RE: Umbau Trix BR54 für das Märklinsystem

#1 von LH 1001 , 15.03.2020 19:09

Hallo zusammen,

die Trix BR54 der DB geht zurück auf eine Konstruktion im Jahre 1973. Für die damalige Zeit sicher ein Top-Modell mit sehr feiner Steuerung und guter Detaillierung. Neben der DB Variante gab es auch noch eine grüne Version der K.Bay.St.B und eine DRG Variante. Die Loks wurden sowohl in Trix Express, wie auch in Trix international ( 2L ) angeboten. Die Lok besitzt einen Tenderantrieb, der auf 2 Achsen mit 4 Haftreifen wirkt. Ich finde, dass die Lok auch heute noch eine gute Figur macht, sich sicherlich nicht mit den Loks von Fleischmann oder Brawa messen läßt. Dafür ist sie ausreichend detailliert und dennoch anfassbar.
Lok und Tender sind mit einer festen Kupplung verbunden.
Ich habe eine 2 L DB Version gekauft und möchte sie nun auf das Märklin System umbauen.



Hier ist die Lok in ihrer kompletten Schönheit. Der Umbau soll mit einem Brawa Silencio Schleifer und einem ESU Lokpilot V4 M4 erfolgen. Der Schleifer hat eine sehr geringe Bauhöhe und eignet sich zur Montage unter der Lok mit einer Befestigung genau unter der mittleren Treibachse. Die Beleuchtung soll bei dieser Gelegenheit auf 3 mm LED in warmweiß umgebaut werden.

Zunächst wird die Lok komplett zerlegt. Dazu sind die Puffer abzuschrauben. Unter der Kuppelstange zum Tender befindet sich die Gehäuseschraube. Vorsicht beim Abnehmen des Lokgehäuses, der Lichtleitkörper kann leicht abbrechen.



Hier sind alle Baugruppen gut zu erkennen.



Der Rahmen wurde geöffnet, durch Abnehmen der Kunststoffabdeckung. Diese hat im Inneren die gesamte Schleiferplatte zur getrennten Stromabnahme aller Treibräder. Jetzt kann zum einen der Schleifer an der unteren Abdeckung durch ein zu schneidendes M 1,6 Gewinde befestigt werden, zum Anderen wird der Metallrahmen durchbohrt, um das Schleiferkabel ins Innere des Rahmens zu ziehen. Die beiden Litze für die Frontbeleuchtung ( weiß und blau ) werden ebenfalls in den Rahmen eingelegt. Danach kann der Rahmen wieder montiert werden.



Die Glühlampenführungen werden mit einem 3 mm Bohrer aufgebohrt, um die bedrahteten LED aufnehmen zu können.



Jetzt wird das Lokfahrgestell wieder montiert. Besondere Vorsicht ist bei der Steuerung geboten. Bitte keine Gewalt anwenden, die Steuerung genau ausrichten und darauf achten, dass die Befestigungsstifte der Kurbelzapfen auch richtig im Rad eingerastet sind. Diese sind auf der Rückseite der Treibräder dann deutlich zu sehen. Zu wenig Sorgfalt quittiert die Lok mit unsauberen Laufeigenschaften der geschobenen Lok. Als vorher alles auf leichten Lauf kontrollieren.



Das Lokgehäuse wird noch nicht aufgesetzt. Nun wenden wir uns dem Triebtender zu. Auch dieser wird komplett zerlegt.





Zum Öffnen werden die Puffer abgeschraubt und eine kleine Zylinderschraube auf dem Trittbrett zwischen Lok und Tender herausgeschraubt. Der Decoder soll seinen Platz unter dem Kohleeinsatz finden. Dafür muß ein Teil des Ballastgewichtes ausgesägt werden.

Die Platine wird für den Anschluß aller Litze aus der Lok und des Decoders vorbereitet. Dafür muß der Motor potentialfrei gelegt werden. Die geschieht mit der Trennscheibe. Die Radkontakte werden kurzgeschlossen, dafür sind die entsprechenden Leiterbahnen zu verbinden. Für die LED Beleuchtung wird ein SMD Widerstand 1 k Ohm eingebaut.




Nach dem Reinigen des kompletten Triebtenders mit Benzin, wird dieser wieder montiert und leicht abgeschmiert, mit Fett in den Getrieben und Öl in den Lagern.



Das Lokfahrgestell und der Tender werden sowohl mechanisch, als auch elektrisch wieder miteinander verbunden.

Bild "dscn3295zcknw.jpg" anzeigen.

Der Motor wird wieder eingesetzt. Die Lage des Motors wurde vor dem Zerlegen markiert.
Alle Fahrzeugseitigen Anschlüsse werden auf der Platine angelötet.



Jetzt wird aus dem Tendergehäuse das Gewicht entnommen. Eine Aussparung soll den Decoder aufnehmen. Daher ist erst einmal Maß zu nehmen. Der Decoder wird längs zur Fahrtrichtung auf dem Motor mit doppelseitigem Klebeband befestigt.





Das ausgesägte Gewicht wird auf dem Motor aufgesetzt, der Decoder aufgeklebt. Danach kann das Gewicht wieder abgenommen werden. Die Verdrahtung geht schnell von der Hand. Zwischen Gewicht und Motor werden alle Kabel nach unten gezogen und verlötet.



Nun beginnen die Probefahrten und Einstellungsfahrten mit dem Decoder. Es empfiehlt sich die CV 55 genau im Auge zu behalten. Der Decoder regelt in den Standardeinstellungen ganz erheblich nach. Dies äußert sich in einer kurzen Beschleunigung nach dem Anhalten.



Mit dem ESU Lokprogrammer sind die Einstellarbeiten schnell erledigt. Die Lok fährt sehr leise und ruhig über das C-Gleis. Ein lohnender Umbau mit einem Exoten.


LG Markus
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RE: Umbau Trix BR54 für das Märklinsystem

#2 von andré chapelon , 28.03.2020 19:54

Hallo, Markus,

Lang ists her, da gab es mal von Rai-Mo in den 1980ern ein Bausatzpaket (eigentlich -päckchen) mit drei bayrischen Güterwagen. Davor mußte damals schon meine TRIX 54. Der Märklin-Schleifer wurde vor dem Einsetzen plattgeklopft, der Roco-Umschalter kam genau an die Stelle, wo Du den Digidecoder hingebaut hast. Nur, der Klotz ist viel voluminöser. Deshalb hat man im Bw Holzbretter an die Kohlenkastenwände geschraubt, damit der Kohlevorrat, der den Umschalter versteckt, nicht an den Seiten herunterrieselt.





Grüße und ein schönes Wochenende,

Achim


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RE: Umbau Trix BR54 für das Märklinsystem

#3 von LH 1001 , 29.03.2020 05:46

Hallo Achim,
die Bausatzpäckchen von RaiMo sind mir auch ein Begriff. Anfang der 80er hatte ich auch das ambitionierte Ziel, den Glaskasten zusammen zu bauen und zwar in 3 L. Ein völlig unrealistische Ziel, zumal mir damals im jugendlichen Leichtsinn so ziemlich alles fehlte, was dazu nötig war.

In der damaligen Zeit war die BR 54 schon ca. 10 Jahre auf dem Markt. Die Detaillierung war beachtlich und Dein Umbau sicherlich sehr fortschrittlich. Die Verwendung des Roco Relais sparte Platz und war nicht ganz preiswert. Die Lösung, die Du gefunden hast ist erklärlich und sieht gut aus.
Danke für's Zeigen und die 'Zeitreise'in die 80er 😁👍.
Zu der Zeit wurde noch viel mehr gebastelt und die Zeitschriften, allen voran Miba und MM, hatten in fast jeder Ausgabe Bau-und Umbauvorschläge.


LG Markus
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