[UlrichRöcher]

Hallo Zusammen,

neben den typischen Bastlerwerkzeugen, die diversen Handwerken entlehnt sind, gibt es zum Glück für uns Modellbahnbastler auch noch eine wertvolle Quelle spezifischen Werkzeugs, das für bestimmte Anwendungsfälle bei Arbeiten an der Modellbahn oder Eisenbahnmodellen gedacht ist. Dies ist die Fa. Fohrmann Werkzeuge. Auf ihrer Webseite gibt es eine Rubrik "Modelleisenbahn-Werkzeuge", die das Angebot weiter aufschlüsselt.

Persönlich kann ich mich daran erinnern, dass ich (selbstverständlich ohne eine feinmechanische Ausbildung - ich bin Geisteswissenschaftler, sozusagen die Garantie für drei linke Hände) vor einer Reihe von Jahren vor dem Problem stand, Räder nicht nur abziehen, sondern auch sauber wieder auf Achsen aufziehen zu müssen, ohne dass sie eierten und die ganze Achse reif für die Tonne war. Ich habe dann zufällig auf dem Messestand von Fohrmann (die sind häufiger auf allen großen Messen mit Modellbau oder Modellbahn) diese Aufpressvorrichtung entdeckt und angesichts des Preises heftig geschluckt. Egal, die Not drängte und aufgeben hatte ich mir doch abgewöhnt. Ich habe also dieses Werkzeug samt den dazugehörigen Büchsen für Märklin gekauft und eingesetzt. Aaah, erstmals sauber rollende Achsen ohne Schlag! Im Lauf der Zeit sind dann noch die dazugehörigen Abzieher sowie weitere Werkzeuge für Radmontage dazugekommen. Ohne diese Werkzeuge sind Umbauten wie der hier, bei denen fast der komplette Knickrahmen zerlegt wurde, für mich nicht zu realisieren. Inzwischen habe ich auch alle verfügbaren Büchsen für die Presse angeschafft und kann mir bei Lokumbauten ganz gut helfen.

Ein Wort noch zum Preis: Gutes Werkzeug pflegt selten billig zu sein. Das tut weh, mir auch. Aber die damit erzielbaren Resultate entschädigen für manchen Schmerz, während minderwertiges Werkzeug, das oft weggeworfenes Geld ist, bestensfalls noch als Erfahrung taugt.

Zurück zu Fohrmann: Ich habe mich zwar auf die Radsatzwerkzeuge konzentriert, aber es gibt noch mehr, z.B. die bekannten Krause-Klammern zum Verlegen von Flexgleis. Letztlich sollte jeder mal einen Blick darauf werfen. Und wenn Ihr da was kauft, lasst Euch einen Katalog mitschicken - Fohrmann hat auch Rohmaterial wie Messingbleche und -profile oder z.B. Lichtleitfaser im Angebot - Dinge, die man schon mal braucht.

Ach so, ich habe jetzt vielleicht Werbung gemacht, aber ich bin nicht mit der Fa. Fohrmann in irgendeiner Weise verbunden oder habe etwas davon. Es kann aus meiner Sicht nur keine Rubrik zu Werkzeugen geben ohne einen Verweis auf dieses Angebot.

Viele Grüße
Ulrich

[floete100]

Zitat

---

Ein Wort noch zum Preis: Gutes Werkzeug pflegt selten billig zu sein. Das tut weh, mir auch. Aber die damit erzielbaren Resultate entschädigen für manchen Schmerz, während minderwertiges Werkzeug, das oft weggeworfenes Geld ist, bestensfalls noch als Erfahrung taugt.

---

Prinzipiell volle Zustimmung, Ulrich. Aber (m)ein Wort zum Preis .

Ich versuche bei der Werkzeugbeschaffung abzuschätzen:

Brauche ich dieses Werkzeug unbedingt, und werde ich es öfter als einmalig brauchen?
Wegen entsprechend negativer Antworten - "nicht unbedingt" - habe ich bis heute weder Dreh- noch Fräsmaschine (obwohl's ab und zu gejuckt hat).

Brauche ich das Werkzeug unbedingt, und werde es regelmäßig brauchen, dann nehme ich das Geld in die Hand, um gute Qualität zu kaufen.
Akkuschrauber, Bohrmaschine und Bohrhammer sind z. B. alle von Bosch.

Wenn ich ein Werkzeug zwar tatsächlich brauche, aber abzusehen ist, dass das nur ab und an der Fall sein wird, tut's auch ein No Name-Gerät vom Aldi.
Meinen Einhand-Winkelschleifer (vulgo "Flex") der "Weltmarke" Interkrenn habe ich vor 30 Jahren gekauft - und seitdem vielleicht 10x gebraucht (zuletzt vor 2, 3 Monaten).
Und das gesparte Geld kann ich dann in das nächste gute Werkzeug investieren ...

Gruß,
Rainer

[UlrichRöcher]

Hallo Rainer,

alles gut und schön und ich kaufe teure Werkzeuge auch normalerweise nicht aus dem Bauch heraus. Klar, bei kleinen preiswerten Dingen kann man das schon mal machen, aber wenn es dann richtiges Geld kostet, muss man selbstverständlich abwägen, ob es angemessene Anwendungen für das Werkzeug gibt.

Die Besonderheiten der modellbahnspezifischen Werkzeuge bestehen eben darin, dass es für mich als Nicht-Feinmechaniker nur dieses eine Werkzeug gibt und nichts paralleles für dieses Problem vorhanden ist. Es ist eben kein Akkuschrauber, wo es zum Allgemeinwissen gehört, dass es da ein übervolles Angebot gibt und man aus seinen eigenen Anwendungen heraus optimieren kann, wie die Lösung aussieht.

Die - teure - Presse habe ich gekauft, weil ich immer gerne Loks umgebaut habe. Und auch im Rückblick - ich besitze das Ding bestimmt schon fast 30 Jahre - hat sie mir häufiger aus der Bredouille geholfen. Beispiel: Ich hatte eine Gützold 155 in AC in der Bucht gekauft und das Ding hat sich von seinem Laufverhalten her als absoluter Krüppel erwiesen. Schuld waren die Räder mit ihren Höllenspurkränzen. Also habe ich mir via APC Adams die AC-Radsätze der Roco 155 besorgt. Nur passen die Räder nicht auf die Gützold-Achsen, da diese 0,3 mm dicker sind. Ich habe die Räder vorsichtig in 0,1 Schritten rechtwinklig mit einem Bohrständer aufgebohrt und sie dann via Presse aufgezogen. Die Lok läuft jetzt wie die typische Roco-AC-Lok, nämlich sozusagen beschwerdefrei.

Und nochmals zum Preis: Ich hatte mir einen günstigen digitalen Aldi-Messschieber besorgt. Das Ding fraß Batterien und hielt nicht lange, 20 € in die Tonne. Da war ich die Faxen leid und habe mir ein um ein vielfaches teureres Gerät von Mitutoyo besorgt. Letzteres sieht nicht anders aus als das Discount-Teil und kann auch nicht mehr. Aber es ist zuverlässig, funktioniert immer und die Batterien reichen ewig. Das Geld, das mich dieses Qualitätsgerät gekostet hat, tut mir unter dem Strich nicht so weh wie der verbrannte Zwanni bei dem Discount-Messgerät. Da lohnt es sich wirklich zu überlegen, ob man nicht doch eher auf Qualität setzt.

Viele Grüße
Ulrich

[all_clear]

Tja, so ist da manchmal im Leben.
Ich habe mir einen digitalen Messschieber vom Aldi gekauft, muss so ungefähr 10-12 Jahre her sein, hat damals um die 15-20 € gekostet.
Vor drei Jahren mußte ich zum ersten Mal die Batterien wechseln, arbeitet mit einer AG13 Zelle für kleines Geld überall zu haben.
Und dieser Messschieber arbeitet bis heute zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Nicht immer ist günstig auch schlecht, ich hab mal diese und mal diese Erfahrung gemacht. Leider kann man vor dem Kauf nicht immer sagen was gut und schlecht ist, ist bei sogenannten Markengeräten und auch bei Billiggeräten so.

Aber insgesamt möchte ich mal sagen: Ein Markenname bedeutet nicht immer auch Qualität, nur kann man das von außen nicht sehen.
Auch ja noch ein Hinweis: Die Werkzeuge die ich von Fuhrmann gekauft habe, sind ihr Geld wert, ich hoffe das bleibt auch in der Zukunft so.

[HaJoWolf]

Habe vor ungefähr 10 Jahren zwei Billigst-Akku-Bohrmaschinen bei Toom (Marke "b")erworben, die Dinger halten heute noch und sind abeim AnlagebauLandschaftsgestaltung sehr hilfreivh, auch der Akku ist erstunlicherweise noch gut, hält die Ladung auch über lange Nichtbenutzungsphasen.

Ansonsten: ich habe nicht Geld genug, was Billiges zu kaufen... Gutes Werkzeg ist nur zu ersetzen durch noch besseres Werkzeug (ein SnapOn Ratschenschlüssel hat lebenslange Garantie, dafür kostet er halt auch 20 nis 36 Euro je nach Größe)

[HaJoWolf]

Beim Landschaftsbau oder Gebäude-Bashing schrevke ich vor nichts zurück, bi den nicht gerade billigen Loks bin ich da eher zurükhaltend. Aber wegen eines Haftrefens den Dienst des Händlers in Anspruch nehmen zu müssen, das ist auch doof.

Mir fehlt aber schon das Werkzeug, um z.B. Gestänge der Steuerung von Dampfloks abzubauen, um denneuen Haftreifen aufziehen zu können. Was braucht man da und wo kauft man das?

[franz_H0m]

Fohrmann: https://www.fohrmann.com/de/modelleisenbahn-werkzeuge/

[HaJoWolf]

Hallo Franz,

Fohrmann oder auch Post sind mir natürlich bekannt, aber nirgendwo ein Hinweis, welche Schlüsselweite oder Werkzeuge zur Demontage nötig sind. Das hilft mir nun wirklich nicht weiter.

[alexus]

Hallo HaJo

Leider findet man auch in den meisten BDA's der Loks keine Angaben zu den entsprechenden Schlüsselweiten.
Am ehesten hilft noch ein Meßschieber. Am meisten wird wohl die Schlüsselweite 2,5mm (Märklin Loks) benötigt. Teilweise aber noch feinere.

Tante Edit: Und das am besten noch als Maul- sowie Steckschlüssel.

[floete100]

Hallo Hajo,

Deine Frage ist ohne nähere Angaben schwer zu beantworten.

Bei Märklin- und Trix-Loks braucht man i. d. R. Sechskantschlüssel - am besten Steckschlüssel. Die Schlüsselweite variiert - bei alten Loks eher groß, bei moderneren kleiner. So braucht z. B. meine gute alte BR 01 (Märklin 304 SW 3,5 - die größte bei meinen Dampfloks vorkommende Schlüsselweite. Negativ-Spitzenreiter ist meine BR 74 von Trix - die braucht SW 2,0 (!). Einen solch kleinen Steckschlüssel bekommt man nicht überall.

Bei Roco-Loks dagegen ist oft ein Teil der Steuerung nur gesteckt - z. B. die Gegenkurbel. Da braucht's einen kleinen Schlitzschraubendreher zum Hebeln. Bei meiner BR 44 ist das z. B. so. Und die Kuppelstangen sind mit Sechskantschrauben SW 2,5 befestigt.

Also hilft nur - wie von Alexander schon geschrieben - der Messschieber ... Maulschlüssel habe ich bei meinen Dampfloks noch nicht gebraucht.

Gruß,
Rainer

[alexus]

Hallo zusammen

Maulschlüssel brauch ich auch nur wenn ich eine der Schrauben unter der Steuerung lösen möchte ohne alles zu zerlegen.