3. Fortsetzung Streckenführung:
b) Von der Stadtgrenze zum Güterbahnhof Weingarten
Die Bahn folgte weiterhin dem Straßenverlauf der heutigen Bundesstraße 30.
Am Krankenhaus „14 Nothelfer“ befand sich die nächste Ausweiche etwa in Höhe der Busbucht (leider hab ich kein damaliges Vergleichsbild)
Bild 43
wenige Meter weiter gibt es historische Bilder:
Man beachte die Straßengliederung, Bahn, Straße, Kastanienbäume, Fußgänger- und Radweg. Noch ein Jahr vor der Einstellung fielen die Bäume einer Straßenverbreiterung zum Opfer (man dachte in Weingarten, dass man so für die Verkehrssicherheit sorgen und die Bahn behalten könnte)
Bild 44
und kurze Zeit vor der Einstellung wurden noch Schienen ausgewechselt, der kleine Triebwagen "Pikkolo" war mit dem einzigen Niederbordwagen der Bahn im Arbeitszugeinsatz
Bild 45
ähnliche Perspektive heute, allerdings zwei Stockwerke tiefer.
Bild 46
Einige hundert Meter weiter macht die Straße eine fast 90- Gradkurve nach links.
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Heute: Ganz vielleicht sind die Bäume auf der linken Seite noch über 60 Jahre alt, Gebäude und Straßen sind neugebaut.
Bild 48
Hier befand sich ein weiterer Haltepunkt nach der Brücke über die Scherzach.
Das damals prägnante und stattliche Gebäude
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beherbergt heute eine Spielothek. Direkt dahinter, wo heute mit einem Holzzaun abgesperrt ist, umfuhr die Bahn in einer engen Linkskurve das Welfentheater und kehrte in die Hauptstrasse zurück.
Bild 50
Bild 51
2004 hiess das Restaurant noch "La Fermata" - Die Haltestelle
Die Bahn erreichte den Charlottenplatz – vor der Verlängerung der Strecke nach Baienfurt die Endhaltestelle.
Dort sah es 1905 so aus:
Bild 52: Endstation Weingarten Stadt
Heute sieht es dort so aus:
Bild 53
Bei der Weiterführung der Bahn schwenkte diese nach rechts, wo heute die Einfahrt verboten ist
Bild 54
Da war früher eine kleine Grünanlage, gibt's heute noch, etwas reduziert
Bild 55
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Manche Züge wurden in Stoßzeiten doppelt geführt, mit einem Kurzzug als "Vorzug". Die Ausweichgleislängen gaben das her.
und führte dann über eine damals wichtige innerstädtische Straße, die Schloßstraße
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auf die katholische barocke Basilika und das Benediktinerkloster Weingarten zu. (Das Bild ist arg retuschiert, das Größenverhältnis Soldaten zu Bahn passt gar nicht). Übrigens: Weingarten war bis in die 70er-Jahre Garnisonsstadt.b
In den 50er-Jahren:
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1958 wurde ja das Tempo der Bahn auf 10 km/h beschränkt, alle Fahrzeuge erhielten einen rot-weissen Warnanstrich an den teilen, die potentiell in die Strasse ragen und den Autos gefährlich werden konnten.
Heute sieht es da so aus:
Bild 59
Etwa wo rechts der Radfahrstreifen verlief das Bahngleis. Oberleitungsrosetten habe ich keine mehr entdeckt, jedoch einfache Haken, an denen die Masten verspannt wurden.
Bild 60-62
Am Ende der Straße machte diese mit der Bahn einen 90-Grad – Schwenk nach links und war am Postplatz angekommen.
Bild 63
Hier wurde im Rahmen der Stadtsanierung viel verbaut, wo genau das Gleis verlief, kann ich nicht sagen.
Die Trasse querte eine weitere Hauptstraße am Gasthof „Linde“ (links auf dem Bild) und erreichte ihren Betriebsmittelpunkt, den Bahnhof Weingarten.
Auf der linken Straßenseite, wo das Gebüsch und der Fußgängerweg verläuft, verlief das Bahngleis.
Bild 64
Hier nochmals besser zu sehen:
Bild 65
Blick in die Gegenrichtung 1959:
Bild 66
Bei einem genaueren Blick ins Gebüsch war ein Lichtmast zu entdecken,
Bild 67
Und noch ein Gittermast
Bild 68
Beides ehemalige Oberleitungsmasten!
Dahinter befand sich die
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Triebwagenhalle,die heute als Busremise genutzt wird.
Bild 70
Hier hat der Bus 1959 schon seine Stellung bezogen
Der Bereich des Bähnles war auf dem Bahnhofsvorplatz,
Bild 71
der der später erbauten normalspurigen Güterbahn jenseits des Empfangsgebäudes.
So sah es 1911 das neu angelegte Areal aus:
Bild 72
Und so heute:
Bild 73
Blick über das ehemalige Gleisfeld (die Abstellgruppe) der Straßenbahn zur Remise.
Vor 60 Jahren konnten hier noch die abgestellten Fahrzeuge angetroffen werden:
Bild 74 Der Pikkolo ET197
Bild 75 Ein ET196
Das Streckengleis Richtung Ravensburg verlief links etwa in der Höhe der Bäume. Ein Teil dieses Geländes wird weiterhin von der Bahn genutzt als Busabstellplatz.
Bild 76
Das seinerzeit recht stattliche Empfangsgebäude steht immer noch, hier die ehemalige Straßenbahnseite,
Bild 77
Hier die ehemalige Normalspurseite aus Richtung Norden
Bild 78
Und aus Richtung Süden
Bild 79
Hier ein Vergleichsbild von 1984 mit einem Übergabezug
Bild 80
Bei den Vereinbarungen der Stadt Weingarten mit der Bahn 1959 bis 1961 über die Stilllegung des Bähnles war u.a. eine Bestandsgarantie der normalspurigen Güterbahn bis mindestens zum Jahr 2000 vereinbart worden. Trotzdem wurde diese 1999 stillgelegt und sukzessive abgebaut.
Das Tanklager auf dem Bahnhofsareal (hier mit einem sehenswerten Tankwagen)
Bild 81
existiert noch, wenn auch ohne Bahnanschluss.
Vereinbart war auch die Führung von jährlich 1-2 Sonderzüge nach Weingarten, diese verkehrten bis Anfang der 90er-Jahre.
Bild 82 Der "Lauratalexpress" 1985 startklar Richtung Niederbiegen, Aulendorf, Ulm
Überhaupt, die regelspurige Güterbahn Niederbiegen - Weingarten mit den dortigen Industrieanschlüssen wäre gelegentlich ein eigenes Thema, heute beschränke ich mich auf die Straßenbahn.
In der nächsten (letzten) Folge verlassen wir den Bahnhof Weingarten und fahren bis zur Endstation Baienfurt.
Fortsetzung folgt!
Bildnachweis Teil 4:
Bild 43,46,48,50-51, 53, 54, 59, 60-65, 67-69, 73, 76-79
Eigene Bilder
Bild 52
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...nplatz_1905.jpg
Bild Public Domain
Bild 44-45, 47, 49, 55, 56, 58, 66, 70-72, 74, 75
Autor: Josef Maucher, Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0
Bild 57
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c....jpg?uselang=de
Bild gemeinfrei
Bild 72
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/d...C3%B6ffnung.jpg
Bild gemeinfrei
Bild 80-82
Autor: Thomas Reincke, Lizenz: CC-BY-SA 2.0