RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#1 von chrilu , 26.07.2019 07:50

Hallo liebes Forum,

ich hatte ja lange nichts mir der Bahn am Hut. Sowohl mit der kleinen, als auch mit der großen. Kindheit und Jugend waren noch sehr bahngeprägt, da war ich akiver Modellbahner und bin in Ermangelung eines Führerscheines/Autos alles mit der Bahn gefahren, begünstigt durch die damals noch existierenden "Freifahrtscheine" der Deutschen Bundesbahn, bei der mein Vater als Beamter beschäftigt gewesen ist. Dann kam das erste Auto und sukzessive ließ das Interesse an der Bahn nach, an der kleinen und der großen. Erst vor kurzem fand ich meine alte Liebe wieder, weil mein kleiner Sohn in meinem Elternhaus meine alte Märklin-Bahn entdeckt hat und diese unbedingt fahren sehen wollte. Da hat auch bei mir der Funke wieder gezündet und seitdem bin ich wieder dabei. Auch bei der großen Bahn. Da ich geschäftlich/privat häufig unterwegs bin, bin ich vermehrt in letzter Zeit wieder mit der Bahn unterwegs gewesen.
Was dabei auffällt: Ich habe ernsthafte Probleme, die neuen Elektrolokomotiven auseinander zu halten! Von den ganzen Regionalbahntriebwagen ganz zu schweigen!
Gestern/vorgestern bin ich erneut unterwegs gewesen. Hinfahrt im ICE3, Rückfahrt im ICE4. Beides 1. Klasse Großraum. Positiv: Die Züge waren sauber und pünktlich. Aber: Irgendwie unterscheidet sich der Innenraum des 1. Klasse Großraumwagens kaum von einem schnöden Regionalbahntriebwagen. Auch der Speisewagen: Sehr nüchtern. Klar, man hat mehr Platz, aber sonst? Das Ambiente ist doch eher sehr nüchtern und wenig exklusiv. Wenn ich da an die Fahrten im 1. Klasse-Wagen der 70/80er-Jahre denke, sprich im Avmz 111, Apmz 121 etc. Irgendwie waren diese Wagen doch sehr viel luxuriöser. Geht es mir da allein so oder empfindet das auch jemand so?

Viele Grüße bei bereits 25 Grad um 7:45,

Christian

PS: Ach ja, wenn mir jemand einen Tipp geben kann, wie ich die E-Loks auseinanderhalten (146, 147, 182, 186, 187 etc.) und erst die Triebwagen - das wäre toll. Bin ja quasi in der ausklingenden Epoche 4 bzw. beginnenden Epoche 5 "hängengeblieben".


Viele Grüße
Christian

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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#2 von Jürgen , 26.07.2019 08:48

Hallo Christian,

wir hatten 24° um 6:00 Uhr ...

Ich bin früher (in den 1970er und 1980er Jahre) nur zweite Klasse gefahren und fahre heute nur noch 2. Klasse wenn ich unter zwei Stunden unterwegs bin (Reisekostengesetz). Die erste Klasse früherer Züge kenne ich nicht aus eigenen Erfahrungen.

Die Steigerung des Komforts in der zweiten Klasse ist enorm. Vor allem in den Regionalzügen. Wenn ich an die klebrigen Kunststoffbezüge dieser Zeit denke, bei denen man immer naß am ... aufstand, kommt mir das Grausen. Hier gibt es definitiv große Fortschritte. Ich vermute, diese sind in der ersten Klasse nicht so ausgeprägt. Das Wesentliche dürfte das mehr an Platz sein, das den Abstand zur zweiten Klasse ausmacht. Dazu kommen ja noch diverse "Kleinigkeiten" wie die kostenlose Zeitung, Service am Platz u.ä. Heutige Regionalzüge bieten im Vergleich zu früher heute schon deutlich mehr. Als ich neulich den IC von Mannheim nach Koblenz verpasst habe, musste ich mit dem Regionalverkehr fahren. Abgesehen von mehr Umstiegen waren die Züge für mich überraschend angenehm. Im Gegensatz zum IC haben sie auch WLAN. Ich würde für die tägliche Fahrt zur Arbeit sofort vom Auto auf den Nahverkehr umsteigen, wenn es mich nicht jeden Tag zwei Stunden mehr Fahrzeit (!) kosten würde (einfache Fahrt statt 35 min satte 1:39 min (google)).

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#3 von Georg F. Spantlew , 26.07.2019 08:56

ja, frueher(tm) war alles besser...


 
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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#4 von chrilu , 26.07.2019 10:24

In der Tat, in der 2. Klasse hat sich einiges getan. Ich bin ja durch die Freifahrtscheine meines Vaters damals in den Genuß der ersten Klasse gekommen und heute eigentlich nur, wenn ich früh genug buche. Da ist die erste Klasse meist nur unwesentlich teurer als die zweite (Frankfurt-Berlin hin und zurück mit ICE, 2. Klasse 156 Euro, 1. Klasse 169 Euro)
Ich würde das Auto zum Pendeln ebenfalls sofort stehen lassen. Aber auch bei mir: Minimum 2 Stunden Fahrt ein Weg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln versus 30-40 Minuten mit dem Auto halten mich dann doch von der Nutzung des ÖPNV ab.


Viele Grüße
Christian

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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#5 von Fahrschalter , 26.07.2019 22:33

Hallo in die Runde,
in der 2.Klasse gab es früher im fernverkehr Abteilwagen,wo auch in der 2.Klasse nur 3 Sitze nebeneinander waren und man seine Ruhe hatte,heute im Großraumwagen sind 4 schmale Sitze(2+2)nebeneinander,man kann nicht gegenüber sitzen(außer einzelnen Vieresitzen mit Tisch),in den Abteilen waren früher Gepäckablagen auch für mehrer große Koffer,in den siebzigern auch meistens stoffgepolstert,das Reisen war damals wesentlich angenehmer(und pünktlicher!),es gab auch mehr Fernverkehrsstrecken.Ichbin in den 70ern und 80ern zeitweise 80 000km im Jahr gefahren,seit der Bahnreform 1994 vermeide ich wo es immer geht mit der Bahn zu fahren,gelegentlich noch auf historischen Zügen als Personal,ich kann den Fahrzeugdreck der letzten 30 Jahre nicht ausstehen.Gelegentlich fahre ich noch mit EC nach Östereich(Graz) und über den Brenner,da fahren noch bequeme Abteilwagen.
Grüße,Ralf


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#6 von df2tb , 26.07.2019 22:48

Also so schlecht waren die IC/EC damals in der zweiten Klasse nicht. Wenn man allerdings Pech hatte und einen Italienbomber erwischte, der schon aus Mailand kam, dann hatte man in der Regel in Freiburg schlechte Karten, Platzreservierung hin oder her. Deshalb habe ich nach dem zweiten negativen Erlebnis nur noch erster Klasse gebucht.
Die Silberlinge im Reginalverkehr waren allerdings echte Schweißtreiber. Krönung waren DDR Wagen, die auf dem Rückweg waren. Die stanken nach dem komischen Sitzbezug und nach allem anderen.

Andreas


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#7 von DR POWER , 27.07.2019 09:07

Hallo zusammen

Den größten Sprung in Sachen Fahrkomfort gab es meiner Meinung nach im Regionalverkehr.
Da sind jetzt fast alle Züge klimatisiert, man hat meist einen niederflurigen Einstieg und auch den Geräuschkomfort der neueren Fahrzeuge finde ich um einiges angenehmer als noch in den 90er Jahren.

Liebe Grüße, Andre


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#8 von E-Lok-Muffel , 27.07.2019 14:41

Ein schönes Wochende Euch allen,

Ich habe wenig Vergleichsmöglichkeiten zwischen früher und heute.
In der Schulzeit häufige Bahnreisen innerhalb Deutsclands und Gen Süden (Liegewagen).
Mitte der achtziger Jahre fuhr ich sehr häufig mit der Bahn von Kassel nach Darmstadt (Nato-Rallye). Danach im Nahverkehr von DA nach MZ. Das heißt, ich kenne sowohl den Komfort der alten Büm und IC-Wagen als auch der Silberlinge mit ihren weinroten Kunstleder-Polstern.
Mitte der Neunziger reiste ich dann nach Abschluss des Studiums zu Vorstellungsgesprächen quer durch die Republik. Damals empfand ich den ICE als Quantensprung im Komfort und Bahnfahren wurde zu einem Vergnügen: Klimatisierung, Geräuschdämmung, Fahrkomfort (Stoß- und Schlingerdämpfung) und höhere Reisegeschwindigkeit wurde gepaart mit dem bekannten Platzangebot eines Sechser-Abteils, die Großraumwagen habe ich schon zu dieser Zeit möglichst gemieden, wenn dann nur die vis-a-vis-Sitzgruppen wegen der Beinfreiheit...(damals gab es dort sogar schon Steckdosen -aber nur dort.)

Heutzutage muss ich sagen, dass die Bahn gerade im Fernverkehr drauf und dran ist, den bisherigen Komfort-vorsprung gegenüber den anderen Verkehrsträgern (Fernbus und Flugzeug) zu verspielen.
Die Beinfreiheit geht immer mehr verloren, Abteile der 2. Klasse sind ganz verschwunden, Gepäck-Stauraum wird immer kleiner...
Warum sollte ich für ein Ticket im ICE 4 mehr bezahlen als im Flixbus, wenn ich genauso besch... sitze??
Der größte Vorteil der Bahn ist für mich die größere Bewegungsfreiheit, die die DB mit ihren neuen Zügen immer weiter einschränkt, was Sitzabstand und z.B auch Gangbreite betrifft, 8 cm weniger bedeutet, man kann nicht mehr aneinder vorbei, egal wie dünn man ist, und mit Gepäck ist es völlig unmöglich...

Wenn es die Klimaerwärmung nicht gäbe, würde ich auch innerhalb Deutschlands mehr fliegen, denn mittlerweile habe ich im Großraumwagen das gleiche Sardinenbüchsen-Gefühl wie im Flieger, im Flieger muss ich das aber nicht so lange aushalten .

Gruß
uLi


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#9 von Epsuedgro44 , 27.07.2019 15:08

Hallo,


also ich bin von dem neuen Gerümpel recht wenig begeistert,denn was nützt mir eine Klimaanlage wie bei den PESA-Triebwagen zum B., wenn man dadurch nicht am Fenster sitzen kann, weil da das Teil nämlich "ausbläst" und man nach längerer Fahrt sich fühlt wie ein Steak in der Tiefkühltruhe.
Und wofür in der 1.Klasse die Räuberleiter gut sein soll, erschließt sich mir auch nicht wirklich.

Da war mir die Handbetriebene Klimaanlage von früher doch wesentlich lieber ....Fenster halb auf......Fenster dreiviertel auf......Fenster ganz auf.......und zum Fotografieren war das auch besser

Außerdem war die alte Technik auch wesentlich verläßlicher,ich kann mich nicht daran erinnern,jemals wegen einer Störung nicht mit dem betreffenden Zug fahren zu können und ich habe in den 1970er und 1980er-Jahren täglich ziemliche viele Kilometer auf der Bahn verbracht.

Das einzige, was einen schon damals ausbremste, waren die Selbstmörder, die den ganzen Betrieb durcheinander brachten.


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#10 von TTbeilroder , 27.07.2019 15:48

Hallo Epsu44,

deine Aussage Bezieht sich(so wie es sich liest) aber nur auf den Pesatriebwagen...

Gruss

Volker


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#11 von DR POWER , 27.07.2019 16:14

Hallo zusammen

Da ist mir ein klimatisierter Zug wesentlich lieber als die "manuelle" Klimaanlage mit Fenster auf oder zu.
Zwischen Chemnitz und Leipzig kommt man aktuell immer noch in den "Genuss" alter Reisezugwagen. Wenn dort Fenster zur Belüftung geöffnet sind und der Zug oberhalb von 100km/h unterwegs ist würde ich nicht mehr von Geräuschkomfort sprechen.

Auch der Einstieg in diese alten Reisezugwagen ist gerade für Personen mit körperlichen Einschränkungen eine wirklich schwierige Angelegenheit.

Mit alten Wagen fahre ich trotzdem mal ganz gerne, dann aber nur im musealen Verkehr.

Liebe Grüße, Andre


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#12 von Epsuedgro44 , 27.07.2019 16:24

Hallo,

das kleine Wörtchen

Zitat
zum B.

hast du auch mitbekommen ?

Wenn ich alle Straßenbahnen auflisten soll, die sich heute im Nahverkehr so tummeln,würde das hier dann ein Roman.

Wobei das eigentlich Problem liegt ja daran, das die Fahrzeuge gar nicht für den Zweck eingesetzt werden, für den sie gebaut wurden.Nahverkehr ist die Strecke einmal um den Kirchturm rum oder Essen nach Düsseldorf oder nach Dortmund.
Aber keine "Langläufe" Aachen bis Wesel über Duisburg oder ähnliches,das wäre nämlich eigentlich ein Eilzug früherer Sicht(-und vor allem Komfort)weise.


@Andre

Zitat
Auch der Einstieg in diese alten Reisezugwagen ist gerade für Personen mit körperlichen Einschränkungen eine wirklich schwierige Angelegenheit.



Na dann versuceh du mal als Alter Mensch in einen der Triebwagen reinzukraxeln....egal ob 628,640,648 usw..

Da waren die alten Silberlinge aber um Längen besser, weil du nämlich eine "Treppe" hattest die passend zu der Bahnsteighöhe war.

Heute hast du zum B. hier die S 5 (S mit neuen Fahrzeugen, wo es dank der "umsichtigen" Planung nirgendwo mehr am Bahnsteig past und du immer aufpassen must, nicht rein zu fallen oder beim Aussteigen hinzu fallen.


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#13 von DR POWER , 27.07.2019 17:32

Hallo

In einen 628 möchte ich im Nahverkehr auch nicht mehr reinkraxeln. Der ist in meinen Augen aber auch kein zeitgemäßes Fahrzeug für modernen ÖPNV.
Die beiden anderen genannten Baureihen finde ich vom Einstieg her deutlich bequemer als das Treppensteigen in einen alten Silberling.
Denn da geht es immer Treppen rauf, auch wenn der Bahnsteig die "passende" Höhe hat.

Aber jeder setzt halt beim Komfort andere Prioritäten.Deshalb wird es immer schwierig bleiben es möglichst vielen Bahnnutzern recht zu machen.


Liebe Grüße, Andre


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#14 von DerDrummer , 27.07.2019 22:46

Moin Moin
Ich als jüngerer Eisenbahner mit noch nicht mal 20 Jahren kenne leider viele alte Züge nicht mehr und auch mit n-Wagen durfte ich lediglich 2 Mal fahren, beide Male war ich leider noch zu klein für wirkliches Interesse. Dafür war die Fahrt im Bimz nach Sylt und zurück sehr angenehm.

Jedoch kann ich verstehen, dass viele Pendler sich über Klimaanlage, Wlan, breite Einstiege, möglichst bahnsteiggleiche bzw. nur über eine Stufe erreichbare Wagenböden und sprintstarke Züge freuen.
Gerade im Regionalverkehr hat sich einiges getan, da werden auch (teilweise) unbequemere Züge in Kauf genommen (ich sage nur ET 425). Dass es anders gehen kann, sieht man beim Desiro HC/RRX.

Jedoch finde auch ich es nicht gut, dass die Abteile immer mehr verschwinden, es haben lediglich noch ICE 1 und wahrscheinlich auch ICE 2 Abteile in der zweiten Klasse, im IC gibt es, wenn überhaupt, noch einen Bvmsz.

Ebenso schlimm ist es m.M.n., dass es kaum noch gastronomisches Angebot an Bord gibt. WRmz wurden ausgemustert und wurden ersetzt durch ARkimbz, in ICEs wird ebenfalls teilweise nur noch ein Bistro eingesetzt.
Der IC2 hat gar nichts mehr, höchstens ein Team, dass durch den Zug läuft. Das hatte selbst der RE 7 „SH-Express“ bis vor einigen Jahren!

Ich selbst bin noch nicht mit dem IC2 gefahren, aber die Berichte sind ja sehr ernüchternd. Im Nahverkehr ist der Zug vollkommen in Ordnung, wie ich hier in Hamburg schon öfters testen durfte. Aber wenn der Fernverkehrszug ähnlich ist, ist er keine Alternative zu einem IC. Ja, das bleibt der IC, der einzig Wahre!

Mal gucken wie der ECx wird, gleiches gilt für die KISS von der Westbahn. Letztere sollen im Fernverkehr ja auch nicht so dolle sein...da gibt es aber auch sehr positive Eindrücke!

Alles in allem hat beides seine zwei Seiten, je nachdem womit man fährt, ist es eine Verbesserung oder Verschlechterung. Da könnte man jetzt noch viele weitere Themen mit Bahnbezug nennen, aber das würde hier zu weit weg vom Thema führen.

So viel zu meiner Meinung.

Viele Grüße
Justus


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#15 von alex218 , 28.07.2019 19:43

Moin,
meine Meinung. Auch wenn IC,- D-Zugwagen und Silberlinge nicht mehr zeitgemäß sind, fand ich die irgendwie besser.
Die quietschten und klapperten so schön, und im Silberling "duftete" es nach den roten Kunstledersitzen.

Wenn ich mir vorstelle, ich müsste heute, wie damals beim Bund, von hier bis Kiel (576km) in einem Talent II der DBAG fahren, wird mir schlecht.
Die Dinger fahren hier als RE 9 nach Aachen über Köln. Nach 90 min. bis Köln, habe ich jedesmal das Gefühl, wegen des engen Sitzabstandes ein Brecheisen zum aussteigen zu brauchen.
Das es auch anders geht, hab ich mal bei einer Fahrt von Krefeld nach Köln erleben dürfen. National Express hat in den Talent II
wohl einen weiteren Sitzabstand.
IC 2 kann ich nicht beurteilen, da ich den noch nicht benutzt habe, und mit dem ICE sehr, sehr selten fahre.


...und jetzt komm´n Sie!

Bis neulich!
Alex

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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#16 von X2000 , 28.07.2019 20:10

Zitat

Moin Moin
Ich als jüngerer Eisenbahner mit noch nicht mal 20 ...

Jedoch finde auch ich es nicht gut, dass die Abteile immer mehr verschwinden, es haben lediglich noch ICE 1 und wahrscheinlich auch ICE 2 Abteile in der zweiten Klasse, im IC gibt es, wenn überhaupt, noch einen Bvmsz.

Der IC2 hat gar nichts mehr, höchstens ein Team, dass durch den Zug läuft. Das hatte selbst der RE 7 „SH-Express“ bis vor einigen Jahren!

Ich selbst bin noch nicht mit dem IC2 gefahren, aber die Berichte sind ja sehr ernüchternd.

Mal gucken wie der ECx wird, gleiches gilt für die KISS von der Westbahn. Letztere sollen im Fernverkehr ja auch nicht so dolle sein...da gibt es aber auch sehr positive Eindrücke!


So viel zu meiner Meinung.

Viele Grüße
Justus



ICE 2 hat auch ein Restaurant, aber keine Abteile. Das Angebot in den ICE/ IC/EC Zügen ist durch aus zufriedenstellend. Nur die Bistros sind so lala. Ich empfehle mal eine Fahrt im EC der PKP oder CD (Artikel in der ZEIT lesen). Wirklich gut. Man sollte auch bedenken, was da auf kleiner Fläche gemacht wird. Und immer nur das beurteilen, was man selbst erlebt hat.


Gruß

Martin


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#17 von privatbahner , 29.09.2019 13:58

Ich erinnere mich an eine Fahrt über den Gotthard in einem damals schon betagten Erstklasswagen mit Seitengang und Abteilen aus den 20 oder 30-ern der FS. Roter Plüsch und Samt. Sucht man heute vergebens. Zugegeben, moderne Fahrzeuge laufen leiser, störte mich und meine weibliche Begleitung aber nicht im geringsten.


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#18 von privatbahner , 29.09.2019 17:53

Ein wesentliches Komfortmerkmal ist vor allem im Nahverkehr der barrierefreie, niveaugleiche Zugang (nicht EinSTIEG) mit Bahnsteigen auf gleicher Höhe mit der Bodenhöhe der Fahrzeuge. Diese für Rollstuhlfahrer existentiell wichtige Voraussetzung ist in Deutschland auf Jahrzehnte hinaus nicht erfüllt. Immer wieder stolpere ich beim Ausstieg aus einem Dosto oder Niederflurfahrzeug über einen der unseligen 76cm Bahnsteige. Für einen Rollstuhlfahrer ein nicht überwindbares Hindernis. Doppelstöcker mit Tiefeinstieg lassen sich im UIC Lichtraumprofil nun mal nur mit 55cm Einstiegen realisieren. Und nur mit dem Einsatz von Doppelstöckern lässt sich die Kapazität schnell und relativ kostengünstig erhöhen ohne das teure Ausbauten der Infrastruktur nötig sind.
Grüsse Privatbahner


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#19 von Rangierleiter , 06.10.2019 05:55

Zum Thema "Bahnkomfort" nur soviel:




 
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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#20 von Railwolf , 06.10.2019 09:22

Kunststück - mit 210m Zug für nur 34 Passagiere.
https://en.wikipedia.org/wiki/E001_series
Das dürfte über Orient-Express-Niveau liegen.
Dagegen ist ein ICE mit rund 700 Sitzplätzen natürlich der reinste Viehtransport.
Was kostet eine Reise im Shikishima?


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#21 von Epsuedgro44 , 08.10.2019 16:03

Hallo Privatbahner,


dazu:

Zitat
Ein wesentliches Komfortmerkmal ist vor allem im Nahverkehr der barrierefreie, niveaugleiche Zugang (nicht EinSTIEG) mit Bahnsteigen auf gleicher Höhe mit der Bodenhöhe der Fahrzeuge. Diese für Rollstuhlfahrer existentiell wichtige Voraussetzung ist in Deutschland auf Jahrzehnte hinaus nicht erfüll



Das wird es auch weiterhin nicht.....ganz im Gegenteil

Da baut man extra Bahnsteige passend für niveaugleichen Zugang der S8 in NRW zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach um vor 25 Jahren und heute ? Ätschibätsch man kauft neue "Straßenbahnen" , die dort überall nicht Niveaufrei sind.


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#22 von X2000 , 08.10.2019 16:31

Zitat


Was kostet eine Reise im Shikishima?



https://www.spiegel.de/reise/fernweh/jap...-a-1145911.html


Gruß

Martin


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#23 von alex218 , 09.10.2019 07:36

Zitat

Hallo Privatbahner,


dazu:

Zitat
Ein wesentliches Komfortmerkmal ist vor allem im Nahverkehr der barrierefreie, niveaugleiche Zugang (nicht EinSTIEG) mit Bahnsteigen auf gleicher Höhe mit der Bodenhöhe der Fahrzeuge. Diese für Rollstuhlfahrer existentiell wichtige Voraussetzung ist in Deutschland auf Jahrzehnte hinaus nicht erfüll



Das wird es auch weiterhin nicht.....ganz im Gegenteil

Da baut man extra Bahnsteige passend für niveaugleichen Zugang der S8 in NRW zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach um vor 25 Jahren und heute ? Ätschibätsch man kauft neue "Straßenbahnen" , die dort überall nicht Niveaufrei sind.




Moin,
och das ist aber kein Problem der S8. Haben wir in Siegen auch. Doppelstock, Talent II, und Flirt passen da ja noch, aber hier fahren auch Lint, und für die sind die Bahnsteige eben zu hoch.


...und jetzt komm´n Sie!

Bis neulich!
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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#24 von E-Lok-Muffel , 09.10.2019 08:32

Hallo,

Zitat

Doppelstöcker mit Tiefeinstieg lassen sich im UIC Lichtraumprofil nun mal nur mit 55cm Einstiegen realisieren. Und nur mit dem Einsatz von Doppelstöckern lässt sich die Kapazität schnell und relativ kostengünstig erhöhen ohne das teure Ausbauten der Infrastruktur nötig sind.



Es ginge ja auch über die Taktrate. Dafür bräuchte man allerdings mehr Fahrzeuge und mehr Fahrer, ergo erheblich mehr Kosten. Das darf aber nicht sein, denn sonst könnte man ja keine Gewinne an der Börse machen... und da die Bahn auch überall die Infrastruktur "verschlankt" hat, aus Bahnhöfen Haltepunkte ohne Ausweich- bzw. Überhol-Möglichkeit macht und deshalb auf vielen Trassen die Kapazitätsgrenze erreicht ist, wird es weiterhin Chaos mit den Bahnsteighöhen geben.
Prinzipiell war es ja ein guter Ansatz (der allerdings aus den Achziger Jahren stammt, damals gab es Dostsos nur in der DDR), die Bahnsteighöhen für einen barrierefreien Zugang dem Einstiegsniveau der Wagen anzupassen. Das funktioniert aber nur in einem geschlossenen System, also bei U-, S-, oder anderen Stadtbahnen, die über spezifisches (=einheitliches) Rollmaterial verfügen, im Bereich des Regionalverkehrs, bei dem S-Bahn-Züge, Nahverkehrszüge von EVUs und REs an ein und demselben Bahnsteig halten, funktioniert das eben nicht...

Wenn Dosto-Züge also der neue Standard und flächendeckend eingeführt werden, muss die Bahn die meisten 76-cm-Bahnsteige wieder zurückbauen????

Gruß
uLi


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RE: Früher - heute: Bahnkomfort

#25 von torsten83 , 09.10.2019 08:49

Hallo.

Zitat

Zitat

Da baut man extra Bahnsteige passend für niveaugleichen Zugang der S8 in NRW zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach um vor 25 Jahren und heute ? Ätschibätsch man kauft neue "Straßenbahnen" , die dort überall nicht Niveaufrei sind.



Moin,
och das ist aber kein Problem der S8. Haben wir in Siegen auch. Doppelstock, Talent II, und Flirt passen da ja noch, aber hier fahren auch Lint, und für die sind die Bahnsteige eben zu hoch.




Das ist nicht das gleiche oder der Kern der Geschichte, denn der Treppenwitz an der S8-Geschichte ist, dass die VRR-S8 über Jahrzehnte niveaugleichen Zustieg für die Fahrgäste geboten hatte zwischen Mönchengladbahn und Düsseldorf sowie darüber hinaus. Da an diesen S-Bahn-Bahnsteigen nur die 420/422/423 und x-Wagen Züge hielten, waren diese einheitlich auf 76 cm Höhe gebaut. Die Züge und Bahnsteige waren also durchgängig perfekt in der Höhe füreinander, es war ein einheitliches System - nur selten/außerplanmäßig hielten hier Bauarten mit anderen Einstiegshöhen. Bis man dann beim VRR die Hirnfurtz-Idee hatte, die Grinsekatze (Alstom Coradia) als neue S-Bahn-Triebwagen für die S8 zu bestellen.

Jetzt könnte man alle Bahnsteige absenken, auf das Niveau der Grinsekatze - aber dann eröffnen sich neue Probleme, denn die S11 (Betrieb mit 423) und S28 (extra aufgebockte Talente) haben weiterhin 76cm Fußbodenhöhe. In Düsseldorf HBF im Mischbetrieb mit den 420 und 422 kann auch nur ein Teil niveaugleich sein.

Und damit ist das "Problem" der VRR-S8 in Deutschland (hoffentlich) einmalig. Eine saudumme Geschichte ist es allemal, ich habe nie eine für mich schlüssige Begründung gelesen, warum man hier neue Triebwagen mit abweichender Bahnsteighöhe bestellt hat.

LG
Torsten


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