Zitat von Gast im Beitrag #6
...Also was spricht gegen Holz, außer dass es vor Feuchtigkeitsaufnahme geschützt werden muss.
Was meinst du warum fast 90 Prozent der Modellbauer Holz verwenden....
Um es mal mit den Worten von Norddeutschen zu sagen: "Metall ist ein ganz annern Schnack!". Das soll beileibe nicht heißen, dass Unterbauten aus Holz schlecht oder auch nur minderwertig wären; die weit verbreitete und beliebte Verwendung von Holz (siehe Zitat) spricht ja schon für sich.
Jedoch bedeutet dies nicht, dass Holz schon
die optimale Lösung ist. Viele Modellbahner verwenden Holz, weil es leicht zu beschaffen ist und im Vergleich zu Aluprofilen weniger kostet. Außerdem ist die Verarbeitung von Holz für die meisten einfacher (Holz kann man ja leichter sägen, kann man auch nageln) und es gibt auch Leute, die sich aus diesen Gründen nicht an Metall heranwagen. Im Funktionsmodellbau ist das ebenfalls so - die meisten Schiffsmodellbauer bauen in Holz oder in Kunststoff-Holz-Verbundbauweise. Schiffsmodelle ganz aus Metall? Außer mir machen das nur ganz, ganz wenige.
Dabei sprechen eine ganze Reihe von Gründen für Metall: Unterbauten aus Aluminiumprofilen sind sehr exakt und maßhaltig anzufertigen und bleiben es auch über die Zeit. Sie sind unempfindlich gegen Schwankungen der Luftfeuchtigkeit im Raum und brauchen auch nicht durch Anstriche geschützt zu werden.
Ich selbst habe vor gut 30 Jahren den Unterbau meiner Anlage mit Aluminium-L-Profilen (40mm x 20mm x 2mm) aufgebaut, und zwar so, dass ich einzelne Module mit einem quaderförmigen Rahmenunterbau gebaut habe, die jedes für sich unten mit Lenkrollen versehen ist und welche aneinandergeschraubt die Anlage ergeben. Die Profile sind verschraubt. Diese Bauweise hat sich unbedingt bewährt, kein Verzug, alles passt wie eh und je, obwohl die Anlage in dem Raum, wo sie steht (Obergeschoss) durchaus Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt ist.
Bis auf Trassenbretter und "lokale Inseln" (z.B. das Bahnbetriebswerk)ist die Anlage ziemlich holzfrei. Für die Geländeprofile verwende ich Lochband, welches entsprechend der hügeligen Kontur gebogen wird und, wie auch die Trassenbretter, mit Gewindestangen über dem Unterbau aufgeständert ist. Die Geländeoberfläche wird mit einem Gitter aus Zaundraht geformt, das an den Kreuzungspunkten verbunden ist und mit Aluminiumfliegengitter überzogen wird. Die Geländeoberfläche entsteht durch einen Überzug aus in Weißleim (mit Gipszusatz) getränktem Toilettenpapier. So erhält man unter dem Gelände einen offenen, gut zugänglichen Raum und erspar sich eine Menge Verschnitt, den man sonst bei Sperrholzprofilschablonen hätte. Die Geländerippen aus Lochband gestatten zudem noch gewisse Korrekturen.
Die sist sicherlich eine unorthodoxe Bauweise, jedoch hat sie sich bei mir bestens bewährt.
Viel Grüße
Klaus-Dieter
Hier noch ein paar Bilder in verschiedenen Baustadien: