Moin Thomas,
solche Vorbildrecherchen sind doch herrlich, oder?
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Hier die 91 1020
https://eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/2804.jpg
91 1020 (Baujahr 190 in ihrer Heimatdienststelle Bw Uelzen. (1932) Foto: DLA Darmstadt
Bei der frage ich mich, ob die überhaupt schon schwarz lackiert ist bei dem Foto. Man sieht ja noch ganz deutlich den Abdruck von dem preußischen Nummernschild auf dem Wasserkasten! Bei der 91 1834 ist da nichts mehr von zu sehen, 1938 war die aber auch ganz garantiert schon schwarz lackiert ...
91 1834 ist eine Maschine, die 1935 von der Saarbahn kam (mit der Wiedereingliederung des Saargebietes). Daher auch die Stangenpuffer - wäre die Maschine von Anfang an bei der DRG gewesen, hätte sie wohl recht fix (späte Zwanziger Jahre) Hülsenpuffer erhalten. Ich bin mir über die Farbgebung der Saarbahnen bis 1935 nicht im klaren, würde mich aber nicht wundern, wenn die preußisch-oliv waren, die Beschriftung war auch an das preußische Beschriftung angelehnt. Dann dürfte die Reichsbahn es mit Neubeschriftung und -Lackierung eilig gehabt haben, aus Propagandagründen.
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91 1380
https://eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/23875.jpg
91 1380 wurde 1910 als "7380 Halle" dem Betrieb übergeben. 91 1380 vom Bw Reichenbach/Vogtl. wurde in Herlasgrün angetroffen, wo die Nebenbahn nach Oelsnitz von der Hauptbahn Reichenbach - Plauen abzweigt. (24.05.1933) Foto: Slg. Johannes Glöckner
Die hat wieder ganz deutlich die Spuren des preußischen Schildes! Aber 1933 hat man die doch trotzdem schon schwarz lackiert gehabt? Ich hätte gedacht, daß die Loks maximal bis 1928 oder so alle schwarz lackiert worden waren ...?
Das war zwar sicher beabsichtigt und ist bei Maschinen mit größerem Prestige (Schnellzugmaschinen) sicher auch schneller umgesetzt worden, bei solchen "Nebenbahnteckeln" oder als Rangier- und Zubringerloks wie der T 9.3 aber wohl eher zögerlich. Man darf nicht vergessen, in den frühen Dreißiger Jahren wurde eine ganze Reihe T 9.3 ausgemustert - die hat man vorher bestimmt nicht neu lackiert. Ergo dürfte man bis in die frühen Dreißiger Jahre noch einige oliv-grüne T 9.3 angetroffen haben.
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91 1763
https://eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/58685.jpg
91 1763 mit einem Güterzug nach Altenvoerde auf der sog. Ennepetalbahn bei Gevelsberg-Nirgena. Das Bild entstand in der unmittelbaren Nachkriegszeit und mangels Alternativen auf einem selbstgeschnittenen Röntgenfilm. Daher möchten wir die schlechte Qualität entschuldigen. (194 Foto: Gerd Wolff
Das Foto ist zwar von 1948, aber die Lichtmaschine und elektrischen Lampen hat man doch bestimmt nicht in dieser Nachkriegszeit da angebracht? Also andersherum gefragt, gab es die Loks mit elektrischen Lampen auch schon bei der DRG?
Die meisten Länderbahnloks (Ausnahme: Schnellzugmaschinen) erhielten ihre elektrische Beleuchtung erst ab den späten Dreißiger Jahren und in der Kriegszeit (Streckenloks für den Osteinsatz). Bis gegen 1938 war eine elektrische Beleuchtung etwa an einer P 8 oder G 8.1 eine Seltenheit!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass in der von Dir angedachten Zeitraum keine einzige T 9.3 eine elektrische Beleuchtung hatte - die ersten Versuche (an P fanden 1929 statt.
Für 91 1001 gibt es übrigens einen DRG-Messing-Beschriftungssatz von Weinert. Die Lok passt bis auf die Puffer perfekt zum Umbeschriften des Fleischmann-Modells. Was leider immer von dem Fleischmann-Grundmodell übrig bleibt, ist die weiße Beschriftung im Stile und Umfang der späten Dreißiger Jahre. Vorher waren die Anschriften gelb und - wie Dir auch schon aufgefallen ist - ziemlich sparsam.
Grüße
Mark