RE: Herstellung Modellbahn Lok

#1 von sasushi , 11.05.2018 17:17

Hallo Zusammen,

Ich arbeite gerade für die Universität an einem Projekt über die Herstellung einer Modellbahn lok.
Zuerst mal, im fall dass irgendjemand ein par Ressourcen zu diesem Thema hat, wäre ich sehr dankbar.

Die spezifischen fragen dich ich hatte waren:
Wird der motor (in meinem fall Kleiner ScheibenKollektor) von dem Hersteller (in meinem fall märklin) selbst hergestellt oder wird dieser von einem andern Lieferanten gekauft?
Die Gleiche frage für die Kleinteile; Zahnräder, Räder, Stromabnehmer, schrauben, etc...
Dass Lokgehause meiner Lok ist aus Plastik (Lok Nummer 3090) gibt es einen Kunststoff der häufig gebraucht wird für diesen zweck (ABS, Polystyrene,...)?
Das chassis ist aus metal, kann man hier davon ausgehen dass das gegossener zink ist?

Ich bin mir bewusst das viele diesen fragen sehr spezifisch sind, aber ich dachte mir es kann nicht schaden sich an Leute mit einem bisschen mehr Erfahrung zu wenden. Bitte entschuldigt die meine Rechtschreibfehler!


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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#2 von Stummilein , 11.05.2018 17:28

Zitat

Hallo Zusammen,

Ich arbeite gerade für die Universität an einem Projekt über die Herstellung einer Modellbahn lok.
Zuerst mal, im fall dass irgendjemand ein par Ressourcen zu diesem Thema hat, wäre ich sehr dankbar.

Die spezifischen fragen dich ich hatte waren:
Wird der motor (in meinem fall Kleiner ScheibenKollektor) von dem Hersteller (in meinem fall märklin) selbst hergestellt oder wird dieser von einem andern Lieferanten gekauft?
Die Gleiche frage für die Kleinteile; Zahnräder, Räder, Stromabnehmer, schrauben, etc...
Dass Lokgehause meiner Lok ist aus Plastik (Lok Nummer 3090) gibt es einen Kunststoff der häufig gebraucht wird für diesen zweck (ABS, Polystyrene,...)?
Das chassis ist aus metal, kann man hier davon ausgehen dass das gegossener zink ist?

Ich bin mir bewusst das viele diesen fragen sehr spezifisch sind, aber ich dachte mir es kann nicht schaden sich an Leute mit einem bisschen mehr Erfahrung zu wenden. Bitte entschuldigt die meine Rechtschreibfehler!


Hallo,

Deine genannte Lok wurde erstmals vor 46 Jahren produziert und ich vermute, dass damals die Teile zum Großteil vom Hersteller selbst produziert (Motor, Zahnräder usw.) wurden .
Heute im Jahr 2018 sieht es sicherlich anders aus. Motoren werden z.B. zugeliefert.

Zum Chassis kann auch nicht pauschal eine Aussage getroffen werden, da es verschieden Chassis gibt (gestanztes Blech, Druckkuß und auch Kunststoff).

Ich denke, Du wendest Dich mit Deinen Fragen besser an einen Hersteller wie z.B. Märklin, Piko und dort wird Dir sicherlich geholfen.

Übrigens woher soll eine Endverbraucher wissen, wo welche Teile seines Produktes hergestellt und aus welchem Material sie produziert werden.


Beste Grüße Ralf


 
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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#3 von SAH , 11.05.2018 20:34

Guten Abend sasuchi und Ralf,

viele der gefragten Informationen kann man erhalten, wenn man aufmerksam die Publikationen analysiert:
Herstellung der Zahnräder, Zusammensetzung der Metallgussteile, Montagezeit, Standzeit der Gussformen, Herkunft der Motoren usw.

Publikationen sind Berichte und Reportagen im Fernsehen, in Fachzeitschriften und manchmal in Sammlerbereichen von Modellbahnforen.

@sasuchi: ich kenne noch ein paar Andere, die sich mit diesem Thema befassen.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#4 von TheK , 11.05.2018 21:02

Wie Ralf schon sagte, ist die genannte Lok in der Konstruktion uralt und dürfte aus verschiedenen Gründen damals schon kaum repräsentativ gewesen sein. Insbesondere war das von Anfang an eher ein Modell für wenig anspruchsvolle Kunden.

Heute ist typisch, dass eher einfache Gleichstrom-Motoren zugekauft werden. Hier und da werden noch Motoren für alte Modelle selbst gefertigt werden; eine eigene Entwicklung hat wohl kein Hersteller mehr. Die diversen technischen Kleinteile dürften dagegen selbst entwickelt werden, zumal diese oft sehr spezifisch für ein Modell sind. Das Chassis ist in den meisten Fällen Zinkdruckguss; das Gehäuse bei Märklin in der Regel inzwischen auch. Bei anderen Herstellern ist hier eher Kunststoff anzutreffen - unter den Modellbahnern ist diese Frage eine religiöse. Für die Kleinteile außen (bei deiner eher wenige) sind alle möglichen Materialien üblich, unter anderem besonders bruchsicherer Kunststoff und verschiedene geätzte Metallstrukturen.


Gruß Kai

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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#5 von klein.uhu , 11.05.2018 23:12

Zitat

Die spezifischen fragen dich ich hatte waren:
Wird der motor (in meinem fall Kleiner ScheibenKollektor) von dem Hersteller (in meinem fall märklin) selbst hergestellt oder wird dieser von einem andern Lieferanten gekauft?
Die Gleiche frage für die Kleinteile; Zahnräder, Räder, Stromabnehmer, schrauben, etc...
Dass Lokgehause meiner Lok ist aus Plastik (Lok Nummer 3090) gibt es einen Kunststoff der häufig gebraucht wird für diesen zweck (ABS, Polystyrene,...)?
Das chassis ist aus metal, kann man hier davon ausgehen dass das gegossener zink ist?


Moin "sasushi",

Deine Fragen kann man alle pauschal eigentlich nur mit "jein", "im Prinzip ... aber", "so oder so" beantworten.
Motoren: früher teilweise Eigenfertigung, heute (bis auf Roco) meist Zukäufe (Faulhaber, EsCap, Mabuchi, Bühler, ..., chinesiche Massenware).
Kleinteile: oft wohl Eigenfertigung, aber Genaues weiß nur der Hersteller, und gibt das nicht bekannt. Viele Teile gibt es auch von speziellen Zulieferern frei am Markt.
Lokgehäuse und Fahrgestelle : fertigen die Hersteller meist selbst oder lassen im Lohnauftrag fertigen, wo ist dann unbekannt.
Bei Elektronik ist es ähnlich. Nur bei den Dekodern steht dazu was in der Modellbeschreibung. Die Anleitung des Dekoderherstellers liegt dann bei.
Über Zinkdruckguss oder Plastikspritzguß wurde schon berichtet.
Bei Kunststoff sind wir Modellbahner auch meist überfragt, da die Hersteller keine Angaben machen, was für uns aber beim Kleben wichtig wäre.


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Gruß von klein.uhu
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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#6 von CR1970 , 12.05.2018 02:50

Vielleicht mal bei Märklin eine Fabrikführung mitmachen. Da kann man einiges sehen und fragen.


Andrà tutto bene und nette Grüße von CR1970
Mein Bahnhof Crailsheim um 1968...
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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#7 von Erich Müller , 12.05.2018 06:02

Hallo,

zur konkret angesprochenen Lok Märklin 3090, das ist die KLVM, kann man ja durchaus ein paas konkrete Antworten geben, natürlich unter der Voraussetzung, dass das nur für diese Lok oder auch nur für Märklin gilt.

Das Chassis dieser Lok ist aus Zinkdruckguss. Das Gehäuse ist aus Kunststoff, aber sicher nicht Polystyrol (PS), das viel zu spröde und lichtempfindlich ist. Hier und da kann man von ABS als Kunststoff für Fahrzeuge lesen; letztendlich bleibt das, sofern der Kunststoff nicht eine Recycling-Kennzeichnung trägt, Firmengeheimnis.
Als diese Lok konzipiert wurde, wurden noch quasi alle Teile im Hause hergestellt oder exklusiv bei Zulieferern in Auftrag gegeben, so dass der Zulieferer keine Ersatzteile direkt auf den Markt hätte werfen können. Die große Zahl von Gleichteilen zwischen den Modellen machte das auch wirtschaftlich: bei den 3000er Modellen war oft nur Rahmen und Gehäuse Modell spezifisch, während Achsen, Räder, Zahnräder aus dem Baukasten kamen. Es gab nur zwei, später drei Motortypen, davon einen in zwei Varianten (den der CCS/3015 nicht mitgezählt), und zwei Arten Umschaltrelais.
Und die Stückzahlen, die gefertigt wurden von jedem Modell, waren unvergleichlich höher als heute.

Bei den 800er Serien waren oft sogar die Rahmen verschiedener Modelle gleich oder nur unwesentlich angepasst.

Zitat

Ich arbeite gerade für die Universität an einem Projekt über die Herstellung einer Modellbahn lok.



Wenn das nicht für ein Seminar in Industriegeschichte ist, dann ist vielleicht ein Modell, das vor fast fünfzig Jahren in den Katalog kam und seit rund zwanzig Jahren so nicht mehr hergestellt wird, nicht der richtige Ausgangspunkt für dieses Projekt...


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#8 von sasushi , 13.05.2018 12:47

Hallo an alle,

Vielen dank für eure antworten, sie helfen mir schon sehr viel weiter.

Das alter der Lok ist mir bewusst, natürlich ist deswegen die Aufgabe schwieriger, den Grund dafür ist aber recht einfach, wir müssen das "Objekt" ganz zerteilen. Ich traue mich nicht dies an meinen "schönen" Modellen zu tun, deshalb habe ich mir im internet eine sehr billige Lok ersteigert.

@Stephan-Alexander Heyn: Ich habe schon mehrere Publikationen angeschaut, falls sie einige zu empfehlen hätten wäre ich sehr dankbar.

@Erich Müller: Wissen sie was das etwa für Stückzahlen waren? Zehntausende, Hunderttausende, Millionen?

Sascha


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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#9 von Erich Müller , 13.05.2018 13:26

Hallo Sascha,

wir pflegen uns hier zu duzen.

Nein, Zahlen habe ich nicht und gibt es wahrscheinlich auch nicht. Es gibt Umsatzzahlen, und die allgemeine Entwicklung des Modellbahnmarktes.
Für die Lok 3000, Baureihe 89 "DB", die als meistverkauftes Modell der Marke gilt, wurden vor etwa 15 Jahren 5,2Mio seit 1953 angegeben; die Hälfte ist aber wahrscheinlicher.
Noch ein Lesestoff: http://alte-modellbahnen.xobor.de/t43737...ionszahlen.html


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#10 von Peter Müller , 13.05.2018 19:04

Zitat
... den Grund dafür ist aber recht einfach, wir müssen das "Objekt" ganz zerteilen. Ich traue mich nicht dies an meinen "schönen" Modellen zu tun, deshalb habe ich mir im internet eine sehr billige Lok ersteigert.


Früher gab es die Loks auch in Einzelteilen zu kaufen: *klickmich*. Heute zählt jede Handumdrehung, da wird anders konstruiert. Kabel beispielsweise fallen weg, dafür gehen gedruckte Platinen durch die ganze Lok.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#11 von Kugellager , 14.05.2018 00:30

Schau dir die Märklin TV Folgen an, gibt es auf YouTube. Dort wird in vielen Fällen gezeigt, wie so eine Lok hergestellt wird, vom angelieferten Zinkbarren bis zur fertigen Lok.


Gruß Alexander

Wenn die Freundin vom Lokführer mit dem Busfahrer schläft, ist das dann Schienenersatzverkehr?


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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#12 von sasushi , 14.05.2018 14:55

@Erich Müller, vielen dank für den link, es hilft sehr solche Gedankenspiele mitzulesen, denn solche fragen stellen wir uns im moment auch.

@Peter Müller, natürlich hat sich dass ganze extrem geändert, hab dass alles zwar nicht miterlebt .

@Kugellager, super, danke, hab soeben die folge 90 angeschaut.

Nach einigen tests: Verbrennen einer probe etc... bin ich der Meinung das der mysteriöse Kunstoff wahrscheinlich Polyamide (Nylon) ist.

Ich hab dazu noch eine nicht allzu relevante frage. Bei meiner Lok, gibts im chassis eine Druckfeder die auf die Achse des mittleren Radpaars drückt, was hat die für eine Funktion?
Teil Nummer 22 auf der Zeichnung:
http://www.maerklin-sammler-infos.de/mae.../3090_explo.pdf


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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#13 von SAH , 14.05.2018 15:05

Guten Tag sasushi,

In Bezug auf die Uniarbeiten (BWL) bitte via PN.
Zum Kunststoff: bei Loks soll es ABS (Terluran S, BASF) sein.
Zur Andrückfeder: um den Massekontakt zu garantieren.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#14 von sasushi , 14.05.2018 17:14

Ok, dass wegen der Druckfeder dachte ich auch.

Noch eine frage: wenn nicht aus messing (den er ist nicht "goldig" eher "silbrig") aus welchem material sind die Schleifer gebaut?


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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#15 von klein.uhu , 14.05.2018 17:47

Die älteren recht starren Mittelschleifer sind aus einer Messinglegierung und vernickelt (deswegen silbrig, wenn abgefahren kommt das Messing durch). Die Andruckfedern sind aus Federbronzeblech.

Heutzutage werden sogenannte "Flüsterschleifer" verbaut, aus Federbronzeblech oder Edelstahl. Die sind in sich elastischer, dünner und leiser.


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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#16 von JoWild , 14.05.2018 18:28

Und sog. Zinkdruckguss wird nicht aus reinem Zink sondern einer sog. Zamak-Legierung hergestellt. Zamak bzw. auch Zamac steht für die möglichen Legierungsbestandteile Zink, Aluminium, Magnesium und Kupfer.


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#17 von sasushi , 18.05.2018 18:06

Nochmals Vielen Dank für eure antworten, sie sind extrem hilfreich.
Inzwischen habe ich nochmals ein paar fragen gefunden;

- Warum wurden die alten Scheibenkollektoren durch Trommelkollektoren ersetzt?
- Warum war eine der alten bürsten aus Kupfer, und heute beide aus Graphit?

Danke nochmals für eure unverzichtbare hilf.

Grüsse

Sascha


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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#18 von klein.uhu , 18.05.2018 18:34

Scheibenkollektor - Trommelkollektor:
Zum einen geht jede technische Entwicklung weiter. Später kamen dann auch noch Glockenankermotoren und CSINUS-Motoren, heute wie bei vielen anderen Herstellern Gleichstrommotoren aus der allgemeinen industriellen Anwendung.

Zum anderen brauchte man einen kleineren kompakten Motor für manche Modelle. Der Scheibenkollektor, auch der kleine, hätte nicht mehr überall gepaßt, wenn man (halbwegs) maßstäblich sein wollte.


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Gruß von klein.uhu
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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#19 von SAH , 18.05.2018 21:02

Guten Abend Sascha,

Zitat

Nochmals Vielen Dank für eure antworten, sie sind extrem hilfreich.
Inzwischen habe ich nochmals ein paar fragen gefunden;
- Warum wurden die alten Scheibenkollektoren durch Trommelkollektoren ersetzt?
- Warum war eine der alten bürsten aus Kupfer, und heute beide aus Graphit?



Die Produktionskosten sind erheblich niedriger.
Bei den alten Motoren (Scheibenkollektormotoren) wurden die Kupferbürsten zur Reinigung der Kollektorspalten und der Kollektoroberflächen benutzt.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#20 von Heinzi , 18.05.2018 22:37

Beim Wechsel zum Trommelkollektor sehe ich durchaus ach noch technische Vorteile:
Die in Achsialerr richtung Angeordneten Bürsten beim Scheibenkollektor erzeugen eine axial wirkende Kraft auf den Rotor. Die radial und 180Grad gegenüberliegenden Kohlen beim Trommelkollektor resultiert kein Kraft.
Zudem ist der Radius der Kohlenauflagefläche viel kleiner. Bei gleichem Anpressdruck der Kohlen entsteht ein viel klineres Bremsmoment. was dem Kollektormotor zu einem feineren Anlaufverhalten verhelfen dürfte.
Die nächste Entwicklungsstuffe war dann der 5 polige Rotor.


Gruss Heinzi
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RE: Herstellung Modellbahn Lok

#21 von SAH , 18.05.2018 23:18

Guten Abend Heinzi,

Zitat

Beim Wechsel zum Trommelkollektor sehe ich durchaus ach noch technische Vorteile:
Die in Achsialerr richtung Angeordneten Bürsten beim Scheibenkollektor erzeugen eine axial wirkende Kraft auf den Rotor. Die radial und 180Grad gegenüberliegenden Kohlen beim Trommelkollektor resultiert kein Kraft.
Zudem ist der Radius der Kohlenauflagefläche viel kleiner. Bei gleichem Anpressdruck der Kohlen entsteht ein viel klineres Bremsmoment. was dem Kollektormotor zu einem feineren Anlaufverhalten verhelfen dürfte.
Die nächste Entwicklungsstuffe war dann der 5 polige Rotor.



Leider ist das nur Theorie! Praktisch gibt es eine Reihe von Problemen:
- Die Kohlen stehen zwar gegenüber, aber zur Vermeidung eines Totpunkts liegen Sie nicht auf einer Achse mit der Läuferwelle. Dadurch resultiert ferner eine Radialkraft.
- Die Andrückkraft der Bürstenfedern ist erheblich größer als bei den Scheibenkollektormotoren; das wiederum macht den Vorteil des kleineren Radius mehr als zunichte.
- Anlaufverhalten und Langsamfahrt sind beim Scheibenkollektormotor erheblich besser (Dekoder mal außen vor gelassen).

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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