Probestückl, Teil 5
Es sprießt ...
Hallo zusammen,
heute mal wieder ein Update zum Probestückl. Ich habe ein bisschen mit dem Bodenbewuchs in Form verschiedener Grasfasern experimentiert. Dazu später mehr.
Zunächst aber vielen Dank für euren Input. Hier ein paar Kommentare und Antworten:
Zitat von hubedi im Beitrag Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1
Hallo Max,
zur Bildbearbeitung im RAW-Format nutze ich "RawTherapee". Diese kostenlos verfügbare Software besitzt einen ordentlichen Funktionsumfang. Du musst nur schauen, ob Deine Kamera komplett unterstützt wird.
Die JPG-Bilder bearbeite ich mit Gimp. Das ist eine ebenfalls kostenlos verfügbare Software mit großer Mächtigkeit. Für Gimp existieren u.a. PlugIns zur RAW-Bearbeitung. Damit kann man auch gut arbeiten.
Dein Modul scheint eine fruchtbaren Humus zu besitzen. Das Grünzeug wächst jedenfalls prima.
LG
Hubert
Zitat von mosi62 im Beitrag Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1
Hallo Max,
[...]
Zum Thema Fotografie. Eigener WB auf weißes Papier ist schonmal besser als div. Voreinstellungen.
Ich habe das FT50er Makro von Olympus und das genannte 45er PanaLeica eines Bekannten mal verglichen bei Modellbahnlok-Aufnahmen. Die Unterschiede waren wirklich marginal. Das mFT 60er Makro von Oly ist auch klasse, das will ich mir langfristig auch noch besorgen wegen der Fokus-Stacking Möglichkeit.
EBV, als Linux-User bin ich bei Darktable https://www.mitkindimrucksack.de/darktable-der-leuchttisch/ hängen geblieben, teilweise für div. Ebenen-Geschichten nehme ich wie Hubert GIMP. Gibt es ja beides auch für WIN.
Das (Win7) habe noch als VM laufen, dort nutze ich PSE9 (Photoshop Elements) für die Sachen wo ich bei den anderen beiden Progis noch nicht so ganz durchsehe. Das gibt es in der Bucht für kleines Geld 30-40€ für ne ältere Version, was alle mal reicht. Musst halt schauen das die Camera-RAW passend ist wenn du RAW verarbeiten willst. Mir reicht es meistens die JPG zu beabeiten, die sind bei Oly schon recht OK.
Darktable kann beides (RAW+JPG) für fast alle aktuellen Kamreas.
Gruß Uwe
Hallo Hubert, hallo Uwe, vielen lieben Dank. Da ich langweiliger Windows-Nutzer bin, werde ich wohl erstmal in diese Richtung experimentieren. Ich habe irgendwo gelesen, dass ein Gimp-Plugin für RAW sogar auf RawTherapee basiert. Bisher hatte ich keine Zeit, aber ich werde das sicher mal bei Gelegenheit probieren. Insbesondere, ob die Toolchain zu meiner Kamera passt? Zudem nochmal vielen Dank für die Tips mit den Objektiven. Vielleicht ergibt sich irgendwann eine günstige Gelegenheit... Es haben also nicht alle der genannten Objektive die Möglichkeit zum Fokus–Stacking?
Zitat von reinout im Beitrag Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1
So eine Basisschicht aus Turf ist schone eine gute Anfang. In viele Fallen genügt es vielleicht auch schon. Was bringt die nächste Schicht? 2mm Faser? In 1:160 ist das schon etwa 40cm. 40cm, darmit wird meine Grasmäher ganz und gar nicht fertig
Also: fürchte dich nicht, es an manche Stellen "nur" bei die Turf zu belassen. Sieht schon gut aus.
Reinout
Zitat von mosi62 im Beitrag Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1
Hallo Max,
schaut doch recht ansprechend aus.
Das Turf als Untergrund habe ich eingespart indem ich mein Styrodur mit einer Raspelfeile bearbeitet habe bevor ich die Erde drauf gestreut habe. Ergibt auch einen unregelmäßigen Untergrund.
1mm finde ich persönlich schon recht kurz, geht bei mir als gemähter Rasen durch. Auch wenn ich recht maßstäblich baue, finde ich den Gesamteindruck wichtiger als einzelne Grashalme nachzumessen. Der Mix macht es
[...]
Gruß Uwe
Hallo Reinout, hallo Uwe, hier habt ihr jetzt tatsächlich eine interessante Diskussion angestoßen! Ich rechne für eine erste Einschätzung zum Nachbau typischerweise auch alles erstmal auf 1:160 runter und bin auf ähnliche Überlegungen gekommen. Da dies Gegestand meines heutigen Beitrags sein soll, würde ich nach unten verweisen... Ich habe in beide Richtungen experimentiert, seht selbst.
Zitat von Rudi im Beitrag Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1
Hallo Max
Kurz zu deiner Frage: geplant ist es in der einmal im Jahr erscheinenden Ausgabe 'Faszination Spur N'. Wie schon gesagt, geplant. Gespräche laufen.
Tja, und was dein Foto-Diorama oder Übungsstück angeht: war ja nicht anders zu erwarten. Allein die Grundbegrünung sieht vielversprechend aus. Und das ist ja nur der Anfang von der Begrünung.
Auf jeden Fall freut es mich, hier im Forum mal wieder tolle Modelleisenbahn zu sehen.
Gruß Rudi
Hallo Rudi, ich freue mich schon jetzt und drücke dir die Daumen, dass es klappt. Mit der 'Faszination Spur N' greifst du ja erwartungsgemäß gleich in die Prämium-Kategorie! Ich freue mich auf weiteren Austausch...
So, jetzt aber zum aktuellen Arbeitsstand. Eine Warnung vorweg: Aus Zeitgründen ist alles nur schnell per Handy geknipst. Ganz nach Reinout und ersten eigenen Überlegungen habe ich zunächst mit verschiedenen 1mm Fasern experimentiert. Dies sollte in etwa 15cm in der Wirklichkeit entsprechen. Die Fasern kommen sowohl von wwscenics.com als auch von Polak. Ich habe hier vor allem gemischt und ungleichmäßig aber noch nicht punktuell, d.h. in Büscheln, aufgetragen. Eine Nebenbemerkung: Die Polakfasern neigen wesentlich weniger zum Verklumpen und wirken daher hochwertiger. Ohne Umschweifungen nachstehend ein erstes Ergebnis.
Während links im Vordergrund eher flächig aufgetragen wurde, sieht man rechts vorne eher kleinere Flächen. Auch die beiden nächsten Bilder zeigen einen ersten Eindruck nach dem unregelmäßigen Beflocken mit 1mm Fasern.
Man kann die einzelnen Fasern eher nur aus unmittelbarer Nähe erkennen. Ungeachtet der Massstäblichkeit wirken die Flocken vielfach wie eine Moosschicht. Überhaupt: Mir fehlt bei obigen Ergebnissen irgendwie die 3-Dimensionalität. Alles wirkt eher flächig und 2-dimensional. Für mich noch nicht wirklich befriedigend.
Ich habe mich daher entschieden, ein wenig in Richtung von 2mm Fasern zu experimentieren. Grundsätzlich würde ich zugunsten der Gesamtwirkung durchaus kleine Kompromisse in Kauf nehmen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger ist dies aber tatsächlich der Fall. Selbst wenn man in Winterzeiten mit offenen Augen durch die Lande zieht, sieht man vielfach Halme und kleine Pflanzen im Bereich von 30-40cm. Natürlich nicht im Bereich von Kulturwiesen oder gemähten Streifen neben befestigten Wegen oder Autobahnen, aber umso eher im offenen Gelände. Wenn berücksichtigt wird, dass von den 2mm auch sicher noch ein paar Zehntel im Kleber versinken, erscheinen mir die umgerechnet knapp 30cm absolut passend. Die Verwendung von 4mm und längeren Fasern bei weithin bekannten Profis im Massstab 1:87 mit der nachgewiesen überzeugenden Wirkung deutet ebenfalls in diese Richtung. Lange Rede, kurzer Sinn: Die zwei folgenden Bilder zeigen erste Eindrücke nach dem vorsichtigen Begrasen mit einzelnen Farbtönen mit 2mm Fasern.
Ich bin mir nicht sicher, wie es auf den Fotos rauskommt, aber das Gelände wirkt bereits jetzt wesentlich lebhafter. Verwendet wurden im Übrigen vorwiegend Fasern von miniNatur. Bevorzugt in den Tönungen ‚Frühherbst‘ und ‚Beige‘. Als Kleber habe ich sowohl den Kleber von NOCH als auch Acrylemulsion aus dem Künstlerbedarf verwendet.
Ermutigt von den bisherigen Ergebnissen habe ich in die eingeschlagene Richtung weitergemacht und noch etliche Akzente und kontinuierliche Variationen der Mischungsverhältnisse an den unterschiedlichen Stellen des Dioramas eingebracht. Trockene Stellen haben größere Anteile an hellen Fasern abbekommen, auch Felsritzen sind nicht verschont worden. Ebene, feuchtere Wiesenstellen haben mehr und sattere grüne Fasern abbekommen. Auch kürzere Fasern wurden immer wieder eingearbeitet. Hier nun das vorläufige Endergebnis der Wiesengestaltung in Form von fünf weiteren Bildern.
Zeit für ein Zwischenfazit. Elektrostatisches Begrasen ist, wenn man ins Detail gehen möchte, echte Arbeit, hat mich aber überzeugt. Ich bin gespannt,was ihr dazu meint? Im Grunde könnte ich mit dem Diorama jetzt bis zu beliebiger Detaillierung weitermachen. Ich denke da an Büsche und Sträucher, Bäume und Infrastruktur wie Verkehrszeichen, Telegrafenmasten, etc. Allerdings Scheinen die Grundtechniken hierfür handhabbar oder erlernbar zu sein scheinen und ich könnte mich auch wieder anderen Dingen widmen. Mal sehen, vielleicht lasse ich das Diorama auch nach Lust und Laune ein bisschen parallel laufen? Dann könnte ich zumindest zeitnah wieder nach Weilmünster zurückkehren.
Ich wünsche euch einen schönen Abend und einen schönen dritten Advent
Max