Offensichtlich ist in der Weichenmitte (also nach einem Bogen von 5° ein Versatz von etwa 8,25mm (halbe Spurweite) erforderlich, damit die es zu keiner Überschneidung der beiden gebogenen Zweige der DKW kommt, sondern diese einander gerade berühren. Natürlich sind bei der praktischen Konstruktion noch (je nach Radius) eine mögliche Spurerweiterung sowie die Schienenkopfbreite zu berücksichtigen. Wir ermitteln den erforderlichen Mindestkurvenhalbmesser trigonometrisch jedenfalls näherungsweise mit 2168mm. Dann ergibt sich zusammen mit einer auf 10°-Abzweigwinkel gestutzten Tillig Elite EW3 (Radius 1350mm) folgendes Bild:
Die schwarzen Werte sind die (10° schrägen) Längen einschl. 69mm Zwischengerade (gegen Überpufferung), die Radien sowie der erforderliche Versatz beim Kreuzungsmittelpunkt; rot sind die sich daraus ergebenden Teilbeträge des Parallelgleisabstands eingetragen.
ich hab mir vor einiger Zeit von unserm geschätzten Mitstummi Weichen-Bernd sein Programm "Modellgleis" geholt. Nachdem die Anfangsschwierigkeiten überwunden und *Vorsicht Ironie* alle mir bekannten Flüche rückwärts und vorwärts durch sind *Ironie Ende* (wie immer bei ner neuen Software, also normal), hab ichs doch geschafft was auf die Beine zu stellen. Kurz zum Plan, es ist ein Nachbau in 1:87 von dem kleinen Landbahnhof Roßberg hier bei mir in der Nähe. Wie es da verkehrstechnisch aussieht weiß ich gar nicht so genau, es fahren ein paar Regionalbahnen rum (halten da aber nicht (mehr) soweit ich weiß sowie ein oder zweimal täglich je nach Bedarf und Witterung ein Ganzzug mit Kies beladen (dafür ist auch das rechte obere Gleisstück da gehts normal noch ca. 4-500m weiter bis zur Ladestelle war aber nicht mehr auf dem Plan). Das Gleis oben links geht noch weiter nach Bad Wurzach, ist aber glaube ich mittlerweile stillgelegt...
An dieser Stelle ein dickes Danke an Bernd und seine Geduld mit einem Anfänger wie mir den Plan lass ich unkommentiert weils ja ein Nachbau aus der Wirklichkeit ist. Im Anhang ist die Plandatei falls doch einer der verrückt genug ist das nachzubauen Lust drauf hat, er braucht aber ein mindestens 14m langes Zimmer hier noch ein Screenshot die einzelne Weiche die da ist gehört eigentlich weg aber ich habs irgendwie nicht geschafft die zu löschen
Loks und Wagen ohne Kulissenführung, Pikoloks mit Smartdecoder und nicht maßstäbliche Wagen können mir gestohlen bleiben...
Dateianlage:
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die Strecke von Roßberg nach Bad Wurzach wird bis heute von Güterzügen zur Oberland-Glasfabrik befahren. Ich bin da von fast 30 Jahren in der Lokomotive mitgefahren. In der Roßberger Steige hat sich die Lok mächtig anstrengen müssen.
Zur Planung: Mach doch einen verkürzten Gleisplan mit Tillig-Weichen und Fahrdynamik im Modell. Maximale Zuglänge im Gleis 2 könnten 2,5 m zwischen den Hauptsignalen sein. Daraus ergeben sich dann alle weiteren Längen. Bei so einem Bahnhof reicht es aus bei der Verkürzung die Vorbild-Radien im Maßstab 1:216,5 zu berechnen. Mehr Fahrdynamische berechnungen sind dann nicht notwendig!
Für die Vorbild-Weichen können zur Verkürzung die entsprechenden Tillig-Weichen wie in der folgenden Tabelle verwendet werden:
Abweichend von der Tabelle können für die Weichen 190-1:9 In Zugfahrstraßen auf 10° verkürzte 1350mm-Tillig-Weichen und in Rangierfahrstraßen auf 12° verkürzte 866mm-Tillig-Weichen eingeplant werden. Mit so einem verkürzten Bahnhof kann dann schon eher eine Anlage oder Modulanlage (für Fremo?) gebaut werden. Für eine Zimmeranlage sollte der rechte Bahnhofskopf mit der Außenbogenweiche im Übergangsbogen für 70 km/h geplant werden. Diese Weiche wird dann sicher eine Innenbogenweiche im Übergangsbogen. Dann sind aber etwas mehr fahrdynamische Berechnungen sinnvoll. Damit würde man besser um die Ecke im Zimmer kommen!
@Bernd: ja ich weiß des war auch nur auf den Personenverkehr bezogen welcher 1963 eingestellt wurde, und der Zug auf deinem Bild ist ja auch "nur" ein Sonderzug, steht sogar drauf….sonst fahren glaub ich an ein paar Sonntagen im Jahr (11 oder 12) ein Dieseltriebwagendoppel….ist aber nicht mehr DB soweit ich weiß sondern die RAB.
Ja vielleicht mach ichs mal noch verkürzt, dazu muss ich aber motiviert sein. Bin ich aber grad nicht^^ spart man da wirklich soviel Platz? Wie gesagt ich frag so blöd weil ich kein Vergleich hab.
@Walter: ja die Fotos hab ich auch, meine sind fast an der gleichen Stelle entstanden….s gibt ja wohl irgendwie keinen Bhf von dem du keine Bilder hast oder? was mich auch wundert ich hab da s letzte Mal als ich da war schier Ärger kriegt als ich da rum bin zum Fotos machen….obwohl ich vorher gefragt hab….du hast scheinbar kein Ärger kriegt abgesehen davon, Fotos sind zwar ganz hilfreich als Orientierung, aber ich weiß nicht gehts da nur mir so bin ich da zu wenig professionell und zu viel Amateur, aber ich tu mir extrem schwer anhand von Fotos irgendwelche Bögen oder Weichenradien, -typen einzuschätzen….ich denk des ist unmöglich. Gruß
Loks und Wagen ohne Kulissenführung, Pikoloks mit Smartdecoder und nicht maßstäbliche Wagen können mir gestohlen bleiben...
anhand von Fotos den Weichentyp und Radien bestimmen ist fast nicht möglich. Bei der RhB hab ich mal eine Weiche mit Typenschild auf einer Schwelle neben der Stellvorrichtung gesehen... Von deren Service, alle Pläne (Gleis-, Gebäude- und Brückenpläne), soweit vorhanden, über die Internetseite anzubieten, ist die DB wohl noch Lichtjahre entfernt.
hm Lichtjahre entfernt des ist gut sind so ca. 9454254955488 km aber du hast schon Recht bei der RhB ist des nicht son Theater...aber mei hilft ja nix.
Loks und Wagen ohne Kulissenführung, Pikoloks mit Smartdecoder und nicht maßstäbliche Wagen können mir gestohlen bleiben...
#58 von
DB-IV-Proto87
(
gelöscht
)
, 18.10.2014 18:26
Hallo zusammen,
einige Identifikationsmöglichkeiten für Weichen (bei nicht zu flachem Aufnahmewinkel) gibt es schon. Die Typen mit Radien von 500m und (viel seltener) 760m sind wegen des Klammermittenverschlusses gut zu erkennen, jene mit 1200m haben sogar drei Verschlüsse. Weichen mit geradem Herzstück sind auch einfach auszumachen, meistens handelt es sich um 190-1:9. Und die 300er haben mehr Gleitstühle als 190er, was aber zugegeben nur bei steilerem Aufnahmewinkel zu erkennen ist.
Wer Vorbildweichen besser erkennen will, also Gregor z.B., für den habe ich mal eine kleine PDF-Datei mit S49-Weichen und Schwellenlagen zusammengestellt:
Die S49-Weichen habe ich für das Programm Modellgleis mit der automatischen Schwellendarstellung mit passenden Schwellenplänen eingepflegt. Im Bild sind in den Weichen 49-190-1:9, 49-300-1:9, 49-500-1:12, 49-500-1:14 und 49-760-1:14 nach dem Weichenende noch sehr gut die letzten durchgehenden Schwellen zu sehen, bevor die ersten Einzelschwellen kommen.
Die PDF- Datei ohne Weichenbeschriftung und die Modellgleis-Datei ist unten angefügt.
#60 von
DB-IV-Proto87
(
gelöscht
)
, 31.01.2015 15:53
Hallo zusammen,
zur Spielwarenmesse ist von Weinert eine "mein Gleis" DKW 190-1:6,6 mit innenliegenden Zungen und Abzweigradius 2180mm angekündigt worden - das ist geometrisch schlicht unmöglich, wie eine überschlagsmäßige Überprüfung zeigt:
16,5mm*6,6 ergibt 108,9mm Distanz zwischen Weichenmitte und Herzstück, die Tangentelänge des halben Winkels (4,3° für den angegeben Halbmesser beträgt jedoch 164,2mm, ist also 50% größer! Somit kann der Abzweigradius (noch ohne Berücksichtigung des erforderlichen Zungenaufschlags!) nicht über 1445mm bzw. 125,7m Vorbildmaß liegen...
Zitatzur Spielwarenmesse ist von Weinert eine "mein Gleis" DKW 190-1:6,6 mit innenliegenden Zungen und Abzweigradius 2180mm angekündigt worden - das ist geometrisch schlicht unmöglich, wie eine überschlagsmäßige Überprüfung zeigt:
Hallo Alexander, da hast du völlig recht. Wenn wir einmal den Zungenaufschlag vernachlässigen, haben DKW und EKW logischerweise immer den Radius der EW mit gleichem Winkel und geradem Herzstück. Die EW 190 - 1:6,6 hat aber einen durchgehenden Bogen.
Alexander liegt mit seiner Berechnung dicht am Modell. Die neue Weinert-DKW mit der Neigung 1:6,6 hat tatsächlich einen Radius von 1450 mm im Modell und damit 126,15 m beim Vorbild. Die DKW hat damit leider kein Vorbild bei den deutschen Staatsbahnen. Herrn Weinert ist wohl eine kurze DKW mit der Neigung 1:6,6 als Kompromiss wichtig, um die DKW eventuell besser verkaufen zu können.
Aber eigentlich ist es Schade, dass er sich nicht an die Kombinationsmöglichkeiten der DKW 49-190-1:9, mit den steilen Endneigungen von 1:7,8, 1:6,6 und 1:6,3 herangewagt hat.
ZitatAber eigentlich ist es Schade, dass er sich nicht an die Kombinationsmöglichkeiten der DKW 49-190-1:9, mit den steilen Endneigungen von 1:7,8, 1:6,6 und 1:6,3 herangewagt hat.
Dann wäre aber entweder eine Baeseler mit aussenliegenden Zungen draus geworden, diese Form gabs auch nur selten...
Oder man lässt den Radius nach dem Herzstück weiterlaufen, dann brauchts aber zwei DKWs (linke und rechte Ausführung) um die Kunden zufriedenzustellen und Herr Weinert hätte wieder das alte Problem der zu großen Rillenweite bei der 1:9 Kreuzung. Die daraus entstehende Länge der Führungslosen Strecke mit der Entgleisungsgefahr dürfte der eigentliche Grund für den Kompromiss sein. Ich finde die nun gewählte Lösung übrigens sehr gut!!
Zitat von waltervölkleinIch finde die nun gewählte Lösung übrigens sehr gut!!
Diese Aussage kann ich nur bekräftigen. Ich denke letzendlich ist es auch eine wirtschaftliche Entscheidung, welche hier im Hause Weinert getroffen wurde.
#66 von
DB-IV-Proto87
(
gelöscht
)
, 04.01.2017 18:07
Hallo zusammen,
das folgende Thema (nicht nur preußischer) Ringlokschuppen gehört zwar nicht im engeren Sinne zur Gleisplanung, wirkt sich jedoch hinsichtlich der Anordnung der Drehscheibenabgänge usw. sehr wohl auf diesen Vorgang aus: viewtopic.php?f=35&t=144816
die in den Bogenradien festgelegten Bogenweichen der Großserienhersteller Hersteller, wie Peco, Roco, Tillig und Piko usw. passen oftmals nicht zu einem flüssigen Gleisverlauf mit großen Radien. Die schon flexibel konstruierten Mein-Gleis-Weichen von Weinert ermöglichen aber erst bei langen Weichen das Verbiegen zur schönen Linienführung. Kürzere Weichen müssem dann jeweils selbst flexibel gemacht werden. Die geraden H0-Weichen von Tillig mit Radien von 1350 und 2200 mm sowie die Tillig-Außenbogenweichen werden so hergestellt, dass diese Weichen recht einfach flexibel gemacht werden können. Schon in der Planung kann das berücksichtigt werden, wobei auch gerade Weichen oder Außenbogenweichen in eine sanft geschwungene Linienführung eingfügt werden können. Im unten abgebildeten Probeaufbau ist das dargestellt.
Mit Hilfe der Verbeigeanleitung für H0-Weichen von Tillig können diese Weichen dann so verbogen werden, wie es zuvor geplant worden ist:
- Das Überholungsgleis befindet sich zwischen den Streckengleisen, dadurch bleibt die Weichenstraße recht kurz. - Die Innenbogenweiche rechts ist an den Bogen des rechten Streckengleises angepasst (aus Tillig-Weiche mit 1350 mm Radius verbogen). - Für die verbogene Außenbogenweiche zwischen den Streckengleisen kann eine kurze 15°-Tillig-ABW verwendet werden. - Die gerade Weiche links ist mit dem Bogen in das Streckengleis eingeplant (Roco-Weiche mit 1946 mm Radius). - Weiter links liegt eine zur Innenbogenweiche verbogene 10°-Roco-Weiche, bei der noch die Weichenzugen etwas verbogen werden müssten.
Hallo Bernd, von Tillig gibt es bis auf den kleinen Radius alle Weichen als Flex-Bausatz-Weichen, die dann problemlos in die entsprechenden Radien gebogen weiden können.
MfG Ralf
Teppichbahner Drei Dinge braucht der Modellbahner: Platz, Zeit und Geld
[quote="Ralf Franke" post_id=1785699 time=1516856790 user_id=11606] Hallo Bernd, von Tillig gibt es bis auf den kleinen Radius alle Weichen als Flex-Bausatz-Weichen, die dann problemlos in die entsprechenden Radien gebogen weiden können. [/quote]
das ist naturlich auch eine Option. Es ist jedoch einfacher, eine starre Weiche etwas flexibel zu machen, z.B. von 12° auf 10° flacher zu machen, oder die Weiche auf ganzer Länge leicht zu verbiegen, als den kompetten Bausatz zusammenzubauen. Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
Abweichend von der Tabelle können für die Weichen 190-1:9 In Zugfahrstraßen auf 10° verkürzte 1350mm-Tillig-Weichen und in Rangierfahrstraßen auf 12° verkürzte 866mm-Tillig-Weichen eingeplant werden. Mit so einem verkürzten Bahnhof kann dann schon eher eine Anlage oder Modulanlage (für Fremo?) gebaut werden. Für eine Zimmeranlage sollte der rechte Bahnhofskopf mit der Außenbogenweiche im Übergangsbogen für 70 km/h geplant werden. Diese Weiche wird dann sicher eine Innenbogenweiche im Übergangsbogen. Dann sind aber etwas mehr fahrdynamische Berechnungen sinnvoll. Damit würde man besser um die Ecke im Zimmer kommen!
Hallo Bernd,
es ist schon lange her, bin auf H0 umgestiegen mit Piko A Gleis da es brauchbare Betonschwellenweichen gibt, Flex Piko/Roco Beton gemischt. In Deiner Tabelle steht Piko Weiche Bogen auf 12° verkürzt, dies geht sich allerding mit dem Herzstück leider nicht aus.
Gruß Andre
Vorsicht Gleichstrom in 1:220!
Dateianlage:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Dateien zu sehen
nachdem ich mir überlegt habe, wie man Weichen genau so verbiegt, wie es für die Planung notwendig ist, habe ich das anhand einer Anleitung (für die langen Tillig-Weichen) zusammengestellt. Vom Grundprinzip her kann man das auch mit Weichen anderer Hersteller machen, sofern man deren Weichen in ähnlicher Weise verändern kann. Ein Planungsprogramm braucht man zum Verbiegen der Weichen nicht! Nur sollte man das Planungsziel der Gleislage gut kennen, denn sonst könnte es schief gehen.
Hier kann man die Verbiegeanleitung als PDF-Datei (ca. 1,9 MB) herunterladen: Datei von filehorst.de laden Hier noch ein paar Bilder worum es geht. So sollten die verbogenen Weichen aussehen:
Für 52 mm Gleisabstand in Spur H0 sieht das am Anfang so aus. Die Weichen werden dann so überarbeiten, dass diese passend verbogen werden können:
Der entschiedene Sägeschmitt, damit die Weiche stark verbogen werden kann:
Und die getrennten Schienen wieder zusammenfügen:
Die Bogenweichenverbindung mit Zug und Weichensignalen:
In der Verbiegeanleitung sind insgesamt 32 Bilder mit Erläuterungstexten enthalten: Datei von filehorst.de laden
Interessante Ausführungen. Ich habe selbst schon Weichen gebaut, allerdings rein nach Gefühl. Und sie schauen nicht schlecht aus,.auch die Befahreigenschaften sind recht gut geworden.