RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#1 von nightline , 06.07.2020 06:24

Hallo zusammen,

weiß jemand welche Dampflokbaureihen in den 50er Jahren die Kalkwaggons des Mannesmann Steinbruchs Neanderthal/Wülfrath gefahren haben?
Ich war zwar öfter dort um mir das anzugucken, aber noch zu klein um die Baureihen unterscheiden zu können.
Es gab da auch eine Köf, die rangiert hat. Kann es sein, daß diese einen Kettenantrieb hatte, oder täuscht mich meine Erinnerung?

E geht um die Strecke Neanderthal - Düsseldorf, nicht um den Bahnhof Hochdahl.

Vielen Dank und beste Grüße

Joachim


 
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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#2 von X2000 , 06.07.2020 08:30

Ja, Köf hat eine Kette. ich könnte mir da gut eine BR 50 auf der Strecke vorstellen.


Gruß

Martin


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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#3 von Remo Suriani , 06.07.2020 10:56

Hallo Joachim,

meinst Du jetzt Wülfrath im Sinne des Bahnhofes, also die Strecke von Ratingen nach Oberdüssel mit dem Steinbrüchen rund um Flandersbach oder die Strecke über Mettmann und Dornap-Hehnenfurth?

Aber egal: 50er (gerne Kabinentender)und 44 passen da.

Hier ein Bilderbogen über verschiedene Strecken mit einigen Bildern der nördlichen Strecke rund um Flandersbach aber auch etwas mit Dornap mit Schwerpunkt 50ern im Kalkverkehr

http://www.bahnen-wuppertal.de/html/regi...niederberg.html

Und hier etwas direkt zu Dornap Hahnenfurth mit 44er

http://www.bahnen-wuppertal.de/html/bahnhof-dornap-hahn.html


Viele Grüße
Dirk

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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#4 von nightline , 06.07.2020 11:39

Zitat

Ja, Köf hat eine Kette. ich könnte mir da gut eine BR 50 auf der Strecke vorstellen.



Danke Dir, Martin. Hat mich sowieso gewundert, daß die kleine Lok die riesigen Kalkwagen rangieren konnte.
Ich denke auch, daß es wohl 50er oder 44er waren.

Beste Grüße

Joachim


 
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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#5 von nightline , 06.07.2020 12:13

[quote="Remo Suriani" post_id=2137954 time=1594025796 user_id=18573]
Hallo Joachim,

meinst Du jetzt Wülfrath im Sinne des Bahnhofes, also die Strecke von Ratingen nach Oberdüssel mit dem Steinbrüchen rund um Flandersbach oder die Strecke über Mettmann und Dornap-Hehnenfurth?

Aber egal: 50er (gerne Kabinentender)und 44 passen da.

Hier ein Bilderbogen über verschiedene Strecken mit einigen Bildern der nördlichen Strecke rund um Flandersbach aber auch etwas mit Dornap mit Schwerpunkt 50ern im Kalkverkehr

http://www.bahnen-wuppertal.de/html/regi...niederberg.html

Und hier etwas direkt zu Dornap Hahnenfurth mit 44er

http://www.bahnen-wuppertal.de/html/bahnhof-dornap-hahn.html
[/quote]

wow Dirk...

das sind ja Hammer Bilder. Vielen Dank für die Links. Ich habe echt Gänsehaut bekommen, kein Witz.

Hier auf der Karte im ersten Bild ist die Strecke.
http://www.bahnen-wuppertal.de/html/regi...niederberg.html

Gerresheim, Erkrath, Neanderthal, Mettmann. Der Steinbruch selbst lag oder liegt wohl auf Wülfrather Gebiet. Geladen und rangiert wurde aber im Bahnhof Neanderthal.

https://www.google.de/imgres?imgurl=http...QMygAegUIARCqAQ

Dort wo links im Bild "Anschl." steht, die gestrichelten Gleise, wurde der Kalk mit Meiller Kippern von oben in die Waggons gekippt. Oberhalb der gestrichelten Gleise ist der Steinbruch. Oder war.
Einer der Fahrer hat mir damals einen Zündschlüssel für den Meiller geschenkt. Der für den alten 50er/60er Jahre Magirus paßt aber sicher auch.

Kabinentender 50er habe ich dort nicht gesehen, da würde ich mich erinnern. Auch keine Öl-Dampfloks, das war alles Kohle. Besonders beeindruckt hat mich der Sound der Pumpen. Keine Ahnung ob es die Luft- oder Speisepumpe war. Wahrscheinlich aber die Speisepumpe, weil sie lief, wenn die Lok solo in Neanderthal ankam, und noch keinen Zug am Haken hatte.
Da geht es den Hang hinauf, so daß man auf Augenhöhe mit dem Lokführer oder Heizer war, so vielleicht 10 m weit weg.

Da sind ja auch Fotos von den weißen Kalkwagen in Deiner Sammlung. Die habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.
Echt, die Fotos sind eine Wucht. Da ist ja sogar eine 85er auf dem Weg zur Rampe Erkrath - Hochdahl. Wahnsinn...

Viele Grüße und herzlichen Dank...

Joachim


 
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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#6 von Epsuedgro44 , 06.07.2020 14:52

Hallo Joachim,

Also Rheinkalk heute ja Lhoist-Gruppe, gehörte zu Klöckner und dem trauern die älteren MA immer noch nach.

Die haben (Hatten ) da unten aber mehrere Steinbrüche , einmal die Anlagen in Flandersbach (also bei Wülfrath ) und immer noch in Betrieb und dann die Anlagen in Dornap, die zum größten Teil stillgelegt sind.

Neanderthal gehört ebenfalls dazu, wird aber rückgebaut wie viele andere Standorte auch.

Rheinkalk verfügt in Flandersbach über einen großen Werksbahnhof mit eigenem Dr-S 59 Stellwerk und noch Resten der früher umfangreichen Gleisanlagen der Steinbrüche.Am Werksbahnhof vorbei führte bis vor ein paar Jahren auch noch die ehemalige DB-Strecke nach Wülfrath auf ihrer Trasse ist mittlerweiele aber abgebaut und ab dem ehemaligen Wärterstellwerk in Wülfrath ein Radweg geworden.

In der alten Hauptverwaltung von Rheinkalk im Ortskern von Wülfrath hingen früher übrigens zahlreiche Fotos vom Bahnbetrieb und den ausgehenden Kalkzügen mit "weissen" Wagen nach Flandersbach (DB). Alles weg wie die alte HV und auch der Schienentransport zum großen Teil.

Auch die neue und erst vor knapp 20 Jahren (2001) errichtete HV ist ja schon wieder leer und die meisten Bürokraten sind in Rente und der Rest sitzt in Belgien.

Und wenn jetzt der Kohleausstieg kommt, wird das wohl dann auch das Ende des Werkes in Flandersbach sein,denn die Hauptabnehmer für Kalk sind Kraftwerke zur Abgasbehandlung.
Der Bausektor wird ja schon lange von woanders mit Kalk versorgt.


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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#7 von Michael Knop , 06.07.2020 16:16

Zitat


Und wenn jetzt der Kohleausstieg kommt, wird das wohl dann auch das Ende des Werkes in Flandersbach sein,denn die Hauptabnehmer für Kalk sind Kraftwerke zur Abgasbehandlung.
Der Bausektor wird ja schon lange von woanders mit Kalk versorgt.



Hi,

der Hauptabnehmer für den Kalk aus dem Niederbergischen ist die Stahlindustrie in Duisburg!



Viele Grüße, Michael


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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#8 von Epsuedgro44 , 06.07.2020 16:56

Hallo Michael,

wo lebst du denn??

In Duisburg ist doch kaum noch was an Stahlindustrie,der Stahl kommt doch heute um die halbe Welt per Schiff.

TKS und HKM bringen doch nur noch 9 % des Stahles raus, über 50 % kommen aus China für Europa, der Rest aus anderen Ländern.

Huckingen, Meiderich oder Marxloh sind doch mittlerweile Parks geworden


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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#9 von Michael Knop , 06.07.2020 21:00

Zitat

Hallo Michael,

wo lebst du denn??

In Duisburg ist doch kaum noch was an Stahlindustrie,der Stahl kommt doch heute um die halbe Welt per Schiff.

TKS und HKM bringen doch nur noch 9 % des Stahles raus, über 50 % kommen aus China für Europa, der Rest aus anderen Ländern.

Huckingen, Meiderich oder Marxloh sind doch mittlerweile Parks geworden



Ich lebe im Pott, und arbeite im Bereich Stahl!


Huckingen (HKM) produziert meines Wissens nach noch, und die Tagesmengen die in Schwelgern/Beeckerwerth aus dem Ofen laufen, sind gigantisch (im Mittel über 20 Jahre ca. 10.000 Tonnen täglich)!
Da sind die Werke in meiderich nicht mehr erforderlich.


Und Stahl aus China spielt in Deutschland nicht eine so große Rolle, wie die Zahlen, die du nennst. Für Europa mag es passen, aber nicht für Deutschland!
Denn Stahl aus China ist nicht so billig, wie es häufig dargestellt wird - bzw. Mit realen Transport- und Logistikkosten sogar teurer wie ab Duisburg oder Salzgitter.

Und Flexibilität bei Bestellungen ist überhaupt nicht gegeben, da die Transportzeiten sehr lang sind.



Viele Grüße, Michael

PS: und im Bereich von hochfesten Stählen für die Automobilindustrie sieht es ganz düster aus, da haben die Chinamänner noch deutliche Rückstände.


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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#10 von Epsuedgro44 , 07.07.2020 12:54

Hallo Michael,

vor 20 Jahren interessiert heute aber keine Sau mehr....leider.

Auch das:

Zitat
Denn Stahl aus China ist nicht so billig, wie es häufig dargestellt wird - bzw. Mit realen Transport- und Logistikkosten sogar teurer wie ab Duisburg oder Salzgitter.



ist schon vor über 40 Jahren klar gewesen......interessiert aber wiederum ebenfalls keine Sau.

Wenn du in dem Bereich arbeitest, solltest du doch wissen, das es den Aktionären der Multikonzerne um andere Dinge geht, vornehmlich nämlich um "Konkurrenz" zu beseitigen und dann natürlich um die Geldbeutel der Aktionäre zu füllen.


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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#11 von Michael Knop , 07.07.2020 15:20

Zitat

Hallo Michael,

vor 20 Jahren interessiert heute aber keine Sau mehr....leider.

Auch das:

Zitat
Denn Stahl aus China ist nicht so billig, wie es häufig dargestellt wird - bzw. Mit realen Transport- und Logistikkosten sogar teurer wie ab Duisburg oder Salzgitter.



ist schon vor über 40 Jahren klar gewesen......interessiert aber wiederum ebenfalls keine Sau.

Wenn du in dem Bereich arbeitest, solltest du doch wissen, das es den Aktionären der Multikonzerne um andere Dinge geht, vornehmlich nämlich um "Konkurrenz" zu beseitigen und dann natürlich um die Geldbeutel der Aktionäre zu füllen.




Hi,

hast Du eigentlich !gelesen! (und verstanden) was ich geschrieben habe?

Der (Groß Hochofen Schwelgern war nur dazu gedacht die alten, kostenintensiven, Kleinhochöfen in der Region stillzulegen – und die 20 Jahre, das war nicht VOR sondern die letzten 20 Jahre – der Hochofen produziert immer noch diese Mengen an Roheisen – bis zu 5000 to in einer Schicht, wenn es sehr gut läuft.


Vor 40 Jahren haben Chinesische oder andere Asiatische Standorte noch gar keine Rolle in Europa oder am Weltmarkt gespielt!


Und zuletzt, die gemeinten Multikonzerne sind Inder, keine Chinesen! – aber auch die Spielen am deutschen Markt nur eine Randrolle, wenn es um de Produktion in Indien selbst geht – Womit Du recht hast ist, das die beiden Inder (TATA-Steel und Mittal-Steel) seit anfang der 2000er versuchen „Global-Player“ zu werden, und auf diesem Weg einiges in Europa aufgekauft haben.



Viele Grüße, Michael


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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#12 von nightline , 09.07.2020 23:52

Hallo

ja, da möchte ich allen Beteiligten ganz herzlich danken. Auch für die ausführliche Hintergrundinformation, was denn nun mit dem Kalk produziert wurde, der da in unglaublichen Mengen auf die Schiene ging.
In google maps kann man sich in der Satellitenbild-Einstellung einen Überblick verschaffen, welch riesiges Loch da in den Boden gegraben wurde. Dagegen ist die Höhle des Neanderthalers eher ein Mauseloch.

Im Steinbruch selbst war ich nur 2 mal. Am besten gefallen hat mir eine Schmalspur-Dampflok, die dort gewartet wurde. Ansehen durfte ich mir die nicht, es war zu gefährlich dort. Eigentlich hätte ich den Steinbruch als Kind gar nicht betreten dürfen.

Danke und beste Grüße

Joachim


 
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RE: Frage nach Dampfloks Neanderthalstrecke 50er Jahre

#13 von nightline , 09.07.2020 23:57

Äh, da fällt mir noch was ein...

Falls jemand einen Buchfahrplan für den Abschnitt Erkrath-Mettmann aus der Zeit haben sollte, wäre ich für Informationen daraus dankbar. Im Personenverkehr fuhren übrigens VT 95 oder VT 98. Die hätte ich eh nicht unterscheiden können, damals.

Joachim


 
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