Hallo Wolfgang,
Zitat von kpev im Beitrag Kleinbahn in Pommern nach Lenz&Co in H0m
Isolierung mit Papier. Heißt das, unter einer Zunge ist nur im Bereich Stellhebel ein Stück Papier und darauf dann der Stellhebel geklebt? Oder ist die gesamte Zunge gegen die Platte isoliert?
Woraus ist der Stellhebel? Da habe ich bei railboys.at nichts gefunden, was so aussieht. Hält Kleben im Dauerbetrieb? Ich hätte Sorge, dass es sich ablöst und die Reparatur im eingebauten Zustand nicht mehr zu machen ist.
Auch der Übergang von Schiene zu Zunge,wie ist das genau gelöst? Da muss ja irgendein "Zapfen" dran sein, damit die Zunge dreht.
ich bin zwar nicht Sven und weiß entsprechend auch nicht, wie er das gelöst hat, kann Dir aber vielleicht doch ein paar Fragen beantworten. Bei meinen Weichen bspw. hat der Stellhebel überhaupt keine Funktion, die Zungenbewegung wird über eine Mechanik unter der Weiche gesteuert, bspw. diese hier von
RST Modellbau.
In die Zungen werden Drähte eingelötet, die dann in die Mechanik kommen, die Zungen werden dann leicht versetzt bewegt. Ein bisschen näher beschrieben habe ich das
hier, die gezeigte Mechanik ist aber von Michael Weinert, da weiß ich nicht, ob die noch zu bekommen ist.
Der Klammerspitzenverschluss ("Stellhebel") wird dann nur noch als Attrappe eingebaut, da experimentiere ich gerade noch, wie eine maßstäbliche, nicht leitende Nachbildung am besten hinzubekommen ist.
In den Übergang Schiene-Zunge muss streng genommen kein echtes Gelenk. Wenn Du in dem verlinkten Beitrag ein bisschen rumschaust, in den Doppelweichen sind ebenfalls Gelenkzungen verbaut, die sitzen aber auch fest in der entsprechenden Gelenkplatte, die eigentliche Bewegung erfolgt im Prinzip durch die Biegung des Metalls. Das klingt schlimmer, als es ist, wir reden hier ja nur über etwa 1,5 mm.
Bei Federzungen oder Federschienenzungen ist das nicht anders, da sind nur die Zungen deutlich länger; Federzungen werden bspw. an einer Stelle etwas geschwächt, um die Bewegung zu erleichtern, auf den Bildern an der EW 190 1:7,5 halbwegs zwischen der 4. und der 6. Schwelle von rechts zu erkennen:
Die EW ist eine maßstäbliche Umsetzung, möglicherweise gibt es eine Grenze bei verkürzten Modell-Weichen für die Metallbiegung, aber bei Tilligweichen funktioniert es ja auch so. Tückischer wird da unter Umständen der Abstand von Zunge zu Außenschiene - bei der Purversion braucht das Rad nicht viel Platz, die Radscheibenbreite ist 1,55 mm, der Innenabstand 15,5 mm. Wenn da ein 2,5-2,7 mm breites NEM-Rad mit 14,3 mm Abstand durchläuft, würde das ziemlich sicher einen Kurzschluss zwischen Außenschiene und Zunge produzieren. Heißt: Für NEM wäre die Biegung der Zungen schon deutlich stärker, und das müsste sich das bei starker Verkürzung noch gravierender auswirken.
Bis denn
Michael