Guten Morgen, zusammen!
Vor langer Zeit habe ich meine Fleischmann-Drehscheibe (#6152 = Gleichstrom-Variante) auf Mittelleiter umgebaut. Den Bericht hatte ich bereits
in einem anderen Beitrag beschrieben. Zur besseren Übersicht habe ich ihn mal herauskopiert.
Der Umbau ist nicht sonderlich schwer und kostet lediglich etwas Überwindung, weil die Bühne an zwei Stellen durchbohrt werden muß. Der Mittel-
leiter-Draht fällt aus einem Betrachtungsabstand von ca. 1 m kaum auf. Vor dem Umbau habe ich ein passendes Stück Draht lose auf das Riffelblech
gelegt, um die Wirkung zu testen (ein Bekannter war als "Unparteiischer" anwesend).
Für den Umbau werden benötigt:
Silberdraht 0,6 mm (andere Stärke geht auch - Schweißdraht ist auch geeignet)
Bohrer 0,6 mm (bzw. je nach Stärke)
Bohrmaschine/Akkuschrauber/Multiwerkzeug (je nach Verfügbarkeit)
Schlüsselfeilen
Schraubendreher
Lötkolben, Lötzinn und Lötfett
analoger Trafo (zum Prüfen)
Bedienungsanleitung, ET-Liste und natürlich die DS selbst
Beginnen wir damit, die Bühne von der Grube zu lösen. Dazu die mittlere Riffelblechabdeckung abheben und den Sprengring und Blattfeder mit
Schraubendreher o.ä. entfernen (Vorsicht – beide gehen gerne mal verloren).
Motor ausbauen: Alle Kabel entfernen und Motor nach aussen schieben (auf die Feder aufpassen). Auf der Motorseite der Bühne ein Loch für Mittel-
leiteranschluß bohren und Draht durchfädeln (Bild 1)
Bild entfernt (keine Rechte)
und auf Oberseite verlöten (Bild 2 bis 4).
Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Das Gleiche auf der anderen Bühnenseite wiederholen (Bild 5 bis 7).
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Ich habe den Draht an diesem Ende nicht verlötet, sondern lediglich umgebogen, um später ggf. nachspannen zu können.
Stromanschluß für Mittelleiter: Ein ca.2 cm langes Drahtstück in Z-Form biegen. Dieses Teil an Mittelleiter und Blattfeder löten (Bild 8 und 9).
Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Damit die Riffelblechabdeckung wieder über den Sprengring passt, muss sie entsprechend bearbeitet werden. Dazu in die schmale Seite eine Kerbe
feilen, damit der Draht hindurchpasst (Bild 10 und 11).
Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Auch die Unterseite muß etwas flacher gefeilt werden (Bild 12 bis 15).
Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Motor einbauen und Kabel anlöten (Bild 16).
Bild entfernt (keine Rechte)
Bühne beiseite legen.
Jetzt wird der Stromanschluß der Drehscheibe auf Mittelleiter umgebaut:
Die Schleifringe der DS (Bild 17) sind auf der Unterseite von innen nach außen durchnummeriert.
Bild entfernt (keine Rechte)
Die Anschlüsse 4 und 5 (Gleise) werden miteinander verbunden (Bild 18).
Bild entfernt (keine Rechte)
Für den Mittelleiter ist an der Achse ein zusätzliches Kabel anzulöten. Dabei ist äußerste Vorsicht geboten, weil der Kunststoff schnell schmilzt!!!
Am Besten etwas Lötfett verwenden und den Draht mit dem heißen Lötkolben max. 2-3 Sekunden andrücken. Sollte es auf Anhieb nicht klappen, erst
nach vollständigem Abkühlen der Teile erneut probieren!
Danach die DS zusammenbauen (ggf.Riffelblechabdeckung nachbearbeiten).
Vor dem Einbau in die Anlage ist die DS analog auf Funktion zu prüfen. Dabei nicht nur auf korrektes Drehen sondern auch auf evtl.Kurzschlüsse prüfen!
Als letzten Schritt werden die Mittelleiter in die Gleisabgänge eingebaut. Dies geschieht ähnlich wie bei der Bühne. Den Draht durch ein Loch an der
Vorderkante nach hinten durch eine Kerbe führen und nach unten umbiegen. Zum Fixieren beide Drahtenden mit dem heißen Lötkolben einschmelzen.
Anschließend ist die Verriegelungsattrappe an der Vorderkante zu entfernen, damit der Schleifer nicht angehoben wird.
(Bild 19 -kurzer Gleisabgang-; Bild 20 -langer Gleisabgang-).
Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Bei den Ausfahrtgleisen konnte ich aus Platzgründen die langen Abgänge nicht einbauen und musste -vorbildwidrig- auf die kurzen zugreifen.
Wenn die analoge Prüfung keine Fehler ergeben hat, kann die DS in die Anlage eingesetzt werden.
Falls beim Drehen ein Kurzschluß auftritt, liegt das wahrscheinlich daran, dass die Kontaktfedern unter den Bühnengleisen an den selbstgebauten Mittel-
leiter der Abgangsgleise stösst. In diesem Falle sind die Drahtenden der Abgangsgleise tiefer einzuschmelzen. In den meisten Fällen hat bei mir das Isolieren
der Drahtenden mit Nagellack ausgereicht. Der ist recht widerstandfähig und trotzdem so elastisch, dass er beim Drehen nicht heruntergekratzt wird.
Viel Erfolg beim Umbau!
P.S.: Die Bühne drehte sich für meine Verhältnisse zu schnell. Deshalb habe ich sie an einen separaten Märklin-Trafo angeschlossen (rote und braune Buchse),
um die Geschwindigkeit anpassen zu können. Ihren Dienst hat sie bisher problemlos versehen. Lediglich die Bedienung mit dem Schalter war etwas lästig und
die Signalattrappen etwas fragwürdig.
Inzwischen habe ich einen Decoder eingebaut, die Bude beleuchtet, eine Blinkleuchte aufs Dach gesetzt und an den Bühnenenden je ein Sperrsignal aufgestellt.
Das gibt es demnächst im 2.Teil.