RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#151 von Martin Lutz , 31.01.2019 08:31

Zitat

Moin Martin,

die beste Erklärung ist die Abbildung!

Zu meiner Ausführung, die Du kritisierst:
man kann so vorgehen, wie Du es vorschlägst. Damit bist im Hinblick auf " all inklusive " auf der sicheren Seite. Die andere Herangehensweise (meine) ist die, das Einarbeiten in die Materie zu fördern bzw. zu fordern. Das bedeutet, Unbekanntes entweder selbstständig zu recherchieren oder nachzufragen. Letzeres muss dann selbstverständlich ordnungsgemäß beantwortet werden.
Wenn nicht hinterfragt wird, besteht auch kein Interesse.

Was ich nicht leiden kann, ist bei erstmaligen Fragen von Neulingen gleich herumzupampen, wo man im Internet bzw. hier im Forum zu suchen hat und dumm sei, wenn man das nicht als Vorkenntnis mitbringt.

Du hast nun die ausführliche Erklärung mir vorweggenommen, vielen Dank dafür!

mit freundlichen Grüßen
Stephan-Alexander Heyn


Also, selbst Märklin schreibt keinen Trenntrafo vor. Er schlägt ihn vor für all jene, denen die NORMALE Konfiguration zu unsicher scheint. ES IST ALSO KEIN MUSS SO WAS EINZUSETZEN! Dies ist nun mal FAKT!! Ich sage erstens: dass, wenn es den unbedingt sein muss sich so abzusichern, MÄRKLIN in der PFLICHT ist, dem Kunden auch genau zu sagen, was der Kunde wählen sollte und nicht wir Kunden in einer Endlosdiskussion werweisssen sollen, was den jetzt das richtige Gerät ist.

Zweitens: das was Märklin in den Handel wirft, muss in allen Lagen schon genügend sicher sein. (IST ES AUCH!). Jdenfalls ist auch hier Märklin dafür verantwortlich, dass das Zeug, dass sie verkaufen auch sicher ist und nicht wir. Klar, wir Endkunden müssen dafür Sorge tragen, dass das was wir da gekauft haben auch so behandelt wir, dass die Ware auch sicher bleibt. Dazu braucht es keine Fachkenntnisse. Die kann man sich sicher bei den bekannten Stellen anfordern (Hersteller, Elektrofachmann vor Ort usw.).

Und:
das hier, ist eine Eisenbahnforum und kein Elektrotechnikfachlehrgang. Das sollte eigentlich auch klar sein. Sicher ist es nicht falsch, wenn man sich als Modellbahner etwas Elektrotechnik beibringt. Die Modelleisenbahn ist nun mal ein technisches Spielzeug, das elektrisch funktioniert. Um etwas in diese Fachrichtung zu lernen, schlage ich Kurse vor, die wirklich das richtige Thema unterrichten und ohne falsches Halbwissen bestückt ist.


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#152 von Jandrosch ( gelöscht ) , 31.01.2019 09:08

Zitat

Hallo,

dieser Thread ist wirklich absolut spannend.

......................




Findest Du es wirklich spannend, Jürgen?

Dies hier ist mittlerweile der typisch deutsche Hysteriehype, wie wir ihn an vielen anderen Stellen auch mitbekommen - auch ausserhalb diesem Forum.

Sorry, meine bescheidene Meinung - man bekommt das Gefühl, dass es nur noch umˋs Rechthaben geht.


Jandrosch

RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#153 von kaeselok , 31.01.2019 09:20

Zitat
Ich werde mal die Tante anschreiben, was die denn konkret empfehlen? //

Hat sich die "Tante" noch nicht geregt?
mfG Werner



Nein. Ich erwarte aber auch keine schnelle Antwort. Aktuell liegt die Beantwortung von E-Mails der "Tante" bei mehreren Wochen …

Die Empfehlung des sehr verehrten Kollegen Schwank nach einer "richtigen" Beratung ist natürlich grundsätzlich erstmal gut. Jetzt muss man nur noch den "Richtigen" finden, der sich in diesem Fachgebiet (Trenntrafos) auskennt.


Viele Grüße,

Kalle


 
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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#154 von Erich Müller , 31.01.2019 09:35

Hallo,

Zitat

der typisch deutsche Hysteriehype



Na ja nun... Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Was dem einen die elektrische Sicherheit, ist dem anderen das Steuerrecht.

Und "typisch deutsch" - kennst du das Haus der Verrückten?


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#155 von Jandrosch ( gelöscht ) , 31.01.2019 10:06

[quote="Erich Müller" post_id=1934029 time=1548923738 user_id=26147]
Hallo,

Zitat

der typisch deutsche Hysteriehype



Na ja nun... Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Was dem einen die elektrische Sicherheit, ist dem anderen das Steuerrecht.

Und "typisch deutsch" - kennst du das Haus der Verrückten?
[/quote]

Beim Thema Steuerrecht besteht aber kein Hype sondern eher eine gewisse “Traurigkeit“.

Das Haus der Verrückten? Klär mich bitte auf.


Jandrosch

RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#156 von Schwanck , 31.01.2019 10:22

Moin zusammen,

die Erwartung, dass von Seiten eines Modellbahnherstellers, der auch die Geräte zur Versorgung der Anlagenelektrik vertreibt, mehr kommen wird als das, was Märklin da herausgebracht hat, muss wohl enttäuscht werden. Ich bezweifle auch, dass es eine wirklich gute Beratung von M. für die Beschaffung von Trenntransformatoren geben wird. Zwei Dinge sprechen dagegen:
1. Wenn Märklin da etwas empfiehlt, können sie dafür verantwortlich gemacht werden, was sie bestimmt nicht wollen.
2. Märklin stellt die meisten Anschlußgeräte nicht sebst her sondern kauft zu. Damit können sie auch in dieser Frage nicht neutral sein.
Die Anwendung von Trenntransformatoren ist nicht trivial und ganz einfach. Deshalb kann das hier im Forum auch nicht so nebenbei abgehandelt werden; dazu sind einfach die Vorkenntnisse - wenn überhaupt vorhanden - zu unterschiedlich.*
Meiner Meinung nach kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, dass jeder, der elektrische Geräte mit Hausnetzanschluss betreibt, alle Sicherheitsvorschriften beachten muss. Deshalb stehen diese auch in den Betriebs-Anleitungen (BA) zu diesen Geräten ganz vorne an erster Stelle; dazu gibt es dann noch allgemeine Vorschriften und Normen wie VDE und DIN. Obendrein sind da noch speziell für die Modellbahnen die NEM vorhanden; hier ganz besonders diese:
NEM 604
NEM 605
NEM 609 mit länderspezifischen Beiblättern NEM 609a
NEM 611. https://www.morop.eu/index.php/de/nem-normen.html

* Selbst habe ich Vorkenntnisse - und viel wichtiger - eigene Erfahrungen, die ich hier auch schon eingebracht habe. Deshalb wiederhole ich auch immer erneut meine Warungen.


Tschüss

K.F.


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#157 von Lanz-Franz , 31.01.2019 11:58

Hallo,
Das Folgende wird wahrscheinlich nur die Gartenbahner, bzw. Modellbahner mit akkubetriebenen Loks der größeren Spurweiten betreffen.
Thema wäre Lithium-Polymer-Akkumulator (auch LiPoly oder LiPo).
Wer diese Akkus verwendet wird sich zwangsläufig mit deren Besonderheiten und Gefahrpotential beschäftigt haben.
Meine Infos sind auch nur angelesen und daher unvollständig.
Im vergangen Jahr habe ich zwei Gartenbahnloks auf Akkubetrieb umgebaut und auch den Einbau von LiPos in Erwägung gezogen. Davon habe ich dann aber Abstand genommen, weil ich kein spezielles Ladegerät anschaffen wollte und ENELOOP-AA-Zellen dann auch noch anderweitig einsetzen kann.
Doch nun zum eigentlichen, den Vorsichtsmaßnahmen.
Da wären:
1. Die speziellen Ladegeräte.
2. Für Transport, Lagerung und Aufladevorgang sollten die Akkus in flammhemenden Behältnissen aufbewahrt werden.
Noch Weitere ???
Nur als Beispiel. https://fpv-team.de/so-lagert-man-lipo-a...g-safety-first/
Wie auch bei anderen Gegebenheiten kommt es auch hier auf die individuellen Gegebenheiten an.
Wie schon Friedrich von Schiller in „Das Lied von der Glocke“ schrieb:
„Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht“

mfG Werner


mfG Werner -und immer 50mA Reserve imTrafo
Schmalspur 1:87 : Die Birkenbahn https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=50&t=133452
Gartenbahn : https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?...578793#p1578793


 
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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#158 von Martin Lutz , 31.01.2019 13:08

Zitat

Hallo,
Das Folgende wird wahrscheinlich nur die Gartenbahner, bzw. Modellbahner mit akkubetriebenen Loks der größeren Spurweiten betreffen.
Thema wäre Lithium-Polymer-Akkumulator (auch LiPoly oder LiPo).
Wer diese Akkus verwendet wird sich zwangsläufig mit deren Besonderheiten und Gefahrpotential beschäftigt haben.
Meine Infos sind auch nur angelesen und daher unvollständig.
Im vergangen Jahr habe ich zwei Gartenbahnloks auf Akkubetrieb umgebaut und auch den Einbau von LiPos in Erwägung gezogen. Davon habe ich dann aber Abstand genommen, weil ich kein spezielles Ladegerät anschaffen wollte und ENELOOP-AA-Zellen dann auch noch anderweitig einsetzen kann.
Doch nun zum eigentlichen, den Vorsichtsmaßnahmen.
Da wären:
1. Die speziellen Ladegeräte.
2. Für Transport, Lagerung und Aufladevorgang sollten die Akkus in flammhemenden Behältnissen aufbewahrt werden.
Noch Weitere ???
Nur als Beispiel. https://fpv-team.de/so-lagert-man-lipo-a...g-safety-first/
Wie auch bei anderen Gegebenheiten kommt es auch hier auf die individuellen Gegebenheiten an.
Wie schon Friedrich von Schiller in „Das Lied von der Glocke“ schrieb:
„Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht“

mfG Werner

Ach ja die Lipo's. Mich wundert es schon lange, dass diese nicht verboten sind. Ist ein anderes Thema.

Eine Modellbahn (ob drinen oder draussen) würde ich sowieso nie mit Batterien oder Akkus betreiben, solange man den Strom mittels Gleis zur Lok bringen kann.
Batterien (oder auch Akkus) sind einfach umständlich:
- immer wenns drazuf an kommt, sind sie leer
- Endliche Lebensdauer (Aufwendig in der Entsorgung)
- In Form bestimmter Bauarten (LiPo) gefährlich
- Schwer


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#159 von Analogbahner , 28.05.2019 21:19

Zitat



Das Haus der Verrückten? Klär mich bitte auf.



Ich sage nur... Asterix.


Gruß Analogbahner


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#160 von Schorch62 , 15.06.2019 12:45

Das Haus, das Verrückte macht

Zu Unsicherheit bei Modellbahnelektrik fällt mir auch die Versorgung mit mehreren der alten Märklin-Trafos mit Metallgehäuse ein. Selbst bei einem Bekannten erlebt: Nachdem mal wieder eine Lok auf einer Trennstelle zwischen 2 Stromkreisen stehen geblieben war, zieht er einen von 4 Trafosteckern aus der Steckdose, weil wir den dauernden Abschaltungen der Trafos und dem gelegentlichen auslösen des FI-Schutzschalters beim Betrieb der Anlage auf den Grund gehen wollten. Ich sage noch "nicht, laß das" da hat er den Stecker in der Hand, berührt einen der Kontakte und bekommt richtig schön einen "gewischt". Ich hatte mein Meßgerät dabei und mal ganz vorsichtig am Stecker des herausgezogenen Trafos gemessen, dort lagen volle 220 Volt an. Ein Anruf bei Märklin brachte nach einiger Zeit die Lösung. Diese Trafos waren nicht wie die Trafos für Gleichstrom galvanisch isoliert, sondern die Ausgänge waren einphasig mit dem Netzanschluß verbunden. Deswegen müsse man bei mehreren Stromkreisen darauf achten, daß die Masseleitung aller Trafos in der Steckdose auf der gleichen Seite liegen oder Trenntrafos einsetzen, für jeden Trafo einen. Uffa! Das wußten wir beide nicht. Da die Trenntrafos damals sehr teuer waren, hatte mein Bekannter dann galvanisch isolierte Trafos eines anderen Anbietern gekauft.

Wie sieht es da mit den heutigen Märklin-Trafos aus?

Zu Lipos: diese als gefährlich einzustufen, ist vollkommen falsch. Gefährlich sind die billigen Ladegeräte, die nicht sauber arbeiten und einzelne Zellen überladen. Auch ein Betrieb ohne Spannungsüberwachung ist gefährlich, da schon 1x tiefentladene Lipos auf komische Ideen kommen können, was sich aber immer durch weich werden und aufblähen ankündigt. Auch dürfen Lipos nie längere Zeit aufgeladen gelagert werden, hier ist ein Tag schon oft zuviel. Laden möglichst kurz vor dem EInsatz und sonst mit Entladeschlußspannung lagern. Als E-Modellflieger hatte ich die Dinger permanent im Einsatz. Mir ist beim lagern auch schon ein Lipo durch inneren Kurzschluß in einer Zelle gestorben, durch die sachgerechte Lagerung mit wenig enthaltener Energie war nicht genug Leistung da, um etwas Qualm oder gar einen Brand zu erzeugen. Ich sage dazu immer "ein Lipo verhält sich so, wie er behandelt wird".


...ich möchte doch nur ein bißchen spielen...

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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#161 von Michael Knop , 15.06.2019 13:38

Zitat

Das Haus, das Verrückte macht

Zu Unsicherheit bei Modellbahnelektrik fällt mir auch die Versorgung mit mehreren der alten Märklin-Trafos mit Metallgehäuse ein. Selbst bei einem Bekannten erlebt: Nachdem mal wieder eine Lok auf einer Trennstelle zwischen 2 Stromkreisen stehen geblieben war, zieht er einen von 4 Trafosteckern aus der Steckdose, weil wir den dauernden Abschaltungen der Trafos und dem gelegentlichen auslösen des FI-Schutzschalters beim Betrieb der Anlage auf den Grund gehen wollten. Ich sage noch "nicht, laß das" da hat er den Stecker in der Hand, berührt einen der Kontakte und bekommt richtig schön einen "gewischt". Ich hatte mein Meßgerät dabei und mal ganz vorsichtig am Stecker des herausgezogenen Trafos gemessen, dort lagen volle 220 Volt an. Ein Anruf bei Märklin brachte nach einiger Zeit die Lösung. Diese Trafos waren nicht wie die Trafos für Gleichstrom galvanisch isoliert, sondern die Ausgänge waren einphasig mit dem Netzanschluß verbunden. Deswegen müsse man bei mehreren Stromkreisen darauf achten, daß die Masseleitung aller Trafos in der Steckdose auf der gleichen Seite liegen oder Trenntrafos einsetzen, für jeden Trafo einen. Uffa! Das wußten wir beide nicht. Da die Trenntrafos damals sehr teuer waren, hatte mein Bekannter dann galvanisch isolierte Trafos eines anderen Anbietern gekauft.

Wie sieht es da mit den heutigen Märklin-Trafos aus?






Hi,

Das musst du falsch verstanden haben, denn Märklin Trafos sind und waren immer Spielzeugtrafos mit entsprechender Trennung zwischen Primär- und Sekundärseite.

Was du mit der Lok gemacht hast, ist eine Verbindung von Sekundärseite des einen Trafos zur Sekundärseite des 2. Trafos, der dann die Kleinspannung wieder auf Netzniveau transformiert hat.


Oder um es deutlich zu sagen, kein Spielzeugtrafo hat die sogenannte Sparschaltung - denn sie würde dazu führen, dass jenachdem wie der Stecker in der Dose ist, Netzpotential auf dem Gleis anliegt, was tödlich ist.


Daher sind Trenntrafos, bei Benutzung von Trafos mit Spielzeugzulassung überflüssig.


Richtigstellende Grüße, Michael


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#162 von Schorch62 , 15.06.2019 14:59

Danke für die Klarstellung, Michael

Dann hatte sich der Techniker bei Märklin damals sehr unglücklich ausgedrückt oder wußte es selbst nicht besser. Oder die alten Trafos aus den frühen 50er Jahren waren tatsächlich so gebaut, wie er sagte.

Für mich heißt das konkret, daß ich mir den Trafo für meine spontan geplante Märklin H0 "Blechbahn" definitiv neu kaufen werde. Wie bei der Ladetechnik für Lipos oder Fernsteuerungen für Flugmodelle gehe ich auch bei an Netzstrom betriebenen Geräten lieber auf Nummer Sicher, auch wenn´s etwas teurer ist.

Wir sind heute sicherheitstechnisch schon sehr verwöhnt, teilweise sogar bevormundet. Wenn ich mir da Seiten mit alten Eisenbahnen ansehe, doer Loks für 110 - 220 Volt sehe oder die Spannungsreduzierung über Widerstandslampen... das würde jedem heutigen VDE-Techniker oder Politiker Schweißausbrüche bescheren!

http://www.alte-spur-0.de/maerklin/ueber...iven_starkstrom

http://www.pennula.de/modellbahn-blechei...eg-tinplate.htm


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#163 von Michael Knop , 15.06.2019 15:43

Zitat

Danke für die Klarstellung, Michael

Dann hatte sich der Techniker bei Märklin damals sehr unglücklich ausgedrückt oder wußte es selbst nicht besser. Oder die alten Trafos aus den frühen 50er Jahren waren tatsächlich so gebaut, wie er sagte.

Für mich heißt das konkret, daß ich mir den Trafo für meine spontan geplante Märklin H0 "Blechbahn" definitiv neu kaufen werde. Wie bei der Ladetechnik für Lipos oder Fernsteuerungen für Flugmodelle gehe ich auch bei an Netzstrom betriebenen Geräten lieber auf Nummer Sicher, auch wenn´s etwas teurer ist.





Hi,

Die Nachkriegs Trafos der 280er Serie entsprechen schon dem, was ich oben geschrieben habe.


Ob sie nach über 60 Jahren noch sicher sind, ist die Frage - denn Isolierwerkstoffe altern auch, und werden brüchig.

Daher ist vor der Verwendung solch alter Trafos eine elektrische Prüfung durch einen Fachmann nicht verkehrt - aber nicht weil er Bauartbedingt unsicher ist, sondern weil der Zahn der Zeit dran genagt haben kann (oder der Vorbesitzer).



Viele Grüße, Michael


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#164 von Schorch62 , 15.06.2019 17:15

Als die Sache mit dem Stromschlag passierte, war es ca. 1992 und die Trafos waren die großen mit dem Erdungsanschluß und der Aufschrift "Märklin Super". Interessanterweise waren alle Regler der 4 Trafos auf Stop, da hätte es durch die Überbrückung durch den Schleifer der stehengebliebenen Lok eigentlich gar keinen Stromschlag geben dürfen? Sie alle waren Anfang der 50er Jahre neu gekauft worden. Vielleicht war da schon eine Isolierung eines Stromkabels innen in einem Trafo schadhaft geworden. Die 4 Trafos waren schon satte 40 Jahre alt geworden und funktionierten einwandfrei, nur kam es in den letzten Monaten ihres Betriebs immer wieder zu den von mir beschriebenen Ausfällen. Nach Austausch aller 4 Trafos gab es diese Ausfälle nicht mehr und die doch recht große Kelleranlage lief wieder problemlos und zuverlässig.


...ich möchte doch nur ein bißchen spielen...

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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#165 von Lindilindwurm , 16.06.2019 21:20

... bei der Spielwarenmesse 2018 in Nürnberg wurde ich zufällig Augenzeuge, wie auf dem Revellstand ein RC-Modell, das gerade geladen wurde, explodierte, also genauer wohl sein Akku. Zum Glück waren genug Mitarbeiter da, die schließlich den ausbrechenden Brand löschen konnten.

Für mich bedeutet das Erlebnis im Bezug auf meine Modellbahn, dass ich die Anlage herunterfahre, wenn ich nicht im Raum bin, und einen Spraydosenfeuerlöscher vor Ort habe.

Sicher ist sicher.


Lindi


 
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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#166 von Jürgen , 17.06.2019 07:04

Zitat

Interessanterweise waren alle Regler der 4 Trafos auf Stop, da hätte es durch die Überbrückung durch den Schleifer der stehengebliebenen Lok eigentlich gar keinen Stromschlag geben dürfen?



Ich vermute eher, dass es eine Überbrückung im Sekundärbereich des Dauerstroms (Licht) gab, weil die Spannung auf der Primärseite 220 V betrug. Das muss aber schon eine ganze Weile her sein. Märklin hat seinerzeit darauf hingewiesen, dass Trafos nicht auf der Sekundärberichs verbunden werden dürfen, da die Gefahr eines Stromschlags auf der Primärseite besteht.

Viele Grüße
Jürgen


Mein Erstling von 2002/2003: Rosentalviadukt, Friedberg, Hessen um 1960

Meine aktuellen Projekte: Maulbronn, ein schwäbischer Endbahnhof, 21.Juni 1922 und Zeitreise nach und in Maulbronn-West


 
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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#167 von Schwanck , 17.06.2019 08:59

Moin zusammen,

der MEC bekommt hin und wieder altes Modellbahnmaterial aus Nachlässen ins Haus. Sind Trafos dabei, sehe ich mir die sofort ganz genau an und sind dabei schon Schäden an den Netzanschluss-Steckern, -Kabeln oder Gehäusedurchführungen sichtbar, tritt der Seitenschneider in Kraft und schneidet die Netzzuführung so dicht wie möglich am Gehäuse ab. Man kennt seine Pappenheimer.
Es sind überwiegend die Senioren die meinen, das die Dinger doch noch gut zu gebrauchen seien, die jungen Mitglieder sind da erheblich vorsichtiger und risikobewusst.


Tschüss

K.F.


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#168 von Schorch62 , 17.06.2019 12:33

Zitat


Ich vermute eher, dass es eine Überbrückung im Sekundärbereich des Dauerstroms (Licht) gab, weil die Spannung auf der Primärseite 220 V betrug. Das muss aber schon eine ganze Weile her sein. Märklin hat seinerzeit darauf hingewiesen, dass Trafos nicht auf der Sekundärberichs verbunden werden dürfen, da die Gefahr eines Stromschlags auf der Primärseite besteht.

Viele Grüße
Jürgen



Die Lichtstromanschlüsse waren bei den Märklin Fahrtrafos unbelegt. Für Licht und Weichen waren jeweils extra Trafos von Fleischmann #6705 verbaut. Die alten Märklin Trafos waren wohl altersmäßig einfach an ihrer Grenze angekommen, jedenfalls was die Isolierungen der Kabel angeht. Vom Aufbau her waren diese alten Trafos mit ihren Metallgehäusen äußerst robust konstruiert und auf lange Lebensdauer ausgelegt. Aber ich erinnere mich daran, daß ich in einem Altbau plötzlich dauernd eine fliegende Sicherung hatte, auch wenn an diesem Stromkreis kein Gerät angeschlossen war. Als die Sicherung mal wieder ausgelöst hatte, habe ich eine der Steckdosen von der Wand geschraubt und was ich da sah, hat mir die Haare zu Berge stehen lassen. Die Kabel waren praktisch blank, die Isolierung rieselte einfach davon ab. Ich habe das sofort meiner Vermieterin gezeigt, die auch gleich einen Elektriker angerufen hat. Im ganzen Haus mußten die alten Leitungen in den Wänden ersetzt werden, die ca. 35 Jahre vorher schonmal ausgetauscht worden waren. Dabei waren die stoffumwickelten Kabel gegen solche mit einer Kunststoffisolation ersetzt worden.

Ich habe also mal Google "befragt" und das hier gefunden, leider nur auf englisch:

https://www.marklin-users.net/forum/post...hock#post478395

https://www.marklin-users.net/forum/yaf_...aspx#post389037

Genau das gleiche Bild, eine Isolierung, die sich zersetzt hat und dadurch ihren Zweck nicht mehr erfüllt, genau wie die Stromkabel in dem Altbau, in dem ich einige Jahre gewohnt hatte. Also sollte man mit alten Trafos und auch Stromkabeln besser sehr vorsichtig sein. Auch die Lackisolierungen der Drähte im Trafo können altern und verspröden, je nachdem, was für ein Isolierlack für diese Drähte verwendet wurde. Das habe ich bei älteren E-Motoren für Modellbau gemerkt, als beim abwickeln des alten Drahtes zwecks neu wickeln die Isolierung des alten Drahtes einfach in vielen kleinen Stückchen abplatzte.

Ich denke, die Fotos vom Innenleben der alten Trafos sprechen eine sehr deutliche Sprache. Ohne sachgerechte Überarbeitung und Überprüfung durch einen fähigen Elektriker würde ich solche Trafos nie einsetzen. Wobei diese Überarbeitung vermutlich mehr kostet als ein neuer Trafo.


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#169 von Schorch62 , 17.06.2019 12:46

Zitat

... bei der Spielwarenmesse 2018 in Nürnberg wurde ich zufällig Augenzeuge, wie auf dem Revellstand ein RC-Modell, das gerade geladen wurde, explodierte, also genauer wohl sein Akku. Zum Glück waren genug Mitarbeiter da, die schließlich den ausbrechenden Brand löschen konnten.

Für mich bedeutet das Erlebnis im Bezug auf meine Modellbahn, dass ich die Anlage herunterfahre, wenn ich nicht im Raum bin, und einen Spraydosenfeuerlöscher vor Ort habe.

Sicher ist sicher.



Sowas passiert dann, wenn den Akkus keine Abkühlpause nach einer Vorführung gegönnt wird, der Akku zu weit entladen (Tiefentladung) oder überladen wird. Gerade bei manchen billigen Spielzeugmodellen ist die Ladetechnik *hüstel* manchmal leider arg unterentwickelt. Aber auch mit gut funktionierender Ladetechnik kann man diese Lipos killen, wenn man sie zu sehr streßt. Nach einem Einsatz ist der Lipo meistens warm, wird dann in kurzer Zeit wieder vollgeladen und gleich wieder belastet. In den Anleitungen steht meistens, daß man Modell und Akku nach dem EInsatz eine Ruhepause von mehreren Minuten gönnen soll. Aber wer liest heute denn schon Anleitungen... auf Messen werden solche Modelle dann auch entgegen der Anleitungen "gefoltert" und es kann zum GAU kommen, der Lipo hat durch Übertemperatur zuviel Innendruck oder die interne Isolation geht kaputt, Der Akku bekommt einen inneren Kurzschluß, läßt Dampf ab und beginnt zu brennen. Wegen der geschlossenen Modelle wirkt das dann schonmal wie eine Explosion, es ist aber "nur" ein sehr heftiges abbrennen, bei dem eine Menge giftiger Gase entstehen.

Im Modellflug habe ich Lipos seit ihrer Markteinführung irgendwann in den 1990er Jahren benutzt und mich vorher genau informiert. In der ganzen Zeit ist mir nicht einer dieser Akkus abgebrannt. Sie starben an Altersschwäche, meist erst nach deutlich mehr als 300 Ladezyklen und ca. 4 - 6 Jahren Einsatzdauer. Sie brachten dann weniger Leistung, wurden im Betrieb wärmer und verloren Kapazität, verbunden mit weicher werden und leichten aufblähen nach einem Einsatz. Dann wurden sie von mir entladen und sachgerecht entsorgt.

Es gibt 3 gute Gründe, die gegen eine Verwendung dieser Akkutechnik in einer Gartenbahn sprechen. Erstens sollten Lipos erst kurz vor dem Einsatz geladen werden. Zweitens sollten Lipos ab einer bestimmten Zellenzahl und Kapazität nicht dauerhaft in einem Modell verbleiben, die Grenze sehe ich da bei einzelligen Lipos bis 300 mAh Kapazität. Drittens können im Inneren einer Lok in der Sonne Temperaturen von über 60 Grad Celsius entstehen, ähnlich wie beim PKW. Temperaturen ab 60 Grad schädigen aber die innere Isolation der einzelnen Zellen, es kann dadurch langfristig - oder auch kurzfristig - zum inneren Kurzschluß und Brand kommen. Das kann auch noch mehrere Tage oder Wochen nach der entstandenen Schädigung passieren. Der so vorgeschädigte Lipo kann beim laden oder im Einsatz durchgehen, oder auch bei unsachgemäßer Lagerung im aufgeladenen Zustand.


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#170 von Michael Knop , 17.06.2019 14:17

Zitat



Ich habe also mal Google "befragt" und das hier gefunden, leider nur auf englisch:

https://www.marklin-users.net/forum/post...hock#post478395

https://www.marklin-users.net/forum/yaf_...aspx#post389037





Hi Schorsch,

dieses Schadensbild ist geradezu typisch für die 280er Trafos - aber nicht erst in den letzten Jahren - so sah meiner im inneren schon Ende der 70er Jahre aus.

Daher meine oben geschriebene Warung vor diesen alten Geräten, sie nicht ohne Fachgerechte Prüfung (oder ggf. Instandsetzung) in Betrieb zu nehmen.


Viele Grüße, Michael


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#171 von suffix ( gelöscht ) , 19.06.2019 13:22

Märklin warnt ja eindringlich davor, die SekundärLICHTkreise von 2 Trafos miteinander zu verbinden, eben wegen der Netzspannung am gezogenen Stecker. Wenn jetzt aber eine Lok 2 Analog-Fahrkreise mit dem Schleifer und den Rädern überbrückt und beide Regler nicht auf null stehen.. dann hat man doch zumindest für die Zeit der Überfahrt genau so Netzspannung an einem eventuell gezogenen Stecker?

Schlimmer noch, was letztendlich an Spannung am gezogenen Stecker rauskommt hängt doch dann sogar vom Verhältnis der Stellung der beiden Fahrregler zueinander ab, oder mache ich einen Denkfehler?


suffix

RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#172 von Schorch62 , 19.06.2019 14:20

Vor ein paar Tagen hatte ich meinen Bekannten, der damals eine gewischt bekam, angerufen. Erfreulicherweise lebt er noch und ist trotz seines Alters noch topfit, und seine Modellbahnanlage betreibt er auch noch. Er wollte die Trafos eigentlich entsorgen, ist aber nicht dazu gekommen und hatte sie noch liegen. Er hat nun alle 4 geöffnet und mich heute angerufen, um mir zu erzählen, was er vorgefunden hat. Bei allen 4 Trafos war die äußere Isolierung des Netzkabels nur ganz leicht rissig geworden, und die Isolierungen der Kabel selbst waren komplett versprödet. Bei 2 der 4 Trafos hatte jeweils eine Ader des Netzkabels Kontakt mit der Bodenplatte, bei den beiden anderen hing das nackte Kabel sehr dicht über der Bodenplatte. Laut seiner Beschreibung sah es dort so aus wie auf den von mir verlinkten Postings mit den Fotos.

Ich denke, daß dadurch die Betriebsstörungen verursacht wurden. Auch der Stromschlag an dem einen gezogenen Netzstecker trotz auf Null stehender Fahrregler dürfte damit erklärt sein. Da seine damals neu gekauften Trafos nun auch ein gewisses Alter haben und für ihn die Modellbahn-Sommerpause beginnt, wird er diese Trafos überprüfen und beim geringsten Verdacht auf schadhaft gewordene Kabel instand setzen lassen oder bei zu hohen Kosten gegen 4 neue austauschen.

Ich habe die letzten TAge mal meinen alten großen Fleischmann Trafo (aus meiner Kindheit und daher bestimmt 50 Jahre alt) rausgekramt und dabei auch den etwas neueren von Trix gefunden, der auch mindestens 30 Jahre alt ist. Der hat ein 2-adriges Netzkabel, das sich seltsam anfühlte. Beim biegen in einem engeren Radius war dann bei genauem hinsehen die Litze erkennbar. Also habe ich den Trafo geöffnet, die Niete ausgebohrt - und das Ding als gefährlich gleich in die Mülltonne befördert. Die Isolierungen waren innen schon komplett versprödet, und von den Wicklungen aus Kupferlackdraht rieselte beim dagegen klopfen der Lack teilweise ab. Außerdem waren Spuren von Oxidation sichtbar, besonders die Kontakte des Umschalters für die Fahrtrichtung waren regelrecht vergammelt. Das Schadensbild ist das gleiche wie bei den alten Märklin Trafos. Auch beim Trix Trafo ist das Netzkabel schon äußerlich leicht spröde, ich erspare mir das öffnen und schmeiße das alte Geraffel einfach nur weg. Auch meine ganzen Reserve-Kaltgerätekabel habe ich kontrolliert und 3 davon folgten den Trafos in die Tonne. Besonders ein graues Kabel zeigte schon deutliche, 2 schwarze leichte Versprödung.

Ein "geht schon noch" oder "funktioniert doch noch" ist bei solchen Sachen nicht akzeptabel.


...ich möchte doch nur ein bißchen spielen...

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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#173 von suffix ( gelöscht ) , 19.06.2019 14:33

Zitat

Auch der Stromschlag an dem einen gezogenen Netzstecker trotz auf Null stehender Fahrregler dürfte damit erklärt sein.



Ääh.. nein. Bei Spannung auf Metallgehäuse ist eine freiliegende Spannung am Netzkabel, das wieso auch immer unter Spannung steht, ursächlich, wie du erläutert hast. Die Spannung kann in diesem Fehlerfall aber auch vom komplett ordnungsgemäss eingesteckten Stecker kommen.

Bei Spannung am gezogenen Stecker hingegen muss elektrische Energie irgendwie von der Sekundär- auf die Primärseite fliessen. Siehe mein vorheriger Post. Ich denke der Stromschlag am gezogenen Stecker hat mit den aufgelösten Isolierungen nichts zu tun. Die sorgen einfach dafür, dass in diesem Fall nicht nur der gezogene Stecker, sondern gleich noch das gesamte Metallgehäuse bei Berührung für ein spannendes Erlebnis sorgen.

Diese ganzen Erlebnisse, auch bei marklin-users.net, zeigen mMn einfach einmal mehr:
- Dass Metallgehäuse, wenn denn wirklich nötig statt Kunststoff, auf jeden Fall immer mit Schutzerde/PE verbunden werden müssen
- Dass man diese uralt-Trafos, wenn überhaupt, nur noch aus Nostalgiegründen behalten und ohne Funktion ausstellen sollte. Der viel vernünftigere Weg ist der in den Elektroschrott. Wir wissen seit langem, dass der Umschaltimpuls absurd hoch sein kann. Nun wissen wir, dass sie eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen können. Was kommt als nächstes? Kurzschlüsse zwischen Primär- und Sekundärspule, elektrisierte Schienen und abgebrannte analoge Schätzchen? Weg damit!


suffix

RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#174 von Jürgen , 19.06.2019 14:39

Ich sage einfach einmal Danke für die sehr ansachulichen Informationen. Ich habe noch drei alte Märklin Trafos, aber seit Jahren nicht mehr im Betrieb. Die gehen jetzt auf den E-Schrott (nicht Müll !).

Viele Grüße
Jürgen


Mein Erstling von 2002/2003: Rosentalviadukt, Friedberg, Hessen um 1960

Meine aktuellen Projekte: Maulbronn, ein schwäbischer Endbahnhof, 21.Juni 1922 und Zeitreise nach und in Maulbronn-West


 
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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#175 von Schorch62 , 19.06.2019 14:49

Zitat

Ich sage einfach einmal Danke für die sehr ansachulichen Informationen. Ich habe noch drei alte Märklin Trafos, aber seit Jahren nicht mehr im Betrieb. Die gehen jetzt auf den E-Schrott (nicht Müll !).

Viele Grüße
Jürgen



Verflixt... da hätte ich glatt vergessen, daß E-Schrott gesondert entsorgt gehört, danke für diesen Hinweis! Habe den Kram jetzt gesondert in einen Karton gepackt und E-Schrott drauf geschrieben.


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