[Bahnman]

Hallo,
ich bin z. Z. dabei eine Modellbahn zu planen. Vor vielen Jahren hatte ich schon einmal eine Modellbahn und habe diese leider in der Vergangenheit verkauft, aber jetzt soll wieder etwas neues her. Was mich bei meiner ehemaligen Modellbahn jedoch immer gestört hat, waren die Laufgeräusche.
Jetzt habe ich mir überlegt, unter die Gleise 2mm Korktapete zu verlegen und dann die Gleise mit kleinen Gleisschrauben zu befestigen.
Meine Frage ist jetzt, weiß jemand von euch ob das wirklich was bringt wegen dem Geräuschpegel :

Gruß
Jens

[Alex Modellbahn]

Hallo Jens,

Zur Korktapete selbst kann ich nichts sagen. Wenn Du die Gleise aber durch das Kork durch mit Schrauben oder Nägel befestigst, dann hast Du nichts gewonnen. Hier schaffst Du gleich wieder eine Schallbrücke. Am besten die Gleise auf das Kork kleben.

[Elch]

Vergiss Kork. Nimm Selitac Trittschalldämmung.
Die gibt es als Platten im Baumarkt und macht gut Ruhe.

Welches Gleis willst du denn einsetzen?

[martinklassen]

Kork funktioniert bei mir sehr gut. Im Schatten verwende ich auch Trittschalldämmung. Beides vergleichbar leise. Allerdings achte ich darauf, das Befestigungsschrauben keine Schallbrücke in den Holzunterbau bilden.
Grüße
Martin

[Miraculus]

Hallo Jens,

ich verwende 5 mm Gummikorkmatten, auch bekannt als Antirutschmatten im Logistikbereich. Solche zum Beispiel





Einen kleinen Test welcher keinen wissenschaftlich-empirischen Anspruch erhebt gibt es hier

[youtu-be]https://youtu.be/NYuRNty1Few[/youtu-be]

Befestigt, oder fixiert habe ich die Gleise bislang noch nicht, da es nicht notwendig war. Die liegen "satt" auf dem Gummikork auf.

Alles ganz ausführlich im Bautrööt

https://stummiforum.de/viewtopic.php?p=1917549#p1917549

nachzulesen.



Grüße

[oligluck]

Moin,
es gibt mehrere Faktoren, die hinein spielen.

Als Erstes haben wir natürlich das reine Rollgeräusch, das bekommen wir nie weg. Es macht einen Unterschied, ob meine DRG-Dampfloks über die Gleise schleichen oder jemand einen ICE fahren lässt - bei ausreichend großer Anlage natürlich schnell

Dann folgt mein Unterbau: da ich Module baue, schaffe ich mit denen einen satten Resonanzraum, das ist einer Gitarre vergleichbar.
Dies muss auch gemindert werden, deswegen klebe ich Reste von Schaumstoff drunter - so chaotisch wie möglich.

Und dann erst kommen wir zum Oberbau:
Aussagen wie "vergiss Kork" sind absoluter Humbug, sorry.

Natürlich kann ich auch Kork benutzen, um den Bahndamm nachzubilden.
Oder ich nehme Antidröhnmatten (bei denen war ich bislang nicht erfolgreich, welche zu finden, die nicht elendig nach Gummi rochen).

Nichts anderes sind die Dämmstreifen, die die Fa. Weinert vertreibt. Nur sind sie dort geruchsarm, bereits in Streifen geschnitten, aber auch vergleichsweise teuer.
Wenn ich den Preis in Relation zu anderem Gleisbaumaterial setze, schmerzt es nur ein wenig...

Wer auf den Cent achten muss oder möchte, wird auch mit dem geschäumten Material glücklich, das üblicherweise unter Laminat verlegt wird. "Selitac" ist hierbei nur der Handelsname eines Herstellers.
An Modulübergängen ist das weiche Material jedoch hinderlich, hier muss etwas Stabileres her. Bei festen Anlagen ist dieser Aspekt natürlich obsolet.

Dann folgt der nächste Schritt, das Einschottern: nehme ich hier die verbreitete Variante "verdünnter Weißleim", dann kann ich alle bisher aufgeführten Maßnahmen komplett vergessen, denn dann schaffe ich mir die beste Schallbrücke, die ich mir vorstellen kann (und nicht möchte).
Das gilt natürlich sinngemäß auch für Schrauben oder Nägel: sie sind tabu!

Schotterkleber darf nicht glashart wie Leim sein, er muss "flexibel" sein.
Er ist nicht einmal wesentlich teurer als Leim, aber es ist natürlich bequemer, das zu nehmen, was eh im Haus ist

Für das Verkleben der Korkstreifen (auch der anderen Materialien) nehme ich üblichen Haushaltskleber, Uhu oder Tesa, egal.
Netter wäre ein etwas elastischerer Kleber, vergleichbar "Pattex". Der ist nur immer dann gerade aufgebraucht oder eingetrocknet, wenn ich ihn benötige...

Die Gleise müssen übrigens nicht aufgeklebt werden: es reicht aus, sie mit Pinbrett-Nadeln oder Schrauben (mit Unterlegscheiben) zu fixieren, bis der Schotterkleber fest ist: er hält dann auch die Gleise und die Schrauben kommen wieder zurück ins Töpfchen.

Ich habe keinen klaren Favoriten, mit jedem Material kommt man zum Ziel.
Wer behauptet, dass es nur mit dem Material xy funktioniert, weiß es nicht besser.

Ach, noch zur Höhe: wollte ich mich an der NEM orientieren, wäre ein Oberbau von 5mm unter den Schwellen anzustreben.
Der 2mm-Rollenkork, doppelt aufgeklebt, kommt dem schon recht nahe.


Viele Grüße,
Oliver

[MichaelKK]

Hallöchen,

aufgrund einiger positiver Kommentare hier im Forum habe ich mir dann auch Gummikork bestellt. Zunächst eine schmale Rolle, weil ich dachte, dass das ganz easy geht, auch in der Kurven. Das hatte ich mal in einem Video gesehen. War aber nicht so einfach wie es aussah und daher habe ich mir Gummikork mit ordentlicher Breite geholt. Ich wollte den Kork auf die Platte legen und dann einfach überschüssiges abschneiden. War dummerweise auch nicht so leicht und es gibt offenbar große Unterschiede in der Qualität und Anmutung.

Frage daher in die Runde: wie „behandelt“ ihr den Gummikork, damit alles so passt wie es sein sollte? Mit einem Cutter Messer geht es nicht so gut wie ich finde. Geht ihr da mit Trennscheibe und Proxxon dran?

Ich überlege ob ich normalen Kork kaufe, das geht einfacher — denke ich. Da ich aber evtl. nicht Schottern werden dachte ich, dass Gummikork unter Peco besser aussieht.

Herzliche Grüße
Michael

[oligluck]

Hallo Michael,

Kork in 2mm lässt sich gut mit der Schere schneiden, für 4 oder 5mm benötige ich einen Cutter mit scharfer Klinge oder jage ihn über die Tischkreissäge.

Die Weinert-Dämmstreifen gibt es auch als Plattenware, dort habe ich beim Zuschnitt aber jämmerlich versagt:
hier mit dem Cutter einen geraden Schnitt hinzubekommen, grenzt an Schwerstarbeit.

Mit Kleinschleifer und Trennscheibe (auch mit Minisägeblatt) schmilzt das Gummi - du benötigst etwas, das langsam dreht.
Ich vermute, der Gummikork verhält sich hier ähnlich, habe ich nicht getestet.

Überlege dir, gerade Streifen zu schneiden, das geht sicher einfacher. Und diese dann in der halben Breite der gewünschten Bettung, beispelsweise 24mm bei H0, entsprechend schmaler bei N.
Die klebst du dann nacheinander entlang der angezeichneten Mitellinie auf, so sind auch Bögen möglich.
Bei Weichen machst du es ebenso, es bleibt also in der Mitte ein dreieckiges Loch.
Das wird dann mit Abschnitten verfüllt.
(wenn ich schottere, muss es dort nicht so genau sein)

Wenn du eine Tischkreissäge hast, bei der sich die Geschwindigkeit weit genug runterregeln lässt, könnte man sehr effizient viele gleichmäßige Streifen hinbekommen.

Viele Grüße,
Oliver

P.S. ich habe eben erst realisiert, dass du Spur N hast. Die Maßangaben für H0 gelten dann natürlich nicht...

[MichaelKK]

Hallöchen, neben den technischen Herausforderungen stoße ich auch auf handwerkliche. Letztens habe ich 2 Abende damit verbracht, Schienen ordentlich in Bögen und Parallelen zu legen und zu verbinden.

Meine Frau stellte insgeheim fest, dass ich natürlich genug Willen und Ehrgeiz hatte, um das zu bewerkstelligen, es mich aber nicht mit Freude und „Stolz“ über das Ergebnis erfüllte.

Daher habe ich mich entschlossen, mein gesamtes Material wie Schienen, Digitaltechnik, Zuggarnituren, Waggons etc. zu verkaufen.

Ich bedanke mich bei allen, die die Diskussion durch Beiträge unterstützt haben und wünsche allen alles Gute für das neue Jahr.

Herzliche Grüße
Michael

[ET 65]

Zitat

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... neben den technischen Herausforderungen stoße ich auch auf handwerkliche. Letztens habe ich 2 Abende damit verbracht, Schienen ordentlich in Bögen und Parallelen zu legen und zu verbinden. ...

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Hallo Michael,

weiß nicht, ob es schon zu spät ist und Du schon verkauft hast... :

"Freihändiges" Verlegen von Flexgleis (und dazu noch parallel) ist NICHT möglich. Dazu bedarf es Hilfsmittel, wie z.B. der Krause Gleisklammer oder selbstgebauter Schablonen. Mit dem richtigen Werkzeug funktioniert das dann auch wunderbar.

Solltest Du aber bei Deinem Entschluss bleiben und aufgeben, habe ich es wenigstens versucht.

Wünsche Dir alles Gute und ein gesundes neues Jahr.

Gruß, Heinz

[Elch]

Korrekt, Flexgleise sind nur mit etwas Übung zu verlegen.
Aber mit den Klammern klappt das sehr gut und selbst meine zwei linken Hände haben das hinbekommen. Am besten arbeitet man mit vier Klammern. Erst eine Schablone (das kann auch der Kork sein), erstes Gleis verlegen und fixieren. Dann das Parallelgleis verlegen (die Parallelgleishilfe habe nicht genutzt, weil ich ja eine Vorlage habe) und fixieren.
Dann testen ob die Wagen (man kennt seine besten Testobjekte oft) und erst wenn der Strang in das das Flexgleis endet das Flexgleis ablängen, lieber zwei mal ablängen bevor zu viel weg ist.

Versuch es nochmal bevor du das tollste Hobby der Welt an den Nagel hängst.

[MichaelKK]

[quote="ET 65" post_id=2216694 time=1609146827 user_id=6560]

Solltest Du aber bei Deinem Entschluss bleiben und aufgeben, habe ich es wenigstens versucht.

Wünsche Dir alles Gute und ein gesundes neues Jahr.

Gruß, Heinz
[/quote]

Zitat

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Versuch es nochmal bevor du das tollste Hobby der Welt an den Nagel hängst.

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Vielen Dank Euch. Ich habe Klammern und es ging ja auch einigermaßen. Aber in Kurven die Anschlüsse zu bekommen war echt eine Herausforderung. Und mit dem Ergebnis war ich dann nicht zufrieden, weil es eben nicht so gleichmäßig war. Auf der Geraden alles kein Thema, aber die Spannung, die die Gleise haben sind schon da.

Ich habe meine Gleise und Zugsets eingestellt, dazu kommen dann noch die Rautenhaus Decoder, Melder etc. Ich habe einen Schlussstrich gezogen. Vielleicht bedaure ich das mal, aber jetzt ist das der richtige Zeitpunkt nach 13 Jahren Planung, Verlegen, Abbauen, neu bauen etc.
Danke für Eure Aufmunterung