Hallo Stummis,
ich möchte Euch hier meinen Umbau der Märklin E70 21 (Märklin 37483) vorstellen. Der Umbau müsste so auch für die baugleichen Märklin und Trix Modell der E70 bzw. bayrischen EG2 funktionieren.
Ausgang für den Umbau waren die ungenügenden Fahreigenschaften der Lok. Egal wie man den Decoder auch einstellt oder sogar andere Decoder verwendet. Mit dem eingebauten Motor gibt es immer einen Geschwindigkeitsbereich der ruckelt. Dazu findet man auch eine Reihe von Beiträgen im Web.
Nachdem mir das Model sehr gut gefällt und es keine Alternativen gibt war klar dass etwas zu tun ist.
Als einzige Lösung hat sich dabei der Tausch des Motors gegen ein Glockenanker Motor von SB Modellbau gefunden.
Da ich es aber nicht nur beim Motortausch belassen wollte waren folgende Wünsche umzusetzen:
- Motortausch > ruckelfreies Fahrverhalten
- Decodertausch > kein mfx und Schnittstellenstecker
- Führerstand mit Lokführer und Beleuchtung
Als Erstes muss die Lok komplett zerlegt werden. Das ist Dank der Explosionszeichnung von Märklin und der Anleitung von SB Modellbau kein Problem.
Der Umbauanleitung von SB Modellbau folgend ist als nächstes das Antriebszahnrad im Laufgestell zu tauschen.
Da es bei mir keine Stromabnahme per Oberleitungsbetrieb gibt und die Messingbleche gerne mal stören wenn sie den Decoder berühren wird das Kontaktblech im Lokgehäuse entfernt.
Als nächster Schritt wird nun der SB Motor eingeklebt. Dazu empfiehlt es sich den Kleber von SB zu verwenden.
Ich dachte auch zuerst, dass ich den nicht brauche und wollte eine andere 2K Kleber nehmen. War aber sehr froh dass ich ihn doch eingesetzt habe. Den ich hatte den Motor minimal falsch positioniert und er hat damit das Antriebszahnrad nicht voll erreicht. Dank dem Kleber keine Problem da er sich mit Wärme lösen lässt. So konnte ich den Fehler mit wenig Aufwand korrigieren.
Da ich einen 8pol Decoder mit Schnittstelle wollte musste als nächstes eine Pertinax Platine passend zugeschnitten
und mit Schnittstelle ausgerüstet werden. Für die Schnittstelle eigenen sich IC Sockel die man zuschneidet.
Dann folgt auch schon das Verdrahten des Motors, der Beleuchtung und der Stromzuführung.
Dazu sind die Drehgestelle in denen sich die Glühbirnchen befinden vorher zu montieren.
Nachdem diese abgeschlossen ist geht es mit den Führerständen weiter.
Dazu werden aus den Resten eines Plastikgebäudes passend Platten ausgesägt und eingeklebt.
Am hinteren Führerstand ist durch den Antrieb nicht viel Platz, so daß hier der Bereich einfach abgedeckt wird um den Antrieb zu kaschieren.
Dann werden die Führerstände in beige lackiert.
Als nächstes wird der Lokführer eingeklebt und die Führerstands Beleuchtung angelötet. Dafür verwende ich eine warmweiße SMD LED mit angelöteten Anschlussdrähten. Die Anschlussdrähte werden so gebogen dass die LED frei steht und den Führerstand gut ausleuchtet. So lässt sich später das Gehäuse jederzeit ohne Probleme öffnen. Hinweis: Beim anlöten der Led ist ein geeigneter Vorwiederstand mit auf die Schnittstelle zu löten!
Nun muss nur noch der Decoder eingesteckt und untergebracht werden. Hier ein ESU Lokpilot 4.0.
Dann kann die Lok geschlossen und programmiert werden.
Meine hat neben der Führerstands Beleuchtung auch ein Doppel A, Rangierlicht erhalten.
Jetzt bleibt nur noch die Übergabe ans BW und viele Spaß mit tollen Fahreigenschaften und Effekten.
Viel Spaß beim nachbauen, das ganze natürlich auf eigene Gefahr. (so ein Schmarrn dass man sowas dazuschreiben muss!)
Grüße
Stefan