RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#1 von Lurchi , 20.09.2020 14:47

Hallo,

hört sich an wie ein April-Scherz:

Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

https://www.bild.de/politik/inland/polit...154038212752102

https://www.spiegel.de/wirtschaft/servic...c3-57d8d03bd9c1


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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#2 von Analogbahner , 20.09.2020 15:21

Ich kann die Berichte wegen Werbeblockierern nicht lesen, aber zuzutrauen würde ich es ihm. Er unterstützt gerne das, was für Reiche gemacht wurde, und vergisst dabei allzuoft die 95% der Bundesbürger, die noch nie TEE gefahren sind... Irgendwas Schönes zum Protzen ist immer gut...


Gruß Analogbahner


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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#3 von katzenjogi , 20.09.2020 15:27

Hallo, ich will ja nicht Vorschub für die Tagesthemen leisten, aber ist irgendetwas, was unser aktueller Verkehrsminister geplant oder in Auftrag gegeben oder vorgeschlagen hat, tatsächlich rechtswirksam umgesetzt worden?


 
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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#4 von Elch , 20.09.2020 16:41

Es geht um eine grenzüberschreitende Alternative zum Flugzeug. Und zwar sollen höherwertige Züge als EC Garnituren, also TGV oder ICE, auf langen Relationen wie Paris bis Warschau eingesetzt werden. Der alte Markenname TEE soll dafür genutzt werden. Ggf auf der Basis auch Nachtzüge betrieben werden.

Abgesehen von der Personalie Scheuer ein netter Ansatz. Der nicht besser oder schlechter ist weil er aus seinem Ministerium kommt. Sollen sie halt erstmal prüfen ob es (wirtschaftlich) Sinnvoll ist.

PS: Lest den Artikel doch Mal ganz.
Da steht weder was von nur für "Reiche“ noch was von Protzen. Aber Hauptsache man hat wieder rumgemeckert.


Gruß

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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#5 von Sinerb , 20.09.2020 19:11

Gruß in die Runde

Wie siehts den mit dem Plan der 60er aus, für
Güterzüge ein eigenes Gleis zu bauen,würde
alles etwas beschleunigen und auch die Verträge mit
der Schweiz und Östereich endlch erfüllen mehr Güter auf die
Bahn zu kriegen damit es nicht immer Rückstau in den Grenzbahnhöfen gibt.
Und hat nicht vor kurzen der Bahnvorstand eine Wiedereinführung von Nachtzügen
abgelehnt obwohl die in DE von der ÖBB bedienten Strecken Gewinn machen.
Na ja bei den Rückstau bei der Erneuerungen von Strecken und Brücken, kann auch der alte
VT wieder fahren, denn Teilweise ist auch Tempo 160 zu schnell.
Aber wie man die Herren kennt fließt das Geld in diese Prestigestrecken und die Fläche
wird weiter abgehängt, also kaum Anschluß.Da ist man wohl schneller am nächsten Flughafen
als am EC Bahnhof.

Gruß Sinerb

PS Vielleicht überrascht uns Mautscheuer auch positiv


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Friedrich der Große


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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#6 von looker , 20.09.2020 19:36

Beim Titel des Thema hier kam mir zuerst alles andere in den Sinn als einen aktuellen Bezug.

https://www.watson.ch/wirtschaft/interna...er-durch-europa

So tönt das auf einem CH Newsportal, die Kommentare erzählen in etwa meine (bescheuerte ) Meinung ein wenig ausführlicher.

mfG Stefan


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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#7 von Lukas Lokführer , 20.09.2020 22:30

Oh mein lieber Andi, überarbeite dich bitte nicht...

Baue doch erstmal die Rheintalbahn viergleisig aus und dann sehen wir weiter, obwohl, laut den Damen und Herren am Freiburger Service Schalter fallen aktuell Züge wegen Lokführermangels aus, da könnte man auch mehr Güterzüge fahren lassen...

In meinen Augen bringt es übrigens nichts wenn Andi Scheuer zurücktritt, in der CSU gibt es genügend davon ...

Grüße

Lukas

Der es aufgegeben hat zum Modellbahnladen mit dem Zug zu fahren...


„Ich will Milch die länger haltbar ist, als die Kuh aus der sie kommt“ (Die Anstalt vom 26.4.2016)

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Angela Merkel 2010 - und wo stehen wir heute?


 
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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#8 von Analogbahner , 21.09.2020 04:03

[quote="Lukas Lokführer" post_id=2165105 time=1600633839 user_id=41809]
(...) laut den Damen und Herren am Freiburger Service Schalter fallen aktuell Züge wegen Lokführermangels aus, da könnte man auch mehr Güterzüge fahren lassen...
[/quote]

Wieso? Braucht man für Güterzüge nur angelernte Quereinsteiger-Aushilfslokführer..?


Gruß Analogbahner


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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#9 von Analogbahner , 21.09.2020 16:24

Wenn man, wie Precht, den innerdeutschen Flugverkehr am liebsten verbieten will, müssen ja andere Reisemöglichkeiten bestehen. Grundsätzlich ist ein dichtes Netz von Städteverbindungen sinnvoll. Aber hier liegt die Betonung auf "Netz". Schnell von Hamburg nach München oder nach Paris und Prag zu kommen, und dazu nicht das Flugzeug zu nehmen, ist begrüßenswert. Aber um vom dortigen Hauptbahnhof nach Hinterknilch-Obermuffingen an der Brülle zu kommen, muss man dann doch den Bus nehmen. Den Schaden, den man über Jahrzehnte angerichtet hat, kann man mit Aktionismus nun nicht mehr wuppen. Im Gegenteil: Überlandbusse haben zur Zeit Oberwasser, wobei es im Grunde genauso dämlich ist, 8 Stunden im Bus zu sitzen, nur um vor der Haustür zu parken, wie zwei Paletten Mehlsäcke 14 Stunden im LKW zu transportieren, weil die Gleisanschlüsse weg sind...


Gruß Analogbahner


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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#10 von persus , 24.09.2020 02:43

Zitat

Hallo, ich will ja nicht Vorschub für die Tagesthemen leisten, aber ist irgendetwas, was unser aktueller Verkehrsminister geplant oder in Auftrag gegeben oder vorgeschlagen hat, tatsächlich rechtswirksam umgesetzt worden?



Als ob davor Dobrindt, davor Schmidt und davor Ramsauer besser gewesen wären. Alle um Deutshland herum haben ihre Hausaufgaben bei der Eisenbahn gemacht, nur wir hier in Deutschland nicht.

Selbst jetzt noch mästen wir den Kranich, bauen Autobahnen aus um mehr Platz darauf für LKWs - die modernen und mobilen Lagerstätten des Lean Managements - zu schaffen und lassen dabei unsere Eisenbahninfrastruktur regelrecht vergammeln und verkommen.

Nee, nee, erst wenn das Verkehrsministerium aus den unfähigen und unwilligen Händen der CSU gerissen wird, werde ich möglicherweise wieder einen leichten Grund für verhaltenen Optimismus haben. Das sprichwörtliche Fünkchen Hoffnung, wenn man so will.


Gruß
Pero


 
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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#11 von Murrrphy , 24.09.2020 07:51

Zitat

Ich kann die Berichte wegen Werbeblockierern nicht lesen, aber zuzutrauen würde ich es ihm. Er unterstützt gerne das, was für Reiche gemacht wurde, und vergisst dabei allzuoft die 95% der Bundesbürger, die noch nie TEE gefahren sind... Irgendwas Schönes zum Protzen ist immer gut...



Dieser Beitrag ist sehr bezeichnend. Man hat nichts gelesen, kann aber ein fundiertes Urteil abgeben, in dem es vor Vorurteilen nur so strotzt, alles auf Basis zweier Schlagworte in der Überschrift. So entsteht also Meinungsbildung heute.
Ein weiteres Beispiel dafür findet sich hier. Nichts zum eigentlichen Thema beigetragen, aber einen personifizierten Rundumschlag getätigt.

Unabhängig davon finde ich die grundsätzlich beschriebene Idee eines neuen europäischen Fernzug-Netzes nicht verkehrt, ob man für die Namen dann die Namensrechte des TEE nutzen muss oder soll (denn nur darum geht es, da ist auch schon die hiesige Überschrift schlicht falsch gewählt, es geht nicht um die Reaktivierung des legendären TEEs oder dessen Netzes), sei dahingestellt, auch wenn der Name zu so einem Netz passen würde. Prinzipiell muss man Alternativen anbieten, wenn man, wie von der Politik auch immer mal gefordert, den innereuropäischen Luftverkehr reduzieren möchte, und ein solches Netz kann ein interessanter Ansatz sein. Warum sollte man den nicht mal durchdenken und durchdiskutieren? Und welches Ministerium sollte es durchdenken, wenn nicht das Verkehrsministerium?


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#12 von Atlanta , 24.09.2020 09:06

Moin Kollegen,

die "legendären" Trans Europa Expreß Züge fuhren früher entlang des Rheins und verbanden die Niederlande über Deutschland mit der Schweiz, vor der Elektrifizierung mit Dieseltriebzügen dann als Lokbespannte Züge mit modernen E-Loks.

Eine in Westdeutschland landesweite Ausdehnung erfuhr man mit dem InterCity Verkehr der stündlich von größeren Bahnhöfen fuhr, wie aber die TEE Züge nur aus 1. Kl. Wagen bestanden mit einem damals schon sehr teuren Zuschlag von 10 DM.

Es dauerte fast 10 Jahre bis man auf die Idee kam auch die 2. Klasse mit anzuhängen, getrennt vom Speisewagen und dennoch waren die Zugauslastungen auf einigen Bahnstrecken eher mäßig und die Züge fuhren fast leer durch die Landschaft, warum? Wwgen der oft im kurzen Abstand folgenden D-Züge deren 3 DM Zuschlag ab 150 Km Entfernung wegfiel und trotz einiger mehr Zwischenhalte die Reisezeit ähnlich lange dauerte als wie der vorwegfahrende IC mit dem zu hohen Zuschlag.
Es dauerte wiederum einige Jahre bis man erkannte den Zuschlag zu halbieren und siehe da, das Konzept ging auf und die ICs waren recht gut ausgelastet.
Das gemeckere ging aber wegen der 5 DM Zuschlag weiter.
Grenzüberschreitende ICs fuhren als EuroCity ECs.
"Jede Stunde, jede Klasse!" war ein Werbespruch jener Zeit.

Mit der Einführung der InterRegios sollten die D-Züge abgeschafft werden, das Zustellen von Kurswagen paßte nicht mehr ins Bild einer "modernen" Bahn, außerdem konnte man bei dieser Gelegenheit weiter Personal abbauen, Rangierer würden dann nicht mehr so viele benötigt werden.

Mit der Einführung der ICEs führte man auch einen Entfernungsabhängigen Zuschlag ein, der sich damals mit zunehmender Entfernung noch reduzierte und auf nur kurzen Strecken um 25 DM kostete.

Wegen zu großer Proteste drehte man die Zuschlagrelation um und begann einen Kombifahrpreis mit eingerechnetem Zuschlag einzuführen, der mit zunehmender Entfernung auch teurer wurde, der Mindestzuschlag lag aber bei 10 DM.

Mit der Einführung der ICEs wurden schrittweise die Angebote Lokbespannter IC/EC und IR/D/FD Züge heruntergefahren und durch ICEs ersetzt, welche teilweise auch noch lokbespannt sind aber in den typischen ICE Farben in Erscheinung treten.

Bei Preiserhöhungen wurden die Basistarife je Km nur um wenige Pfennige erhöht, der zusätzlich eingerechnete Zuschlag aber in DM Schritten erhöht.

Wer sich damals vom DB Anlagen und Hausservice jährlich die Tariftabellen beschaffte war stets gut informiert über Fahrpreise und Zuschläge. Gegen eine 3 DM Schutzgebühr wurden diese Tariftabellenbücher ausgegeben und waren für Jedermann erhältlich.

Grundsätzlich halte ich grenzüberschreitende Verkehre für eine gute Sache, sie aber nur einer "elitären" Minderheit zu ermöglichen wäre der falsche Weg, obgleich heutzutage ja auch 1. Klasse Fahrkarten regelrecht "verramscht" werden.

Im Juli fuhr ich mit dem ICE ab Hamburg nach Mainz über Kassel und Frankfurt und zahlte für eine Rückfahrkarte 1. Kl. 138 € bei 25 % Ermäßigung mit der BahnCard 25 für die 1. Klasse. Das war immer noch billiger als auf gleicher Strecke mit dem gleichen Zug in der überfüllten 2. Klasse zu fahren wo die Fahrt fast 140 € teurer wäre.

Irgendetwas stimmt mit den heutigen Bahntarifen nicht mehr?

Früher war doch immer die 1. Klasse mindesrens 50 % teurer als die 2. Klasse?

Kann mir aber egal sein, ich habe mich über den günstigen Preis gefreut.

Was mich aber aufregte war, daß der Zug ausfiel und ein Ersatzzug fuhr mit verminderter Wagenanzahl und verfallenen Reservierungen.

Auf der Rückfahrt das selbe Theater, der reguläre Zug fiel aus, der Ersatzzug fuhr erst garnicht los, weil sich Fahrgästeum Sitzplätze prügelten und einen Polizeieinsatz auslösten, der stattdessen gemeldete Ersatzzug hatte eine Panne und fiel auch aus, die Zugbindung der Fahrkarte wurde aufgehoben und berechtigte zum irgendwie nach Hause fahren, egal wo lang, also auch ohne Streckenbindung.

Solange solche Kapriolen nicht in den Griff zu bekommen sind, sehe ich der Zukunft extrem pessimistisch entgegen.

Teilweise kommt man im langsameren Regionalverkehr viel entspannter an als im ständigen Chaos des Fernverkehrs.

Nächster Knackpunkt sind die Bahnhofsblockaden von irgendwelchen Regionalzügen, die an Durchgangsstationen die Bahnsteige blockieren.
Geri gfügig verlängerte Laufwege der regionalen Züge zu Bahnhöfen mit ausreichend Gleiskapazität würden das Problem auf einfachere Weise beheben.

Kehrgleise können auch wie früher sich vor den Stationen befinden, die müssen nicht zwangsläufig im Bahnhof an den oft doppelt belegten Bahnsteigen sein.

Ankommen, Fahrgäste raus, Zug raus zum Kehrgleis, Fahrtrichtungswechsel, Zug rein, Fahrgäste aufnehmen, Abfahrt...das ginge doch auch?

Die Zeit, die dann der Zug auf dem Kehrgleis verbringt kann genutzt werden, andere Züge abzufertigen?

Schönen Gruß,

Ingo


LG Ingo

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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#13 von Y-Weiche , 24.09.2020 09:37

Moin,

was mich etwas ratlos zurücklässt: für mich fehlt die Information, wer eigentlich die Kernzielgruppe dafür sein soll. Touristische Städtereisende? Oder Geschäftsreisende? Ich schaue mir die von Scheuer genannte Fahrzeit für Paris - Warschau an:

Zitat
„Ein Zug, der um 9.00 Uhr in Paris startet, könnte um 12.15 Uhr in Köln, um 16.45 Uhr in Berlin und um 22.15 Uhr in Warschau sein.“



Für Geschäftsreisende dürfte das bis Köln attraktiv sein, um ins Nachmittagsmeeting zu kommen. 16.45 Uhr in Berlin reicht eigentlich schon nicht mehr wirklich für einen Geschäftstermin am gleichen Tag, es sei denn, es handelt sich um ein abendliches Bussi-Bussi-Event. 22.15 Uhr in Warschau, da ist definitiv ein kompletter Geschäftstag weg. Funktionieren kann das allenfalls mit dem Nachtzug, wenn man der Typ ist, der gerne unterwegs schläft.

Zum Vergleich: Paris - Warschau mit dem Flugzeug dürfte in zweieinhalb Stunden machbar sein.

So sehe ich betroffen den Vorhang zu und viele Fragen offen.

Andreas

PS. Man kann heute jedes Thema easy killen, indem man einen Politikernamen in den Betreff schreibt...


 
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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#14 von Elch , 24.09.2020 13:54

Zitat

Irgendetwas stimmt mit den heutigen Bahntarifen nicht mehr?



Doch, denn man hat wie im Flugverkehr, Hotels oder bei Mietwagen auf einen Angebot-Nachfrage orientierten Preis. Wollen viele Personen reisen steigt in einer Buchungsklasse der Preis bis die andere Buchungsklasse attraktiver wird und man so eine gleichbleibende Auslastung hat (daher auch die Zugbindung). Andere werden auf günstigere Zeiten umplanen, weil sie es können. Das ganze ist halt erst wirklich möglich durch moderne IT-gestützte Buchungssysteme. Wer flexibel ist kommt "günstiger" weg.

Zitat

Was mich aber aufregte war, daß der Zug ausfiel und ein Ersatzzug fuhr mit verminderter Wagenanzahl und verfallenen Reservierungen.


Gab es früher (Anfang 1990er) auch oft und da hieß es noch Bundesbahn. Musste ich damals als 11-jähriger so manches mal mich durch einen Bahnhof alleine kämpfen. Und Reservierung ging nur 1 Tag vor Abfahrt des Zuges. Dafür kam ich von Rosenheim nach Stuttgart für 20 Mark inkl. dem ICE (Kindertarif mit BahnCard = 75%).
Trotzdem: Früher war der Himmel blauer und die Bäume grüner. Und sowieso wir früheren Generationen waren einfach selbstständiger

Zitat
Bahnhöfen mit ausreichend Gleiskapazität würden das Problem auf einfachere Weise beheben.


Sei still! Habe den Gedanken und schon gründet sich die nächste Bürgerinitative gegen den Ausbau irgendeiner Infrastruktur. Sie bespricht sich bei frischen Obst aus Spanien und Wein aus Italien, aber LKW müssen auf die Schiene. Nur halt nicht hier. Ist das so schwer!!!!!1111einseinself

Zitat

was mich etwas ratlos zurücklässt: für mich fehlt die Information, wer eigentlich die Kernzielgruppe dafür sein soll.


Es fährt kaum einer die ganze Strecke, es geht aber darum ganze Korridore auszubauen, auf denen Züge schnell durchgebunden werden und nicht das zwischendrin noch Blumen gepflückt werden können. Denn wen auch nur Relationen genutzt werden es ist das Netzwerk was attraktiv sein muss. Paris-Wien ist auch so ein Beispiel, dummerweise liegt zwischen den beiden Städten Deutschland mit über 150 Jahre alten Streckenabschnitten mit Höchstgeschwindigkeiten um die max. 60. Es ist leicht mehrere Beispiele von Metropolen um Deutschland herum zu finden. Leider

Zitat

PS. Man kann heute jedes Thema easy killen, indem man einen Politikernamen in den Betreff schreibt...


100% Zustimmung. Hätten es Andere vorgeschlagen wäre es natürlich die Idee des Jahrhunderts.


Gruß

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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#15 von E-Lok-Muffel , 24.09.2020 15:59

Hallo Leute,

Das ist ja eine tolle Initiative von Herrn Scheuer, die Deutsche Ratspräsidentschaft zu nutzen, um sich -auch mal- mit positiven Schlagzeilen ins Rampenlicht zu spielen...
Aber - und leider gibt es hier wie so oft in der Politik ein aber - an dieser Initiative ist nur der Name TEE neu (und das ist auch ein alter... ).
Internationale Relationen gibt es schon seit langem, der TGV kommt nach Köln, Dortmund und Frankfurt, Der ICE fährt nach Paris, Brüssel, Amsterdam und Zürich, der Railjet fährt nach München, der CD-RJ nach Berlin, die Liste läßt sich beliebig fortsetzen.

Auch Nachtzüge gibt es großer Zahl, nur nicht (mehr) bei der Bundesbahn (der Thread dazu ist diese Woche in den Tagesthemen verdampft).

Natürlich könnte man aus diesen Internationalen Relationen ein Netz spinnen und sie besser aufeinander sbstimmen, das klappt aber schon national nicht (der "Deutschland-Takt" ist zwar angekündigt, aber noch lange nicht eingeführt und damit noch den Beweis schuldig, dass er auch wirklich funktioniert).
Vor allem aber hat Herr Scheuer nicht gesagt, auf welchen Gleisen diese ganz vielen neuen Züge fahren sollen...
Schauen wir uns nämlich mal eine Karte des Hochgeschwingdigkeits-Schienennetztes auf Wikipedia an, dann sehen wir, dass einzig Frankreich seine Hausaufgaben gemacht hat und seine TGV-Trassen bis an die Grenzen (Straßburg/Basel/Belgien) und darüber hinaus gebaut hat, in Deutschland jedoch herrscht Flickenteppich mit ICE-Trassen zwischen Metropolen und mindestens 100 km Abstand zur Grenze, Der TGV/ICE zuckelt momentan mit Tempo 120 durch die Pfalz Richtung Mannheim, Die Rheintalbahn wird frühestens in 10 Jahren fertig (was die Schweizer extrem frustriert, weil sowohl Gotthart- als auch Lötschberg-Basistunnel nicht ausgelastet werden können), Aachen-Köln ist nicht komplett ausgebaut, Die Zufahrt zum neuen Brenner-Basistunnel südlich von München ist "noch in Planung" (was die Österreicher auf die Palme bringt), genauso wie die Schnellverbindung H-HH/HB (Y-Trasse oder doch nur Alpha-E???), und was ist eigentlich östlich von Berlin (o.k. Leipzig-Dresden-Prag ist - soviel ich weiß - im Bau und Saarbrücken-Mannheim wird ausgebaut)?

D.h. für mich: hübsche PR-Aktion, aber solange das Verkehrsministerium nicht in der Lage ist, den Verkehrswegeplan im eigenen Land vernünftig abzuarbeiten, sollte man sich mit Vorschlägen internationaler Art etwas zurückhalten.

Gruß
uLi


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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#16 von Schwedenzug , 24.09.2020 17:20

Eine schöne idee, mal hoffen es kann was daraus werden...

Als vergleich: Nachtzüge von Schweden und Norwegen war lange ein schöner weg nach Hamburg Hbf zu kommen, ich hab selber die verbindung benutzt. Im takt mit der EU und Eisenbahn fest-verbindungen sind alle möglichkeiten dieser art Reisen weg seit einigen Jahren. Ryanair etc lässt grüssen. Ich habe eine der aller letzten nacht-verbindungen von Copenhagen aus selber photographiert bevor es vorbei war! Neulich stand aber unser Schwedische Regierung und habe von dieser Nacht-verbindungen geredet! Die soll wieder kommen! Das ist absicht unser Politiker, so der meinung. Na super, leute haben sich gefreut. Dann ernüchterung - es gibt kein platz auf der Öresund-brücke. Es gibt kein zug-unternehmen die Wagen haben, kein personal, nix. Die DB war schnell zu informieren das es keine freie gute Zug-positionen in Hamburg HBF gibt, alles schon randvoll dort. Und kommt nicht der Grosse Umbau dort? Also, keine Züge, kein platz auf den Gleisen, kein personal - aber die kommen doch schon!

Na ja, mal sehen was daraus wird.

/martin aus Schweden.


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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#17 von Lukas Lokführer , 24.09.2020 18:52

Hallo Martin,

Etwas t:

Redest du von dem Nachtzug von Snalltaget? Meine letzte Information war das es nächstes Jahr einen Nachtzug von Stockholm nach Berlin übers „Festland“ geben soll, oder ist das schon wieder Geschichte, hatte eigentlich vor den nächstes Jahr zu nutzen ?

Grüße

Lukas


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RE: Scheuer will legendäre TEE-Züge zurückbringen

#18 von Y-Weiche , 27.09.2020 16:55

Tach,

SBB versprechen neue Nachtzüge. Nachfrage wächst nach Aussage der Pressesprecherin.

https://youtu.be/raKkE-WCyWo


 
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Die Bahn - mobil oder marode? Doku | NDR | 45 Min

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