[rhb651]

Hallo,
beim Lesen eines EJ mit ich über das Titelbild "E10 auf der Geislinger STeige" mit einem langen D791 (Wilhelmshaven-Lindau) im Zeitraum 1979/80. Der Bericht im EJ gibt hier auch nicht mehr Informationen zur Zugbildung.
Vielleicht hat einer von Euch hier nähere Informationen, da meine Suche nicht wirklich aussagekräftiges zur Zugbildung in dem Zeitraum brachte.

https://www.meisinger-ingenieurleistunge..._2017-08-25.pdf

[Atlanta]

Moin Achim,

D Züge unterlagen dem Kurswagensystem.

Bei dem von dir verlinkten Umlaufplan geht daraus hervor, daß der D 790 von Lindau aus Wagen, des am Vortrag eingetroffenen D 791 von Wilhelmshaven zuzüglich zwei Reservewagen gebildet wurde, vermutlich wegen erhötem Verkehrsaufkommen.

Aus dieser Information läßt sich herauslesen, daß der Kurs D 790 Lindau nach Wilhelmshaven und
D 791 Wilhelmshaven nach Lindau nur jeden 2. Tag fuhren mit vermutlich einem Tag Pause in Lindau.

Man müßte mal ermitteln an welchen Wochentag der D 790 am betreffenden Datum fuhr?

Die verkehrsreichten Tage sind bekanntlich Fr und So bei der DB.

Reservewagen, welche in einem Kurs mitgeführt werden, müssen schnellst möglich, spätestens aber im Gegenkurs wieder zum Heimatbahnhof zurückverbracht werden.

Als Reservewagen, werden Wagen bezeichnet, die entweder bei schadhaften Wagen, diese ersetzen oder bei erhöhtem Verkehrsaufkommen als Verstärkerwagen dem Zug zugeführt werden.

Welche Kurswagen eventuell bis zum Ziel Wilhelmshaven noch dem Zug beigestellt werden läßt sich nur in den Plänen der jeweiligen Zwischenstationen ersehen oder auch im Plan des Zielbahnhofs.

Beim Kurswagensystem werden Wagen nicht nach Klassen sortiert sondern nach dem jeweiligen Zielort, so kommt es dann vor, daß die 1. und 2. Wagenklasse bunt gemischt im Zugstamm vetreten ist und ein Speisewagen nur über bestimmte Stationen verfügbar ist.

Wagen mit Gepäckabteil können auch als Kurswagen laufen und das Reisegepäck der darin mitreisenden Personen mitführen.

Aufgegebenes Reisegepäck wurde nur bis zum, auf dem orangen Aufkleber vermerkten, Zielbahnhof transportiert, bei erlaubten Fahrtunterbrechungen (bis drei Tage) wurde das Gepäck also nicht ausgeladen, wenn man vergaß, den Bahnhof der Fahrtunterbrechung anzugeben.
Via Stationen konnten mit angegeben werden, um den Laufweg des Gepäcks selber zu bestimmen, was aber zu Verzögerungen führen konnte, wenn dadurch das Gepäck mehrfach ausgeladen und umgeladen wurde.

Es gab auch Züge ohne Gepäckbeförderung, in neuerer Zeit IR, EC/IC und ICE Züge aber auch früher gab es Züge ohne Gepäckwagen, meistens im Zubringerverkehr aber auch dort verkehrte dann mindestens einmal am Tag ein Zug mit Gepäckwagen, daß Reisende ihr Gepäck am Gespäckschalter in Empfang nehmen konnten.

Das Kurswagenverzeichnis des Jahres 1979/80 Winterfahrplan könnte dir hilfreiche Informationen geben, dieses wurde früher als Beilage zum ½ jährlich erscheinenden Kursbuch mit ausgegeben.
Es listet zwar die Wagen der einzelnen Klassen auf aber nicht die damals verwendeten Wagentypen, diese wurden in einem betriebsinternen Kurswagenverzeichnis aufgeführt.

Im Umlaufplan sind zwar die Übergabebahnhöfe von Kurswagen vermerkt aber nicht wieviel Wagen dort übergeben oder abgezogen wurden.

Es ist wichtig zu wissen, aus wieviel Wagen der Stammzug vom Startbahnhof bis zum Zielbahnof mitführt und welcher Bahnhof der jeweilige Heimatbahnhof eines Zugkurses ist.

Beim D 790 und D 791 war es der Heimatbahnhof Lindau, gemäß deines Links.