[Weichen-Bernd]

hallo Rainer, hallo Michael, hallo zusammen,

in den letzten Tagen habe ich versucht die Weichenanordnung zu vereinfachen. Wenn ich die Länge der Gleise möglichst beibehalten will, so müsste ich oben links und unten rechts die Weichen hintereinander anordnen. Damit würden dann aber oben links die Weichen weiter hinten liegen, als in der jetzigen Planung.

Fazit: Mir fällt einfach nichts besseres ein, als der jetzige Planungsstand. Aber ich werde da noch drüber brüten. deshalb danke für den Hinweis.

[Weichen-Bernd]

Hallo zusammen,

nach tatsächlich genau fünf Jahren Pause hier kann ich endlich ein paar Bilder der neuen Tillig-Bogenweichenverbindung zeigen. Nach einer Auftragsplanung kann ich seit Dezember 2019 an dem Segment umplanen und bauen. Im Bahnhof Roßberg waren links oben in den beiden Streckengleisen ursprünglich zwei lange Roco-Weichen eingeplant. Diese beiden Weichen wurden nun durch zwei lange Tillig-Weichen mit 2200 mm Radius und 9,4° Endwinkel ersetzt. Für den Vorbild-Gleisabstand von 52 mm habe ich die beiden Weichen auf 7,8 ° Endwinkel verkürzt.

Hier der Ausschnitt aus der Planung:


Und hier das Anlagensegment mit der Weicheverbindung:


Da die Radien von 2000 mm im bogeninneren Gleis beibehalten wurden, ist die Rechtsweiche im Vordergrund eine ganz leicht verbogene Bogenweiche. Der rechte Bogen der Weiche hat nun den Radius 2000 mm. Der linke Bogen der Weiche ist ein Rechtsbogen mit 22113 mm Radius, also ca. 22 m Radius. Einen Hauch von Rechtsbogen kann man erkennen. Das Trassenbrett beider Gleise ist bis zur hinteren Bogenweiche auf einer gemeinsamen schrägen Ebene mit umgerechnet 90 mm Überhöhung (Vorbildwert) gekippt. Beim Vorbild würden eigentlich beide Gleise bald wieder in gleicher Höhenlage verlaufen. Da das Gleis im Vordergrund im Tunnel verschwinden soll, habe ich das gemeinsam gekippte Trassenbrett hier weitergeführt. Im Tunnel wird dann die Überhöhung sanft auf 0 mm zurückgeführt. Für diese leicht verbogene Bogenweiche habe ich nur ab dem verkürzten Weichenende mit 7,8 °bis zum Ende die Weiche flexibel gemacht:


Die stark gekrümmte Innenbogenweiche ist aus einer geraden Tillig-Linksweiche mit 2200 mm Radius und 9,4^Endwinkel entstanden. Der Radius im Streckengleis beträgt 2040 mm und im Zweiggleis 1053,2 mm. Da in der ursprünglichen Planung die Bögen für die vormals eingeplanten Roco-Weichen nicht ganz parallel waren, wurden hier für die Tillig-Weiche die Radien neu angepasst. Diese Bogenweiche wurde nun auf der gesamten Länge flexibel gemacht, die elektrischen Brücken zu den Zungenschienen und hinter dem Herzstück wurden entfernt und nach dem Verbiegen mit Litzen neu eingelötet. Die bogeninnere Zungenschiene wurde in der Mitte der Weiche um ca. 1 mm gekürzt, damit sich die Weiche stark verbiegen lässt. Hier gehts zur Verbiegeanleitung: Datei von filehorst.de laden Die Überhöhung beträgt auch hier umgerechnet 90 mm, wobei an der Segmentkante bereits die Trassenbrettchen sich in der Höhe angleichen. Die gleiche Höhe der Streckengleise wird erst auf dem nächsten Segment erreicht. Die Streckengleise liegen zusammen mit den Weichen in 2,5% Steigung.


Im nächsten Bild ist die Mitte der Weichenverbindung zu sehen. Der Bogen zwischen beiden Weichen ist gemäß Planung 79 mm lang und hat einen Radius von 2344 mm. Wenn die neuen 7,8°-Weichenenden gut platziert werden, ergibt sich der Zwischenbogen von selbst. Die Langschwellen zwischen den Herzstücken sind jeweils etwas in Richtung der anderen Weiche verschoben, damit sich ebenfalls die geplanten Radien ergeben. In der Mitte der Weichenverindung ist nur eine kurze Schwelle. An den versetzten Schienenstößen ist die Verkürzung der gesamten Wechenverbindung mit 52 mm Gleisabstand, statt 59 mm Gleisabstand nach Tillig-Norm zu erkennen. An der oberen Bogenweiche ist der Schienenstöß in sich versetzt, da die Weiche ja stark verbogen ist.


Die gesamte Bogenweichenverbindung ist durch den Gleisabstand von 52 mm und trotz des Zwischenbogen ca. 44 mm kürzer im Vergleich zu einer Gleisverbindung mit unverkürzten Tillig-Weichen. Eben kürzer, weil vorbildgerecht: http://www.s21-modellgleis.de/index.php?...isplanbeispiele Übrigens würde in der Länge eine unverkürzte Weichenverbindung gar nicht auf das Segment passen, das ich ja ursprünglich schon vor einem Jahr für die Roco-Weichen geplant und gebaut hatte.

[Gelegenheitsbahner]

Hallo Bernd,

faszinierend was du hier zeigst. Vor allem die Betrachtungen zu Geschwindigkeiten.
Ich ziehe hier durchaus Inspirationen heraus und schaue immer mal vorbei. Meine Planungszeit ist inzwischen fast genau so lang ...

Viele Grüße

Thomas

[Weichen-Bernd]

Hallo Thomas, hallo zusammen,

inzwischen habe ich die Weichenantriebe montiert und Weichensignale mit Beleuchtung eingebaut (da muss noch etwas ergänzt werden) und die Gleise mit den Herzstücken vollständig angeschlossen. Mit provisorischen Anschlussgleisen läufen die Fahrzeuge sehr schön über das Segment.

Hier ein paar Bilder mit kurzen Zügen auf dem Segment. Die 50er mit hohen Güterwagen, damit die Überhöhung besser zu erkennen ist.



Die Roco-215er mit dem großen Rundmotor mit zwei Eilzugwagen:



Die 65er ist von der Bogenaußenseite zu sehen:



Und schließlich der Schienenbus auf der Weichenverbindung in der Abendsonne des Baustrahlers



Drei weitere Segmente mit Bogenweichen und Gleisen in Überhöhung befinden sich noch im Gleisbau.

[Weichen-Bernd]

Hallo zusammen,

mit der Erneuerung des Stummiforums ist der Link zur Weichenverbiegeanleitung zusammen mit der Rubrik "Gleis-Planwirtschaft" verlorengegangen.

Wer also Tillig-Weichen so verbiegen will, wie es oben dargestellt ist, kann sich hier die PDF-Datei kostenlos herunterladen: Verbiegeanleitung

[Schienenchaos]

Danke für die tolle Dokumentation!

LG
Benedikt