleinern würde ich es erstmal mit normalem Kantholz versuchen.


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RE: Des Langbogenbauers Bastelecke

#6 von Langbogner , 18.08.2019 22:43

So, nachdem ich mein o.g. Planungsproblem nich gelöst bekommen habe und mit dem allgemeinen Zuschnitt der Anlage eh nicht zufrieden war, hab ich mal das Zimmer komplett ausgemessen und in Scarm nachgebaut. In diese Skizze rein hab ich dann die Grundplatte (noch in Segmente aufzuteilen) neu eingeplant. Unterschied ist v.a., dass die neue Platte tiefer steht und nicht auf die Einbauschränke im Eck aufsetzt. Vielmehr gibt es dort nun einen schmalen Gang, damit man besser an die Schränke hinkommt. Die Anlage steht dann im Zentrum:


Das braune Zeug sind fest verbaute Möbel, teils in der Dachschräge (vgl. Bilder oben). Das Blaue ist ein Sofa, das ausziehbar ist und als potenzielle Schlafstätte zwar überbaut (WIE weiß ich noch nicht sicher), aber nicht entfernt werden darf. Sollte die Schlafstätte später einmal benötigt werden, muss die Anlage folglich in recht kurzer Zeit komplett abgebaut oder mindestens auf das im Bild rot schraffierte L (abzüglich bissl was, damit man die Couch ausziehen kann) reduziert werden können. Ich habe daher beschlossen erstmal mit dem eingezeichneten L zu beginnen und die Anlage dann je nach Situation evtl. auf das volle Maß der hier eingezeichneten Grundplatte zu erweitern. Die Maße sind schön relativ ordentlich, ca. 3m auf 1,95m. Sie sind so gewählt, dass man auf jeden Fall einen R3 Kreis auf dem kurzen Balken des L unterbringt - wenn auch knapp.
Einen entspr. Gleisplan lasse ich in den nächsten Tagen/Wochen folgen. Geplant ist, auf der langen Seite des L einen dicken Durchgangsbahnhof zu platzieren und drunter bzw auf der kurzen Seite, oder auch über beides, einen Schattenbahnhof. Der MUSS letztlich dorthin, denn im Bereich des Sofas geht das aus Platzgründen natürlich nicht. Mehr weiß ich aktuell noch nicht, bin selbst gespannt, wie das dann mal konkret aussehen wird...


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RE: Des Langbogenbauers Bastelecke

#7 von bjb , 20.08.2019 20:16

Servus Langbogner,

die Einrichtung in den Raum schreit meiner Meinung nach förmlich nach einer Kombination aus festen und beweglichen Anlagenteilen.
In der rechten Raumseite könnte der Anlagenteil fest über den Einbauschränken installiert werden. Unter der Dachgaube müsste es ein herausnehmbares Anlagenteil geben und auf der linken Raumseite könnte über den Einbauschränken wieder ein fester Anlagenteil mit einem Klappteil (nach oben klappbar zur Dachschräge) hinkommen. Das Ganze könnte dann in etwa so aussehen:



Mit gestückelten Grüßen


BJB

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RE: Des Langbogenbauers Bastelecke

#8 von Langbogner , 02.09.2019 11:11

Zitat

Servus Langbogner,

die Einrichtung in den Raum schreit meiner Meinung nach förmlich nach einer Kombination aus festen und beweglichen Anlagenteilen.



Servus bjb,

danke und sorry, hab deinen Beitrag erst jetzt gelesen ops: Ja, in die Richtung wird es vom Gleisplan her wohl gehen, wobei ich - Stand heute - keine festen Anlagenteile verbauen will. Grund: ich GLAUBE zwar, dass ich das Zimmer mehr oder weniger für mich haben werde die nächsten Jahre, aber das WEIß ich leider nicht sicher. Daher will ich lieber keine Tatsachen schaffen und auch nicht auf die Einbauschränke aufsetzen, wie ursprünglich geplant. Aufgrund des ungünstigen Winkels und des wenigen verfügbaren Platzes in diesem Winkel hätte das vermutlich eh weitere Nachteile, z.B. beim Landschaftsbau und der Wartung bei Entgleisungen.
Der Gleisplan auf dem Start-L nimmt langsam Gestalt an, und ich mache mir zunehmend Gedanken (und Sorgen) wegen der Gestaltung der Segmente.

Hier könnte ich eure Hilfe/Rat gebrauchen:
1. Größe: welche Maße sind vertretbar, wenn die Segmente möglichst gut demontier- und transportierbar bleiben sollen? Der lange Schenkel des L wurde von ursprünglich 910mm auf ca. 1200mm erweitert, damit größere Radien Platz haben. Auf der langen Seite soll ein zweigleisiger Durchgangsbahnhof hinkommen mit möglichst langen Gleisen für Personenzüge. Folge: hier wird das Filettieren schwierig, denn ich kann schlecht ein Bahnhofsmodell in der Mitte durchschneiden...
2. Material (damit eng verbunden): wie in [url="https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=171890"]diesem Thread[/url] beschrieben tendiere ich beim Rahmen zu 12mm Pappelsperrholz. Grund ist das Gewicht, das Segment soll von einer Person ohne Bandscheibenvorfallrisiko bewegt werden können, und 20mm Birkenmultiplex ist da halt riskanter Außerdem spielen die Kosten eine Rolle, da auch viel Gleis-, Roll- und Technikmaterial vom Signal bis zum Decoder angeschafft werden muss, darf das Holz nicht allzu extrem zu Buche schlagen. Trotzdem muss es nat. stabil sein.
3. Segmentübergänge: altes, leidiges Thema, x-mal diskutiert. Trotz aller Lektüre im Forum bin ich mir nicht sicher, was ich machen soll. Zerschneiden will ich extrem ungerne, zumal ich einiges an Bröselgleis habe, das ich nicht wegwerfen kann/will (Kosten, siehe oben). Bliebe ein herausnehmbares Gleis (Problem tritt später auf, wenn eingeschottert), oder die Gleise auf die Segmentkante legen (mein Favorit, geht aber nur bei geraden Abschnitten und Weichen fallen völlig raus => schwer zu planen).

Hilfe. :


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