Hallo! :D
Neben meinen Straßenbahn-Modulaktivitäten und der Beschäftigung mit dem 3D-Druck von Straßenbahnmodellen hat sich bei mir in den vergangenen Jahren auch ein kleiner Rollmaterialbestand aus dem Vollbahnsektor mit österreichischem Vorbild angehäuft. Diesem soll in einem kleinen Anlagenprojekt Auslauf gegönnt werden! 8)
Dem urbanen Thema treu bleibend, soll also eine innerstädtische Strecke abgebildet werden, die sich in Gestaltung und Ausführung an der Wiener Schnellbahnstammstrecke orientiert. Insbesondere der Bahnhof Wien Mitte und die städtebauliche Situation am Radetzkyplatz sollen Pate stehen, jedoch etwas freier interpretiert werden.
Der folgende Teil ist textlich ein wenig eskaliert, weshalb hier im Dropdown der ausgefüllte Standard-Fragebogen angehängt ist:
An der Wiener Stammstrecke
2. Spurweite & Gleissystem
H0, RocoLine, Tillig, Eigenbau
3. Raum & Anlage
3.1 Raumskizze, evtl. auch Bilder davon
s.u.
3.2 Anlagenform (L, U, Rechteck, An der Wand entlang...)
U, Multideck
3.3 Anlagengrösse oder verfügbare Fläche im Raum
4x3m
4. Technisches
4.1 Modellbahn
4.2 Hauptbahn und Nebenbahn
4.3 Mindestradius (sichtbar / verdeckt)
100cm/50cm
4.4 Maximale Steigung
3%
4.5 Maximale Zugslänge
2,3m (Railjet)
4.6 Anlagentiefe (minimal, maximal)
1m
4.8 Anlagenhöhe der Hauptebene
130cm
4.9 Schattenbahnhof
ja
4.10 Oberleitung ja / nein
ja
5. Steuerung
5.1 Fahren analog oder digital
digital
5.2 Steuern analog oder digital
Digital + LocoNet Digikeijs / ev. RasPi
5.3 PC-Steuerung
RocRail + LocoNet/ev.RasPi
6. Motive
6.1 Epoche
VI
6.2 Bahnhofstyp(en)
Durchgangsbahnhof
6.4 Szenerie (Stadt, Vorstadt, Land; Industrie, Gewerbe)
Innerstädtisch
7. Sonstiges
7.1 Vorhandene Fahrzeuge
ÖBB Epoche VI
Ua: 4020, 4024, 4746 (CityJet), DoSto, RailJet
ÖBB 1142, 1144, 1116, 1216 (rj)
7.2 Vorhandener Gleisplan (eigener, Link zu anderen)
s.u.
7.3 Betrieb als Einzelspieler oder zu mehrt
allein
7.5 Zeitplan
Gemütlich
8. Anhänge
s.u.
Betriebskonzept
Das Konzept sieht eine zweigleisige Hauptstrecke der Epoche VI vor, die primär dem S-Bahn und REX-Verkehr dient. Mittelpunkt ist dabei der Bahnhof „Wien Mitte“, an dem zusätzlich ein eingleisiger S-Bahn-Ast abzweigen soll, dessen Züge auf die Hauptstrecke durchgebunden werden können. Einzelne Fernverkehrszüge ergänzen das System.
Betrieblichen Ausgang des Systems bildet der Produktionsstandort, in dem Züge ab- und zusammengestellt werden. Diesem nachgelagert ist der Anfangs- und Endbahnhof der Züge. Für unterschiedliche Betriebsszenarien auf der Strecke und Abwechslung in den Zugläufen sind einzelne Wendegleise entlang der Hauptstrecke angeordnet.
Die Feinerschließung der Anlage wird durch eine Straßenbahnlinie erfolgen, die eine Schnittstelle zu meinen Modulen erhält, wodurch die SOK der Straßenbahnmodule von 130cm die Höhe der Anlage vorgibt.
Räumliche Gegebenheiten
Nachdem die Anlage auf der Fläche meiner Ersten aus Kindertagen entstehen muss, ist diese mit 4x3m begrenzt. Die Anlagenkontur bildet hierbei das Maximum der zur Verfügung stehenden Fläche.
Systemische Voraussetzungen
Spurweite und Maßstab sind H0, gefahren wird DC-digital und PC-gesteuert (Rocrail). Dem Vorbild entsprechend wird die Strecke elektrifiziert ausgeführt, wobei die Regelausführungen der ÖBB zur Strecken- und Stationsgestaltung Orientierungshilfe geben.
Die Entwurfsplanung entsteht dabei in den Programmen ArchiCAD/Rhino, worauf die Detailplanung der Strecken in MODELLGLEIS aufbaut.
Planerische Umsetzung
Bedingt durch die große Aufgabefülle, den Wunsch, mit vorbildgetreuen Garnituren fahren zu können und inspiriert durch Michis Höhenrausch am Erdbeerfeld, Ronnys überzeugendes Grundkonzept, Alex spannende Bahnhofskonzeption und Wolfgangs herrliche Arbeit entstand folgender Entwurf einer Multideckanlage in U-Form, deren Ebenen über die Wendeltürme an den Extremstellen erschlossen werden.
Der Produktionsstandort (Ebene 0, ca. 30cm über FOK) soll im Wesentlichen als Kopfbahnhof ausgeführt werden. Eine Schleife zum Wenden einseitig zugerüsteter Lokomotiven ist vorgesehen, soll aber im Betrieb nicht verwendet werden. Ausstattung:
• 3 Gleise á 2,5m für Fernverkehr
• 2 Gleise für S-Bahn- und Regionalzüge
• 2 Wagenabstellgleise PV
• 1 Gleis für Güterzüge
• Lokharfe für 10 Lokomotiven
• Ausziehgleis zum Rangieren
Die eingezeichneten Gleise sind im Moment nur Lückenfüller. Die Detailplanung folgt.
Darüber wird nach 1 ½ Umdrehungen im rechten Wendel der viergleisige Ausgangsbahnhof angebunden.
Über eine Schleife, die Platz für ein optionales Wendegleis bzw. die Einbindung der Nebenbahn bietet, wird daraufhin der rechte Wendel erreicht.
Im Wendel zweigt kreuzungsfrei die Strecke Richtung Stadtbahn ab und durchquert in Hochlage dicht bebautes Gebiet; auf Straßenniveau schlängelt sich die Straßenbahn durch das Viertel.
Im linken Wendel nach oben steigend, erreicht die Strecke schließlich den Bahnhof Wien Mitte, dessen südwestliches Weichenvorfeld und Teile der Bahnsteige unterirdisch situiert sind. Die teilverdeckte Anlage des Bahnhofs im weiten Bogen und das anschließende östliche Vorfeld soll dabei eine dem Vorbild entsprechende Weitläufigkeit suggerieren.
Über der Geländekante des Einschnittes, in dem der Bahnhof Wien Mitte liegt, schließt das städtische Gefüge wieder an: die Straßenbahn erhält eine Paradestrecke, die vorbei an gründerzeitlicher Bebauung in ein Neubauviertel (und weiter auf die Modulstrecke) führt.
Nach dem Bahnhof taucht die Strecke wieder ab und erreicht über den östlichen Wendel die Vereinigung mit der Stadtstrecke Richtung Ausgangsbahnhof und Produktion. Ebenfalls im östlichen Wendel, aber betrieblich getrennt, wird die Nebenbahn abwärts geführt und erhält hier eine Ausweiche samt Stockgleis.
links: Einfädelung Stadtstrecke | Mitte: Ausweiche Nebenbahn | rechts: Wendegleise Hauptstrecke
Wenns im Grundriss leichter fällt:
Grundfläche
Produktion
Stadtstrecke
Bahnhof Wien Mitte
Straßenbahn
Realisierung
Die Grundplatte des Schattenbahnhofes ist bereits fertig gestellt. Im Laufe der nächsten Wochen möchte ich mit der Auffahrt zum Ausgangsbahnhof beginnen, womit ich mich nun an die Planung des östlichen Wendels machen werde.
Ich möchte die Anlage möglichst segmental Aufbauen, um sie transportfähig zu halten, was insbesondere bei den großen Wendeln ein recht diffiziles Unterfangen werden wird.
Die Zwischenebenen werden aus jeweils 2-4 Segmenten bestehen, wobei die Bebauung wiederum abnehmbar aufgesetzt wird.
Meine Fragen
Das fast zweijährige Wälzen verschiedener Varianten mach bekanntlich betriebsblind, weshalb ich mich an die werte Stummigemeinde wenden möchte:
• Passt/Taugt die Konzeption? (betrieblich/strukturell/…)
• Welche Stärken/Schwächen gibt es in der Anlage des Projekts?
• Wird das Ausfädeln aus dem Wendel funktionieren? Hat jemand schon etwas ähnliches realisiert?
• Ist die Gleiskonfiguration am Bahnhof Wien Mitte passend?
• Habe ich etwas übersehen?
Ich freue mich sehr auf eure Kritiken! :D
Bis dahin LG aus Wien
Benedikt