Hallo Manfred,
meine erste Frage wäre: wer von denen, die da auf dem Podium saßen, sollte das denn erzählen? Allenfalls zu
[quote="Rüm Hart" post_id=1776176 time=1515432974 user_id=26569]
Baue ich eine Frühlings- oder Herbstanlage, und wie ist dann die typische Flora zu gestalten?
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hätten die Brauns noch was sagen können.
Und deine Liste könnte ja aus einer Werbeschrift für Lehrer stammen, aber für Eltern hat sie einen groben Fehler:
nichts davon ist garantiert, es handelt sich absolut nur um Optionen, die möglicherweise (!) zum Tragen kommen, falls - und nur falls! - sich das Kind tatsächlich mehr für die Eisenbahn interessieren könnte und wie sie mal war. Denn Güteraufkommen auf heutigen Bahnhöfen... ähem. Aber die wenigen Forschungsergebnisse, die es zum Thema gibt, zeigen auch: Kinder von heute kannst du in der Regel nicht mit Eisenbahn aus der Zeit ihrer Großeltern locken, sondern mit dem, was sie heute erleben. Sieht man sich das Märklin-Programm oder Fleischmann-Programm der Sechziger bis Achtziger Jahre an, dann sind die Neuerscheinungen regelmäßig Modelle von Fahrzeugen, die draußen noch erlebt werden können. Und ein paar Derivate für die wenigen Fans alter Zeiten. Von wenigen Ausnahmen abgesehen wird nicht das Geschenk einer Dampflok die Lust wecken, sich mit den Fünfzigern zu befassen. Von dem Moment an, wo das Programm sich auf alte Männer ausrichtet, geht die Modellbahn den Bach 'runter.
Eher schon umgekehrt könnte etwas daraus werden: ein Jugendlicher, der sich einerseits für Bahn und andererseits für die Geschichte beispielsweise seines Dorfes interessiert, könnte einen Bogen schlagen vom einen zum anderen. Aber wie wahrscheinlich ist das?
Und: Gleich- und Wechselstrom? Das war vor 20 Jahren noch ein Thema in der Modellbahn, heute nicht. Heute geht es um Halbleitertechnik, und genau die wäre ja auch schulisch vielleicht interessant.
Ganz knallhart gesagt: wenn das so funktionierte, wie du es beschreibst, dann wären 95% derer, die eine Miniatureisenbahn betreiben, Typen wie Viet Bui, Karl-Heinz vom Städtchen in Oberbayern, Karl aus der steirischen Akribik, oder auch wie du oder ich. Wenn das so wäre, dann wäre das aber sicher längst bekannt, und Modellbahn in jeder Schule eine Pflicht-AG.
Und jetzt setze ich noch eins drauf: pädagogisches Spielzeug kaufen Eltern für Kinder, die noch nicht in die Schule gehen. Danach hört das auf - und intelligente Kinder rühren garantiert kein Spielzeug an, auf dem "pädagogisch wertvoll" steht. Die ahnen nämlich die geistige Manipulation dahinter.
Und aus genau diesem Grund wird auch nichts als "pädagogisch wertvolles Spielzeug" beworben: das ist die beste Art, das Zeug zum Ladenhüter zu machen.
Genau wie unsereins irgendwelches Healthfood ja auch nicht futtert, nur weil's gesund ist, sondern es muss erst mal schmecken. Wenn es schmeckt und dann noch gesund ist, feine Sache, aber wenn es nicht schmeckt, nee danke. Egal wie gesund es ist. Dann lieber echten Kaffee und ein Stück Schwarzwälder Torte oder Frankfurter Kranz, das ist nämlich eine sichere Sache.